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  • Day 31

    Auf in die Natur

    October 26, 2019 in Serbia ⋅ ☀️ 18 °C

    Obwohl wir immer früh aufstehen, sind Flo und Dodo schon weg als wir aufstehen. Wir bleiben aber auch nicht zu lange und machen uns auf den Weg Richtung Tara Nationalpark. Wir fuhren durch schöne gold-herbstliche Landschaften, die von Landwirtschaft geprägt war und machten an einer Stelle mit Bank unter einem Baum Halt und backten recht gesund geratene Vollkornpfannkuchen, die aber deftig belegt ganz gut mundeten. Natürlich machten wir auch hier Bekannschaft mit einem Tier, diesmal "Schnurpsel" ( sofort von Kathi benannt), welcher uns für die Pause Gesellschaft leistete.
    Es ging weiter und an Čačak vorbei, welches wir am nächsten Tag vielleicht wegen des Marktes besuchen wollten. Da es aber von der Peripherie nicht hat sehr ansprechend aussah und wir erst eine mäßig schöne Großstadt besichtigt hatten, sollte es nicht dazu kommen.
    Stattdessen war schon wieder Stellplatzsuche angesagt, da der Tag mit Fahrerei vergangen war.
    Park4night zeigte uns eine Markierung in der Nähe von Čačak, die als Parkplatz vor einem Kloster beschrieben wurde. Einen Versuch für uns wert.
    Wir schlängelten uns von der Stadt weg, entlang eines Flusses, auf den man leider wegen dichtem Bewuchs keinen guten Ausblick hatte, der aber recht idyllisch schien. Die Straße ging ab, dann kam ein Tunnel. Aber kein Tunnel, wie wir ihn kennen und als Autotunnel befahren würden. Ohne Beleuchutung kam er uns vor wie ein dunkler Schlund im Berg, der vielleicht einen Stollen einleitet oder als unbequeme Saxkgasse endet. Und zudem mit unbekannter Fahrbahn-Beschaffenheit. Blick aufs Navi, ja, wir sollen da lang. Na dann, Fernlicht an (Lichtpflicht herrscht sowieso 24/7 in Serbien) und rein da. Es wurde schnell dunkel um uns rum und vor uns war kein Ende in Sicht. Die Straße schien mit Asphalt weitgehend okay. Auch keine plötzlich auftauchenden Autos vorne und hinten, die einen einkesseln, um ihn in der Dunkelheit in Ruhe ausnehmen zu können. Da vorne könnte ein Licht sein, ja, eine kleine Lampe. Sie bewegt sich. Reflektorrefelexionen kommen dazu. Ja, da radelt uns wirklich ein Mann in Sportlermontur entgegen, wir verlangsamen und passieren gegenseitig. Weiter geht's, da vorne eine Kurve. Ah da kommt auch wieder Taggeslicht. Abgefahren und skurril. Naja, bald am Ziel. Da wird es noch mal steil und dann ist da der Parkplatz. Sieht ganz gut aus, da kommt mit ziemlich sicher keiner nachts vorbei, und wenn, will er zum Kloster. Keine schlechten Absichten zu befürchten. Wir parken unterhalb der Mauer, wo es am waagrechsten erscheint und wollen beim Kloster fragen, ob wir dort über Nacht stehen dürfen. Die Taktik der offenen Kommunikation an vertrauenserweckenden Orten beruhigt uns und vermutlich auch oft die Anwohner.
    Wir schreiten durch die Pforte und gehen nach oben. Wir passieren ein Häuschen und steigen die Treppe weiter auf. Oben empfängt uns die untergehende Sonne über eine kleinen Kirchruine am Anfang des Klosters. Es stehen in einem Pavillon Wasser und wir vermuten Zucker bereit.. ein anderes Häuschen bietet Einblick durch die Fenster, drinnen scheint eine Art Teestube zu sein, vermutlich für ankommende Pilger uns Gäste.
    Dahinter ein großer Taubenverschlag und weitere Gebäude. Es ist traumhaft schön und die Stimmung zwischen mystisch und friedvoll.
    Leider weit und breit niemand zu sehen, viel weiter rein trauen wir uns nicht, auch deshalb, weil auf einem Schild steht, dass die Mönche sich zwischen 16 und 10 Uhr in stille Gebete kehren. Wir genießen ein wenig den Ort und gehen zurück zum Auto. Vielleicht können wir mit jemandem sprechen, wenn die Pforte unten geschlossen wird.
    Wir kochen und essen, haben unsere absolute Ruhe und so soll es auch bleiben. Die Pforten bleiben offen und wir mit gutem Gefühl die Nacht.
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