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  • Day 8

    Jerpoint Abbey und Kilkenny

    May 25, 2022 in Ireland ⋅ ☁️ 16 °C

    Jerpoint Abbey ist eine noch relativ gut erhaltene Ruine eines Klosters. Man kann sich noch gut vorstellen, wie die Mönche im Innenhof herum spazierten und über Gott und die Welt diskutierten. Mir fiel auf, dass die abgebildetes Steingesichter alle lächelten, was ich von anderen Darstellungen nicht so kannte.
    Dies war die erste Abtei in der wir mit den Zerstörungen durch Cromwell in Kontakt kamen; die historischen Geschichten wie er die Mönche folterte und tötete blieb, sollte uns noch lange verfolgen und war bei jeder neuen Ruine allgegenwärtig; es gab unzählige davon. Cromwell hat das Land damals regelrecht verwüstet und an den Iren ein Genozid begangen. Auch wir können nicht verstehen weshalb bei dieser geballten Grausamkeit Cromwell trotzdem in London ein Ehrenbegräbnis in der Westminster Abbey erhielt und noch immer als englischer Nationalheld gilt.
    Kilkenny munterte uns mit seinen farbenfrohen Häusern wieder etwas auf und wir schlenderten durch die Kleinstadt um danach unseren Stellplatz in Thomastown hinter einer Kirche aufzusuchen. Wie der Zufall es will, fand in einem stillgelegten, angrenzendem Hospital ein Training von Kendo statt, bei der wir als Zuschauer willkommen waren.
    Bei unserem Rundgang durch Thomastown machten wir die Bekanntschaft einer gut gekleideten älteren Dame, die, nachdem wir uns als Deutsche geoutet hatten, uns unbedingt zu einem Besuch ihres Hausarztes drängte, der ebenfalls aus Deutschland stammte. Wir mussten mit ihr seine alte Praxis begutachten und sie beschrieb uns ausgiebig den Weg zu seiner neuen Praxis, die in seinem Wohnhaus war. Sie betonte immer wieder, wie sehr er sich freuen würde, wenn wir ihn besuchen würden. Wer weiß wieviele deutsche Touristen diese Frau dem armen, deutschen Arzt schon zu einem Besuch vorbei geschickt hatte. Es war 21:00 Uhr am Abend, wir hatten keine Gebrechen die behandlungswürdig waren und als die Frau außer Sichtweite war - sie schaute sich tatsächlich immer wieder um , ob wir auch dem richtigen Weg zum Arzt folgten- machten wir kehrt und gingen sehr forsch zu unsrem LT. zurück.
    Sicher fragt man sich, warum wir diesen „ Zirkus“ mitmachten. Aber diese alte Frau war so liebenswürdig, aber dennoch fordernd, dass wir sie nicht enttäuschen konnten. Es reichte schon wenn sie sich bei ihrem nächsten Arztbesuch nach uns erkundigen würde…
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