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  • Day 12

    Huahine Rundtour

    March 28, 2019 in French Polynesia ⋅ ⛅ 29 °C

    4:20h.... Und die Hähne fangen an zu krähen, aber wir sind vorbereitet. Dank Ohropax und Kopfhörer schlafen wir weiter bis um 8:15h der Wecker klingelt. Unser Weckerton ist Vogelgezwitscher und das von dem Vogelgezwitscher um uns herum zu unterscheiden ist schon eine Kunst für sich. So klingelt der Wecker erstmal 10min bevor ich wach werde. Zu Hause bin ich schon nach 3 Sekunden wach.
    Da wir nicht total verschlafen haben, haben wir genug Zeit für das Frühstück um uns für unsere Inselrundfahrt zu stärken. Nach dem Frühstück geht es die zwei Minuten zu Fuß zu der EUROPCAR Station, wo unser Roller auf uns wartet. Normalerweise bekommt man in Urlaubsregionen Modelle, die schon einige Jahren auf dem Buckel haben, und dementsprechend mehr Kratzer aufweisen als Stellen an den man den Originallack erkennt. Aber unser Modell ist brandneu und hat 1,9km auf dem Tacho, also gut, dann fahren wir den mal ein.
    Es geht im Uhrzeigersinn um die Insel. Als erstes Ziel steuern wir die historischen Ausgrabungsstätten von Maeva auf der Ostseite der Insel an. Nach längerer Suche schaffen wir es auch bis dorthin, allerdings sind wir klitschnass, da wir in einen kleinen Tropenregenschauer gekommen sind und im starken Regen erstmal an dieser wichtigen Touristenattraktion vorbei gefahren sind.
    So schnell wie der Regen gekommen ist, scheint auch wieder die Sonne und die Klamotten trocknen während wir uns die ausgegrabenen Grundmauern diverser Versammlungshäusern aus unterschiedlichen Epochen sowie steingebaute Fischreusen anschauen.
    Danach geht es auf der gut ausgebauten Küstenstraße weiter nach Faie. Der Weg dorthin führt uns über den 120m hohen Aussichtspunkt Belvedere. Der Weg dorthin ist die erste Belastungsprobe für unser nagelneues Gefährt, denn es geht 15% Steigung hinauf und bei zwei Personen, einem kleinen Rucksack und Schnorchelequipment hat der Motor ganz schön zu kämpfen. Oben angekommen, gönnen wir ihm erstmal eine kleine Pause und genießen die Aussicht über die vor uns liegende Maroe-Bucht sowie die etwas kleinere Nachbarinsel Huahine Iti. Dieses saftige Grün des Urwaldes ist einfach unglaublich schön! Bevor wir von den Mücken aufgefressen werden, stürzen wir uns die 30% (!!!!!!) hinunter und ich frage mich im Geiste, wie das die uneingebremsten und meist ohnehin unterdeminsionierten Bremsen finden. Mit etwas Mut zur Geschwindigkeit schaffen wir auch das und kommen nach Faie, um dort leider vergeblich die Ohrenaale mit den blauen Augen zu suchen, die angeblich die Einheimischen per Hand füttern. Also geht es kurzer Hand weiter nach Huahine Iti, wo die schönsten Sandstrände der Insel zu finden sind. Schon beim Aussichstpunkt Belvedere war uns aufgefallen, dass irgendwie alle Sehenswürdigkeiten nur aus der anderen Richtung ausgeschildert sind, was uns dazu bringt, dass wir uns nach jedem Schild auf der anderen Seite umdrehen, damit wir rechtzeitig merken, wenn wir wieder irgendwo vorbei gefahren sind.
    Der Sage nach trennte einst der Gott Hiro aus Versehen die beiden Inseln Huahine Nui und Huahine Iti mit dem Ausleger seines Einbaumes. Kann ja schon mal passieren... Auf jeden Fall haben die Menschen die beiden Inseln dann mit einer kleinen Steinbrücke wieder mit einander verbunden. Wir überqueren die Brücke und fahren weiter Richtung Westen.
    Apropro „fahren“: wir sind bis hierher schon 50km gefahren und der Tank ist halb leer ... die einzige Tankstelle der Insel ist in Fare, unserem Ausgangspunkt heute Morgen ... und nach meiner Schätzung sind es bestimmt 40km zurück ... ich schalte also mal lieber in den Spritsparmodus und fahren nur noch mit 40km/h dahin und nicht mit Vollgas=55km/h und Rolle die Berge runter (...im Urlaub kann man sich das ja leisten).
    Von dem kleinen Aussichtspunkt „Pointe Tereva“ sehen wir die weißen Sandstrände der Bucht Baie d’Auea schon, weit ist es also nicht mehr. Vor Ort stellen wir dann aber leider fest, dass es ganz schön schwierig ist an die Strände heran zu kommen, denn es gibt keine Zugänge, nur Einfahrten zu privaten Grundstücken. Wir versuchen die eine oder andere Einfahrt, an der nicht schon vorne an der Straße ein „private“-Schild steht, aber immer wieder stehen wir vor einem Haus oder einer Hütte. Etwas genervt fahren wir wieder ein Stück zurück zu einer Stelle, wo man zwar an den Strand kommt, dieser dafür aber nicht so breit ist. Da wir uns aber nur mit einem älteren Pärchen die 200m Strand teilen müssen, ist uns das auch egal.
    Im Wasser selbst müssen wir aufpassen, dass wir nicht auf eine der vielen Seegurken treten, die das gleiche Wasser etwas für sich beanspruchen. Also nehmen wir gleich die Flossen und die Taucherbrillen mit und erkunden die Unterwasserwelt. Hier in der Lagune findet man immer wieder einzelne Korallenstöcke, an denen sich Fische tummeln, die man sonst nur aus dem Aquarium kennt. Die haben so tolle Muster und Farben, einfach nur schön!
    Nach einer ausgiebigen Schnorcheltour genießen wir noch etwas die Sonne bevor es dann auf dem Rückweg noch nach Fitii, zum besten Surfspot der Insel, gehen soll. Aber in Fitii angekommen, ist kein einziger Surfer zu sehen und auch die Wellen draußen am Riff sind sehr weit weg ... schon die Beschreibung der Ohrenaale im Reiseführer fanden wir seltsam und auch die des Surfspots können wir nicht wirklich nachvollziehen. Egal, landschaftlich auf jeden Fall lohnenswert.
    Weiter geht es also auf die letzte Etappe zurück nach Fare .... Die Tankanzeige steht übrigens bei 1/4 .... das wird knapp.
    Aber weit gefehlt, auf der Karte sah es zwar nach einem guten Stück aus von Fitii nach Fare, aber in Wirklichkeit ist man im Nu da und hat dazu auch noch fast keinen Sprit verbraucht. Wir fahren also zur Tankstelle in Fare, ohne dass die Reserve genutzt werden musste, da haben wir wohl doch mehr Kilometer durch unsere Sucherei und das Hin- und Herfahren gesammelt als gedacht oder - die Spritsparstrategie des Ingenieurs oder die 15% Bergfahrt oder oder oder. Ich bin auf jeden Fall froh, dass es gereicht hat und wir nicht die letzten Kilometer laufen mussten.
    Zum Abschluss dieser tollen Tour gibt es noch ein Eis aus dem Supermarkt, beim dem wir noch einen kurzen Stopp einlegen müssen, denn unser Mückenspray ist alle und wir brauchen dringend Nachschub, sonst wird der Abend ungemütlich.
    Ja leider haben auch die Mücken das Paradies für sich entdeckt!
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