• Ranua, Arktischer Wildtierpark

    June 21 in Finland ⋅ ☁️ 14 °C

    180 Kilometer liegen heute vor uns. Aber zuerst entsorgen wir Müll und leeren den Urinbehälter, denn am Parkplatz gibt es ein Dixi-WC und einige Mülleimer. Dann geht's los und das Navi schickt uns über eine landschaftlich schöne Strecke nach Norden.

    Irgendwann zeigen uns die Schilder an der Straße an, dass wir Lappland erreicht haben und tatsächlich, da sind sie, die Rentiere. Bis Ranua entdecken wir drei Stück (jeweils einzeln) am Straßenrand.

    Nachdem wir unser AdBlue an einer Shell-Tankstelle auffüllen können, sind die nächsten 4.500 Kilometer gesichert. Hier in Finnland ist der AdBlue-Preis nicht auf der Tankstellen-Preistafel angegeben und man weiß daher eigentlich nicht, wo diese Flüssigkeit angeboten wird.

    Wir erreichen Ranua und finden schnell den Arktischen Wildtierpark. Er ist auf arktische und nördliche Tierarten spezialisiert. Die Tiergehege befinden sich nach Angabe der Internetseite inmitten des nördlichen Nadelwaldes, der auch den natürlichen Lebensraum der meisten im Park lebenden Arten bildet.

    Vor Ort folgen wir der Empfehlung des Reiseführers und widmen uns erstmal unserem Mittagessen. Hier gibt es ein eher kleines Buffet - na ja, geht so. Die Begeisterung der Reiseführer-Autoren teilen wir nicht.

    Im Ticketshop sparen wir als Rentner wieder etwas am Eintrittspreis. Erstmalig müssen wir unsere Rentnerausweise vorlegen. Bisher - auch im Baltikum - hat man uns das immer so geglaubt. Wir fragen uns allerdings, was die junge Finnin darauf lesen konnte, denn der deutschen Sprache war sie nicht mächtig. Die Kommunikation läuft bisher auf der gesamten Reise auf Englisch, das war nirgendwo ein Problem.

    Der Wildpark selbst erinnert uns stark an unser Frühjahrserlebnis im Bayerischen Wald. Nur das wir hier ca. drei Kilometer über einen Holzbohlensteg gehen. Ansonsten wie in Bayern: die meisten Tiere sind nicht sichtbar und wenn, dann (verständlicherweise) im hintersten Gehegebereich. Statt dessen gibt es sehr viele Mücken und andere Insekten, denn ein Großteil des Wildparks liegt in einem feuchten Waldgebiet. Was ein Glück, dass wir unser Autan mithaben.

    Die Nacht verbringen wir abseits der Hauptstraße am Rand des kleinen Ortes Ranua in der Nähe der Kirche. Der Parkplatz hat keine Zeitbeschränkung und ist ziemlich groß. Auf dem Weg vom Tierpark hierhin fahren wir an einer Gruppe Rentiere vorbei, die ohne Hektik neben der Straße auf dem Gehweg unterwegs ist. Sieht fast so aus, als hätten sie ihre Schicht im Tierpark beendet und gehen nach Hause in den Feierabend.
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