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- Gün 103
- 26 Temmuz 2024 Cuma 09:17
- ☀️ 27 °C
- Yükseklik: 602 m
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Tag 103: Ubud - Mason & Pulina, IDN

Neuer Tag, neue Abenteuer! Heute standen gleich zwei auf unserer Todo-Liste...
Zuerst ging es für uns zum Mason Elephant Park. Laut der Homepage handelt es sich hierbei um eine Auffangstation für gerettete Sumatra Elefanten, wo man die Tiere aus nächster Nähe bestaunen kann und ihnen z. B. mit einer Dusche eine kleine Freude bereiten kann. Das klang für uns großartig. Denn der klassische Elefantentourismus widerstrebt uns gänzlich, weshalb wir solche Organisationen nicht unterstützen würden.
Der Eingang des Parks war so gestaltet, dass man nicht sehen konnte, was sich hinter den Toren abspielt. Das war für uns in diesem Moment aber auch nicht wichtig. Fröhlich buchten wir uns direkt am Eingang für eine Duschsession ein und somit öffnete der Park seine Pforten für uns.
Wir hätten uns vorab definitiv mehr über diesen Park informieren sollen. Denn leider handelte es sich nicht um das, auf der Homepage beschriebene, Paradies für gerettete Elefanten. Vielmehr befanden wir uns inmitten eines genau solchen Elefantenparks, wie wir es vermeiden wollten. Ganz offensichtlich wurden die Elefanten hier nur zur Belustigung der Besucher gehalten und getriezt wie kleine Zirkusäffchen. Hätten wir das nur vorher gewusst... Nun hielten wir uns an dem Gedanken fest, mit der gebuchten Abkühlung an diesem heißen Tag zumindest einem der Tiere eine klitzekleine Freude bereiten zu können. Das war zugegeben durchaus beeindruckend. Meine Emotionen purzelten völlig durcheinander und so entstand eine Mischung aus größtem Respekt und Faszination vor diesem riesigen und beeindruckend Tier mit seiner ledernen Haut und den gigantischen Beinen, Freude über den besonderen Moment mit so einem Tier, aber auch Trauer und Scham darüber, wie selbstverständlich der Mensch solche Tiere lediglich zur Belustigung und des Geldes wegen drangsaliert und darüber, dass wir uns aktuell mittendrin befanden. 'Unsere' Elefantendame durfte sich immerhin ohne Ketten oder ähnliches bewegen. Dennoch hatte sie, wie viele andere Elefanten auch, alte Wunden, die vermutlich von der Art Spitzhacke stammen, mit der ihnen sofort gedroht wird, sobald sie sich zu selbstständig bewegen und nicht wie 'Fiffi der elfjährige Labrador einer typischen Vorstadtfamilie' folgen. Auch schienen alle Elefanten größten Respekt vor den Mitarbeitern zu haben... Wo der wohl herkommt?... Nach der Dusche sind wir noch eine Runde übers Gelände geschlendert. Die Tatsache, dass es nirgendwo Informationen zu den Tieren oder dem Hintergrund gibt bestätigte uns nochmals darin, dass dies hier kein guter Ort und schon gar nicht zum Wohl des Tieres war. Etwas geknickt ging es für uns dann bald auf den Weg zur nächsten Station: Bali Pulina.
Pulina wurde uns als Kaffeeplantage schmackhaft gemacht, auf der man Führungen mitmachen kann, viele Informationen erhält und verschiedene Kaffee- und Teesorten verkosten kann. Unteranderem den sehr besonderen Luwak Kaffee (Katzenkaffee), dessen Bohne durch die Fermentation einer Schleichkatze so besonders wird. Erwartungsvoll meldeten wir uns am Eingang an. Doch auch hier kam alles etwas anders als gedacht... Die 'Plantage' bestand aus einem hübsch angelegten Areal, das vielmehr einem großen Garten glich. Überall standen vereinzelte Kaffeebäumchen und auch weitere Pflanzen wie Nelken, Vanille, Ingwer, Kurkuma und Co. konnte man finden. Jedem Besucher wurde ein eigener Guide zugeordnet, der die Besucher durch das Areal führte und für die Infovermittlung zuständig war. Wir erhielten einige interessante Infos und konnten klassische Werkzeuge der Kaffeerösterei bestaunen. Bezüglich der Schleichkatzen wurde uns kommuniziert, dass diese hier hauptsächlich wild im Areal leben und die Mitarbeiter die ausgeschiedenen Bohnen regelmäßig aufsammeln, um daraus den teuren 'Kopi Luwak' herzustellen. Auch hier hatten wir uns vorher leider zu wenig eingelesen und waren vom Willen getrieben, die Kultur der Balinesen möglichst umfangreich kennenzulernen. Dazu gehört natürlich auch, zu erfahren, wie eine der weltweit teuersten Kaffeesorten gewonnen wird. Aber dazu später mehr. Für uns stand nun erstmal eine Verkostung verschiedener Tee- und Kaffeesorten an. Das war spannend und super lecker. Natürlich haben wir auch den Kopi Luwak probiert... So besonders fanden wir diesen allerdings nicht. Er schmeckt sehr mild und hat einen sehr geringen Säureanteil, was ihn sehr bekömmlich macht. Das war's dann aber auch. Anschließend liefen wir ohne Guide ein bisschen durchs Areal und landeten an einem Naturpool. Der kam uns für eine kleine Abkühlung sehr gelegen. Auf dem Weg zum Ausgang kamen wir dann an einem Käfig vorbei, in dem drei Schleichkatzen unruhig auf und ab liefen. Es handelte sich um ein erwachsenes und zwei Jungtiere. Im Käfig stand außerdem eine große Schale voller Kaffeekirschen. Nachdem wir die Tiere eine Weile beobachtet hatten war klar, diese Tiere sind alles andere als glücklich und schienen trotz Kaffeekirschen sehr hungrig zu sein. Nachdem wir das Areal verlassen hatten, war es schon langsam Zeit fürs Abendessen und so ging es für uns erstmal zu Ricos lieblings Warung. (Warungs sind einfach gehaltene Restaurants, in denen es leckeres, einheimisches Essen zu sehr fairen Preisen gibt.) Hier begannen wir uns dann über das eben gesehene erstmal schlau zu machen und warfen unsere Suchmaschine an. Das Resultat unserer Recherche mag man kaum laut aussprechen... Um die nötige Menge an Kaffeebohnen für den Kopi Luwak zu erhalten, werden die Katzen in Gefangenschaft gehalten und ausschließlich mit den Kaffeekirschen gefüttert. Da die Ernährung im natürlichen Lebensraum nur zu kleinen Teilen aus den Kirschen besteht, führt diese Art der Fütterung zur Mangelernährung und somit, langfristig, zum Tod der Tiere. Wiedermal sehr fragwürdig, was der Mensch mit seiner Umwelt und den Tieren anstellt, nur um die eigene Begierde zu befriedigen. Natürlich führte das bei uns wieder zu einem gewissen Unbehagen. Denn, auch wenn wir uns zu zweit eine Tasse dieses Kaffees geteilt hatten, hatten wir damit die Ausbeutung dieser Tiere zu einem kleinen Teil unterstützt. Wir versuchen es so zu sehen... Diese Erfahrung hat uns nachträglich zu einer Menge Wissen und Verständnis gebracht... Über die Tiere und deren Ausbeutung, aber auch über die Kultur und die Abhängigkeiten der Balinesen. Und da es sich hierbei um den zweiten unangenehmen Moment des heutigen Tages handelt, steht für uns fest: Neue Kulturen, Produkte und Herangehensweisen kennen zu lernen ist richtig und wichtig. Es führt zu neuem Wissen, Verständnis und man kann daraus neue Schlüsse für sich gewinnen. Allerdings sollte man sich, insbesondere wenn Tiere involviert sind, vorab genau informieren, worum es sich handelt. Hierzu sollte, außer auf die regulären Websites, auch auf Informationen weiterer Plattformen zurück gegriffen werden.
Unser kurzgefasstes Fazit des heutigen Tages? Auch wenn es ein ethisch fragwürdiger Tag für uns war, haben wir daraus extrem viel für uns mitgenommen, was uns auch in der Zukunft sicher das ein oder andere Mal beeinflussen wird. Aus diesem Grund sind wir für die heutigen Erfahrungen sehr dankbar.Okumaya devam et
Eure Reiseberichte sind wunderschön, fast so als wäre man selbst dort. Danke dafür 😘 genießt weiterhin eure Auszeit [Pilar]
GezginVielen Dank für deine lieben Worte, Pilar. 😘 Wir freuen uns, dass wir euch auf diesem Wege ein bisschen an unserem Abenteuer teilhaben lassen können.