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  • Day 2

    Der Aufstieg zur Alpspitze

    June 5, 2020 in Germany ⋅ ❄️ 4 °C

    Diese erste Nacht raubte uns alle Kräfte. Am nächsten Morgen wurde entschieden schnell, „wir wollen keine weitere Nacht mehr im Zelt verbringen“. Wir waren durchgefroren, alles war noch feucht vom Regen und wir wollten auf keinen Fall krank werden. Daher änderten wir auch unsere Route ein bisschen um. Nach dem Aufstieg zur Alpspitze wollten wir wieder nach Garmisch-Partenkirchen gehen, um dort in einem Hostel zu übernachten. Wir waren froh, dass zu der Zeit wo wir unsere Sachen zusammenpackten, es einen kurzen Moment ohne Regen gab. Es kam sogar kurz die Sonne raus und die Wärme gab uns neue Kraft für den Anstieg.

    Immer noch dick eingepackt stampften wir los. Die Bergstation der Alpspitze liegt bei knapp über 2000m, also hatten wir noch ein paar Höhenmeter vor uns. Der erste Tag lag uns aber schon sehr in den Knochen, sodass es besonders mir schwer fiel, die Treppen hochzusteigen. Meine Kondition ist einfach wirklich schlecht und mein Körper hatte viel weniger Kraft als am Tag zuvor.
    Mit vielen Pausen kamen wir nach ein paar Stunden endlich am gewünschten Ziel an. Dort setzten wir uns erstmal in das Bergrestaurant und tranken eine heiße Schokolade. Wir machten eine lange Pause, um unsere Beine zu entspannen und uns aufzuwärmen. Anschließend gingen wir noch die Aussichtsplattform und blickten in diese wunderschöne Landschaft.

    Die größte Herausforderung hatten wir jetzt schon geschafft und es ging fast nur noch bergab. Auf dem Weg begegneten wir noch ein paar weiteren Wanderern (was am Tag davor gar nicht vorgekommen war), mit denen wir uns ein bisschen austauschen konnten. Das Wetter legte sich und es kam sogar ab und zu blauer Himmel hinter den Wolken hervor.
    Je weiter wir herab stiegen, desto größer wurden die Wanderwege (dadurch oft auch langweiliger, aber das muss jeder selber beurteilen).
    Doch wer sagt, der Abstieg ist jetzt ein Kinderspiel, dem würde ich wiedersprechen. Auch beim Weg zurück ins Tal gab es steile Stellen. Besonders anstrengend war es, durch die vorherigen körperlichen Strapazen, für unsere Knie. Wir waren unglaublich froh endlich im Tal, bei einer Wiese, anzukommen, um dort kurz zu verschnaufen. Dann ging es endlich ins Hostel.Im Hostel angekommen, bekamen wir ein 5-er Dorm für uns alleine. Die Auslastung während Corona darf maximal 60% betragen. Uns kam das sehr gelegen, da wir uns so im ganzen Zimmer ausbreiten konnten.
    Wir hängten alle nassen Sachen auf. Das Zelt, die Schlafsäcke, unsere Regenjacken und unsere verschwitzten Klamotten. Es mag sich utopisch anhören, aber wenn Du zwei Tage quasi in der Wildnis, mehr oder weniger fern von Zivilisation, verbracht hast, dann kann ein richtiges Bett, mit einer schönen warmen Decke alles sein, was Du Dir wünscht. Auch eine Dusche war auf einmal so viel mehr Wert, als normalerweise. Wir lernten alles anders zu schätzen und waren unglaublich froh im trockenen zu sein. So aßen wir noch etwas Brot und schliefen schnell ein…
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