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  • Day 15–16

    Löwenfütterung auf Mt. Etjo

    May 15, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 27 °C

    Nun befinden wir uns rund 150km nördlicher auf der „Mt. Etjo Lodge“ (der Mt. Etjo ist ein imposanter Plateau-Berg hier in der Gegend), wo wir heute wieder auf dem Campingplatz in unserem Dachzelt nächtigen werden. Bis dahin ist aber noch Zeit und wir nutzen die wunderschöne Anlage, liegen gerade am Pool und erfreuen uns an der hier viel üppigeren, grünen Landschaft, den Flamingos und den anderen verschiedenen Vögeln, die rund um das große Wasserloch herum wuseln.
    Nach dem sicherlich sehr leckeren Braii-Bufett (Braii= namibische/südafrikanische Art zu grillen) heute Abend werden wir noch an der Löwen-Fütterung (die Tiere leben hier halb-wild auf dem riesigen Gelände und werden teilweise angefüttert) teilnehmen, darauf freuen wir uns sehr!

    Die Löwenfütterung war in der Tat sehr spannend! An dieser Stelle möchte ich betonen, dass wir versuchen, so bewusst wie möglich mit unseren Tier-Kontakten hier umzugehen und uns immer gut informieren, inwieweit die „Wildheit“ der Tiere durch den Kontakt eingeschränkt werden könnte. Klar merkt man bei gewissen Antilopen oder auch Giraffen, dass sie an die Safari-Jeeps gewöhnt sind und nicht ständig wie von der Tarantel gestochen die Flucht ergreifen wenn man sich ihnen nähert. Aber gerade bei den Wildkatzen ist es uns wichtig, dass wir sie nicht wie im Zoo in einem Käfig durch Gitterstäbe beobachten sondern dass ein nachhaltiges und artgerechtes Konzept hinter dem Tier-Mensch-Kontakt steht. Also entweder, dass das Tier vor Wilderern oder vor dem Tod durch Verletzung gerettet wird und durch Wildlife-Hilfsprojekte wieder aufgepäppelt wird, oder dass die Tiere ab und an zugefüttert werden, ansonsten aber komplett wild in ihrem Reservat leben und auch selber jagen. Letzteres war gestern Abend der Fall. Das „Guzele“, was sich die 5 Löw*innen des Rudels jeden Abend teilen, ist eher vergleichbar mit einem Mitternachtssnack, aber darauf wären sie nicht angewiesen, da sie eben selber jagen. Es gibt auch Abende, an denen kommen die Katzen nicht an den Touristen-Beobachtungspunkt (wir saßen in einer Art Beton-Bunker mit einem schmalen Gitterstreifen, durch den man die Tiere beobachten konnte), weil sie einfach keinen Hunger haben.

    Natürlich kann man mit gaaaanz viel Glück hier auch Leoparden, Geparden und Löwen in komplett freier Wildbahn sehen aber so viel Glück haben nur die wenigsten. Daher war es für uns schon vom Gewissen her vertretbar, die Löwenfütterung gestern Abend zu besuchen. Manu hat außerdem von den Angestellten der Lodge erfahren, dass ein bis vor einiger Zeit angebotener „Cheetah-Walk“ nun nicht mehr angeboten wird, weil die aus der Gefangenschaft gerettete Gepardin zu 100% wieder in die Wildnis entlassen wurde, nachdem sie vor Ort aufgepäppelt und auf die Wildnis vorbereitet wurde.

    Das Thema Wildlife ist in Namibia ein umstrittenes Thema; während es doch noch einige Vertreter der Trophäenjagd gibt und auch Wilderer sich immer mal wieder die begehrten und sehr teuer verkäuflichen Ressourcen von gewissen Tieren durch Tötung dieser ergaunern, gibt es zum Glück schon sehr viele nachhaltige Organisationen, die sich mit großer Sorgfalt und Energie für die Tierrettung und den Artenschutz einsetzen.
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