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  • Day 10

    Butrint

    May 30, 2021 in Albania ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir erreichen das Gelände des Nationalparks von Butrint, das seit 1992 unter dem Schutz der Unesco steht. Es darf dort nicht gebaut werden und so ist hier "Ziegenland". Die Küste verfügt über traumhaft schöne Buchten, von Olivenbäumen umwachsen.

    Direkt am Vivar-Kanal, einem natürlichen Kanal, der den Butrint See mit dem Meer verbindet, parken wir unser Auto. Wir beobachten eine Ponton-Fähre, wie sie gerade ein Motorrad von einem Ufer des Kanals zum anderen befördert. Eine weite Grasebene breitet sich hinter dem Kanal aus. In der Ferne erheben sich hohe Berge, auf deren Kamm die Grenze zu Griechenland verläuft. Man meint, die Zeit sei stehen geblieben. Es ist wunderschön, friedlich und ruhig.

    Der kleine Ort ganz im Süden der Halbinsel hat es zu grosser Berühmtheit gebracht, auch wenn die Gründungsgeschichte der einstigen antiken Stadt Butrint nicht abschliessend geklärt ist. Die Stadt war wie so viele in Albanien unter häufig wechselnder Herrschaft. Hier herrschten mal die Griechen, aber auch Römer, Venezianer, Osmanen, Byzantiner und noch einige weitere Stämme und Völker. Seit der Unabhängigkeit 1912 gehört Butrint nun offiziell zu Albanien.

    Der Eintritt in die archäologische Stätte Butrint kostet 1000 Lek (8€), was für Albanien ziemlich teuer ist. Dafür ist hier aber viel zu entdecken. Wir verbringen in Butrint mehr als 2 Stunden.

    Das Amphitheater von Butrint bot ursprünglich bis zu 2.000 Zuschauern Platz. Die kreisrunde Bühne mit der halbrunden Tribüne ist eines der am besten erhaltenen Bauwerke in Butrint. Es liegt direkt unter der Akropolis, dem zur Stadt gehörigen Burgberg, die seit 1930 ein Museum beherbergt, in der wertvolle Fundstücke von Butrint ausgestellt sind.

    Das Aquädukt stammt aus der römischen Zeit und stellte über eine Länge von 12km die Wasserversorgung der damals schnell wachsenden Stadt sicher. Ebenso aus dem 5. Jahrhundert stammen das Baptisterium und die Basilika, die bis ins 16. Jahrhundert Bischofssitz von Butrint waren und heute noch durch ihren kunstvollen Mosaikboden beeindrucken. Aus dem 15. Jahrhundert stammt die dreieckige Festung.

    Von den Venezianern erbaut verteidigte sie die damals primäre Einkommensquelle, die Fischfallen von Butrint. Ebenfalls noch gut erhalten ist das Löwentor, das einen der sechs Eingänge nach Butrint darstellt. Seinen Namen hat es von der kunstvollen Löwenfigur, die über dem Torbogen abgebildet ist.
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