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  • Day 4

    Berge über Berge...

    August 21, 2018 in Spain ⋅ 🌙 17 °C

    Uff, heute ging der Weg zur Dusche nach der Fahrt noch viel schneller als sonst: Fast auf den Kopf 2000 Höhenmeter bei teilweise 29 Grad, wolkenlosem Himmel - und leider völlig unterkalkuliertem Wasservorrat...

    Wir fahren bei grade mal 14 Grad, noch unterhalb der Wolkendecke los. 12 KM Aufstieg, 600 HM lassen uns das Frühstück ruck-zuck verdauen. Völlig überraschend reisst die Wolkendecke ab ca. 900 Meter auf und gibt eine Blick auf das Tal zurück frei, dem man minutenlang einfach nur zusehen kann. Auf der "Puerto del Palo" ("Puerto" == "Pass" im Deutschen) sehen wir einen Zipfel von Galizien - unser Ziel für das Ende des Tages und reichlich Asturien unter Wolken. Auch wenn sich Josef nicht ganz meiner Meinung anschließen kann, ich meine, dafür alleine hat sich der Aufstieg gelohnt. Mit einer kleinen Zwischenetappe folgt eine epische Abfahrt, fast 900 m tiefer finden wir uns am "Embalse de Salime", ("Embalse" heisst "Stausee") ein riesieger, langgezogener Stausee, von dem wir im Wesentlichen die Staumauer und die ersten paar Kilometer Staufläche mitbekommen. Dem heute etwas früheren obligatischen Radler mit herrlichem Blick auf den Stausee folgt ein kurzer Schnack mit einem Pilger aus Dortmund, der offenbar mitbekommen hat, dass wir auf Deutsch parlieren. Erfrischt geht es auf den zweiten Anstieg des Tages, wieder rauf auf über 1000 m auf die "Puerto de Acebo", ein Pass der die Grenze zwischen Galizien und Asturien darstellt. Der ziemlich heftige Aufstieg macht klar, warum hier früher zwischen den Königreichen eine natürliche Grenze verlief. Josef und mich hat das die letzten Wasserreserven gekostet, wobei ich selbst ohnehin schon 10 KM nur mit 1/4 Liter noch gefahren bin. Im Gegegensatz zu den bisherigen Etappen haben wir praktisch keine Quelle, keinen Brunnen in den Ortschaften und zuletzt nichtmal eine Bar zu sehen bekommen. Der Rest geht mal hoch, mal runter, 7 KM vor dem Ziel stoppen wir nochmal bei einem Restaurant, wo wir unseren Flüssigkeitshaushalt glücklich auf halbwegs Normalmaß bringen können und am Ende eine großzügigen Pause stemmen wir die letzten Kilometer nach Fontsagrada in der wir - richtig - erstmal die Tankstelle zum Säubern der Räder ansteuern. Aufgrund des heftigen Weges heute sind wir fast nur Straße gefahren, bis auf ein Stück - und genau da sind uns die 1a-Kuhfladen im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren geflogen...
    Ungeführ 130 Punkte nach IBP (wie gestern) und 2000 Höhenmeter, sehenswerte Ausblicke und einige unterhaltsame Gespräche mit anderen Pilgern, der 3. Tag ist wieder einmal etwas besonderes mit seinen ganz speziellen Ereignissen. Wir lassen den Tag bei "Pulpo Galego" und "Cipriones Fritos" ausklingen, etwas typisch Galizisches und feiern mit einer großen Karaffe Rotwein das Bergfest unserer kurzen Pilgerfahrt - die 2. Hälfte kann kommen!
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