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  • Day 1

    Madeira-Reise Tag 1 - Anreise

    July 20, 2023 in Portugal ⋅ ☀️ 22 °C

    Das schönste und spannendste am Aufenthalt im Flughafen sind, wie ich schon so oft und auch dieses Mal festgestellt habe, die vielen verschiedenen Menschen. Da sind die „Jungs-“ und auch „Mädelsgruppen“ die gemeinsam zum ersten Mal ohne Eltern in den Urlaub in die Sonne fliegen, um es richtig krachen zu lassen; die Familie mit dem schreiend und stampfend protestierenden Kind, das sein kleines Mini-Köfferchen auch so gern wie die großen Koffer am Schalter aufgeben möchte; der engagierte Mitarbeiter, der eine gewisse Autorität ausstrahlend die in der Schlange anstehenden Leute am Schalter wiederholt darauf hinweist, dass elektronische Geräte, wie z.B. Powerbanks ins Handgepäck gehören und dabei mit seitlich ausgebreiteten Armen richtungsweisend verwirrte Persönchen von A nach B geleitet. So ein faszinierendes Schauspiel! Ich fühle mich bestens unterhalten beim Warten.
    Erstaunlicherweise ist alles deutlich entspannter als ich nach nur 4 Stunden Schlaf und wirklich auf den allerletzten Drücker gepackten Koffer angenommen hätte. Da ist das Glück mir heute doch hold, ich freue mich, kann mir sogar doch noch einen Reiseführer im kleinen Buchladen kaufen und warte nun auf das Bording in 20 Minuten.
    Ich frage mich, ob und wer der mitfliegenden Gäste mir evtl auf Madeira über den Weg laufen wird.
    Zwischendurch vergewissere ich mich gedanklich zum wiederholten Mal, dass ich wirklich meine Unterwäsche (nicht wie auf der unvergesslichen Reise nach Irland) und meine Reisetabletten (nicht wie auf der Reise nach Mailand) eingepackt habe. Diese beiden Dinge werde ich bestimmt nicht nochmal vergessen….ich hoffe, ich habe sonst auch wirklich alles Wichtige dabei (oder kann im Notfall Haarspray vor Ort nachkaufen).
    Der Wartebereich füllt sich und in drei Minuten ist Bording Time. Ich freue mich schon jetzt, dass ich einen Platz mit extra Beinfreiheit (für 30€!) gebucht habe. Dieses Mal sitze ich scheinbar sogar direkt am Notausgang und weiß noch nicht, ob das gut oder schlecht ist. Am Notausgang darf nur jemand sitzen, der Englisch spricht und versteht sowie im Notfall scheinbar auch helfen kann, den Ausgang zu öffnen und körperlich nicht beeinträchtigt sein darf, wie mich eine Flugbegleiterin hinwies. Ich vertraue auch weiterhin auf mein Glück und einen möglichst komplikationsfreien Flug. Ich kann ja sowieso nichts tun, wenn ich einmal im Flugzeug sitze und es abhebt. Also, schön entspannt bleiben. Und nun wird es Zeit für die Einnahme meiner Reisetablette.
    Der Flug vergeht recht schnell, der zusätzlich müde machenden Reisetablette sei Dank.
    Bald geht es bereits in den Landeanflug auf die schöne, bergige Insel mit recht kurzer Landebahn. Dadurch und offenbar wegen recht starken Winds ist die Landung recht holprig, aber Ende gut, alles gut rollt die Maschine schließlich über den Platz und die Passagiere dürfen aussteigen. Aufregung pur! Schon jetzt hat der Ausblick einiges zu bieten.
    Weiterhin läuft alles glatt, mein Koffer lässt an der Gepäckausgabe nicht lange auf sich warten und es geht nahtlos weiter zum Transfer ins Hotel. Die Fahrt dauert nur 20 Minuten und zeigt auf der einen Seite einen wunderschönen Blick auf's Meer und auf der anderen auf die bergige und bereits hier blumige Landschaft Madeiras. Es ist wunderschön.
    Das Hotel ist nicht minder entzückend. Auch von meinem kleinen Balkon habe ich einen wunderbaren Blick auf’s Meer, es ist sauber, gemütlich und das Badezimmer hat sogar ein Bidet! Ich bin hingerissen und warte nun im Restaurant auf die erste kulinarische Spezialität Madeiras: den schwarzen Degenfisch. Es riecht schon jetzt himmlisch und ich erstelle mir mental eine Liste der zahlreichen Grillgerichte, die draußen auf der Terrasse gegrillt werden und die ich die nächsten Tage unbedingt probieren möchte. Vor allem den Fleischspieß, den ich am Tisch schräg gegenüber heimlich anschmachte. Alle Tische haben extra dafür eine stangenartige Vorrichtung in der Mitte, an die ein solcher gegrillter Fleischspieß gehängt wird und dann das Fleisch dann so davon runtergeschnitten wird. Nachtrag: Vor lauter Vorfreude auf die nächsten Mahlzeiten habe ich doch glatt fast vergessen zu schreiben, wie denn der Degenfisch mit Kartoffeln geschmeckt hat. Es war ein Gedicht! Ich habe nie besseren, köstlicher zubereiteten Fisch gegessen.
    Bevor ich duschen und sauber und zufrieden ins Bett hüpfe, gehe ich noch ein wenig spazieren und decke mich für die nächsten zwei Tage mit Wasser und Hafermilch für meinen Kaffee ein. Ein Mandeleis zum Nachtisch rundet diesen schönen ersten Tag perfekt ab. Gute Nacht, ich freue mich schon sehr auf morgen.
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