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  • Day 14

    Wechselbad der Gefühle

    September 13, 2019 in Brazil ⋅ ⛅ 26 °C

    Mich hat es leider doch erwischt. Die Erkältung... bin den ganzen Tag schon am schniefen und mein Gesicht fühlt sich eklig geschwollen an. Blöder Nachtbus!
    Gestern Abend haben wir nichts mehr gemacht, da Thuany und ich beide echt fertig waren. Wir haben einfach einen Film zusammen angeguckt, das war sehr schön und passte zu meiner Stimmung.
    Heute war dann der erste Tag meiner Reise an dem ich mir erlaubt habe, länger als bis 8Uhr zu schlafen. Bis 10 hab ich es geschafft. Und bis 12 lagen wir noch herum und haben uns nicht aufgerafft bekommen. Thuany musste heute leider doch spontan zur Uni, sodass wir den Tag nicht zusammen verbringen konnten. Wir planten, dass wir uns später in Olinda treffen würden, wenn sie mit ihren Unisachen durch ist.
    Gegen 12Uhr machte ich mich dann also auf den Weg in ein Kunstmuseum etwas außerhalb der Stadt. Hier stellt der Künstler Francisco Brennand sein Lebenswerk, vor allem die Keramikskulpturen, aus. Diese sind sehr interessant, vor allem der weibliche Körper wird sehr oft dargestellt, aber auch Seeschlangen, seltsame Vögel und andere Kuriositäten.
    Nach dem Museum bestellte ich mir einen Uber, der mich nach Olinda bringen sollte. Ich dachte Olinda wäre ein kleines Dorf in der Nähe von Recife und dass es egal ist, wo der Fahrer mich herauslässt. In der Nähe des Standes klang auch noch gut. Dort angekommen, wunderte ich mich aber, da der Strand zwar ganz nett war, aber nicht annähernd so großartig wie alle Leute Olinda immer angepriesen haben. Ich machte mich dann zu Fuß auf den Weg zu einigen Plätzen, die Thuany mir empfohlen hat. Das dauerte dann erstmal eine Dreiviertelstunde. Auf dem Weg stellte sich dann auch noch heraus, dass Thuany doch nicht mehr kommen würde... da ich mit essen auf sie gewartet hatte, hatte ich einen Bärenhunger und ich war auch ein bisschen enttäuscht, dass sie nun doch nicht konnte. Allerdings zeigte sich Olinda jetzt von seiner schöneren Seite und ich konnte eine tolle Aussicht auf Recife bewundern. Nachdem ich mir bei einem Straßenstand einen Acarajé gekauft hatte und mir den Sonnenuntergang angeguckt hatte, machte ich mich dann auf den Weg zur Busstation und schaffte es dann auch nach Hause. Aber ich war echt erledigt von dem Tag und fühlte mich nicht gut.
    Zuhause bei Thuany angekommen, hatte sie dann direkt schon Besuch von einem Freund, der mit uns später ins Kino gehen wollte. Ich brauchte einen Moment, aber nach ein paar Schlucken Corote, einem Pfirsichvodkamixgetränk (Alkohol desinfiziert ja bekanntlich), ging es mir ein bisschen besser und ich war gespannt auf den Film.
    Das Kino, das wir besuchten, war sehr alt und wunderschön. Rote Sitze und Vorhang und allerlei Verzierungen. Der Film war auf Portugiesisch, aber zwischendurch haben die Leute glücklicherweise auch englisch geredet und Thuany hat mir die Witze erklärt. Es war echt cool! Viel besser als erwartet. Der Film war verrückt, wie ein portugiesischer Tarantino Film.
    Nach dem Film wollten wir noch vegane Pizza essen gehen. Dass das Restaurant eher ein Imbiss ist und sich in einer Partystraße voller Menschen befindet, hätte ich dabei nicht erwartet. Aber das hatte auch was! Thuanys Freunde waren echt nett und konnten alle Englisch. Später trafen noch ein paar andere dazu, von denen einige tatsächlich Deutsche waren, die mit einem Freiwilligenprogramm einige Zeit in Recife verbringen. So konnte ich also auch mal wieder deutsch reden. Mit einigen von heute Abend werde ich morgen früh auch nach Porto do Galinhas fahren. Ein sehr schöner Strandort, der hier in der Nähe ist. Es geht früh los und ich hoffe sehr, dass ich morgen wieder fit bin...
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