Großglockner und Lienzer Dolos

August - September 2023
Erst geht es für uns zum Klettern in die Lienzer Dolomiten um uns zu akklimatisieren und vorbereitet zu sein um den Stüdelgrat auf den Großglockner zu nehmen.
So zumindest der Plan von Maxi, Domi und mir, den Alpinisten aus dem Sauerland.
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  • Day 1

    Rastplatz-Romantik (Präamble)

    August 28, 2023 in Germany ⋅ 🌧 16 °C

    Nach der Wildspitze, dem zweit höchsten, und dem Großvenediger, dem fünft höchsten Berg Österreichs, hat der Großglockner unser Alpinisten-Herz höher schlagen lassen.
    Ganz speziell wollen wir gerne den Stüdelgrat bis auf den Gipfel des höchsten Bergs Österreich folgen.
    Damit wir nicht ganz wie der Ochs vorm Berg stehen, werden wir die ersten Tage klettern gehen. Dazu haben wir uns die Lienzer Dolomiten ausgesucht, die viele Kletterrouten und -steige zu bieten haben.
    Voller Vorfreude haben wir uns per Zoom getroffen und diesen Plan gemacht und Packlisten geschrieben, ob wir alles dabei haben ...
    ... das sehen wir morgen auf dem Parkplatz, wenn wir endlich in den Alpen sind.

    Denn leider muss man es erstmal aus dem wunderschönen Sauerland bis in die Alpen schaffen und es sie sind nicht in unserm Vorgarten.
    Naja, wie dem auch sei, wir haben uns heute um kurz nach 18 Uhr in Schalksmühle auf den Weg gemacht und sind bis hinter Stuttgart gefahren, wo wir bei Bekannten von Domi schlafen dürfen.
    Morgen geht es dann zwischen 7 und 8 Uhr weiter nach Lienz und danach in den Aufstieg zur Karlsbader Hütte.

    📝: Juls
    📷: Juls
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  • Day 2

    Der Himmel weint

    August 29, 2023 in Austria ⋅ 🌧 10 °C

    Heute morgen klingelte der Wecker um 6:15 Uhr. Gegen 6:45 Uhr haben wir schnell noch ein Brot für die nächsten Tage und Brötchen zum Frühstück geholt. Nach dem Frühstück haben wir uns im Nieselregen gegen 8:00 Uhr auf den Weg gemacht.
    Wir sind ohne Stau durchgekommen und mussten nur einmal länger zum Tanken halten.
    Gegen 14:05 Uhr sind wir am Parkplatz angekommen, mussten dann aber leider im strömenden Regen die letzten Sachen sortieren und verteilen.
    Nachdem wir alle drei unseren Rucksack mehrfach vom Regencape wieder befreit hatten, um doch noch die letzte Sache einzupacken, ging es dann um 15:15 Uhr endlich los.
    Der Himmel freute sich so sehr darüber, dass er vor Freude weinte...
    Die angegebenen 2:15h bis zur Hütte haben wir nicht gebraucht. Mit einem kurzen Plumsklo-Stopp und danach entspanterem Gehen, haben wir es in 1:40h geschafft.
    An der Karlsbaderhütte angekommen, fanden wir viele Fahrzeuge mit Polizei und Bundesheer Aufschrift vor der Hütte. Wir haben aber nichts angestellt und die machen hier nur irgendwelche Schulungen oder ähnliches.
    Dass es viele Personen waren stellten wir im Trockenraum fest, da für unsere nassen Regenjacken, -hosen und -capes kaum noch Platz war.
    Wir sind im Lager mit 8 Betten, aber dort schlafen nur noch 3 weitere Personen mit uns, somit konnten wir unsere Material in Ruhe sortieren und ausbreiten.
    Das Essen war ganz gut und die Hütte ist gut ausgestattet. Das angekündigte freie WLAN suchen wir zwar noch, aber dafür gibt es ganz gutes Netz.
    Den morgigen Tag haben wir grob mit Klettern oder Klettersteig gehen geplant. Entscheiden werden wir aber morgen früh je nach Wetterlage was genau der Plan ist. Das Wetter sieht nämlich nicht ganz Trocken aus.
    Wir lassen uns Mal überraschen.

    📝: Juls
    📷: Juls
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  • Day 3

    Regentag?

    August 30, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 10 °C

    Heute morgen saßen wir um 7 Uhr beim Frühstück und konnten zum ersten Mal die Berge in der Ferne sehen. Ab ungefähr einer Höhe von 2800m waren diese leicht angezuckert und die Temperatur an der Hütte war auch nicht sehr warm.
    Das Frühstücksbuffet war ganz gut ausgestattet, nur frisches Obst haben wir vermisst.
    Nach dem Frühstück hatten wir das Hüttenpersonal gefragt, ob man heute klettern kann oder ob es zu nass sei. Allerdings haben die, trotz dass sie in einem Top-Klettergebiet liegt, wenig Ahnung vom Klettern und ein Polizist der Alpinpolizei hat uns dann die Bügeleisenkante empfohlen.

    Die Route ist eine der bekanntesten in den Lienzer Dolomiten und gut versichert.
    Gegen kurz vor 9 Uhr sind wir dann mit sortiertem Equipment aufgebrochen. Der Weg führte die Fahrstraße von der Hütte etwas hinab und dann über den Rudl-Eller-Steig Richtung "Hohen Törl". Auf dem Steig angekommen haben wir etwas zu früh gesucht, aber haben den Einstieg dann nach genauem lesen der Zustiege zu anderen Routen schließlich gut gefunden.
    Der Fels war trotz Regen in der Nacht trocken und so sind wir dann gegen 9:50 Uhr in die Route eingestiegen. Die schwersten Stellen kamen direkt zu Anfang und mit kalten Fingern und Bergschuhen waren die Platten anfangs nicht all zu einfach, aber dennoch gut zu machen.
    Wir haben etwas Zeit gebraucht um uns einzuspielen und mit dem alpinen Klettern wieder warm zu werden, danach sind wir immer routinierter und schneller geworden. Nach der letzten schweren Stelle, waren die Standplätze nur noch mit einem Bohrhaken versehen. Das hat uns aber nichts ausgemacht, da wir die letzten Seillängen eh am laufenden Seil gegangen sind. Da wir in denen auch in die Wolken gekommen sind war der Fels etwas nasser und rutschiger, stellte aber durch den einfachen Schwierigkeitsgrad kein Problem für uns dar.
    Oben angekommen haben wir uns abgerüstet und zu Mittag gegessen. Danach sind wir noch dem Wanderweg zur kleinen Lazerwand (so heißt der Gipfel auf 2568m) gefolgt, ehe wir uns in den Abstieg begeben haben. Den ganzen Tag war es nicht sehr warm und so kamen uns am Gipfel ein paar Schneeflocken entgegen.
    Gegen 15:30 Uhr waren wir dann wieder an der Hütte und haben eine zweite Brotzeit gemacht bevor wir uns mit den Topos für morgen beschäftigt haben. Wir durften uns das Osttirol Topo-Buch von einem schwedischem Soldaten ausleihen und so hilfreiche Informationen sammeln.
    Nach etwas Ruhe ging es zum Abendessen, bei dem wir uns eine neue schwierigere Route für Morgen ausgeguckt haben. Dazu hatten wir den Alpinpolizisten von heute morgen nochmal befragt und der hatte noch ein paar hilfreiche Hinweise zur Route. Nach ein paar Runden Rommé und Beschallung durch das gutgelaunte, feierende Hüttenpersonal, sind wir erschöpft vom Tag ins Bett gegangen und freuen uns auf einen neuen Klettertag mit besserem und wärmeren Wetter.

    📝: Juls
    📷: Juls, Domi
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  • Day 4

    Eiskalt in der Gamsplatte

    August 31, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 13 °C

    Heute morgen haben wir wieder wie gestern gestartet: Wecker um 6:40, 7:00 Frühstück, 8:30 Uhr Abmarsch.
    Die Route die wir uns für heute ausgesucht
    hatten, war tatsächlich auf der Rückseite von dem Topo vom ersten Tag, und heißt Gamsplatte mit einer Schwierigkeit von fast immer IV und einer Stelle V-.
    Leider hatten wir den Zustieg nicht ganz korrekt gelesen und sind deswegen zu weit abgestiegen und mussten dann ca. 90hm mehr zum Wandfuß aufsteigen.
    In der Sonne kamen wir dabei gut ins schwitzen, auch wenn es heute nur maximal 7°C warm wurde. Beim Aufstieg sahen wir noch 4 weitere Personen in Richtung unserer Route gehen. Als wir am Einstieg ankamen, waren tatsächlich zwei Seilschaften gerade dabei sich auszurüsten.
    Eine der beiden hat sich dann aber doch gegen die Route entschieden und ist wieder abgestiegen.
    Bei der anderen Seilschaft, hatten wir die Hoffnung, dass sie schneller als wir sei, da wir zu dritt mehr Zeit brauchen. Leider war sie das nicht und wir mussten erst am Routeneinstieg längere Zeit warten, das ging gut, bis die Sonne hinter den Wolken verschwand. Ab dann wurde es zapfig, wie Maxi sagen würde.
    Anders als gestern bei der Route, müssten wir heute mit Kletterschuhen klettern und so konnten wir leider nicht unsere warmen Wanderschuhe anbehalten.
    Die Route war sehr plattig mit kleinen Griffen und Tritten und hat uns vom Stil an die Lenneplatte in Werdohl erinnert.
    Am ersten Standplatz wurde es uns dann zum ersten Mal kalt, da wir auf die Seilschaft vor uns warten mussten um weiter klettern zu können. Nach längerem stehen ist es immer deutlich schwerer wieder los zu klettern, zumal die Hände mit jedem Griff kälter wurden. Die Route hatte nämlich eine Nord-Ost Ausrichtung und so stand die Sonne nie drauf.
    Das Klettern lief gut, die Route hat uns schon gefordert aber nicht überfordert, nur das warten am Standplatz ließ uns immer wieder kalt werden.
    Nach der vierten Seillängen hatten wir wieder die Seilschaft vor uns eingeholt, da die sich verstiegen hatten und in die nächste Seillänge nochmal neu einsteigen mussten.
    Die Zeit haben wir dann für unsere Brotzeit genutzt, da es Geh-Gelände war. Um nicht noch kälter zu werden, haben wir uns unsere Wanderschuhe und Daunenjacken angezogen.
    Wir konnten weit gucken, aber der Großglockner muss den ganzen Tag in Wolken gewesen sein, denn wir konnten ihn nicht sehen.
    Nach der Pause ging es in die letzten drei Seillängen, die in der zweiten die Schlüsselstelle enthielt. Trotz kalter Finger und Füßen haben wir die Stelle gut bezwingen können. Anhand des Abstands der Bohrhaken kann man gut erkennen wie schwer die Stelle ist. Je schwere desto mehr Haken, im letzten Stück waren sehr wenig Haken und das Gelände einfacher. Gegen 16 Uhr sind wir alle Drei oben ausgestiegen und haben schnell alles eingepackt, denn es war ein kalter Wind der uns empfangen hatte.
    Im Abstieg sind wir von der kleinen Gamswiesenspitze über einen Klettersteig bis ins Kerschbaumer Törl abgestiegen. Von dort aus haben wir den Weg genommen, den wir heute morgen vercheckt hatten und waren dann um kurz vor 17 Uhr wieder an der Hütte.
    Diese Nacht sind 5 neue Personen mit in unserm Lager und so mussten wir platzsparend unsere Sachen wieder auseinander sortieren und aufhängen.
    Nach einer kurzen Ruhepause haben wir uns eine Katzenwäsche im Waschbecken gegönnt und danach direkt zum Abendessen gegangen.
    Die Wahl der Route für Morgen war garnicht so einfach, weil wir nichts sehr langes, nichts nach Norden ausgerichtetes und nichts an nem Berg haben wollten, an dem wir bereits waren. Mit Hilfe von unserem Alpinpolizisten haben wir aber auf dem Papier eine gute Route gefunden.
    Die Polizei und das Militär hatten heute ihren letzten Abend und deswegen war die Stimmung gut und die Lautstärke hoch.
    Auf dem Zimmer hat man aber gar nichts davon mitbekommen.

    📝: Juls
    📷: Juls
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  • Day 5

    Alle guten Dinge sind Drei?

    September 1, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 16 °C

    Auch heute morgen war der Ablauf wieder gleich, losgekommen sind wir um 8:50 Uhr.
    Es ging Richtung Kerschbaumer Törl, leider haben wir schon wieder nicht ganz richtig gelesen ... das Problem haben wir erkannt und arbeiten dran :D ... und sind bis ins Kerschbaumer Törl gelaufen. Dort mussten wir feststellen, dass wir falsch sind und bis zum Einstieg der Route fast bis zur Hütte zurück müssen.
    Gesagt getan. Am Anfang der Route angekommen, war allerdings mein Zucker zu tief. Nach Müsliriegel und Dextro ging es dann wieder, aber trotzdem haben wir uns gegen die Mehrseillänge entschieden.
    Als Alternative kam schnell der ÖTK-Fels auf, ein 15m hoher Block, der mitten im "Gras" liegt. Leider aber auf der anderen Seite des Kerschbaumer Törls. Deswegen haben wir unsere Sachen genommen und sind wieder zum Törl aufgestiegen.
    Wir haben es Mal als Training für die Hochtouren angesehen ... das Schöne war aber, dass die Sonne geschienen hat und wir nicht frieren mussten. Die Temperatur ging sogar in den mittleren zweistelligen Bereich, neuer Rekord.
    Am Felsen angekommen hab ich noch einen Moment Pause gemacht und in der Sonne gelegen, während Maxi und Domi die erste Route geklettert sind. Eigentlich sind wir alle alle Routen vorgestiegen (Domi und ich haben die zweite als Toprope gemacht) und hatten so dann eine gestückelte Mehrseillänge. Vom Schwierigkeitsgrad wurden die Routen immer schwerer Angefangen bei einer 5 und dann einer 5+, 6-,6+ und einer 6-. Nach der ersten Route haben wir Mittag gemacht und die Sonne genossen, es ist schon schön nicht im Schatten der Berge zu klettern.
    In der letzten Route kam plötzlich ein bisschen Regen auf, der aber genau so schnell wieder aufhörte.
    Um beim Rückweg nicht noch einmal durchs Kerschbaumer Törl gehen zu müssen und noch ein bisschen mehr Höhenmeter zu trainieren, sind wir zwischen Simonskopf und Teplitzer Spitze dem Weg bis auf 2600 m gefolgt und dann zur Hütte wieder abgestiegen. Für die 400+ Höhenmeter hoch wie runter hatten wir knapp eine Stunde Zeit, da wir um 18:30 Uhr zum Essen an der Hütte sein mussten. So sind wir im schnellen Tempo auf und wieder abgestiegen und sind genau um 18:30 Uhr im die Hütte gekommen.
    Beim Abendessen haben wir gemerkt, wie voll die Hütte ist und da wir fast die letzten Plätze nehmen mussten die noch frei waren. Am Tisch hatten wir nette Gemeinschaft mit den weiteren 4 Personen.
    Danach hieß es Bezahlen, Zähneputzen und ab ins Bett :D
    Morgen steigen wir ohne Frühstück in der Hütte ab und werden dafür bei einem Bäcker in Lienz einkehren. Danach geht es dann weiter zur Oberwalderhütte.

    📝: Juls
    📷: Juls
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  • Day 6

    Runter, Rüber und Rauf

    September 2, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute morgen ging es für uns um 8:03 Uhr von der Karlsbader Hütte zur Dolomitenhütte. Nach knapp einer Stunde sind wir am Parkplatz angekommen und haben schnell die Sachen ins Auto getan. Von dort aus ging es nach Lienz in eine Bäckerei zum Frühstücken.
    Nach einem Stopp bei Kuenz Naturbrennerei ging es weiter zur Glockner-Hochalpenstraße, der wir bis zur Franz-Josefs-Höhe gefolgt sind. Im Parkhaus haben wir unsere Rucksäcke von Klettern auf Hochtour umgerüstet und unnötiges Gepäck im Auto gelassen.
    Gegen 14:50 Uhr hatten wir alles gepackt, mit Glockner Aussicht zu Mittag gegessen, ein Tourifoto mit dem Glockner gemacht und waren Abmarsch bereit. Die Strecke war mit 2:30 h beschildert und mussten wir dem Gamsgrubenpfad mit insgesamt 6 Tunnel folgen. Danach war eine Absperrung, die nur Alpinisten mit Schutzausrüstung für weiterführende Bergtouren queren durften. Der Weg ging allerdings ca. 3m breit weiter und hatte viele Lehrtafeln. Wir haben auch viele Leute gesehen, die die oben genannte Kategorie nicht erfüllten und z.B. mit Sandalen unterwegs waren.
    Der Weg wird irgendwann schmaler und geht über, vom Gletscher glatt geschliffen, Steine. Die Markierungen waren nicht wie sonst auf die Steine gemalt, sondern bemalte Pfosten die in Steinhaufen standen, also somit für Schnee ausgelegt.
    Eine kleine Gletscherquerung hatten wir auch. Es ging circa 100m über den Restgletscher, mit nur kleinen Spalten durch die kleine Rinnsale flossen. Der letzte Aufschwung zur Oberwalderhütte war ein ca. 50hm Klettersteig mit der Schwierigkeit A/B.
    Nach ziemlich genau 2 Stunden sind wir an der Hütte angekommen.
    Nach dem wir unser Lager bezogen haben, haben wir noch Spaltenbergung vor der Hütte geübt.
    Die Halbpension ist morgens und abends als Buffet gemacht und so konnten wir unsers Portionen selber an unseren Hunger anpassen.
    Nach dem Essen haben wir die Route für Morgen geplant, es soll auf den Johannisberg gehen. Je nach dem wie Fit wir sind und wie die Route verläuft nehmen wir den Hohen Riffel mit.

    📝: Juls
    📷:
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  • Day 7

    Lost and Found

    September 3, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 12 °C

    Heute morgen stand unsere erste Hochtour diesen Jahres an. Um 8:15 Uhr gingen wir als letztes aus der Hütte Richtung Johannisberg. Auf dem Gletscher konnten wir schon mehrere Seilschaften sehen, von den alle bis auf eine, aber zum Hohen Riffel gingen.
    Auf Domis Uhr hatten wir den Weg zum Gipfel und eine Seilschaft die auch dort hoch ging.
    Nach dem wir auf dem ersten kurzen Schnee-/Eisstück etwas gerutscht sind, haben wir kurz nach der Hütte die Steigeisen schon angezogen. Mit denen mussten wir dann aber noch eine gutes Stück über Felsen laufen bevor wir an unsere Anseilstelle angekommen waren.
    Dort haben wir das Seil fertig geknotet und unsere Gurte angezogen.
    Den Weg hoch habe ich die Seilschaft geführt. Sobald wir auf dem Gletscher waren, wurde es sehr windig und so wirkte die Luft noch kälter.
    Das erste Stück konnten wir alten Spuren folgen, die aber bald vor Gletscherspalten endeten, weil die Schneebrücken in der Zwischenzeit eingestürzt waren. Somit werden war bei uns der erste Bereich mit viel Springen über Spalten gestaltet.
    Bis jetzt war das der spaltenreichsten Gletscher auf dem wir waren, das mag aber auch daran liegen, dass auf den anderen Hochtouren noch/schon Schnee drauf lag.
    Nach den großen Spalten ging es nach oben, immer häufiger waren es dann größere Schneefelder und weniger Spalten. Je weiter es ging, desto mehr Schnee lag und die Spur der Seilschaften vor uns wurden deutlicher. Der Spur konnten wir bis auf den Gipfel folgen. An einer Stelle wichen wir aber ab, damit wir nicht voll im Wind standen.
    Auf dem Gipfel wurden wir fast weg geblasen und die Wolken flogen an uns vorbei, trotzdem hatten wir zeitweise eine gute Aussicht.
    Wir sind sehr schnell wieder abgestiegen und eine kurze Pause im ersten windstillen Bereich gemacht, dachten wir zumindest. Nach dem Müsliriegel essen etc. flog Maxi einer seiner Handschuhe, die er unter seinen Arm geklemmt hatte, weg. Leider waren wir nicht schnell genug und konnten ihn nicht aufhalten. Gesehen haben wir ihn auch erstmal nicht mehr. Nach einem kurzen Abstieg und Aufstieg an einer anderen Stelle, lag dort tatsächlich der Handschuh. Erleichterung machte sich breit, auch wenn wir Ersatzhandschuhe dabei hatten.
    Den Abstieg führte Domi und es gab keine weiteren besonderen Vorkommnisse.
    In einem schneebedeckten Bereich haben wir noch T-Anker gebaut und geprüft ob die uns halten würden. Das war dreimal erfolgreich.
    Als wir wieder auf Eis standen, haben wir uns eine Gletscherspalte gesucht und Spaltenbergung in echter Umgebung geübt, auch das war erfolgreich, wenn auch durch den Wind sehr kalt.
    An der Hütte waren wir um kurz vor Drei und deswegen haben wir unsere Sachen zum trocknen aufgehangen und Mittag gegessen. Danach stand ein Mittagsschlaf auf dem Programm und es war Waschtag. An den Waschbecken gab es etwas warmes Wasser unter das Kalte gemischt und so konnten wir uns unsere Haare lauwarm waschen, den Körper haben wir aber unter den kalten Duschen gewaschen. Es war sehr erfrischend.
    Danach gab es nur noch Abendessen und wir haben in Büchern der Hütte gestöbert und KABO gespielt.
    Morgen gehen wir zur Stüdelhütte. Leider ist der Weg über den Romariswandkopf inkl. Grat nicht gut zu gehen. Am Anfang der Saison sind den noch mehrere gegangen, in der letzten Zeit ein Bergführer mit Kunden, wobei da alle anderen Bergführer gesagt haben, dass sie das nicht gegangen wären. Somit werden wir zum Franz-Josefs-Höhe absteigen und dann über das Glocknerhaus und die Salmhütte zur Stüdelhütte aufsteigen.

    📝: Juls
    📷: Juls (weitere Folgen)
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  • Day 8

    Auf zum Finale

    September 4, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 14 °C

    Heute stand eine große Etappe bevor. Erst sind wir von der Oberwalderhütte zur Franz-Josefs-Höhe abgestiegen, dafür haben wir knapp 1:45h gebraucht, mussten dabei noch warm werden und ein paar Hinweistafeln lesen.
    Dort haben wir einen Toilettenstopp eingelegt und Domi fiel dabei auf, dass sein Handy noch auf der Oberwalderhütte liegt. Wir haben dort angerufen und vereinbart, dass es jemand mit runter nehmen soll und an der Franz-Josefs-Höhe im Restaurant abgeben soll und die Hütte uns dann zurück ruft. Alternativ müssen wir am Mittwoch irgendwie da hoch und wieder runter kommen, für heute wär das zu viel gewesen.

    Danach sind wir mit dem Auto aus dem Parkhaus bis zum Glocknerhaus gefahren und haben dort wieder geparkt.
    Nach einem Abstieg von ca. 100hm sind wir am Margaritzenstausee (2000 m) angekommen. Von dort aus ging es in einem Anstieg auf 2500 m. Der Weg war Teil des Wiener-Höhenwegs und diesem folgten wir bei fast gleich bleibender Höhe bis zur Salmhütte. Ankunftszeit war dort 13:50.
    Das Mittagessen stand somit auf dem Programm und wir konnten dabei bereits die Erzherzog-Johann-Hütte weit über uns sehen.
    Um 14:55 Uhr haben wir uns auf den weiteren Weg zur Stüdelhütte gemacht. Angeschlagen waren 3 h. Gestartet sind wir auf 2600 m und es ging ziemlich direkt über eine Scharte mit 2800 m. Von dort aus, wie man es sich denken kann, ging es wieder durch ein Schotterfeld hinab bis auf 2500 m.
    Von dort aus folgten wir dem Weg, der ersteinmal auf der Höhe blieb, dann aber noch 300 hm überwinden musste. Es ging immer längs des Hangs und nach kurzer Zeit konnten wir die Stüdelhütte sehen. Schon bald standen mehrere Bach/ Flussquerungen an, die aber nicht alle eine (intakte) Brücke hatten. So floss ein großer Strom die Berg hinab und wir mussten über die Steine springen um diesen zu queren. Meinen Fuß hab ich dabei einmal ins Wasser getaucht, aber mehr als die Hose ist dabei glücklicher Weise nicht nass geworden.
    Danach folgten wir nur noch dem Weg zur Stüdelhütte. Um 17:11 Uhr sind wir an der Hütte angekommen.
    Hier sind gerade Bauarbeiten und ein Schreitbagger buddelt Gräben für vermutlich (Wasser-) Leitungen.
    Nach der Ankunft haben wir im Bett gelegen und uns von fast 30.000 Schritten ausgeruht.
    Das Abendessen war sehr sehr gut, es gab wie die letzten Tage Buffet, aber das war hier ein ganz anderes Level.
    Es gab eine riesige Auswahl an Salat, dazu gab es eine Käseplatte, Schinken und Brot.
    Als Suppe gab es eine klare Brühe und eine Cremesuppe.
    Beim Hauptgang konnte man aus vier Gerichten auswählen. Die beiden vegetarischen waren Kas...knödel und ein Gemüsecurry mit Reis. Die Gerichte mit Fleisch waren Rippchen mit Kartoffelspalten und ein Makkaroniauflauf. Als Nachtisch gab es auch mehrere Varianten unter anderem Tiramisu und Schokocreme.
    Morgen früh werden wir um 5:30Uhr zum Frühstück gehen und uns dann auf den Stüdelgrat begeben. Bis auf den Gipfel sind es ca. 6 h, unser Abstieg ist dann kurz. Wir müssen nur bis zur Erzherzog-Johann-Hütte auf der Adlersruhe.
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  • Day 9

    Finale

    September 5, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 12 °C

    Heute morgen klingelte der Wecker um 5:10 Uhr, damit wir um 5:30 Uhr zum Frühstück gehen konnten. Da wir doch etwas aufgeregt waren und es nicht unsere bevorzugte Frühstückszeit war, haben wir sehr langsam gegessen.
    Danach habe wir unsere Sachen gepackt und waren dann um 7:10 Uhr auf dem Weg zum Stüdelgrat.
    Erst ging es einen steilen Schotterhang hinauf, bevor wir auf das Teischnizkees gelangten. Am Beginn haben wir unsere Gletscher Ausrüstung angelegt und sind den Spuren der vorangegangenen Seilschaften gefolgt. Es gab auch hier wieder Spalten aber mit den Spuren fand sich die beste Stelle zum überqueren.
    Hinter dem Luisenkopf ging es dann auf den Stüdelgrat. Bis zum Einstieg haben wir inkl. An- und Umziehen für Gletscher und Klettern 1:40 h gebraucht.
    Die Tischnachbarn von gestern Abend haben wir auch wieder getroffen, jedoch haben die sich vor einer anderen Seilschaft eingeordnet die uns dann trennte.
    Die ersten Abschnitte waren eher Blockgelände mit einfachere Kletterei, nur eine Stelle musste man wirklich versichern.
    Es ging immer höher in Richtung Frühstücksplatz auf 3550 m. Wir mussten zwar immer mehr Stellen versichern, aber es war eine wunderschöne Kletterei. Man hatte immer gute Griffe und Tritte und konnte bei dem heutigen bombastischen Wetter die gesamten Alpen sehen (z.B. die Drei Zinnen, Wildspitze, ...).
    Nach weiteren 1:40 h sind wir dann am Frühstücksplatz angekommen, hier waren wir etwas langsamer, da die Seilschaft vor uns und gebremst hat. Nach einer kurzen Müsliriegelpause ging es dann weiter. Nach dieser Stelle kommen die schwierigen Abschnitte des Grats. Direkt danach kommt Kletterei im dritten Grad die aber auch gut zu bewältigen war.
    Man hat immer Mal wieder zwischen der Ost und West Seite gewechselt und so sind wir weder komplett eingefroren noch überhitzt.
    Im gesamten Grat lag in der Westseite etwas Schnee, der zum Teil rutschig war.
    Die Platte die mit 3 bewertet ist haben wir auch gut hinbekommen und danach hatten wir einmal kurze Wegfindungsstörungen, sind aber nach etwas gucken auf den rechten Weg gekommen.
    Die letzten schweren Stelle war ein heruntergelassenen Seil, welches schon vor der Erstbegehung von oben herab gelassen wurde, weil die Stelle schwierig aussah.
    Danach ging es in "Geh-Gelände" bis zum Gipfel. Um 13:35 Uhr sind wir dann am höchsten Punkt Österreichs mit 3.798 m angekommen.
    Sehr erleichtert waren wir dann oben, dass alles so gut geklappt hat und dass unsere Befürchtungen von einem zu schweren und ausgesetzten Grad nicht erfüllt wurden.
    Am Gipfel haben wir dann etwas verweilt und das Wetter und die Aussicht genossen.
    Der Abstieg sollte dann aber wieder nicht so entspannt werden.
    Gleichzeitig mit uns ist eine Seniorentruppe am Gipfel angekommen, die uns dann im Abstieg über den Normalweg sehr gebremst hat. Durch viele entgegenkommende Seilschaft musste man auch immer wieder warten und das auch wenn Bergführer uns überholt haben. Die einfache Route, die im Aufstieg 2 h dauert hat bei uns im Abstieg 3 h gedauert. Das hat das Gipfelerlebnis dann kurzzeitig überschattet.
    Um 17:00 Uhr waren wir dann endlich an der Erzherzog-Johann-Hütte, auf der wir die Nacht verbringen. Mit einer Höhe von 3.454 m ist es nicht nur die höchste Hütte Österreich, sondern auch höher als viele Gipfel der Alpen. Somit haben wir nach dem Abendessen einen wunderschönen Sonnenuntergang mit erleben dürfen.
    Bei einem Gipfelwein und einer Runde Rommé haben wir den Abend dann ausklingen lassen.
    Morgen früh gibt es zwischen 6:00 und 6:45 Uhr Frühstück und bis 7:30 Uhr muss das Lager geräumt sein. Somit werden wir uns früh auf den Weg zurück zum Glocknerhaus machen.
    Dort angekommen werden wir uns auf den ersten Teil der Rückfahrt machen. Bis zu einem Appartement bei Rosenheim.

    📝: Juls
    📷: Juls, Domi
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  • Day 10

    Die letzten Meter

    September 6, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute morgen ging es (unfreiwillig) um 6:15 Uhr zum Frühstück, denn auf der Erzherzog-Johann-Hütte gibt es nur zwischen 6:00 und 6:45 Uhr Frühstück. Auf die Zeiten hat der Hüttenwirt sehr viel Wert gelegt und um punkt 6:45 Uhr abgeräumt obwohl sich noch Leute was genommen haben. Wir waren aber glücklicherweise schon fertig.
    Das Lager haben wir dann pünktlich um 7:30 Uhr geräumt und sind dann um 8 Uhr los gelaufen. Für den Abstieg haben wir nochmal alles benötigt was wir dabei und geübt hatten.
    Von der Hütte ging es erst einen Wanderweg durch ein Schuttfeld hinunter, bis wir an einem Grat angekommen sind. Dem mussten wir dann bis zum südlichsten Rand des Hofmannskees folgen über welches wir mit Steigeisen und Pickel zur Hohenwartschatte queren mussten. Dort packten wir das Gletscherzeug wieder ein und folgten einen Klettersteig hinunter. Der Weg führte danach erst über einen mit Steinen bedeckten Blockgletscher und später entlang des Hanges.
    Dort hielten wir an der alten Salmhütte, die in den Fels eingebaut war und als Stützpunkt für die ersten Glocknerbesteigungen genutzt wurde. Zum eincremen und aufs T-Shirt wechseln haben wir an der (neuen) Salmhütte angehalten und unsere dort abgestellten Stöcke eingesammelt. Weiter ging es dann den Wiener-Höhenweg bis zum Glocknerhaus. Die Stellen die es bergauf ging waren in der prallen Sonne und mit der Anstrengung der letzten Tage kräftezehrend.
    Gegen 13 Uhr sind wir am Auto angekommen, Domi war noch eine Runde im See schwimmen und kam dann etwas später an.
    Nachdem alles im Auto einigermaßen sortiert war sind wir nochmal zur Franz-Josefs-Höhe gefahren. Dort haben wir dann mit Glocknerblick Mittag gemacht und uns einen Film im Besucherzentrum angeguckt. Nach dem dritten Mal nachfragen, war Domis Handy, wie vereinbart, im Restaurant abgegeben worden. Danach konnten wir uns auf den Weg Richtung Rosenheim machen.
    Um kurz vor 19 Uhr sind wir in Schechen am Hotel angekommen und haben dann eingecheckt. Im Biergarten des Hotels haben wir zu Abend gegessen, bevor es danach für uns noch in die Sauna und ins Dampfbad ging. Dort haben wir uns es 2 h lang gut gehen lassen, ehe wir danach geschafft in die Betten unseres Apartments gefallen sind.

    📝: Juls
    📷: Juls
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