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  • Day 1

    Höllentalklamm und Knappenhäuser

    June 4, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 19 °C

    Bei der Zugfahrt gab es, wie so häufig, ein paar Komplikationen, wodurch wir erst eine Stunde später unser geplantes Ziel erreichten. Von Garmisch-Partenkirchen (in ca. 700m Höhe) wollten wir mit dem Eibseebus zur Höllentalklamm fahren. Dies ist eine Schlucht, wo Wege in den Berg gearbeitet wurden und im Tal ein reißender Fluss fließt.
    Dort angekommen füllten wir nochmal unsere Flaschen mit Wasser und unsere kleine Reise begann.In der Höllentalklamm (5€ für Erwachsene) angekommen startete pünktlich der Regen. Es störte uns nicht großartig, da sowieso an allen Seiten Wasserfälle runterkamen.

    Die Schlucht war beeindruckend, das Wasser kristallklar und überall lagen gelb-orange Steine, manchmal auch eher Felsen, im Fluss. Die Kombination ist wunderschön. Teilweise war der Weg in die Felswände gearbeitet, sodass er überdacht war. Teilweise verlief der Pfad außen entlang, wodurch wir den Fluss beobachten konnten.
    Wie frühere Bergarbeiter sind wir durch die Klamm und ihre Höhlen, entlang des reißendes Flusses, gestapft.

    Nach einiger Zeit waren wir am Ende der Klamm angekommen und mussten unseren weiteren Weg suchen. Vorab hatten wir uns eine Route für die nächsten Tage zusammengestellt. Unser Ziel für den ersten Tag waren die sogenannten Knappenhäuser. Die sind seit einigen Jahren unbewohnt, aber die Aussicht von dort ins Tal war unglaublich.
    Auf dem Weg gab es ganz viele kleine Geckos, wir mussten oft aufpassen, dass wir nicht ausversehen auf sie drauf treten, weil sie überall verteilt waren.

    Um dorthin zu gelangen, mussten wir vorher aber noch einige Höhenmeter erwandern. Die Strecke, die wir gewählt hatten, der Knappensteig, ist wahrscheinlich noch nicht von vielen Menschen vorher gelaufen worden, denn sie bestand aus nicht viel mehr als einem Trampelpfad.

    Es war auch nicht immer ganz klar, wo unser Weg nun weiterführte, da unser GPS oft Probleme hatte und wir mehrmals in die falsche Richtung gingen. Ab und zu gab es ein paar rostige, kaputte Drahtseile, an denen wir uns festhalten konnten, aber meist mussten wir direkt am Abgrund entlang. Durch unsere großen Rucksäcke wurde es nochmal erschwert, da wir uns so weniger flexibel bewegen konnten. Manche Streckenabschnitte der Route haben eine Steigung von über 60%, der Weg ist eigentlich eher etwas für Kletterer. Wir haben das zu Beginn nicht so ernst genommen und dachten uns „so schlimm kann es ja nicht werden“.
    Dadurch, dass wir langsam und vorsichtig gelaufen sind, kamen wir am ersten Tag heil bei den Knappen Häusern auf ca. 1500m an. Zunächst wussten wir nicht ob die Häuser bewohnt waren und stellten unser Zelt versteckt, nah am Abgrund, auf. Es gab wenig Platz und unsere Hände zitterten wie verrückt. Es war eiskalt, regnete immer mehr und wir waren geschafft vom Tag. Schnell zogen wir uns noch mehr trockene Schichten über, und aßen etwas von unserem Proviant. Keiner von uns wollte das Zelt in der Nacht wieder verlassen, so mummelten wir uns in die Schlafsäcke und versuchten, so gut wie möglich, zu schlafen.
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