• Abenteuer und Grenzerfahrung

    July 24, 2024 in Poland ⋅ ☁️ 19 °C

    Der Weg war ausgeschildert. Ich dachte nicht, dass es so schwierig wird. Ein Moor mit Stegen, leider nicht durchgängig, und an den jeweiligen Enden so ausgefahren und matschig, dass ich irgendwann das Fahrrad schob, bis nur noch Wasser zu sehen war. Umkehren, laut Navi kurz vor Ende, und die Schuhe waren schon voll Matsch, ich wollte nicht zurück. Hinter mir ein polnisches Pärchen. Wir alles von den Rädern angeschnallt und die Räder rübergetragen. Da wir nicht wussten, ob der Weg weiter so schlecht ist, beschlossen wir, das Gebiet weitläufig zu umfahren. Endlich wieder eine Straße. Das Pärchen verabschiedete sich, will sie eine Pause machen wollen. Ich fuhr weiter. Asphaltierter Radweg, der irgendwann einfach in einen Waldweg überging, noch 9 km, Sandweg, kaum befahrbar. Dann Abzweigungen ohne Beschilderung, ohne Navi wäre ich aufgeschmissen gewesen. Ich war schon ziemlich erschöpft. Dann ging es zu regnen an und mit dem Regen kamen die Steckmücken. Wenn ich schönen musste, wurde ich ausgesaugt. Tückich überall Radspuren, ich bin nicht die einzige, die diese Wege nimmt.
    Endlich wieder Beschilderung R10, auch durch den Wald, holbrig, aber mit fast 15 km/h befahrbar, bis der Dreck die Reifen unter dem Schutzblech blockiere. Ausräumen, der Regen hat nichts weggespült. Die Jacke hielt mich oben herum erstaunlich trocken. In einem Bushäuschen gegessen. Beschlossen, keine Waldwege mehr zu fahren und lieber Umwege und Verkehr in Kauf zu nehmen. Noch 60 km. Für die ersten 50 km habe ich annähernd 5 Stunden gebraucht und der Po tat jetzt schon weg. Es regnet weiter. Jeder Kilometer bringt mich meinem Ziel näher, durchhalten. Meine Musik half dabei.
    1,5 Std. vor dem Ziel noch mal eine Pause mit Kaffee und Magnesium. Endlich hat es aufgehört zu regnen.
    Ich habe es geschafft, aber es war alles andere als einfach.
    Morgen fahre ich keine 30 km. Vielleicht mache ich auch Mal einen ganz radfreien Tag.
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