• Vorbereitungen unserer Rückreise

    December 9 in Vietnam ⋅ ☁️ 25 °C

    Unser letzter Tag in Vietnam fordert uns noch einmal richtig heraus. Gestern Abend haben wir schweren Herzens entschieden, die Reise aufgrund von Maurices Verletzung vorzeitig abzubrechen und so schnell wie möglich nach Hause zu fliegen. Was danach folgte, war ein kleiner Marathon an Telefonaten und E-Mails: mit der Auslandskrankenversicherung des ADAC, mit der Master Gold Kreditkarte, mit verschiedenen Servicestellen, die auch durch die Zeitverschiebung natürlich nie genau dann erreichbar waren, wenn wir sie brauchten. Nach einigem Hin und Her erreichen wir schließlich, dass wir den Rückflug für Maurice selbst organisieren dürfen.

    Dafür braucht es allerdings eine ganze Liste an Voraussetzungen:
    – Der Gips muss an beiden Seiten aufgeschnitten werden, damit das Bein im Flug nicht zu sehr anschwillt.
    – Eine Thrombosespritze, damit der lange Flug nicht zur Gefahr wird.
    – Eine Pick-to-Fly-Bestätigung, die eine Betreuung an jedem Flughafen garantiert – vom Check-in bis zum Einsteigen.
    – Und schließlich die schriftliche Bestätigung der Flugtauglichkeit.

    Eigentlich klingt das alles machbar.

    Mit den beiden Rollern machen wir uns also auf den Weg nach Da Nang – diesmal allerdings mit komplettem Gepäck und Maurices schweren, unhandlichen Krücken. Nach 45 Minuten erreichen wir das internationale Hospital, das wir ja bereits schon kennen, doch diesmal ist nicht die Notaufnahme zuständig, sondern der reguläre Klinikbetrieb. Und als wäre das nicht genug, fällt ein großer Teil unserer Zeit genau in die Mittagspause des Krankenhauses. Alles dauert dadurch noch länger als gedacht.

    Der behandelnde Arzt weigert sich zunächst, den Gips aufzuschneiden. Also erklären wir geduldig, dass er dies auf unsere eigene Verantwortung tun darf. Erst muss jemand das passende Formular suchen, dann dauert es gefühlt ewig, bis alles korrekt ausgefüllt ist. Am Ende geht unser gesamtes, restliches Bargeld für die Krankenhausrechnung drauf – immerhin eine Sorge weniger, denn ich hatte schon überlegt, wie wir das restliche Geld noch sinnvoll hätten ausgeben sollen.

    Als wir endlich aus dem Krankenhaus kommen, bleiben uns noch rund drei Stunden, bevor wir am Flughafen sein müssen. Diese Zeit möchten wir unbedingt an einem schönen, ruhigen Ort verbringen – einfach einmal durchatmen, bevor der Trubel des Rückflugs beginnt. Zum Glück hat Joe schon im Vorfeld ein kleines Resort herausgesucht, das praktischerweise genau zwischen dem Krankenhaus und der Roller-Vermietung liegt, bei der wir unsere Fahrzeuge später wieder abgeben müssen.

    Dorthin fahren wir jetzt. Ein letzter kurzer Moment vietnamesischer Gelassenheit, bevor die herausfordernde Heimreise beginnt.
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