• Flucht vorm Regen & zurück in die Berge

    17 mei, Chili ⋅ ❄️ 1 °C

    Wir verließen fluchtartig den Nationalpark, da viel Regen angekündigt war. Wir merkten es auch schon, dass das Wetter umschlug. Wir fuhren Richtung Meer, da das Wetter dort besser sein sollte, wenn auch Regen und Nebel.

    Es ging durch Nebel und es regnete dauerhaft (regnete mal wieder rein in Subby). Irgendwann erreichten wir das Meer. Der Stellplatz war etwas zugemüllt, aber sonst war die Sicht auf das Meer schön. Gegen 14 Uhr kam sogar die Sonne raus und wir wagten uns aus Subby raus.

    Wir schauten den Eurovision Songcontest (hatten ja sonst nichts besseres zu tun) und es gab Raclette zum Abendessen. Wieder mal richtig lecker! Leider ist unser Raclettebestand jetzt bei 0. Wir müssen mal schauen, ob es das noch irgendwo unterwegs zu kaufen gibt.

    Am nächsten Tag begaben wir uns auf den Weg Richtung Cascada invertida, einem Wasserfall in den Bergen, der kurz vor der Grenze zu Argentinien liegt. Wir wussten schon, dass die Grenze geschlossen war, hätten aber nicht gedacht, das die Straße bereits viele Kilometer vor dem Grenzposten gesperrt wurde. Es war eine richtige Winterlandschaft, die Strasse war aber geräumt bis zu dem Punkt. Wir hätten noch so 5 Kilometer gehabt, aber leider war das Ziel für uns unerreichbar. Abwarten, ob die Versperrung nur vorrübergehend ist, wollten wir nicht.

    Wir drehten um und fuhren stattdessen Richtung Villa Baviera. Dieses Anwesen wurde historisch bekannt unter einem anderen Namen - Colonia Dignidad. Hier wurden Gräueltaten verübt, sehr eng scheinbar verbunden mit der einstigen Militärdiktatur von Pinochet in Chile. Das kann man sich heutzutage fast gar nicht vorstellen, wenn man den Ort besucht. Wir schauten noch auf Netflix eine Doku zur Colonia Dignidad an. Rund 150 Leute wohnen heute wohl noch auf dem Gelände. Es gibt ein Hotel, Pool, Wanderwege, und erinnert mehr an eine Art Naherholungsgebiet. Wir übernachteten aber nicht auf dem überteuerten Hotelplatz, sondern fuhren nach einem durchschnittlichen Abendessen raus zu einem Fluss und übernachteten dort. Eindrücklich war es an diesem Ort, aber irgendwie komisch, dass sie einen solch tragischen Ort zu einem Touristenziel ohne größeren Zusammenhang zur Vergangenheit umfunktionieren konnten. Das Museum war eher mau.
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