Die Schlösser Langeais, Ussé, Villandry, Azay-le-Rideau bilden die Traumstrecke „La Route Royale“. Uns erwartet ein erstklassiger Mix aus unverkennbarer Architektur, beeindruckender Landschaft und unvergleichlicher Kulinarik. Read more
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  • Day 1

    Stadtbummel durch Nantes

    June 8, 2023 in France ⋅ ☁️ 21 °C

    Joe und ich sind gestern Abend mit dem Flugzeug von Santorini nach Nantes geflogen und wir haben noch ein wenig Zeit, die Stadt zu erkunden, bevor uns unser Zug nach Tours bringen wird. Über Komoot lade ich ein Runde herunter, die direkt an unserem Hotel gegenüber des Bahnhofs, beginnt.

    Nantes schaut auf eine lange Geschichte zurück. Keltische Siedlungen etwa gab es bereits vor mehr als 3.000 Jahren. In der Antike kam der Ort in Berührung mit Römern und Sachsen. Vom Mittelalter im Jahr 1213 bis zur Frühen Neuzeit im Jahr 1689 diente Nantes als Hauptstadt der Bretagne. Im 18. Jahrhundert wurde Nantes schließlich zum internationalen Handelsplatz. Dank des direkten Zugangs zur Loire war die Hafenstadt auch einst ein wichtiger Knotenpunkt der Schiffsfahrt. Im Jahr 1941 schlug man das Département, in dem sich Nantes befand, der Region Pays de la Loire zu und wurde dessen Hauptstadt. Fortan war Nantes kein Bestandteil mehr der Bretagne.
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  • Day 1

    Château des ducs de Bretagne

    June 8, 2023 in France ⋅ ☁️ 22 °C

    Das Château des ducs de Bretagne ist eine weitläufige und stark befestigte Schlossanlage, am rechten Ufer der Loire, die den Burggraben mit Wasser versorgte. Sie war ab dem 13. Jahrhundert die Residenz der bretonischen Herzöge und wurde im 16. Jahrhundert zur Residenz der französischen Könige in der Bretagne. 1840 wurde das Schloss als Monument historique unter Denkmalschutz gestellt. Für uns ist es das erste Loire Schloss auf unserer Reise.Read more

  • Day 1

    Le Passage Pommeraye

    June 8, 2023 in France ⋅ ☁️ 23 °C

    Die Passage Pommeraye ist eine Einkaufspassage des 19. Jahrhunderts. Louis Pommeraye ließ sie nach Pariser Vorbildern 1840 bis 1843 bauen. Die Eröffnung fand am 4. Juli 1843 statt. Sie überwindet den beachtlichen Niveauunterschied von nahezu 10 m im Wege eines monumentalen, mit figuralem Schmuck ausgestatteten Stiegenhauses. Die Passage ist seit 1976 „Monument historique“ und diente mehrfach für Filmaufnahmen. Jacques Demy drehte hier für Lola, Ein Zimmer in der Stadt und Die Regenschirme von Cherbourg, Jean-Loup Huber für Die schöne Lili.Read more

  • Day 1

    Jardin des plantes - Nantes

    June 8, 2023 in France ⋅ ☁️ 25 °C

    Als botanischer Garten im 19. Jahrhundert angelegt, galt das Interesse damals möglichst großer Artenvielfalt und noch nicht dem Stadtklima. Heute zählt der Jardin des Plantes mit seinen rund 10.000 Pflanzen, den schönen historischen Gewächshäusern und pro Saison rund 50.000 gesetzten Blütenpflanzen zu den vier bedeutendsten botanischen Gärten Frankreichs. Besonders stolz ist man auf die große Zahl an Kamelien und auf die Kultivierung von Epiphyten (»Aufsitzerpflanzen«, die auf anderen Pflanzen wachsen) und auf fast als ausgestorben geltende Pflanzen wie die Wollemie. Einige Wasserflächen und mächtige Baumriesen lockern das Stadtgrün auf, besonders beeindrucken die uralten imposanten Magnolien. Mehr als 150 Jahre alt sind auch ein Tulpenbaum und ein Riesenmammutbaum. Neben dem 1895 erbauten Palmarium gibt es weitere Gewächshäuser, das hübsche kleine auf der Ile des Palmiers vom selben Konstrukteur wurde erst vor rund einem Jahrzehnt bei einer Antiquitäten-Auktion ersteigert.

    Der Bahnhof liegt praktischerweise nebenan und von hier sind es für uns rund zweieinhalb Stunden mit dem Zug nach Tours. Die Bahn ist super pünktlich, wir müssen nur einmal umsteigen und genießen die Fahrt flussaufwärts entlang der Loire.
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  • Day 1

    Universitätsstadt Tours

    June 8, 2023 ⋅ ⛅ 28 °C

    Tours ist eine Universitätsstadt zwischen den französischen Flüssen Cher und Loire. Einst gallisch-römische Siedlung, ist Tours heute ein traditioneller Ausgangsort für die Erkundung der Schlösser im Loire-Tal. Ein bedeutendes Wahrzeichen ist die Kathedrale von Saint-Gatien, deren auffallende gotische Fassade von Türmen mit einer Basis aus dem 12. Jahrhundert und Turmspitzen aus der Renaissance flankiert wird.

    Neben mittelalterlichen Fachwerkhäusern findet man in der Altstadt von Tours die Basilika des Heiligen Martin, den Tour Charlemagne und bildhübsche Stadthäuser im Renaissancestil, welche im 14. und 15. Jahrhundert erbaut wurden.
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  • Day 1

    Chambre d‘hôtes La Grande Carrée

    June 8, 2023 in France ⋅ ⛅ 29 °C

    Über Booking.com bin ich auf dieses kleine Chambre d‘hôtes aufmerksam geworden. Sophie und Stéphane haben dieses Haus kurz vor Corona von der Regierung erworben, die es von deren Besitzer beschlagnahmt hatte, weil diese nicht mehr in der Lage waren, die Steuern zu bezahlen. Sie haben es inzwischen schon umfassend, sehr liebevoll und einfühlsam renoviert und vier Gästezimmer und eine kleine Suite eingerichtet. Heute übernachtet außer uns drei Paaren noch ein weiteres deutsches Paar hier, das schon vor zehn Tagen zu Gast war und nun hier seine Loire-Radreise ausklingen lässt.

    Stéphane erzählt uns ein bisschen von den Unvorhersehbarkeiten bei der Renovierung und davon, wie sie an dieses Haus gekommen und aus Paris hier hergezogen sind. Es ist für uns immer wieder schön, auch die Geschichten hinter den Menschen kennen zu lernen, die solche Häuser mit Engagement und Leidenschaft betreiben. Die beiden managen alles alleine, ohne jeglichen Angestellten und brauchen alleine für jedes Zimmer eine Stunde zur Reinigung.

    Bevor wir in den Genuss des Abendessens kommen, haben wir jedoch noch einige Unwägbarkeiten zu überwinden. Zum einen haben unsere Autofahrer viel länger hierher benötigt, als ursprünglich gedacht und zum anderen hat Bernd kurz vor dem Ziel sein Fahrrad fast verloren, es ist nach hinten geklappt und der Lenker schleifte eine ganze Weile auf dem Asphalt hinter dem Auto her. Glücklicherweise haben nachfolgende Autofahrer darauf aufmerksam gemacht. Also schnell telefonisch (glücklicherweise kann Karin so gutes Französisch), kurz vor Ladenschluss einen neuen Lenker und neue Hörnchen bei einem Radhändler um die Ecke (zum zweiten Mal Glück gehabt) bestellt, Daniel und Joe dorthin beordert (die hatten zum 3. Glück noch nicht allzu viel getrunken) und so konnten wir alle pünktlich um 19:30 Uhr unser Abendessen einnehmen. Was für ein denkwürdiger Abend, denn zum einen hatten unsere Tischnachbarn einiges von ihrer bereits hinter ihnen liegenden Loire Reise zu erzählen, das viel spannendere jedoch waren die Geschichten über andere Gäste in der kurzen Zeit, die Stéphane und Sophie die Unterkunft nun betreiben.

    Es ist schon fast dunkel, als Bernd sich an den Umbau seines Fahrrades macht, aber dank tatkräftiger Unterstützung von Daniel und Joe gelingt es ihm, das Fahrrad wieder fahrtüchtig herzurichten.
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  • Day 2

    Die Gärten von Château Villandry

    June 9, 2023 in France ⋅ ☁️ 25 °C

    Nach einem sehr leckeren französischen Frühstück packen wir die Räder, suchen einen kostenfreien Parkplatz für die Fahrzeuge für die nächste Woche (davon gibt es zum Glück einige in der Umgebung) und starten unsere erste Radtour. Nach einer kleinen Runde durch das historische Zentrum Touraine, den vielgepriesenen „Garten Frankreichs“, führt uns der Fluss Cher geradewegs zum Schloss Villandry mit seinen Terrassengärten. Schattige Spazierwege, blumenumrankte Lauben, Springbrunnen und der kunstvoll angelegte Gemüsegarten sind das erste Highlight unserer Reise.

    Die Schönheit der Gärten von Villandry ist allseits bekannt. Doch auch wenn man es bereits weiß, ist man angesichts dieser prachtvollen Pflanzengemälde gefesselt. Und so bleibt das von der Familie Carvallo rekonstruierte Anwesen Villandry das bewundernswerteste Zeugnis der Künste der Renaissance. Was für ein wunderbarer Einstieg!

    Seinen guten Ruf verdankt Villandry den Außenanlagen und den im französischen Stil gestalteten Gärten. Jeder dieser sechs Gärten bildet ein von mehrstufigen Terrassen umrahmtes Pflanzengemälde. Sie zeichnen sich alle durch ein besonderes Thema und eine einzigartige Architektur aus. Der dekorative Gemüsegarten (potager décoratif) ist von oben gesehen sicherlich der verblüffendste unter ihnen. Seine neun Carrés bilden ein mehrfarbiges, an die Stickkunst erinnerndes Schachbrettmuster. In dem in zwei sogenannte Salons aufgeteilten Ziergarten (jardin d'ornement) wird mit den harfenförmigen Buchsbäumen die Musik in Szene gesetzt. Verschiedene Pflanzenallegorien wie Herzen, Schmetterlinge und Fächer singen ein Loblied auf die Liebe. Der um einen Teich in der Form eines Ludwig XV.-Spiegels angelegte Wassergarten (jardin d'eau) lädt zum Meditieren ein, während man im Sonnengarten seinen Träumereien nachgehen kann. Aus dem grünen Labyrinth erklingt Kinderlachen, das jedoch die Ruhe des Kräutergartens (jardin des simples) mit seinen Würz- und Heilkräutern nicht stören kann. Jedes Zierbeet erzählt eine Geschichte, die den Besucher mit auf die Reise nimmt. Die Ethik steht dieser bemerkenswerten Ästhetik in nichts nach, denn auf dem Anwesen hat man sich ganz dem biologischen und umweltverträglichen Anbau verschrieben. Die Schönheit und positive Kraft der Gärten von Villandry rufen die Philosophie von Joachim Carvallo in Erinnerung, wonach sich der menschliche Geist „bemüht, die einfachsten Dinge im Leben zu vervollkommnen“.
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  • Day 2

    Château Villandry

    June 9, 2023 in France ⋅ ☁️ 25 °C

    1532 nimmt der damalige Finanzminister von Franz. I., Jean Le Breton, die Ländereien von Villandry in Besitz. Er lässt die ehemalige Burg bis auf den Donjon abreißen, um ein Schloss und Gärten ganz im eleganten Stil der Renaissance zu errichten. Seine Nachkommen hielten Villandry bis 1754 instand. Der neue Eigentümer, der Marquis de Castellane, stattete es sowohl mit dem Komfort als auch dem Stil des im 18. Jh. aufkommenden Klassizismus aus.
    Nach unzähligen Eigentümerwechseln und Umbauten wurde das Schloss 1906 von Doktor Joachim Carvallo und seiner Gemahlin Ann Coleman gekauft. Das spanisch-amerikanische Paar verliebte sich beim Anblick von Villandry in das Schloss und widmete all seine Energie und sein gesamtes Vermögen seiner Restaurierung. Ihnen und ihren Erben verdanken wir heute die Pracht des Baus und seiner Gärten. Das durch einige Kuriositäten bereicherte Interieur – darunter der Springbrunnen im Speisesaal und die herrliche, im spanisch-maurischen Stil gehaltene Decke im orientalischen Salon – zeugt von der Lebenskunst à la française.
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  • Day 2

    Mittagessen & Château Langeais

    June 9, 2023 in France ⋅ ☁️ 27 °C

    Ein paar Kilometer weiter tauschen wir das Ufer des Chers gegen das der Loire, und schon lockt das nächste Schloss: Langeais. Doch wir haben Hunger und entdecken eher zufällig das auch vom Michelin-Tester empfohlene Restaurant „Au Coin des Halles“ unweit des Schloss-Eingangs, ein hübsches Haus aus Tuffstein. Die historischen Wandverkleidungen und Parkettböden werden durch moderne Möbel ausgeglichen, die eine helle, fröhliche Note verleihen.

    Küchenchef Pascal Bouvier kreiert einfallsreiche Rezepte, die von regionalen Produkten inspiriert sind mit dem zusätzlichen Bonus einer charmanten Bedienung. Wir sitzen auf der schön bepflanzten Terrasse unter schattenspendenden Schirmen. Jetzt sind wir wohlgesättigt und werfen nur einen kurzen Blick ins Château de Langeais, das über der kleinen Stadt und der Loire thront. Vor dem Jahr 1000 hat Foulques Nerra diesen Ort gewählt um eine Festung zu bauen – und im 15. Jahrhundert tat es ihm Louis XI. gleich. Die Ruinen des Wohnturmes der alten Burg kann man noch heute im Park bewundern, während das Schloß noch immer in nahezu perfekten Zustand ist.

    Der Graf von Anjou beschloß im Jahr 994 seinen Besitz zu vergrößern und eroberte die Gebiete seines Rivalen Eudes I, Graf von Blois und somit Langeais. Um die Loire zu kontrollieren, ließ er hier auf einem Felssporn eine Festung bauen, deren Reste noch heute stehen. Der Wohnturm mit 2 Etagen war mit dem Komfort seiner Zeit ausgestattet. Nach seinem Tod gab es Besitzstreitigkeiten und im Jahr 1044 ging der Besitz an die angevinische Dynastie.
    1189 gewinnt der französische König Philippe Auguste mit dem Sieg über den englischen König Henry II auch das Loiretal und 1206 wird Langeais zum Königssitz. Während des 100 jährigen Krieges nimmt Langeais eine strategisch wichtige Rolle ein, es fällt wieder in die Hände der Engländer und zurück an die Franzosen. 1428 befiehlt der französische König Charles VII den Abriss der Festung den nur der Wohnturm und ein paar Mauern überstehen.

    Im Jahr 1465 lässt Louis XI gegenüber der alten Ruinen ein neues Schloss bauen. Er selbst lebt im nahen Plessis-les-Tours, doch sein Freund und Berater Jean Bourré wird mit der Aufsicht der Bauarbeiten beauftragt.

    Der König gibt es an Francois d´Orleans, welcher die Residenz weiter ausbauen lässt. Er ist es, der die Voraussetzungen für das bedeutendste Ereignis auf Langeais schafft, die Hochzeit der Herzogin Anne de Bretagne, eine der besten Partien ihrer Zeit, mit dem französischen König Charles VIII. Eigentlich waren beide bereits vergeben, sie an den späteren Kaiser Maximilian I, er an dessen Tochter Margarete von Österreich, doch diese Verbindungen wurden aufgelöst. Am 6. Dezember 1491 fand die Trauung in Langeais statt, Anne war zum Zeitpunkt der Vermählung 14 Jahre alt. Sie versprach im Ehevertrag, sollte ihr Ehemann vor ihr sterben, sie seinen Nachfolger heiraten würde. Was sie auch tat, es war Louis XII. So gelangte die Bretagne zu Frankreich.

    Für die nächsten Jahrhunderte blieb das Schloß königlicher Besitz, bewohnt von Verwandten der Königsfamilie. 1766 kaufte der Duc de Luynes den Besitz. Seinem Sohn gelingt es, das Gebäude während der Revolution zu retten. 1886 kauft Jacques Siegfried das Schloß und verbringt die nächsten 20 Jahre damit, Langeais mit Hilfe seiner Frau stilgerecht zu restaurieren. 1904 vererbte er es dann an das Institut des France, den heutigen Besitzer.
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  • Day 2

    Château Ussé

    June 9, 2023 in France ⋅ ☁️ 25 °C

    Am Rande des dunklen und geheimnisvollen Waldes von Chinon erhebt sich Schloss Ussé, das Dornröschenschloss. Die bunte Mischung der architektonischen Dekoelemente vieler Jahrhunderte ergibt ein waschechtes Prinzessinnenschloss, dem es vielleicht ein wenig an Orientierung und Understatement fehlt. Das Schloss wurde Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut, wobei es auf eine ältere Burganlage als Vorgänger verweisen kann. Von Außen wirkt es prächtig, ja fast schon übermäßig verspielt, mit einer beeindruckenden Hanglage über der kleinen Ortschaft Rigny-Ussé.Read more