• Bayeux

    25 septembre 2024, France ⋅ ☁️ 17 °C

    Wir beeilen uns etwas mit unserer üblichen Morgenroutine, denn wir wollen rechtzeitig in Bayeux ankommen, um noch einen für Wohnmobile zulässigen Parkplatz zu bekommen. Nach wenigen Kilometern nähern wir uns dem Ziel und finden sogar einen kostenlosen Parkplatz an der Rue du Verdun. Falls jemand nur einen Tagesparkplatz und keinen Stellplatz sucht, können wir diese Straße empfehlen. Auf dem Seitenstreifen war reichlich Platz.

    Ca. 600 Meter gehen wir bis zur Tapisserie de Bayeux, denn wir wollen mit der Hauptattraktion, dem Teppich von Bayeux, beginnen. Wie im Internet beschrieben, beträgt die Wartezeit jetzt gerade gut fünf Minuten und schon sind wir zwölf Euro pro Person los. Von der Kasse geht es direkt zur Ausgabestelle für die Audioguides. Wie im Flughafen ist die Warteschlange durch mobile Aufsteller geregelt. Die Audioguides gibt es in vielen Sprachen, auch in Deutsch. Eine kurze Einweisung – auf den Geräten lässt sich nur die Lautstärke regeln – und schon stehen wir in der Schlange, die sich entlang der 58 Teppichabschnitte bewegt.

    Die Erklärung läuft automatisiert, die Geschwindigkeit ist nicht regulierbar, so bleibt niemandem in der Schlange etwas anderes übrig, als sich langsam, aber ständig fortzubewegen. Bleibt man stehen, verpasst man die Szene, die als Nächste erklärt wird. Wir bestaunen also in steter Fortbewegung den Wandteppich, der die Geschichte der Eroberung Englands durch Wilhelm darstellt.

    Vom Betreten des Museums bis zum Verlassen des Teppich-Umlaufs haben wir knapp 30 Minuten gebraucht, ohne die Geschwindigkeit beeinflussen zu können. Anschließend landen wir in einem riesigen Museumsshop. Da das Fotografieren und das Filmen des Originalteppichs streng verboten sind, lichten wir im Shop die Teppichduplikat-Stücke ab, die zu Preisen zwischen 150 und 300 Euro verkauft werden. Wahlweise gibt es die Szenen auch auf Kissenumhüllungen, Tassen, Tischsets, Einkaufsbeuteln und vielem anderen mehr.

    Anschließend wenden wir uns einer weiteren Sehenswürdigkeit zu, der Cathédrale Notre-Dame. Die dreischiffige Basilika wurde 1077 durch Bischof Odo geweiht und spiegelt den Baustil der normannischen Gotik wider. Zwei Besonderheiten fallen uns auf: der Aufgang zur prachtvollen Kanzel ist über zwei geschwungene Treppen von beiden Seiten möglich und gleich gegenüber ist mitten in der Kirche ein Souvenir-Shop.

    Weiter geht unser Weg durch die schmalen Gassen im Stadtzentrum von Bayeux, die von vielen Fachwerkhäusern gesäumt sind. In einem kleinen Restaurant essen wir zu Mittag und wählen dabei versehentlich gleich zweimal etwas Überbackenes, da wir die Speisekarte nicht richtig übersetzen: einen Meeresfrüchte-Teller als Vorspeise und danach einen Kartoffel-Enten-Auflauf. Beides sehr lecker!

    Unser Weg führt uns weiter bis zum Wohnmobil, und wir fahren noch eine kurze Strecke bis zur britischen Kriegsgräberstätte, dem Cimetière Militaire Britannique. Der größte britische Soldatenfriedhof des Zweiten Weltkriegs auf französischem Boden gibt über 4.000 Gefallenen aus vielen Ländern die letzte Ruhestätte. Eine sehr gepflegte und gleichzeitig bedrückende Anlage.

    Zurück im Wohnmobil, beginnt der für heute angesagte Regen. Eigentlich war er für den ganzen Tag gemeldet, aber wir hatten großes Glück und blieben in Bayeux verschont. Wir fahren zu einem Stellplatz in Caumont-sur-Aure, der für vier Fahrzeuge reicht und mal wieder kostenlos ist. Strom gibt es nicht, Wasser nur gegen Jetons, die man irgendwo im Ort kaufen kann. Wir haben aber noch ausreichend Vorrat und kommen ohne Nachschub aus.
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