• Erst Muße - dann Mühe

    September 12 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C

    "In der Früh", Eduard Mörike pries den morgendlichen Klang der Glocken, wir wurden vom Tropfen des Regens geweckt. Hmmm, erst mal Frühstück, dann gemächlich, denn gegen 11 Uhr soll es trocken werden. Passt schon.
    Nach 10 km der Ort Scheer. Hübscher Ortskern und Mörike hatte Rita recherchiert. Wir fragen einen Ur-Einwohner, wo und was?, null Ahnung. "Kirche, naja, nicht schlecht..." usw. Also radeln wir durch - fast durch. Da sehen wir das Plakat. Ist es Mörike oder die herzallerhübsche Frau? Jedenfalls biegen wir ab und gehen einige Stationen ihres Weges ab. Es ist so lohnenswert!
    Die 5-km-Runde schaffen wir zeitlich nicht. Aber dort steht irgendwo eine Tafel mit seinem berühmtesten und meinem liebsten Frühlingsgedicht "Frühling lässt sein blaues Band...."
    Die Kirche schauen wir uns an, ein Kleinod! Lies sein Gedicht: Hier hat Josephine gesungen, Eduard sie schmachtend beobachtet - hey, und die Predigt versäumt, verträumt ❣️🥹
    Wir versäumen nicht, Kerzen für liebe Menschen daheim zu erleuchten.

    Erschreckender Gammel allerdings an den Hinterhöfen direkt am Gedächtnispfad, Scheint den Bewohnern dort am Arsch vorbeizugehen.
    Unterwegs ein Baum, beschnitzt mit liebevollen Zeichen - "Mörikes Liebesbaum"?

    Wir sind spät losgefahren und kommen auch nicht richtig vorwärts. In Mengen Baguette & Kaffee+Küchli.
    Bei Datthausen eine Auffahrt, die an Pumpe und Muskeln geht: 20%! Die digitale Karte zeigt 8%. Gut, dass man nicht alles vorher weiß. Gut auch meine berggängige Schaltung mit Reserven, ich komme hoch. Ritas Lastenesel schieben wir mühsam zu zweit.

    Wenige Kilometer danach verlassen wir den Donau-Radweg, unser Hotel liegt abseits im Dorf Kirchen - leider nochmals mit Steigung. Puhhh, genug.
    Dafür schmeckt das Essen umso mehr!
    Warum wir uns die zusätzliche Bergtour angetan haben? Dieser Donauabschnitt ist nicht sehr dicht besiedelt, Unterkünfte seltener. Und was wir brauchen ist immer Bett & ESSEN.

    Was ist aus Josephine geworden? Das beschäftigt uns. So eine Romanze wäre doch Stoff für einen Film. Eduard heiratete eine "von", ich spekuliere: gesicherte Existenz für einen Dichter?
    Josephine verschwindet im Nebel. Ich spekuliere: Ihrem hochbürgerlichen Vater dürfte die Beziehung zu einem Künstler nicht gefallen haben. Wäre sie ein "gefallenes" Mädel, das würde uns auch nicht gefallen.🫣
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