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  • Day 30

    The End: Pokhara

    May 1, 2015 in Nepal ⋅ ⛅ 26 °C

    Endlich haben wir Pokhara erreicht. Nach dem über 6 Stunden Schaukelbus war ich froh das Ziel erreicht zu haben. Annapurna Circuit war hiermit beendet. Will ging von hier weiter nach Indien und ich wollte noch paar Tage bleiben und entscheiden was ich machen möchte.
    Unser erster Stop führte uns zum Pizzaessen und Cola trinken. Die Pizza war unheimlich lecker.
    Die Stadt am Phwa See kam mir sehr ruhig vor im gegensatz zu Kathmandu. Die Luft war rein und das Tempo viel niedriger. Die vielen Cafés am Strassenrand vermittelten mir Urlaubsstimmung. Es war mir klar, dass ich hier etwas entspannen und erholen kann von dem Trubel der letzten Tage. Hier hat das Erdbeben keine Spuren hinterlassen zumindest nicht in der Stadt. Einzige Stellen die an das Erdbeben erinnerten, waren die Sammelstellen wo sowohl Klamotten, als auch Essen und Medizin für die Opfer gespendet wurde.
    Für die insgesamt 4 Nächte die ich da verbracht habe, hatte ich ein relativ grosses Zimmer mit Seeblick und eigenes Bad mit warmer Dusche. Das war sehr wichtig nach 13 Tage Trekkingtour. Anfangs habe ich alles auch sehr genossen: Bin durch die Stadt gelaufen, neue Leute kennengelernt (ein Haufen Israelis), alte wieder getroffen, guten Cappuccino getrunken, sehr gut gegessen, Cocktails getrunken, Shisha geraucht, eine Trekking Massage gegönnt also mir einfach gutgehen lassen und trotzdem war irgendwas nicht stimmig. Der Gedanke, dass hier alles so lässig ist und 200 km entfernt Leute um ihre Existenz kämpfen hat mich nicht in Ruhe gelassen. Eins war mir aber klar, solange ich mich nicht entscheide darüber was ich als nächstes tue möchte ich nicht nach Kathmandu zurück. Mein Flug nach Kuala Lumpur war erst in 3 Wochen. Die geplannte Reise nach Tibet schien auch gecancelt zu sein, da der Weg dahin durch das Erdbeben beschädigt wurde. Ich wusste nicht einmal ob die Agentur noch in Thamel existiert. Hatte nämlich mein Pass bei denen abgegeben für das Visum. Es hat drei Tage gedauert bis ich Kontakt zu der richtigen Agentur aufnehmen konnte. Sie hat mir bestätigt, dass ihnen nichts zugestossen ist und mein Pass ist auch safe. Puh...war das eine Erleichterung und spürte eine tiefe Dankbarkeit. Zwischendurch habe ich auch erfahren, dass den Kids und Familie im Weisenhaus auch gut geht und sind mit einem Schreck davongekommen. Meine Sachen die ich bei denen im Haus gelassen habe, konnte ich jederzeit abholen. Nachdem ich alle diese Infos in Erfahrung gebracht habe konnte ich mich in Ruhe entscheiden was ich noch die verbleibende Zeit machen möchte. An einem Morgen saß ich in einem Kaffee mit Blick auf den See und habe lecker gefrühstückt als plötzlich sich alles bewegte. F... ist es wieder ein Erdbeben??? Der Tisch, die Lampen und ich auf dem Stuhl wackelten. Ich war sehr erschrocken. Und ich dachte hier wäre ich safe. Der Tag ist nicht spurlos an mir vorbei. Am nächsten Morgen war ich sehr aufgewühlt und hatte viele Gedanken. Zum ersten Mal kam der Gedanke, dass ich nach Hause fliegen sollte. Gedacht, getan! Paar Stunden später hatte ich einen Flug nach Deutschland zurück. Es fühlte sich gut an, als die richtige Entscheidung. Nachdem ich das wusste, habe ich ein Busticket für den nächsten Morgen nach Kathmandu organisiert. Jetzt hieß es mentale Vorbereitung auf das Katastrophengebiet.
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