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  • Day 262

    Verrücktere Buschgeschichten

    April 23, 2020 in Canada ⋅ ⛅ 12 °C

    Am Dienstag standen wir früh auf, Sandor versuchte weiter sein Glück und telefonierte mit Händlern und Mechanikern. Das Auto so weit im Buch abschleppen zu lassen würde um die 700$ kosten.
    Nach ein paar Stunden viel ich Sandor dankend um den Hals. Er hatte es geschafft das Auto kurz zuschließen und wechselte manuell den Gang, da nicht Mal mehr der Knopf funktionierte um den Schaltknüppel frei zu bekommen.
    So machten wir uns auf den Weg nach Kamloops.
    Jedes Mal, Wenn ich die Gänge wechseln musste, krabbelte Sandor unter die Motorhaube und wechselte manuell.
    Das Auto blieb beim Mechaniker, der meinte, dass es nur ein paar Stunden dauern sollte. Wir erledigten alles in der Stadt und mein Handy klingelte immernoch nicht. Also rief Sandor die Werkstatt an, welche berichtete, dass es ein anderes Teil wäre und sie es bestellen müssten, sollte ein paar Tage dauern. Wir waren zu durch, um eine andere Möglichkeit zu sehen, weshalb ich zustimmte und wir zurück zu den anderen fuhren. Zum Glück war noch ein Platz im Camper frei, weshalb ich mich nach 4 Wochen Ruhe wieder ans schnarchen gewöhnen musste.

    Gestern verbrachten wir fast den ganzen Tag am Feuer und veranstalteten dann eine Frisör Session. Trae bekam nen Millimeter Schnitt, Sandor genauso+ Bart zurecht gestutzt und Jake bekam einen Army-Topfschnitt. Ich behielt alle meine Haare.
    Abends beschäftigten sich die anderen im Camper, während ich mit Sandor quatschend am Feuer saß. In den letzten Tagen ist er etwas offener geworden und beantworte uns alle Fragen über sein früheres kriminelles Bikergang-Leben. Seine Geschichten wie aus "Sons of Anarchie".

    Plötzlich stoppte er mitten im Satz mit einem "WTF!". Ich folgte seinem Blick zum Horizont und konnte meinen Augen nicht glauben. Erst dachte ich es wäre eine riesige Sternschnuppe, doch dann sah ich eine direkt daneben.
    Ca 20 sehr helle Lichter bewegten sich langsam in kontrolliertem Tempo in gerader Linie ohne Geräusch über den Himmel.
    Sandor erwachte aus seiner Starre und sprintete schreiend zum Camper. Die anderen glaubten seinem Geschreie über UFOs natürlich erst nicht, bis ich dazu kam und die ersten herausguckten.
    Alle rasteten total aus und kramten nach Kameras und Handys. Meine Handykamera leider zu schlecht und ich viel zu perplex um es richtig zu versuchen. Bald begannen die fordersten Lichter langsam zu erlöschen, bis man nur noch einen schwer zu erkennenden Umriss erahnen konnte, der die Sterne verdunkelte. Bald verloren wir es aus den Augen und redeten alle aufgeregt durcheinander.
    Dieses Ereignis lässt mich vieles anzweifeln, da niemand eine logische Erklärung finden konnte.
    Jake war der einzige, der ein einigermaßen erkennbares Foto geschossen hatte, welches Sandor heute erstmal an ein Observatorium schickte.
    Das Ufo ist heute immernoch das Gesprächsthema Nummer eins und wir kommen uns ziemlich verrückt vor.
    Heute morgen saß ich am Feuer unter Sonnenschein, der bald von Wolken verdeckt wurde. Es begann leicht zu regnen, weshalb ich alles einräumte. Als sich der Regen in Schnee verwandelte, drängte Sandor zum Aufbruch. 10 min später war alles unter Schnee bedeckt und wir hatten Schwierigkeiten von der Stelle zu kommen.
    Wir fuhren die Straße zurück hinunter, da uns nur noch mehr Schnee in Richtung See erwartete und machten auf einer offenen Fläche halt. Wir genossen das bisher beste Frühstück. Selbstgebackenes Brot, Spiegelei, Würstchen und Kartoffelpuffer. Unser Wasser wurde knapp, weshalb wir versuchten so viel Regenwasser wie möglich aufzufangen.
    Sandor rief beim Mechaniker an, der uns mitteilte, es würde noch eine Woche dauern, bis er das Ersatzteil habe. Zum Glück hatte ich meine Zahnbürste im Camper und so muss ich jetzt nur in den Sachen von den anderen Leben, bis ich mein Auto wieder habe.
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