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  • Day 28

    Ost-Serbien entdecken

    October 23, 2019 in Serbia ⋅ ⛅ 21 °C

    Wie immer standen wir recht früh auf, um viel vom Tag mitzubekommen. Unser lockiger Beschützer ward nicht mehr gesehen und nur eine Kule im Laubhaufen zeugte von seinen nächtlichen Beschützerinstinkten. Wir bauten unserem Tisch und unsere Stühle im Sonnenschein auf, um dort ein fürstliches Frühstück zu geniessen, nebenher Gitarre zu spielen und Smalltalk mit Philipp und Natalie zu halten. Außerdem nahmen wir die Waschmaschine gerne für 1,50 € in Anspruch, um unserem Wäscheberg mal wieder Herr zu werden. Nur 300m weiter befindet sich der Eingang zum Nationalpark Zasavica, wo wir nach Berichten von Natalie und Philipp auch mal hingingen. Wir verabschiedeten uns von den beiden, die nun weiter nach Bulgarien zu Natalies Oma fuhren.
    Leider hatte genau zu dem Zeitpunkt eine Schulklasse oder vielmehr drei Schulklassen beschlossen, in zwei riesigen Reisebussen, dorthin zu fahren. Zum Glück wurden sie bald zum Mittagessen in ein Haus dort gerufen und wir hatten wieder Ruhe. Persönliches Highlight dort waren die drei kleinen Ferkelchen, gleich am Eingang des Parks. Sooooo süüüüüß! Aber auch die anderen Tiere konnte man streicheln. Leider ließen sich die Wildpferde, auf die wir uns am meisten freuten, nicht blicken. :(
    Zurück bei Louie beschlossen wir Jovan, den Besitzer des Campingplatzes, nach Tipps für Belgrad und Sirmium zu fragen. Diese kurze Informationsbeschaffung endete in einem halbstündigen detaillierten Vortrag über Belgrad (mit Markierung der Toiletten in der Innenstadt auf der Karte) und 20 Infoheften über ganz Serbien. Ein bisschen grinsen mussten wir dabei schon, aber eigentlich zeugt dies nur mal wieder von der Herzlichkeit der Serben. Jovan nahm uns dann sogar noch im Auto mit in die Stadt einschliesslich kleiner Stadtführung mit dem Auto. Bessere Info und Eindruck hätten wir nicht bekommen können!
    Danke, dass es Menschen wie dich gibt, Jovan! Wir tragen deine Nachricht über dein tolles Volk in die Welt, darauf kannst du dich verlassen.
    Jovan war übrigens mal Präsident der Basketballvereinigung Serbiens und mag Nowitzki sehr gerne!

    In Sremska Mitrovica steuerten wir dann auf eigene Faust zuerst die Ausgrabungsstätte von Sirmium an. Da wir noch keine Dinar abgehoben hatten, durften wir diese leider nicht mehr besichtigen und es war schon so spät, dass wir dann nicht mehr eingelassen worden wären. Von außen konnte man durch die Fenster aber eigentlich schon genug sehen und leider schien den Serben das Potenzial dieser Stätte noch nicht ganz klar. Vielleicht kommt das mit wachsendem Tourismus noch.

    Nach erfolgreichem Beschaffen von Serbischen Dinar gönnten wir uns im Obelix-Imbiss typisch serbische Pljeskavica, was Burger mit Lamm-, Rind- und Schweinefleisch ist und schon lecker schmeckte, aber leider trotzdem als Billig-Patty zusammengepresst war. Die Kommunikation klappte ohne Englisch oder Deutsch nur mit Händen und Füßen. Dadurch hatten wir als Soßen dann letztendlich Quark und Senf auf dem Burger, da Maurice das einzige auswählte, was er neben Ketchup und Mayo an Worten nicht kannte.

    Ein weiteres serbisches Erlebnis ereignete sich beim Bierkauf: Nachdem Kathi die vollen Flaschen auf das Band gelegt hatte, kam nur die Frage "Empty Bottle?"- "Ne, hätte gerne die vollen Flaschen". Scherz, das hat sie natürlich nicht geantwortet, aber es war etwas schwierig zu verstehen, was das Problem darstellte. Am Ende war klar, in Serbien bekommt man volle Bierflaschen nur gegen Leere und falls man keine hat, muss man eine Art Pfand extra zahlen. Der Kassiererin war es deutlich unangenehm Kathi für die Flaschen zahlen zu lassen (es handelte sich um 15 ct), aber tat es schliesslich doch, nachdem sie den Zettel mit den Preisen ganz unten aus einem Ordner gezogen hatte. Offensichtlich muss sie diesen Preis nicht so oft einscannen :D.

    Wir genossen noch ein bisschen die Sonne am Fluss Save (Tagesmaximum 27 °C!), während wir ein paar Fischern zuschauten. Dort bekam Maurice einen Anruf von der Autoversicherung, sie hätten noch eine grüne Karte rumliegen und wissen aber nicht, für welches Land die Erweiterung gelten soll. Argh, diese Karte sollte eigentlich mit der Erweiterung für den asiatischen Teil der Türkei seit Montag auf dem Weg zu uns bzw. zu einer Post in Bulgarien sein! Vielleicht hatte der vorherige Bearbeiter nach dem Gespräch am Freitag Urlaub und war im Kopf schon woanders... Wir hoffen, dass die Sendung nicht all zu lange dauern wird, dass wir sie ohne Warterei in Bulgarien abholen können.
    Dann gingen dann noch in ein Restaurant auf einem Floß, das uns Jovan empfohlen hatte. Als typisches Essen von dort entschieden wir uns beide für Fisch und genossen die tolle Atmosphäre gemischt mit Fröstel-Attacken, da es mit Sonnenuntergang schnell kühl wird und wir nur in Tshirt und kurzer Hose unterwegs waren. Ein weiteres schönes Erlebnis hier, waren die drei Welpen, die vor dem Restaurant herumtollten und die wir am liebsten sofort mitnehmen wollten. Hätten wir bisher alles an Tier mitgenommen, was wir wollten, wäre der Bus schon voll.

    Wir hatten dann vor, mit dem Taxi zurück zu fahren und auch hier half uns wieder eine Serbin, die ohne wirklich mit uns reden zu können uns gerne half und einfach nett war. Am Platz wurden wir schon von Vera und Knopf erwartet. Jovan hatte wie wir später erfuhren schon mehrmals angerufen, ob wir schon zurück seien, da er sich Sorgen machte. Voll gegessen und müde chillen wir uns in den Bus mit Knopf als Aufpasser vor der Tür.
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