• Was mich antreibt... 📜

    June 20 in France ⋅ ☀️ 27 °C

    Jemand hat mal zu mir gesagt, ich könnte auch ein Airbnb buchen wenn ich - so wie jetzt zum Surfen oder letztes Jahr zum Tauchen in Pula - länger an einem Ort bleibe. Dafür brauche es Kurt 🦙 ja nicht.

    Könnte ich. Theoretisch. Möchte ich aber nicht. Auch nicht für Geld. Denn was mir dabei zum Beispiel entgehen würde:

    - Von wunderschönem 🐦🐦gezwitscher geweckt werden.
    - Das Pärchen, das mich fragt, ob sie mal meine Kuschelcouch probesitzen könnten und die sie dann so gemütlich finden, dass sie sitzen bleiben und wir über eine ganze Stunde plaudern und herausfinden, dass wir letztes Jahr zur selben Zeit in Pula 🇭🇷 waren. 😅
    - Die Nachbarn, die mir sagen, dass sie mich um meinen tiefhängenden Fahrradträger beneiden (weil sie so gekaufte Dinger von der Stange haben und bei Kurt 🦙 einfach so gar nichts standard ist). 👸🏻
    - Die Nachbarin, die mir ihren zu viel gemachten Salat überlässt, weil sie den Tag am Strand verbringt und keinen Kühlschrank hat.
    - Die wilden Piratenschlachten meiner verkleideten Nachbarn mit Kind in der Morgen☀️.
    - Der mit Rasierschaum im Gesicht an der Heckklappe seines Peugeot Vans stehende und freudig "Bonjour" antwortende Nachbar, der dann später vorbeikommt um sich anzuschauen wie die Markise befestigt ist. Wir haben beide kaum ein Wort des jeweils anderen verstanden und trotzdem bleibe ich mit den Gefühl zurück, dass ich ihm irgendwie weiterhelfen konnte.
    - Der nette Belgier, der mir den Schlauch am Wasseranschluss befestigt, obwohl ich dachte (und mich gerade damit abfinden wollte), dass es nicht passt. Hätte er mir nicht geholfen, würde ich jedes Mal beim Wasser holen duschen. 🙆🏻‍♀️
    - Der den Abendgesang der 🐦🐦 schon fast liebevoll mit seiner Gitarre begleitende Camper.
    - Das gemütliche Beisammensitzen und Plaudern mit den Nachbarn, die mit dem Omnia Pizza gebacken haben und denen ich mit meinen 🐶alten 🐮-Topflappen aushelfen konnte.
    - Weil man sich anschauen kann, wie andere Dinge praktikable oder weniger praktikabel handhaben oder organisiert haben.
    - Die niedlichen Buchfinken, die nur dann vorbeischauen, wenn ich esse, weil sie gerne etwas ab hätten und mich mit entsprechendem Piepsen ganz ungeniert darauf hinweisen. 🥰
    - Das gemeinsame Augenrollengrinsen mit anderen, wenn man an der Versorgungsstation beobachtet, wie die Camping-Neulinge sich anstellen. 🙄😂
    - Die Dankbarkeit der Abeisenden, wenn man darauf hinweist, dass da noch ein 👙an der Tür hängt.
    - Die Sterne durch die Heki sehen und die 🌊 rauschen hören beim Einschlafen.

    Auf all das könnte ich natürlich verzichten. Aber warum sollte ich? Das sind für mich die Dinge, weshalb ich - auch bei längeren Aufenthalten an einem Ort - lieber in Kurt 🦙 wohne als in einem unpersönlichen Airbnb. (Mal abgesehen davon, dass ich nirgends so gut schlafe wie in Kurt 🦙.)
    Sicher, könnte ich auch woanders in der Natur sein und wenn man die Tür hinter sich zu macht, bleibt sie eben draußen. Vor allem aber diese zwischenmenschlichen Momente zeigen mir, dass da noch eine andere Welt ist. Eine andere als die, in der es nur um Macht und Geld geht, um höher - weiter - schneller - besser, wo jeder sich selbst der Nächste ist und niemandem außer sich selbst etwas Gutes gönnt.
    Es gibt sie noch, die ehrlichen, hilfsbereiten, selbstlosen, bodenständigen, nicht von Gier getriebenen Menschen, die auf ihre Mitmenschen und die Natur achten und denen ein "Bonjour" oder ein Lächeln tatsächlich etwas bedeutet. Das macht mich glücklich und gibt mir Hoffnung, dass wir noch nicht ganz verloren sind. Nur ein bisschen. 😉
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