• Chùa Trấn Quốc Pagode

    November 21 in Vietnam ⋅ ☀️ 19 °C

    Gestern haben wir noch für den heutigen Tag eine Hanoi Tour gebucht, die schon um 8:00 Uhr heute Morgen startet und tatsächlich sind wir bis kurz nach 18:00 Uhr unterwegs und erkunden die Stadt. Erster Anlaufstation ist die Chùa Trấn Quốc Pagode ist einer der ältesten und bekanntesten buddhistischen Tempel in Hanoi. Ihre Geschichte und Architektur spiegeln die tiefe kulturelle Bedeutung und Religiosität Vietnams wider.

    Sie wurde ursprünglich im 6. Jahrhundert unter König Lý Nam Đế – genauer zwischen 541 und 548 – gegründet und trug damals den Namen Khai Quốc „Gründung des Landes“. Der Standort war zunächst an den Ufern des Roten Flusses, dort, wo heute der Westsee (Hồ Tây) endet.

    Wegen Erosion und instabiler Ufer wurde die Pagode im 17. Jahrhundert (ca. 1615–1616) auf die kleine Insel Kim Ngu „Goldener Fisch“ im Westsee verlegt. Dort ist sie bis heute über einen Damm mit dem Festland verbunden. Über die Jahre änderte sich auch ihr Name – im 15. Jahrhundert hieß sie „An Quốc“ „Friedliches Land“, bevor sie schließlich unter König Lê Huy Tông (Regierungszeit ca. 1681–1705) den Namen Trấn Quốc „Beschütze das Land“ erhielt. 

    Architektonisch ist die Pagode sehr harmonisch gestaltet: Auf einem etwa 3.000 m² großen Gelände stehen die drei Hauptbauten – die Vorderhalle Tiền Đường, die Räucherkammer und der „obere Palast“ – in der Anordnung des chinesischen Schriftzeichens „工“ („Gong“). Hinter dem Oberpalast befindet sich ein Glockenturm mit traditionellem rot-schuppigen Dach.

    Besonders prägnant ist ein 11-stöckiger Stupa, der 1998 errichtet wurde: Er ist etwa 15 Meter hoch, und in jedem Stockwerk befinden sich in Nischen steinerne oder halb-edelsteinene Buddha-Figuren (Amitabha).  Oben auf dem Stupa sitzt eine neunstufige Lotus-Skulptur „Cửu đỉnh liên hoa“, die Reinheit und Erleuchtung symbolisiert.

    Im Tempelgelände steht zudem ein großer Bodhi-Baum, dessen Ableger aus einem heiligen Baum in Indien stammt – einem Ort, an dem Sakyamuni Buddha Erleuchtung erlangt haben soll. Dieser Baum wurde 1959 vom indischen Präsidenten Rajendra Prasad als Geschenk übergeben.

    Historisch ist Trấn Quốc nicht nur ein religiöses Zentrum, sondern auch kulturell bedeutsam: In der Pagode gibt es 14 alte Grabsteine (Steinplatten, Stelen), die teils bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückreichen. Eine dieser Stelen trägt eine Inschrift von Phạm Quý Thích, die sich auf die Restaurierung des Tempels im Jahr 1815 bezieht.

    Die Pagode war im Laufe der vietnamesischen Geschichte ein wichtiges buddhistisches Zentrum – sowohl während der Lý- und Trần-Dynastien als auch später. Durch die Jahrhunderte blieb sie eine Oase der Ruhe inmitten der sich entwickelnden Stadt, insbesondere weil der Westsee um sie herum eine sehr malerische und friedliche Kulisse bietet. 

    Heute gilt sie als nationales historisches und kulturelles Erbe Vietnams. Der Besuch der Pagode ist kostenlos, und sie ist täglich geöffnet – ein Ort, an dem Gläubige beten, Räucherstäbchen anzünden und Touristen die spirituelle und architektonische Schönheit genießen können.
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