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  • Day 4

    Eiskalt in der Gamsplatte

    August 31, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 13 °C

    Heute morgen haben wir wieder wie gestern gestartet: Wecker um 6:40, 7:00 Frühstück, 8:30 Uhr Abmarsch.
    Die Route die wir uns für heute ausgesucht
    hatten, war tatsächlich auf der Rückseite von dem Topo vom ersten Tag, und heißt Gamsplatte mit einer Schwierigkeit von fast immer IV und einer Stelle V-.
    Leider hatten wir den Zustieg nicht ganz korrekt gelesen und sind deswegen zu weit abgestiegen und mussten dann ca. 90hm mehr zum Wandfuß aufsteigen.
    In der Sonne kamen wir dabei gut ins schwitzen, auch wenn es heute nur maximal 7°C warm wurde. Beim Aufstieg sahen wir noch 4 weitere Personen in Richtung unserer Route gehen. Als wir am Einstieg ankamen, waren tatsächlich zwei Seilschaften gerade dabei sich auszurüsten.
    Eine der beiden hat sich dann aber doch gegen die Route entschieden und ist wieder abgestiegen.
    Bei der anderen Seilschaft, hatten wir die Hoffnung, dass sie schneller als wir sei, da wir zu dritt mehr Zeit brauchen. Leider war sie das nicht und wir mussten erst am Routeneinstieg längere Zeit warten, das ging gut, bis die Sonne hinter den Wolken verschwand. Ab dann wurde es zapfig, wie Maxi sagen würde.
    Anders als gestern bei der Route, müssten wir heute mit Kletterschuhen klettern und so konnten wir leider nicht unsere warmen Wanderschuhe anbehalten.
    Die Route war sehr plattig mit kleinen Griffen und Tritten und hat uns vom Stil an die Lenneplatte in Werdohl erinnert.
    Am ersten Standplatz wurde es uns dann zum ersten Mal kalt, da wir auf die Seilschaft vor uns warten mussten um weiter klettern zu können. Nach längerem stehen ist es immer deutlich schwerer wieder los zu klettern, zumal die Hände mit jedem Griff kälter wurden. Die Route hatte nämlich eine Nord-Ost Ausrichtung und so stand die Sonne nie drauf.
    Das Klettern lief gut, die Route hat uns schon gefordert aber nicht überfordert, nur das warten am Standplatz ließ uns immer wieder kalt werden.
    Nach der vierten Seillängen hatten wir wieder die Seilschaft vor uns eingeholt, da die sich verstiegen hatten und in die nächste Seillänge nochmal neu einsteigen mussten.
    Die Zeit haben wir dann für unsere Brotzeit genutzt, da es Geh-Gelände war. Um nicht noch kälter zu werden, haben wir uns unsere Wanderschuhe und Daunenjacken angezogen.
    Wir konnten weit gucken, aber der Großglockner muss den ganzen Tag in Wolken gewesen sein, denn wir konnten ihn nicht sehen.
    Nach der Pause ging es in die letzten drei Seillängen, die in der zweiten die Schlüsselstelle enthielt. Trotz kalter Finger und Füßen haben wir die Stelle gut bezwingen können. Anhand des Abstands der Bohrhaken kann man gut erkennen wie schwer die Stelle ist. Je schwere desto mehr Haken, im letzten Stück waren sehr wenig Haken und das Gelände einfacher. Gegen 16 Uhr sind wir alle Drei oben ausgestiegen und haben schnell alles eingepackt, denn es war ein kalter Wind der uns empfangen hatte.
    Im Abstieg sind wir von der kleinen Gamswiesenspitze über einen Klettersteig bis ins Kerschbaumer Törl abgestiegen. Von dort aus haben wir den Weg genommen, den wir heute morgen vercheckt hatten und waren dann um kurz vor 17 Uhr wieder an der Hütte.
    Diese Nacht sind 5 neue Personen mit in unserm Lager und so mussten wir platzsparend unsere Sachen wieder auseinander sortieren und aufhängen.
    Nach einer kurzen Ruhepause haben wir uns eine Katzenwäsche im Waschbecken gegönnt und danach direkt zum Abendessen gegangen.
    Die Wahl der Route für Morgen war garnicht so einfach, weil wir nichts sehr langes, nichts nach Norden ausgerichtetes und nichts an nem Berg haben wollten, an dem wir bereits waren. Mit Hilfe von unserem Alpinpolizisten haben wir aber auf dem Papier eine gute Route gefunden.
    Die Polizei und das Militär hatten heute ihren letzten Abend und deswegen war die Stimmung gut und die Lautstärke hoch.
    Auf dem Zimmer hat man aber gar nichts davon mitbekommen.

    📝: Juls
    📷: Juls
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