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  • Day 47

    Gunn's Camp (Milford), Lumsden, Owaka

    December 7, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 15 °C

    Tag 30:
    Ciao ciao Queenstown, heute verlassen wir dich. Du wirst uns gut in Erinnerung bleiben!
    Vor uns haben wir einen weiten Weg, bis hoch an das nördlichste, bekannteste und grösste Fjord Neuseelands: den Milford Sound. Zuerst bringen wir aber beinahe 250 Kilometer hinter uns. Unterwegs sehen wir grosse Wiesen, die vom vielen Regen überschwemmt worden waren. Auch die Strasse hats erwischt, somit wurden wir mehrmals von Bauarbeitern aufgefordert, langsam zu fahren. In Te Anau biegen wir Richtung Milford ab. Ab da sinds noch 120 Kilometer. Die Landschaft verwandelt sich allmählich von weiten Weiden und Hügeln langsam in ein raueres Gebiet. Flüsse tauchen auf, Wälder entsteigen den Feldern, auf denen Blumen in allen Farben blühen (ich versuche mich mal an der Beschreibung der Landschaft, damit ihr euch dies vielleicht ein wenig vorstellen könnt). Also gehts auf einer einsamen Strasse im Tal, umgeben von Urwald, bergauf und -abwärts. Dunkle, tiefe Seen tauchen hinter den Bäumen auf. Wir gewinnen an Höhe und wir kommen in ein schmales Tal mit unglaublich steilen Felswänden, an denen überall kleine Wasserfälle hinausrinnen. Die feuchten Wände glitzern in der Sonne. Die Bäche sammeln sich in der Talsohle und werden zusammen zu einem Flüsschen, dessen Farbe ein helles türkis ist. Der muss eiskalt sein. Am Horizont erscheinen weiss gepuderte Gipfel. Wir fahren Richtung Ende unserer Welt, da erscheint ein Tunnel, das uns in eine andere Welt lässt. Bevor uns der Zutritt gewährt wird, müssen wir das grüne Ampellicht abwarten. Dabei schauen wir einem Kea zu, der sich an einem Wasserrohr erfrischt. Die Keas sind seltene Bergpapageien. Sie sind sehr intelligent und stehen gerne im Mittelpunkt, wie wir später auch noch merken werden. Es wird grün, die Pforten in die abgeschottete Ecke öffnet sich, wir fahren durch.
    Es offenbart sich uns ein unglaublich atemberaubender Anblick. Da bin ich mit meinen Beschreibungen am Ende. Unmöglich dies in Worte zu fassen. Vom Tunnel an sind es noch 30 Minuten bis nach Milford. Da gibt es nur eine einzige Übernachtungsmöglichkeit. Auf diesem Campingplatz versuchen wir unser Glück. Alles voll.., na toll! Wir hätten halt nicht reserviert, sagte man uns. Wir habens halt nicht gewusst, denken wir. Und das freie Chalet für 500.- $ können sie an jemand Anderen vermieten. Janu, im Leiterlispiel gibts auch Felder, auf denen man zurück muss. Wir geben uns dem Schicksal hin und fahren zurück in die alte Welt. 45 Minuten später erreichen wir den Schlafplatz, Gunn's Camp, irgendwo im Nirgendwo. Abseits der Strasse, dafür im Nest einer Sandfliegen-Kolonie. Mit einstudierter Armakrobatik hielten wir diese lästigen Biester auf Abstand und gingen bald ins Bett.

    Tag 31:
    Was für eine Fahrt! Unser vermeintliches Pech, wendet sich zum Guten. Keine Wolke in Sicht, und das in einer Gegend, in der es gewöhnlich mehr Schlechtwettertage gibt als schöne. Die Fahrt nach Milford verzaubert uns auf Neue. Es ist noch viel schöner als am Vortag, das Spiel zwischen dem Einfall der Morgensonne und der Berge ist wahnsinn. Die Gletscher leuchten hellblau, die grauen Felswände leuchten in diversen Grautönen, ebenso die Wälder in grün. Um 8 Uhr waren wir in Milford Haven, dem Hafen und gönnten uns einen warmen Kafi. Von da machten wir mit dem Schiff eine Rundfahrt auf dem Milford Sound (anderer Name für Fjord). Diese Möglichkeit konnten wir ebenfalls, wie das Rafting, über unsere neue Bekanntschaft (Danke Julia) buchen. Die Fahrt dauert zwei Stunden, das Boot macht in dem tasmanischen Meer kehrt und fährt wieder retour in den Hafen. Seelöwen, Wasserfälle und eindrückliche Bergmassive konnten wir sehen. Nachdem wir halb durchgefroren wieder im Jucy sitzten, mussten wir die ganzen 120 Kilometer wieder zurück nach Te Anau. Eigentlich hatten wir noch eine Wanderung vor, waren jedoch noch zu müde vom Vorvortag. Wir beschlossen dafür weiterzufahren und kamen schliesslich in einem herzigen Örtchen namens Lumsden an. Da gibt es einen freien Campingplatz rundum ein altes Bahnhöfli, der von dem Dorf zur Verfügung gestellt wird.
    Ach, beinahe den Kea vergessen! Auf dem Rückweg zum Tunnel gab es einen Aussichtspunkt mit Parkplatz. Da stolzierte ein solcher Papagei rum und zeigte sich in allen Perspektiven auf den Autos der Besucher. Bei manchen pickte er an der Gummidichtung der Tür. Anscheinend zerstört er gerne Dinge aus verschiedensten Materialien, um die schärfe seines Schnabels zu demonstrieren. So das wars für Heute. ;)

    Tag 32:
    Heute fahren wir an den südlichsten Punkt der neuseeländischen Südinsel. Da sind wir näher am Südpol, als am Equator. Und in dieser Region gibt es sonst noch etwas ausser raue Küsten, Pinguine, Seelöwen und Leuchttürme. Es gibt ziemlich starken Wind. Unsere Balance wird gefragt. Die Leute, die hier wohnen, bekommen vermutlich Gleichgewichtsstörungen, wenns mal nicht windet. Wir sehen viele schöne Strände und machten einen Spaziergang in einem 180 Mio. alten Wald. Pinguine haben wir leider immer noch nicht gesehen, aber wir erwischen euch schon noch! In den Catlins (Küstengegend hier) gibt es überall Möglichkeiten dazu. Aber zuerst gehen wir in den Spital. Keine Angst, es ist uns nichts passiert! Es ist ein alter Spital, der in einen Campingplatz umgewandelt wurde. Da übernachten wir und spielen am Abend eine Partie Billard mit samoanischen Schafsschärern. Wir haben eindeutig verloren und gingen darum auch ins Bett.
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