• Saréboïdo

    26 januari, Guinea ⋅ ☁️ 31 °C

    Heute war mein Tagesziel die 75 km entfernte Grenze zu Guinea zu überqueren. Da ich gestern in den kleinen Läden keines mehr bekommen hatte, kaufte ich Brot zum Frühstück auf dem Weg und aß es dann in einem Unterstand vor einer Schule. Sobald Pause war, hatten mich schnell die ersten Kinder entdeckt und es dauerte nicht lange, da beobachteten über zehn Schüler die einmalige Attraktion: Ein Weißer beim Essen. Sie sagten auch Hallo und fragten mich, wie es mir ginge, doch viel mehr konnten wir uns leider nicht verständigen. Gelegentlich scheuchte ein Erwachsener sie etwas weg, da er wohl dachte, ich fühlte mich belästigt.
    Die Straße führte heute fast nur geradeaus, während ich ständig Slalom fuhr, um den großen Schlaglöchern auszuweichen. Anfangs war es sogar besser neben dem Asphalt zu fahren. Später konnte ich mich dann auch mal 2 Minuten ohne Löcher entspannen.
    Gegen Mittag wollte ich vor der Pause noch Orangen kaufen. Als ich an einem Verkaufsstand anstand, kam ich aber schnell mit einigen dahinter sitzenden Männern ins Gespräch und setzte mich schließlich neben sie auf eine schattige Bank. Irgendwann bekamen zwei von ihnen Reis mit Fisch geliefert und sie luden mich ein, mit ihnen zu essen. Keine 15 min. später kam nochmal eine größere Portion für die ganze Gruppe und ich aß noch einmal. Im Gegenzug kaufte ich dann den Orangenvorrat leer, sodass jeder einen Nachtisch hatte.
    Die Grenzüberquerung verlief dann wieder ganz unproblematisch, ich bekam Ausreise- und Einreisestempel mit meinem bereits online beantragten eVisa ohne irgendwelche Fragen. Auch mein Geld bekam ich in einem Laden verlustfrei gewechselt, statt bei den Geldwechslern auf dem Markt Kunde zu werden. Schwieriger war es eine SIM-Karte zu bekommen. Auf dem Markt von Saréboïdo, der für das Dorf riesig war, versprach man mir, fündig zu werden. Doch nach viermal Weiterschicken zum nächsten Laden, weil alle ausverkauft waren, gab ich es auf und werde morgen mein Glück probieren.
    Mein Zelt stellte ich dann einige km hinter dem Dorf in einem Wald auf. Ich freue mich schon morgen weiter durch Guinea zu fahren - bisher macht es einen tollen Eindruck und scheint deutlich belebter als Guinea-Bissau zu sein. Vielleicht auch deshalb, weil es etwas weniger arm ist.
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