• Tamarduste - San Andrés

    23 aprile, Spagna ⋅ ☀️ 19 °C

    Mein Biwak am Ortsrand von Tamarduste war prima...windfrei, mückenfrei, warm, kein Regen, kein Hundegebell, nur Meerrauschen und Möwengeflüster.
    Die Bar hat leider erst um 9 Uhr auf, also kämpfe ich mich hinauf nach Valverde. Das sind nur 3 km, aber megasteil, sodass ich um 11 Uhr schon die Hälfte meiner Höhe heute gemacht habe 😜 Aus dem Frühstück wird ein Brunch in der Bar Boomerang und so gestärkt geht's hinauf zur Kirche von Valverde. Dort ist Volksfeststimmung...man bereitet sich auf die Wallfahrt vor, die alle 4 Jahre seit 1745 stattfindet. Damals war eine schlimme Dürre und Wassernot. Und als die Bitten erhört wurden und der langersehnte Regen kam, hat man dieses Gelübde getan. Ich wandere also auf dem alten Wallfahrerweg und der heisst dann eben Camino de la Virgen, weil ja eine Statue der Gottesmutter über die 28 km lange Strecke bis zur Kirche in Valverde getragen wird. Da ist die ganze Insel in heller Aufruhr am 5. Juli. Und es gleicht wohl einem kulturell-religiösen Fest...von allen anliegenden Dörfern werden Musikanten und Tänzer die Wallfahrt begleiten > www.bajadaelhierro.com.
    In Valverde gibt es einen Infopoint dazu, wo der "Camino de la emociones" genau erklärt wird. Tasso spricht gut Englisch, ist ein junger Kerl unter erklärt mir jede Station ganz genau, auch was seine Lieblingsstationen sind. Seine Augen leuchten, wenn er vom "Camino de la emociones" spricht...und irgendwie erinnert es mich an die Wallfahrt übers Steinerne Meer bei mir dahoam am Bartholomä-Tag.

    Valverde ist die Inselhauptstadt, hat 5000 Einwohner von den insgesamt 12.000 Einwohnern auf El Hierro.

    Der Weg führt mich dann über San Andrés und da ist eine Cervesa-Pause fällig. Danach geht es noch gemütlich ansteigend bis zu meinem Biwakplatz auf 1300m. Der ist heute in einem Ginster-Hain...voll idyllisch !

    Der Regen der letzten Wochen hat das Land grün gemacht, Pfützen überall, und alles blüht wie verrückt. Eine Farbenpracht mit lila und gelben Weiden, auf denen Schafe und Ziegen, auch Kälber grasen. Der Weg mit Steinmauern eingefasst. Fast schon ein bisschen Schottland oder Irland hier. Die Sonne ist meine Begleiterin und der Wind ist grad gut zum durchlüften nicht zu stark. Vogelgezwitscher, das Rauschen der Kiefern und sonst grosse Stille.
    Herrlich 💚
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