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  • Day 27

    Hallo Serbien

    October 22, 2019 in Serbia ⋅ ☀️ 23 °C

    Umringt von zwei kroatischen Fischern wachten wir in Louie auf. Diese hatten sich schon ab der ersten Helligkeit, also so gegen halb sieben, ein Plätzchen zum stundenlangen Angeln gesucht. Freundlich und auf Kommunikation aus bot Maurice ihnen gleich mal einen Kaffee an. Auch diesmal konnte einer der beiden wieder Deutsch und lehnte unseren Kaffee allerdings ab, da schon zuhause gefrühstückt worden war. Die beiden Fischer dachten, wir wären über Nacht dort gewesen, um zu fischen und als wir verneinten, löste dies bei ihm Verwunderung aus. "Was macht ihr dann hier?" - "Es ist schön hier!" Wir glauben, diese Aussage hat die beiden gefreut.

    Im gemütlichen Einklang von Fischerfolgen und unserem Frühstück mit Seeblick, lebten wir so den Vormittag vor uns hin. Schliesslich brachen wir aber doch auf Richtung Serbien. Da wir immer 'Mautstrassen vermeiden' im Navi eingeben, fuhren wir durch viele kleine kroatische Dörfer und konnten so die ländliche Seite abseits von Tourismus und Meer kennenlernen. Erwähnenswert ist hier der Zustand der Dörfer. Viele verfallene Häuser und Höfe stehen neben wenigen neue Familienhäuser, bei denen jedoch fast durchgängig oft der Putz (noch?) fehlte und die Wände blank gemauert standen. Teilweise leben Einheimische auch in wirklich sehr baufälligen Häusern, wo man sich fragt, wie kalt oder nass es dort werden kann. Wir haben versucht, aus dem Auto ein bisschen zu fotografieren, es ist nicht sonderlich geglückt, aber es bietet einen Eindruck.
    Auf dieser Tour hörte auch plötzlich der Asphalt auf und die offizielle Straße bestand auf Schotter mit zahlreichen Schlaglöchern. Nach einiger Zeit vorsichtigem Fahren kamen wir doch zum Glück wieder auf eine befestigtere Straße.

    An der Grenze zu Serbien war zwar reger Verkehr, aber es ging trotzdem für Pkws recht schnell. Hier durften wir unsere erste richtige Kontrolle machen. Da wir hier die EU verließen, war auchFrontex vertreten. Der Angestellte war natürlich ein Deutscher und fand unsere Marke Eigenbau sehr gelungen. Also einmal raus aus Kroatien und zur Einreise nach Serbien, wo wir das erste Mal auch hinten die Tür aufmachen mussten und ein Polizist sogar mit Taschenlampe im Bus unseren Kleiderschrank ausleuchtete. Eine zweite Kontrolle 30 m weiter folgte. Diese schien aber mehr aus Schikane-Gründen zu sein. Da wir am nicht sichtbaren Haltebereich zu weit vorfuhren, genoss der Grenzbeamte uns wieder zurückfahren zu lassen und noch einmal uns die Türen öffnen zu lassen.

    Ehrlicherweise wurde uns erst bei dem ganzen Grenzübergang bewusst, dass wir nun aus der EU fahren und kein Internet mehr haben. Also nutzten wir noch den kroatischen Empfang über die Grenze für Infos über Serbien etc.
    Wir steuerten einen Campingplatz in Sremska Mitrovica an.
    Dort wurden wir von Jovan, dem Besitzer, Vera, einer supernetten Angestellten, einem Holländer-Ehepaar und zwei anderen jungen Deutschen empfangen. Wir fühlten uns sofort super aufgehoben und Jovan klärte uns gleich mal über seine Mission, das Image von Serbien zu verbessern, auf. Schon beim "Einchecken" waren Vera und er so herzlich und hatten viele schöne Geschichten und Tipps für uns. Der Platz ist auch super sauber und einfach eine absolute Empfehlung für alle nach Serbien Reisende.
    Außerdem wettete er mit uns, dass er wisse, welchen Platz wir uns aussuchen und wir müssen zugeben, er hat gewonnen! Seine Erklärung: "Deutsche denken geordnet und in Reihen, also war klar, dass wir uns anreihen an die anderen".
    Nach herrlicher Dusche und Kennenlernen mit den Deutschen Natalie und Philipp, die mit einem Luxus-Rentner-Camper unterwegs sind, den sie für zwei Wochen gemietet haben, kochten wir uns Nudeln mit Pesto und aßen im schönen Picknickeck des Platzes.

    Tierischer Besuch überraschte uns im Dunkeln; als plötzlich ein wuscheliger schwarzer Hund vor uns stand und sich gleich einen Platz im Herzen erschlich. Wir (Kathi) tauften ihn Jim Knopf, kurz Knopfi. Also hatten wir auch noch einen Wachhund für die Nacht und konnten müde ins Bett fallen.

    PS: Durch WLAN konnten wir auch noch mehr Infos zusammen suchen und gleich mal sehen, welche Regeln wir bei der Einreise missachtet haben. Hups!
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