Aufunddavon 2022

May - October 2022
A 150-day adventure by Very Likely Read more
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  • Day 2

    Auf gehts…

    May 19, 2022 in France ⋅ ⛅ 17 °C

    Nachdem noch dies und das zu erledigen war und wir aufgrund des Ukrainekrieges unsere Abfahrt immer weiter hinaus zögerten, entschieden wir uns doch noch am Abend des 18 Mais loszufahren.
    In Emmelshausen/D übernachteten wir; danach ging’s auf dem direkten Weg über Belgien nach Dünkirchen. Direkt vor dem Terminal der DFDS konnten wir mit einem gebuchten Ticket für den nächsten Morgen, über Nacht stehen.
    Wir planten nach der Überfahrt direkt weiter nach Irland zu reisen und nannten deshalb unsere Reise „very likely“, was aus dem irischen frei übersetzt „schau mer mal“ bedeutet. Ein Ire versucht sich nie festzulegen, da er viele Unwägbarkeiten und sicher auch höhere Gewalt für seine Planungen mitberücksichtigt. So hört man ihn nie ja oder nein sagen.
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  • Day 3

    Dover, nach der ersten Fähre

    May 20, 2022 in France ⋅ ☁️ 12 °C

    Stefan vom TÜV Neumarkt mit seiner 41 Jahre alten ausgebauten Feuerwehr und seinen drei Frauen stand direkt hinter uns auf der Fähre. Man sieht sich ja öfter im Leben und auf der Suche nach einem Druckluftschlauch um unseren verstopften Abwasserauslass frei zu blasen, trafen wir sie wieder bei einer Tankstelle. Da auch sie für die Nacht einen Stellplatz suchten und sich dies aktuell in England sehr schwierig gestaltet, taten wir uns zusammen und suchten gemeinsam weiter. Nach langem Suchen stellten wir uns legal entlang einer Straße hinter zwei englische Wohnmobile und machten noch unseren Abendspaziergang entlang der Promenade. Am nächsten Morgen entdeckten wir das handschriftlich akkurat gemalte Schild auf unserer Windschutzscheibe:“Go away.This is no free Camping“; Stefan hatte genau dasselbe Schild. Er nahm es gelassen und meinte, er behält das Schild und legt es gleich selbst in die Windschutzscheibe, dann „muss keiner mehr ein neues ✍️“. Die beiden englischen Wohnmobile hatten in der Nacht keine Schilder bekommen.
    Es war kein gutes Gefühl in einem Land nicht willkommen zu sein und wir buchten die Fähre von Fishguard/Wales nach Rosslare/Irland, verabschiedeten uns von Stefan und den Damen und auf ging’s nach Wales.
    Von Stefans ältester Tochter (4Jahre alt) bekamen wir noch ein selbstgemaltes Bild als Abschiedsgeschenk. Die Rückseite war auch sehr interessant…
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  • Day 5

    Volkswagen Bath

    May 22, 2022 in England ⋅ ⛅ 17 °C

    Um nicht noch weitere Schilder von gestörten Anwohnern zu bekommen, wählten wir unsere Stellplätze noch kritischer aus.
    In Bath standen wir direkt vor einer Volkswagen Vertretung am Samstagabend und somit war es plausibel, dass ein alter Vw Bus bis zur Öffnung am Montagmorgen davor ausharrte😉. Der Weg in die Innenstadt dauerte ca. 20 Minuten, war aber ohne weiteres machbar. Die alte Universitätsstadt ist sehenswert und ohne Corona wären wir sicherlich auch in die römischen Bäder gegangen. Das nächste Mal.Read more

  • Day 5

    Pembroke und die Spidercrabs

    May 22, 2022 in Wales ⋅ ⛅ 14 °C

    Über die Prince of Wales Brücke erreichten wir Wales. Die Straßen waren eng und mit Mauern, die mit wunderschönen Blumen bewachsen waren, verziert. Woher haben sie die Kraft sich an der Mauer hochzuranken, bei solch zartem „Körperbau“. Zusammen mit Efeu verdeckten sie manchmal ganz die Mauer und wurden schon manchem Autofahrer zum Verhängnis und er büßte es mit einem kaputten Spiegel. Den ersten Strand, an dem wir vorbei kamen, wollten wir natürlich „erfühlen“ und ergatterten einen Platz an einem „no overnight“ Parkplatz. Aber wir wollten sowieso weiter. An den Pembroke Docks fanden wir dann ein schönes Plätzchen, ohne Verbotsschilder für uns und einem guten Gefühl. Ein englisches älteres Ehepaar erklärte uns, dass während Corona in England sich sehr viele Menschen Wohnmobile kauften oder mieteten und alles zuparkten. Dies war der Grund weshalb viele Gemeinden die Höhenbarrieren installieren ließen und zusätzliche Verbotsschilder erließen. Jetzt kannten wir zwar den Grund, den wir bereits vermuteten, dies half uns aber nicht besonders weiter.
    Ein Abendspaziergang stand wieder an und auf der Bootsmole entdeckten wir eine ganze Menge „Spidercrabs“. Richtig große Gesellen! In Deutschland, Frankreich oder Spanien wären das einige hundert € gewesen. Andor lief schon das Wasser im Mund zusammen und wir überlegten wie wir sie kochen könnten. Man lässt sie in kochendes Wasser plumpsen um ihnen einen schnellen Tod zu ermöglichen. Mir war nicht ganz geheuer weshalb so viele Krabben bei Ebbe an Land gespült waren, ich vermutete vielleicht eine seltene „Krabbenkrankheit“ und wir hatten keinen so großen Topf. Andors Tierliebe war so groß, dass er trotz Rutschgefahr alle gestrandeten Krabben wieder dem Meer zurück gab. Wie heldenhaft! Im Nachhinein haben wir erfahren, dass die Krabben zu dieser Jahreszeit an Land gehen um den alten, zu kleinen Panzer abzuwerfen und um dann einen neuen zu bekommen. Na ja, jetzt müssen sie halt nochmal den Weg antreten. Und wir hatten dann halt einen vegetarischen Abend: griechischer Salat.
    Apropo Spidercrabs: ein einheimischer Waliser sagte uns, dass diese Krabben hier in Wales nicht unbedingt auf dem Speisplan stehen. „Sowas würden nur Iren oder sonstige Ausländer essen“.
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  • Day 6

    Auf dem Weg nach Fishguard zur Fähre

    May 23, 2022 in Wales ⋅ ☁️ 13 °C

    Auf dem Weg zur Fähre machten wir Halt in St. Davids und besichtigten die sehr schöne Kathedrale. Unterwegs konnten wir außerdem unerschrockene Waliser bei ihrem Schwimmen im kalten Meer beobachten und wie den hiesigen Kindern das Segeln in kleinen Booten beigebracht wurde. Ein lehrreicher Tag. Die Bekleidung der Badegäste bestand meist aus Badeanzug/ Badehose, Neoprenhandschuhe und Neoprensocken. Danach war trockenrieben angesagt mit anschließenden Einmümmeln in einen übergroßen, dicken, speziellen Bademantel. Letzterer diente nebst Kälteschutz der Umkleide.Read more

  • Day 7

    Helens Bay

    May 24, 2022 in Ireland ⋅ 🌙 9 °C

    Spät in der Nacht kamen wir in Rosslare/Irland an und fuhren noch ein paar Kilometer in die Helens Bay mit der Hoffnung, dass die vor Höhenbegrenzung liegenden Parkplätze noch nicht alle belegt waren. Wir hatten Glück 🍀.
    Am nächsten Morgen mussten wir den sehr weitläufigen Strand natürlich vor der Weiterfahrt erkunden und entdeckten unseren erste 🦭. Es muss ein männliches Riesenexemplar, nach seinem Skelett zu urteilen, gewesen sein. Nur leider tot. Und einem entsetzlichen Kadavergeruch. Die Kormorane, wir nannten sie „Azog“, waren sehr lebendig und sie sollten uns auf der gesamten Reise begleiten.
    Beim Trocknen ihres Gefieders strecken sie die Flügel gezackt in den Wind und erinnern dabei sehr an die Signalfahne von Azog, dem Schänder aus dem „Herr der Ringe/ Die Schlacht der drei Heere“.
    Weiter ging’s! Irland wartete auf uns oder war es doch anders herum…
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  • Day 8

    Jerpoint Abbey und Kilkenny

    May 25, 2022 in Ireland ⋅ ☁️ 16 °C

    Jerpoint Abbey ist eine noch relativ gut erhaltene Ruine eines Klosters. Man kann sich noch gut vorstellen, wie die Mönche im Innenhof herum spazierten und über Gott und die Welt diskutierten. Mir fiel auf, dass die abgebildetes Steingesichter alle lächelten, was ich von anderen Darstellungen nicht so kannte.
    Dies war die erste Abtei in der wir mit den Zerstörungen durch Cromwell in Kontakt kamen; die historischen Geschichten wie er die Mönche folterte und tötete blieb, sollte uns noch lange verfolgen und war bei jeder neuen Ruine allgegenwärtig; es gab unzählige davon. Cromwell hat das Land damals regelrecht verwüstet und an den Iren ein Genozid begangen. Auch wir können nicht verstehen weshalb bei dieser geballten Grausamkeit Cromwell trotzdem in London ein Ehrenbegräbnis in der Westminster Abbey erhielt und noch immer als englischer Nationalheld gilt.
    Kilkenny munterte uns mit seinen farbenfrohen Häusern wieder etwas auf und wir schlenderten durch die Kleinstadt um danach unseren Stellplatz in Thomastown hinter einer Kirche aufzusuchen. Wie der Zufall es will, fand in einem stillgelegten, angrenzendem Hospital ein Training von Kendo statt, bei der wir als Zuschauer willkommen waren.
    Bei unserem Rundgang durch Thomastown machten wir die Bekanntschaft einer gut gekleideten älteren Dame, die, nachdem wir uns als Deutsche geoutet hatten, uns unbedingt zu einem Besuch ihres Hausarztes drängte, der ebenfalls aus Deutschland stammte. Wir mussten mit ihr seine alte Praxis begutachten und sie beschrieb uns ausgiebig den Weg zu seiner neuen Praxis, die in seinem Wohnhaus war. Sie betonte immer wieder, wie sehr er sich freuen würde, wenn wir ihn besuchen würden. Wer weiß wieviele deutsche Touristen diese Frau dem armen, deutschen Arzt schon zu einem Besuch vorbei geschickt hatte. Es war 21:00 Uhr am Abend, wir hatten keine Gebrechen die behandlungswürdig waren und als die Frau außer Sichtweite war - sie schaute sich tatsächlich immer wieder um , ob wir auch dem richtigen Weg zum Arzt folgten- machten wir kehrt und gingen sehr forsch zu unsrem LT. zurück.
    Sicher fragt man sich, warum wir diesen „ Zirkus“ mitmachten. Aber diese alte Frau war so liebenswürdig, aber dennoch fordernd, dass wir sie nicht enttäuschen konnten. Es reichte schon wenn sie sich bei ihrem nächsten Arztbesuch nach uns erkundigen würde…
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  • Day 9

    Rock of Cashel und Dungarven

    May 26, 2022 in Ireland ⋅ ⛅ 14 °C

    In der Nähe von Kilkenny wurde uns von unserem „Reiseführer“ die Besichtigung des „Rock of Cashel“ ans Herz gelegt; dies liegt im viel besungenen county Tipperary ( „It’s a long, long way to Tipperary). Von dieser Burgfestung aus wurde Irland über 1000 Jahre regiert. Die Größe der Anlage ist beachtlich und doch wurde auch sie ein weiteres Opfer von Cromwells Schergen.
    In der netten kleinen Hafenstadt Dungarven fanden wir die Erholung, die wir nach soviel „Geschichte“ benötigten. Bei vielen Spaziergängen durch die Altstadt ließen wir die Seele baumeln, besonders wenn wir uns den Nachtisch (eine Keksschicht, dann eine Schicht Karamell und den Abschluss machte eine dicke Schicht Vollmilchschokolade) auf der Zunge zergehen ließen.
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  • Day 11

    Ballycotton- 35Jahre verheiratet

    May 28, 2022 in Ireland ⋅ ☀️ 15 °C

    35 Jahre verheiratet!
    Zur Feier des Tages gönnten wir uns bei Skinnys (ein Tip von einem Camper, der sich unsere Gießkanne ausgeliehen hatte; großes Flagschiff aber nur ein Schlauch ohne Anschlussstück) Fish und Chips für 24 Euro; zum Trinken gab es tschechisches mitgebrachtes Bier. Das Essen schmeckte uns ausgezeichnet, besonders weil wir es draußen im Gras mit Blick auf die Bucht mit Seehund genießen konnten. Nachher musste ich leider feststellen, dass ich mir eine Zecke eingefangen hatte. Diesmal hatte ich keine Zeckenzange dabei, aber aus einem Stück Plastik von einer alten Heftemappe bastelten wir eine Zeckenscheckkarte und die Zecke konnte damit mühelos entfernt werden. Von dieser Bucht aus unternahmen wir bei schönem Wetter Spaziergänge zu einem gestrandeten Schiff und entdeckten den „Cliffwalk“ für uns.Read more

  • Day 13

    Cobh und Cork

    May 30, 2022 in Ireland ⋅ ⛅ 14 °C

    Nach Cobh hinein fuhren wir einen steilen Berg, entlang von vielen bunten historischen Reihenhäuser hinunter und mussten durch einen Torbogen, dessen Ankündigung wir anscheinend übersehen hatten, mit 3,30m Durchfahrtshöhe hatten wir nochmal Glück 🍀 gehabt. Wenden oder rückwärts ( 20% Steigung packt der LT (weder im 1.ten, geschweige denn im R-Gang)nicht in einer Einbahstrasse wäre nicht möglich gewesen. Die Stadt war geschichtlich geprägt: letzter Hafen der Titanic und Auswanderungshafen mit Skulpturen von aufs Skelett abgemagerten zerlumpten Iren. Es hinterließ alles in allem ein bedrückendes Gefühl.
    Cork zeigte sich als Großstadt ( für irische Verhältnisse) ebenfalls mit bunten Häusern; die Straßenzüge und auch die Kirchen „wiederholten“ sich in unseren Augen.
    An unserem Stellplatz „vor dem Ford- Händler“ klopfte es und ein älterer Jogger fragte uns weshalb wir nicht wie die anderen Wohnmobile am River Lee stehen; dort wäre es doch viel schöner. Er erklärte uns den Weg ( den unser Garmin leider nicht kannte) und er hatte recht.
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