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  • Day 13

    Pole pole auf Lamu

    December 9, 2022 in Kenya ⋅ ⛅ 30 °C

    Auf Lamu lernen wir eine ganz andere, einzigartige Seite Kenias kennen. Seit 1400 existiert die älteste, noch intakte Suaheli Siedlung Ostafrikas, bewohnt ist die Insel schon länger. Im späten 18. JH kommen arabische Einflüsse aus Oman auf die Insel und prägen seither die Suaheli Kultur.

    Vom Flughafen aus läuft man 100m bis zum Bootsanleger, von dem aus wir in 10min ins Zentrum übersetzen. Wir haben das Glück eines der alten Häuser mieten zu dürfen. Keine zwei Minuten brauchen wir zu Fuß dorthin. Zion, die gute Seele des Hauses, begrüßt uns und führt uns durch die zwei Etagen des etwa 400 Jahre alten Gemäuers. Wir können unser Glück kaum fassen und bestaunen den Pool im Zentrum des Erdgeschoss, von dem aus man den Himmel sieht, unzählige (Tages-)Betten, Wandnischen mit Ornamenten, Bäder, Vasen, antike Möbel und schließlich die Dachterasse von der aus man in die Stadt und aufs Meer blickt (s. Video).

    Lamu ist muslimisch geprägt und recht konservativ, auch was Alkohol betrifft. An einigen Orten bekommt man aber welchen, zum Beispiel in der Polizieistation - den auswärtigen Festlandpolizisten kann man Whisky und Bier ja wohl nicht vorenthalten! Zion - pole pole - hat Zeit und führt uns durch die Hauptstraße hin. Die Gasse ist 1,5-2m breit und am frühen Abend ziemlich wuselig. Freundlich aber so unaufgeregt wie nirgends sonst auf unserer Reise grüßen uns Jugendliche, Verkäufer, Frauen mit Kopftuch und Niqab. Männer ziehen zweirädrige Karren, an jeder Ecke steht ein Esel, irgendwo ruft ein Muezzin. Autos gibt es auf Lamu (bis auf eine Hand voll Tuktuks) keine, Bodabodas (Roller) auch kaum, die gängige Fortbewegungsart ist (Barfuß-)Gehen, Lasten transportieren Esel und Handkarren.

    Wir lassen uns durch die Stadt treiben, erkunden den weiten und einsamen Strand im Nachbarort und freuen uns über frischen Fisch und Meeresfrüchte. Bei einem Dhow (Segelboot) Tagesausflug am zweiten Tag lernen wir die frisch gebackene Miss Lamu Tourism kennen, schnorcheln im Korallenriff und haben Spaß mit der 4er Crew. Omari, der Kapitän macht bis kurz vor Schluss Stimmung, muss sich dann aber doch dem Gesetz des Kokosblütenweins beugen und liegt fahruntüchtig flach. Die anderen Jungs, die sonst regelmäßig Wasser aus dem Bootsbauch schöpfen mussten, sind noch fit und übernehmen.

    Alle Tage auf Lamu enden für uns unter dem Sternenhimmel auf dem Sofa auf unserer Dachterasse bei Mondschein, Kerzenlicht, Polizeibier und angenehmer Stille.
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