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  • Day 125

    Leticia: Welcome to the Jungle

    February 26, 2017 in Colombia โ‹… โ˜๏ธ 24 ยฐC

    Mit rund 1,5 Stunden Verspätung landen wir in der Hauptstadt (auch irgendwie einzigen Stadt) des Amazonasgebietes von Kolumbien! ๐Ÿ—บ Avianca war mal wieder klasse und es gibt ein reges Klatschen nach der Landung, da der Pilot offensichtlich Probleme hatte zu landen. ๐Ÿ›ฌ
    Wie im Film wirkt die Landebahn im Dschungel und die Abfertigung gestaltet sich ebenso “einfach”. Da wird einfach der Hund auf das Kofferband gesetzt und hüpft fröhlich über die Koffer um nach Verdächtigem zu schnüffeln ๐Ÿถ

    In Leticia machen wir unsere erste Home-Stay Erfahrung bei Juan im Casa Xingu. Dort lernen wir noch 2 andere Touristen kennen: Hannah und Julian aus Deutschland. Zwei Freunde aus Mainz die den selben Plan wie wir haben: ab in den Dschungel! ๐ŸŒด

    Wir lassen uns erstmal von Juan erzählen, was so auf dem Programm steht in Leticia: Das wären dann Bootstouren auf dem Amazonas oder in den Dschungel und das für eine ordentliche Stange Geld, was nicht grade Backpaker-mäßig günstig ist... ๐Ÿ˜ฃ Gut, dass Julian zu drei Vierteln Schwabe ist, also von hausaus Geld spart, wo er nur kann, und fast fließend Spanisch spricht.

    So verbringen wir zuerst eine Nacht im Casa Xingu und essen abends ein Tageagericht in einer der vielen Straßengaststätten. Kurz darauf erleben wir den bisher größten Regenfall auf unserer Reise.
    Wir entscheiden uns zunächst für eine Tour mit zwei Nächten außerhalb von Leticia und zwar in Mocagua und Puerto Nariño. Beide Orte liegen ca. 2 Stunden per Boot Amazonas-aufwärts. ๐Ÿ›ถ

    Im ersten Ort besuchen wir ein Affen-Auffangstation. Dort werden Affen aufgepäppelt, die teilweise eine Drogenschmuggelkarriere hinter sich haben. Ernsthaft! Die Polizei bringt diese in die Station nachdem sie beim Schmuggeln erwischt wurden ๐Ÿ™ˆ๐Ÿ™‰๐Ÿ™Š Das Dorf in dem wir unterkommen ist lediglich zu Fuß begehbar. Unser hiesiger Wirt muss zunächst improvisieren, da keine Reservierung per Telefon oder Internet für uns durchkam... ๐Ÿ™ƒ Wir schlendern ein wenig herum und lassen uns von Klever (unser 19-jähriger Babysitter von Juan instruiert) Geschichten aus seinem Dorf erzählen und Lieder auf Wuitoto (Sprache aus seinem Dorf tief im Amazonas-Gebiet) vorsingen. Dazu kaut er fast durchgehend, rein aus spirituellen Gründen, Koka und andere Kräuter. Er zündet sich ab und zu Zigaretten an und lässt sie runterglühen, um somit (spirituelle) Nachrichten von seiner Familie zu erhalten... Er stellt dazu zwei Zigaretten nebeneinander auf und schaut was mit dem Rauch passiert. Eine Zigarette steht dabei für seine Mama und die andere für den Rest der Familie. Je nachdem wie diese abbrennen, hat es eine Bedeutung über das Befinden der Familie ๐Ÿšฌ๐ŸƒNach einem wirklich sehr schönen Sonnenuntergang geht es früh ins Bett und morgens auf eigene Faust aber immer noch in Begleitung von Hannah und Julian weiter mit dem Amazonasbus (Motorboot) zum nächsten Ort. ๐Ÿค—

    Puerto Nariño kommt ebenfalls ohne Autos oder irgendwelche anderen Transportmittel aus. ๐Ÿšถ๐Ÿผ๐Ÿšถ๐Ÿผ‍โ™€๏ธ Wir kümmern uns selber um unsere Übernachtung in Puerto Nariño, kochen und gönnen uns abends in dem sehr spirituellen Hostel zwei Flaschen Rum und spielen zu viert Karten - Durak.๐Ÿƒ๐Ÿน
    Das Hostel ist super sauber und um den arg “gebeutelten” Geldbeutel der letzten Tage wieder etwas zu entbeulen, buchen wir uns vier Hängematten mit Moskitonetzen, die wir abends allerdings mit Nagelschere und gefundenen Schnüren selber anbringen werden müssen. ๐Ÿ™„ Am selben Tag machen wir nachmittags noch eine Delfintour (Graue und Rosafarbene) und schwimmen im Amazonas neben ihnen. ๐Ÿฌ Jeden Abend gibt es ab 21 Uhr kostenlos Internet vor dem Büro des Bürgermeisters, bis 7 Uhr morgens. Wir versuchen unser Glück, aber leider ist das Signal zu schwach. Ist ja auch ganz nett mal ohne ๐Ÿคณ๐Ÿผ

    Am nächsten Tag geht es nachmittags zurück nach Leticia. Julian hatte sich schon nach einer weiteren Tour für zwei Nächte Richtung auf die peruanische Seite des Amazonas erkundigt. Nach einer kurzen Verhandlung und “deutschen” Reisegruppensitzung lassen wir uns ebenfalls auf die recht kostspielige Tour ein. Also geht es nach einer Nacht im Casa Xingu wieder los. Vormittags geht es aber erstmal auf eine Wanderung durch den naheliegenden Dschungel, unter Anweisung von Klever. Wir werden zunächst mithilfe einer roten Frucht im Gesicht bemalt, um vor den Gefahren des Dschungels beschützt zu werden. ๐Ÿฏ Er zeigt uns unterschiedlichste Arten von Kräutern und Pflanzen, sowie Tiere. Zeitweise stecken wir knietief im Matsch und müssen auf Baumstämmen balancieren um nicht hüfttief hineinzurutschen. ๐Ÿ˜… Philipp bekommt Flüssigkeit ins Auge getropft, da dies die zum Schärfen der Augen genommen wird. Jessy wird eine dickflüssige orangefarbene Paste auf die Hand geschmiert, wo sie eine gelbe Mücke gestochen hatte und nun ein Feuermal ist. ๐Ÿ˜ Nach unserer knapp 3-stündigen Wanderung gibt es im zweiten Haus von Juan Mittagessen. Das zweite Haus liegt ca. 10 Minuten von unserem Home-Stay entfernt und somit schon in Brasilien. Natürlich sind wir eigentlich noch in Kolumbien, aber da Leticia im Dreiländereck liegt (Kolumbien ๐Ÿ‡จ๐Ÿ‡ด Brasilien ๐Ÿ‡ง๐Ÿ‡ท, Peru können wir einfach über die nicht sichtbaren Grenzen spazieren. ๐Ÿ˜„ Es gibt dort Fisch mit den üblichen verdächtigen Beilagen wie Yuca, Reis und Platanos. Als Spezialität hat Juan allerdings noch etwas besonderes besorgt: Riesen-Made und Ameisen-Aji (scharfer Dip). Philipp lässt sich dieses Festmahl natürlich nicht entgehen und isst die 2cm Durchmesser dicke, pulsierende Made roh.... Hakunamatata ๐Ÿ› ๐Ÿคข nur schnell den Kopf abbeißen, dass sie sich nicht in die Zunge zwickt! Jessy traut sich das nur mit der gegrillten Made. Naja, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Das Ameisen-Aji schmeckt allerdings ganz gut. ๐Ÿ˜›

    Dann gehts es also wieder für 2 Nächte weg aus Leticia und ab in den Dschungel. Es geht nach Peru, also “nur” auf die andere Seite des riesigen Stromes. ๐Ÿ˜‰
    Als erstes bleiben wir eine Nacht in Gamboa und danach eine Nacht in einem Ort, dessen Namen wir vergessen haben. Verpflegung und Übernachtung ist enthalten in dem Paket, aber es ist ein teurer Spaß. Ca. 115 Euro pro Nase für (knapp!) 48 Stunden. Kostenlos ist dagegen die Ansammlung von vielen Tausenden grünen Mini-Papageien im Stadtpark, was stets bei Sonnenuntergang beobachtet werden kann. ๐Ÿฆ
    Unser erster Stopp Gamboa ist ein kleines Dorf direkt an einem der zahllosen Seitenarme des Amazonas. Ca. 100 Leute wohnen dort in einfachsten Verhältnissen ohne Strom, nur abends teilweise mit Energie vom Benzingenerator. Dort erleben wir die, mit Verlaub, beschissenste Nacht der Reise mit Ameisen und Moskitos unterm Moskitonetz. ๐Ÿ™„ Zudem schien der Hahn nebenan ein Problem mit der Uhrzeit zu haben und krähte die halbe Nacht. ๐Ÿ”๐Ÿ”จ Wir fühlen uns am nächsten morgen dementsprechend unerholt. Beim Frühstück gibt es Arepa (frittiert) mit Ei und zwei Stücken Papaya. Egal wo man hinkommt, es gibt überall das gleiche zu essen.... Arepa, Ei, Reis, Platanos, Huhn. Man würfelt alles irgendwie zusammen und voila: typisch kolumbianische Mahlzeit! ๐Ÿฒ Die zweite Nacht soll im Casa de las Animales stattfinden, ca. 2 Stunden mit dem Boot entfernt vom ersten Ort. Unser Tourguide lasst uns vorsichtig wissen, dass er noch eine andere Unterkunft zur Auswahl hat und preist diese als bessere Alternative an. Später merken wir, dass er bei der anderen keine Schlafmöglichkeit gehabt hätte. ๐Ÿ˜… Nachdem wir im Casa de las Animales (Haus der Tiere) waren, entscheiden wir uns für seine Alternative. Unsere Entscheidung hatte ebenfalls mit den schrecklichen Touristen zu tun, denen wir im Casa de las Animales begegneten. Diese behandelten die Tiere wie Dreck, waren laut und einfach respektlos zu Mensch und Tier. Da nimmt die dumme Tusse eine Anakonda auf den Arm um ein Bild zu machen und lässt sie unter Gebrüll fallen, weil sie sich bewegt hatte. Genauso werden die Affen Verdauungsprobleme bekommen haben von ihren fettigen Chips. ๐Ÿ˜ค
    Der Aufenthalt ansonsten war ganz nett. Also die Affen haben wir schon die Tage vorher gehabt und waren daher nicht so vom Hocker gerissen, wie die Inhaber es wohl erwartet hätten. ๐Ÿ™ˆ Die Anakonda, Schildkröten und 100kg-schweren Fische allerdings waren schon beeindruckend. ๐Ÿ๐Ÿข๐ŸŸ
    Anschließend fahren wir nochmal schwimmen mit Delfinen (zumindest ganz nah) & angeln später Piranhas mit Stock, Schnur und Haken. Nach einer Weile hatten wir den Kniff raus, wann die Biester sich über den Köder hermachen und wir die Angel nach oben ziehen müssen. Schwups, hatten wir vier Piranhas im Boot und fahren nach Hause, wo diese umgehend auf den Grill wandern ๐Ÿฝ
    Die zweite Nacht schliefen wir quasi im Fluss, also in einem aus Holzhaus auf Stelzen im Nebenfluss des Amazonas. Es war eine kurze Nacht und wir fahren um
    4:30 Uhr schon wieder los nach Leticia. Wir haben halt ein wenig gehandelt bei Preis für die Tour und somit gab es auch nur genau 24 Stunden Service.... ๐Ÿ˜

    Nun aus dem (Natur-)Dschungel in den nächsten (Stadt-)Dschungel: Karneval in Barranquilla!!! ๐Ÿ’ƒ๐Ÿผ๐Ÿ•บ๐Ÿผ

    Highlights Jess:
    Piranhas angeln, im Amazonas neben Delfinen schwimmen, den Amazonas aus dem Flugzeug sehen, Hakuna Matata-Würmer am Spieß und Ameisen-Dip, Dschungel an sich

    Highlights Philipp: nachts der Geräuschkulisse des Dschungels lauschen (inkl. Delfin-Schnaufen), Bootsfahrten durch verwilderte Seitenarme des Amazonas, Spielen mit Affen
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