Satellite
Show on map
  • Day 14

    Nyika Nationalpark (Teil 2)

    May 27, 2023 in Malawi ⋅ 🌙 16 °C

    Teil 2 ... Ich genieße es, den für heute letzten Zebras und Elenantilopen beim Grasen zuzusehen. Um 3 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Ausgang des Nationalparks. Die Straße ist spektakulär, in zweierlei Hinsicht: die Aussicht und deren Zustand. Es geht 1200 Höhenmeter bergab auf einer Straße, die als Offroad-Parkour durchgehen würde. Zweimal kippe ich um, weil die Steine so groß sind, dass ich das Gleichgewicht nicht halten kann. Ich merke auch, dass ich platt bin. Bis ich das Tor des Nationalparks erreiche fahre ich über 7 Stunden auf meist schlechten Straßen. Jetzt sind es noch 30 km bis zum nächsten Dorf wo ich übernachten will. Ich lasse es laufen, da ich nicht im Dunkeln fahren will. Ich denke immer wieder, dass die immer schlechter werdende Sicht, die Erschöpfung und der Zeitdruck vor Einbruch der Dunkelheit anzukommen, die perfekte Kombination für einen Unfall ist. Das will man immer vermeiden und kommt doch immer mal wieder in diese Situation. 4 km vor dem Ziel erwischt es mich dann doch. Auf der Schotterstraße fahre ich eher in der Mitte, da es hier deutlich besser zu fahren ist und seitlich immer die Gefahr besteht von der Straße zu rutschen. Der entgegenkommende Motorradfahrer tut es mir gleich. Nur sehen wir uns sehr spät, da wir uns in einer (von mir aus) Linkskurve befinden. Aufgrund der Fliehkräfte kann ich nicht mehr nach links lenken, was bei dem hiesigen Linksverkehr eigentlich der Fall wäre. Also lenke ich nach rechts, um vielleicht so vorbeizukommen, aber zumindest nicht frontal zusammenzustoßen. Der andere Motorradfahrer lenkt aber auch in diese Richtung und erwischt mich am Hinterrad. So fliege ich bei ca. 60 km/h auf die Straße. Als erstes versuche ich einen klaren Gedanken zu fassen und ruhig zu atmen. Mir ist bewusst, dass meine Wahrnehmung durch den Schock und das Adrenalin nicht voll da ist und ich setze mich erst einmal für ein paar Minuten hin. Ich kontrolliere wo ich mich verletzt habe, aber nur meine linke Hand tut weh und ist etwas blutig. Ansonsten scheint eigentlich alles in Ordnung zu sein. Die starken Schmerzen in der Hand lassen auch nach ein paar Minuten etwas nach und ich hoffe das nichts gebrochen ist. Nachdem ich versucht habe herauszufinden wie es dem Motorradfahrer und der Frau plus Baby die hinten drauf saßen geht (soweit ich das erkennen kann alles in Ordnung) versuche ich den Schaden an meinem Motorrad zu begreifen. Aber ich bin noch nicht ganz bei mir und so erklärt mir ein weiterer Motorradfahrer der zu mir kommt, das mehrere Sachen fehlen. Ich will nur ins nächste Dorf und mich morgen um das Motorrad kümmern. Also fährt ein anderer mein Motorrad, was nur im 5. Gang möglich ist und ich fahre auf einem zweiten Motorrad hinten mit. Inzwischen ist es völlig dunkel und als wir ankommen, lasse ich mir eine Unterkunft zeigen und gehe etwas essen. Danach besorge ich mir mobiles Internet und rufe meine Eltern an. Ich scheine wirklich Glück gehabt zu haben. Meine Entscheidung, nach rechts auszuweichen, hat dafür gesorgt, dass ich „sauber“ auf die Straße geflogen bin und nicht frontal mit dem anderen Motorradfahrer zusammengestoßen bin oder das Motorrad auf mir gelandet ist. Ich habe mir (soweit ich das jetzt sagen kann) nur die linke Hand geprellt, die sich aber schon etwas besser anfühlt und eine leichte Prellung oberhalb der Hüfte am Rücken zugezogen. Am nächsten Tag habe ich gemerkt, dass mein ganzer Oberkörper etwas gestaucht ist, aber das wird sicher in ein paar Tagen ganz weg sein. Nur mein Motorrad hat einige Schäden davongetragen, die aber leicht zu reparieren sind. Von meinen Sachen, von der Kleidung die ich an hatte bis zur Uhr, meinem Handy in der Hosentasche und sonst alles hat nichts auch nur einen Kratzer abbekommen. Wenn man also einen Unfall hat, dann so.Read more