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  • Day 8

    Letzte Radtour zurück nach Tours

    June 15, 2023 in France ⋅ ☀️ 22 °C

    Heute Morgen heißt es Abschiednehmen von Blois und unserem herzlichen Gastgeber Stéphane, beide haben wir in den letzten Tagen in unser Herz geschlossen. Den ersten Teil der Strecke sind wir vor zwei Tagen schon geradelt, zunächst gemächlich an der Loire entlang, zwischen goldschimmernden Sandbänken bis nach Chaumont-sur-Loire. Dort gibt es nach rund 20 gefahrenen Kilometern direkt am Fluss an einem Kiosk, einem ersten Getränke-Stopp. Es ist ganz wunderbar, in der frischen Morgenbriese am Fluss unterwegs zu sein. Bis nach Amboise liegen weitere 20 km vor uns und unterwegs googele ich und entdecke auf unserer Strecke einen Restaurant Tipp von Viamichelin, das Hotel und Restaurant „Château de Pray“.

    Dort steht dazu: Flussaufwärts von Amboise, am Südufer der Loire, liegt dieses mittelalterliche Schloss, das in der Renaissance umgestaltet wurde und mit seinen beiden massiven Türmen ins Auge sticht. Das Gebäude thront friedlich über einem weitläufigen, formalen Park, in dem die Kunst des Wohnens im Loire-Stil lebendig ist. Die Orangerie, die teilweise in den Felsen des Hügels hineingebaut wurde, ist sehr elegant, und an sonnigen Tagen ist es ein wahrer Genuss, auf der schönen Terrasse mit Blick auf die Gärten zu sitzen. Die Küche von Chefkoch Arnaud Philippon trifft den Zeitgeist: Feine Ausführung, ausgewogene Aromen, Zutaten von lokalen Erzeugern: das ist Château-Leben in seiner besten Form.

    Leider bekommen wir keinen Tisch mehr zum Mittagessen. Das Restaurant ist bedauerlicherweise ausgebucht. Sehr schade. Wir dürfen wenigstens ein paar Bilder schießen. So bleibt es bei einem einfachen, aber sehr schmackhaften Mittags-Menü auf der Terrasse einer Teestube in Amboise. Auch nicht schlecht.

    Unser ursprüngliches Ziel war das königlichste aller Loireschlösser: Schloss Amboise. Es beherbergte fünf Könige und einen römischen Kaiser. Aber aufgrund von Stéphans Empfehlung entscheiden wir uns für den Besuch im Château Clos Lucé, wo ein Genie des 16. Jahrhunderts seine Aufmerksamkeit auf sich zieht: Leonardo da Vinci, der hier in Amboise seine letzten Jahre verbrachte. Weiter radeln wir am Loire-Radweg und weil wir unter Zeitdruck stehen, die letzten Kilometer auch direkt an der Loire weiter bis nach Montlouis-sur-Loire. Dort sind wir an unserem letzten Hotel angekommen, trinken was, checken ein und Karin, Daniel und Joe haben sich dankenswerterweise bereit erklärt, die Autos in Tours zu holen. Ich hatte mir eigentlich vorgestellt, dass wir morgen noch gemütlich die 16 km bis nach Tours radeln, alles auf- und einladen und dann den Heimweg antreten. Aber meine Mitreisenden sind der Auffassung, dass es geschickter sei, heute Abend alles zu laden und morgen früh geduscht, ausgeruht und vor allen Dingen unverschwitzt ins Auto zu steigen und gleich Richtung Heimat zu starten. Da muss ich Ihnen Recht geben, das hatte ich wirklich nicht so richtig durchdacht.
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