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  • Day 128

    Barranquilla - Karneval in Kolumbien

    March 1, 2017 in Colombia ⋅ ☀️ 29 °C

    Barranquilla - Karneval in Kolumbien 🥁🎉🎊

    Direkt aus dem Amazonas in den Großstadt-Dschungel. Nachdem wir mit ein paar Stunden Verspätung aus Leticia mit dem reparierten Flugzeug losgekommen sind, verpassen wir unseren Anschlussflug in Bogotá. 😬 Ein Glück, haben wir den auch mit unserer kolumbianischen Airline des Vertrauens gebucht und es wird, ohne Anstand, auf den nächst späteren Flug nach Barranquilla umgebucht. Der hat dann wiederum Verspätung, aber wir kommen dann kurz nach Mitternacht bei unserer leicht verschlafenen Couchsurfing-Gastgeberin, Juanita, an. Ganz und garnicht verschlafen ist ihre 8-Monate alte Hündin Eevi, die uns gleich wie verrückt vor Freude anspringt und ableckt. 🐶 Unser Schlafgemach ist eine klapprige Couch, die wir Eevi streitig machen müssen. Sie wird während der Nacht noch viele Male versuchen ihren Schlafplatz zurück zu erobern, obwohl wir ihr eine gemütliche Alternative aus Sitzpolstern gebaut haben. Juanita 💁🏻wohnt mit ihrem Bruder Jaime 💁🏻‍♂️ zusammen und arbeitet als Architektin von zu Hause. Es sind mehr und mehr Leute, die wir während der Reise treffen, die nicht in Büros sondern "remote" arbeiten. Ziemlich interessant der Gedanke, auch so auf reisen sein Geld zu verdienen. 💸

    Nun gut, nach einer wenig erholsamen Nacht verbringen wir den Tag zu Hause und “sortieren” uns erstmal; wir schreiben Mails, laden Bilder hoch, schreiben unseren Reiseblog usw. Wir “genießen” die aufgeregte Aufmerksamkeit von Eevi, die leider, wie wir bald durch Gestank in der Wohnung merken, nicht rausgeführt wird, weil sie eine “Entzündung” hat. Sie macht demnach “Klein” und “GROSS” im Wohnzimmer und tropft blutig aus ihrem Unterleib. 😷💩 ziemlich eklig... Sonst geht es ihr super, uns scheint nur, dass sie vernachlässigt wird. Eigentlich ist ihr Bruder Jaime unser offizieller Couchsurfing-Host. Leider wechseln wir in den ersten Tagen kaum ein Wort mit ihm, weil er auf Geschäftsreise ist. Seine Schwester hat uns daher netterweise für die 3 Tage unter ihre Fittiche genommen und leitet uns ein bisschen durch unsere ersten Tage in Barranquilla. ☺️ Wir machen noch einen Tagesausflug nach Cartagena und klappern die Marinas ab, um nach Booten für unseren eigentlichen Plan, die Karibik zu durchsegeln, Ausschau zu halten. Leider mit mäßigeren Erfolg... Also nochmal Nachrichten auf Crewbay.com versenden und unser Gesuch auf Facebook posten. 🙏🏻 Bald soll es hierzu Neuigkeiten für uns geben ... . 😉

    Nach 3 Tagen und zum Auftakt des Karnevals werden wir durch 3 andere Couchsurfer ersetzt: ein Amerikanisch-Polnisches Pärchen und eine Schweizerin. Sehr nett und interessiert, allerdings ebenso zugleich verwundert warum wir abreisen. Anscheinend hatte Juanita mit uns noch eine weitere Nacht geplant, was wir uns aber aufgrund der nächtlichen Unruhe (Hund+Hauptverkehrsstraße 2 m neben dem Schlafzimmer) und begrenzter Schlafmöglichkeiten klemmen. Wir haben nämlich schon eine weitere Schlafmöglichkeit über Couchsurfing. Diesmal in der südlich angrenzenden und als ärmlich und gefährlich verschrieenen Nachbarstadt "Soledad". Abermals werden wir nicht von der eigentlich auf Couchsurfing registrierten Person in Empfang genommen, sondern von der Cousine, Shirly 👩🏻, die mit ihrem 6-jährigen Sohn eine Wohnung in Soledad hat. Wir kommen im Kinderzimmer des Sohnemanns unter, der übers Karnevalswochenende beim getrennt lebenden Vater bleibt. 👦🏻

    Karneval kann also starten! Ganz Soledad wird überschallt mit Musik aus unzähligen Lautsprechern von privaten Leuten, die auf ihren Plastikmöbeln vor der Haustür oder auf ihrer kleinen mit Gittrestäben gesicherten Terrasse sitzen. Mehr machen sie da auch nicht denn Unterhaltungen sind quasi unmöglich bei der Musik 🗣 🎶 Wir fühlen uns wohl in dem Viertel und kennen uns nach kurzer Zeit schon ganz gut aus. Man merkt hier den sozialen Zusammenhalt im Viertel und von Gefahr ist hier tags wie nachts nichts zu spüren. Gesteigertes Interesse an uns gibt es aber, wie auch in Barranquilla selbst, wohin sich ausserhalb des Karnevals kaum ein Tourist verirrt. 🙃 Wir nehmen auch die normalen Busse (und nicht die billigen Taxis) und laufen von der Busstation durch unser Viertel des Nachts ohne schlechtes Gefühl, da noch halb Soledad wach ist und gesellig bei dröhnender Musik in den Straßen oder eben eingezäunt zu Hause sitzt. 👍🏻

    Unseren ersten Karnevalstag verbringen wir mit Leuten, die wir vor kurzem in Cali kennengelernt haben. Nettes Wiedersehen mit der Runde, obwohl wir allesamt den ersten Karnevalsumzug verpassen. Die Fete danach nehmen wir dann aber voll mit. Mit Mehl und Schaumpistolen bewaffnet wird jeder in den Strassen karnevalsmässig “geschmückt” und mit billigem Dosenbier (Poker, Aguila) und Aguardiente aus dem Tetrapak kommen wir auch schnell in den Feierrausch. Leute fordern uns zum Tanzen auf und freuen sich uns ihre Kultur näher zu bringen.... Tja wohl etwas zu nah, denn Jessy wird in einem kurzen Augenblick der Unaufmerksamkeit ihr iPhone aus der Tasche geklaut. Die Aufregung danach und die Anteilnahme umherstehender Einheimischer beendet unseren ersten Karnevalsabend. Naja fast… Mithilfe unserer 3 neuen Couchsurfing-Freunde versuchen wir das Handy zu lokalisieren und schicken darauf eine Nachricht mit dem Lockangebot, es wieder zurückzukaufen. Auf Umwegen erreichen wir dann unsere Unterkunft, bleiben aber vor verschlossener Türe, da unsere liebe Gastgeberin die Information, dass sie nach dem Feiern bei ihrer Schwester unterkommt, auf Jessys Handy gesendet hat.... 😖 Wir machen’s uns im Schaukelstuhl auf dem Betonboden für die nächsten Stunden (un-)bequem! Aus Erbarmen bittet uns dann die Nachbarin zu sich rein, bietet uns an zu duschen und auf dem Bett ein wenig zu ruhen. Wir müssen mit dem ganzen Mehl wirklich mitleiderregend ausgesehen haben und nahmen gern das Angebot an. 😪 Mithilfe eines weiteren Nachbars können wir Shirly dann kontaktieren und kommen gegen 15 Uhr in unser Zimmer. Die Parade an dem Tag haben wir somit auch verpasst, gehen aber abends zu “Carneval en la Calle” (“Karneval in der Straße”), wo sich wiederum Menschenmassen tummeln, zu Live- aber vorallem lauter Musik tanzen und sich Mehl und Schaum um die Ohren hauen. 🤗 Wir treffen dort unsere 3 Couchsurfing-Freunde und später unseren vorherigen Host Jaime und seine überaus heiteren Freunden wieder. Wir lernen dann in lustiger Runde für typischen Tänze aus Barranquilla kennen, wie die Cumbia (eher langsames tanzen im Kreis) 🕺🏼💃🏼

    Am Rosenmontag schaffen wir’s dann doch zur großen Straßenparade und ergattern uns mithilfe engagierter Einheimischer auch einen Tribünenplatz. 🎟 Die Gruppe Einheimischer, die uns helfen, bekommen selbst aber keinen Platz mehr, da sie zulange auf ein günstigeres Ticket gepokert haben. Wir verpassen die ersten Karnevalsgruppen und werden schon leicht nervös auf dem Weg zum Tribünenplatz, dass wir alles verlassen würden. Wir werden dann eines besseren belehrt, als wir weitere 4,5 Stunden kontinuierlich Showtanzgruppen bestaunen dürfen. 🤣 Unglaublich wie viele Tänzer, Kostüme und Wagen unterwegs sind. Im Endeffekt laufen auf dieser grossen Parade auch die Züge der vorherigen Tage mit, wodurch wir nichts verpasst haben. Beeindruckend war wieviele (körperbewusste) männliche Tänzer unterwegs sind, die den weiblichen Tänzerinnen ziemlich oft die Show stehlen. 👏🏻🕺🏼
    Abends gönnen wir uns ein wenig intellektuelle Kultur und gehen mit Shirly und ihren Freunden zu einem Open-Air Theater, wo abwechselnd Standup-Comedy und Live-Musik geboten wird. Sehr witzig, speziell das tanzende Umkreisen einer Blaskapelle, das über Stunden gehen kann. 😳
    Am nächsten und letzten Abend in der Stadt gehen wir mit einem befreundeten Pärchen aus (Laeticia+Jose), die wir in Cali im Hostel kennengelernt haben. Wir gehen mit ihnen in die Stadtbekannteste Salsa-Bar “La Troja”, um unsere Salsa-Schritte nicht zu vergessen. La Troja hat sich aufgrund des Karnevals aber in ein mehlig/ schaumiges Tollhaus verwandelt, wo jeder mit dem Eintrittspreis auch gleich 3 Dosen Bier bekommt. Aus dem Salsa tanzen wird nicht so viel, auch weil die gesamten Straße/ Tanzfläche von Plastikstühlen vollgestellt ist. Wir verabschieden also bald unsere Freunde gen "Santa Marta", wohin es uns auch am nächsten Abend verschlagen sollte. Zuvor gehen wir aber noch zur Polizei und erbetteln uns von gelangweilten und desinteressierten Polizeikommissaren eine Diebstahl-Anzeige (iPhone) für die heimische Versicherung. Kurz zuvor waren wir auf dem stadtbekannten Handy-Markt, mit über 200 kleinen Läden, die alles rund ums Handy, Reparaturen und natürlich Handys anbieten (natürlich alles legal und nicht geklaut, nach eigenen Angaben 🤥) . Wir ergattern für wenig Geld optisch fast das identische Handy von Jessy und lassen Philipps Blackberry reparieren. 🤳🏼

    Highlights Jessy: Große Parade des Karnevals mit 1000en Tänzern, Karneval in den Straßen Kolumbiens, Leute die wir kennengelernt haben in Barranquilla

    Highlights Philipp: Stimmung in Soledad waehrend des Karnevals, tanzendes Umkreisen einer Blaskapelle

    Fortsetzung folgt...
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