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  • Day 96

    Kein Pausentag...

    July 19, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 33 °C

    ...aber ein Tag voller Pausen

    Der Tag begann für mich sehr früh, da ich vor der großen Hitze schon ein paar Kilometer hinter mich bringen wollte. Ein erster Stopp erfolgte aber zunächst beim Friedhof Winnen, wo ich erstmal 1,5 l Wasser auf Vorrat trank und anschließend mein T-Shirt, mein Buff und meine Cap tränkte. Und dann begann die Hitzeschlacht.

    Die Taktik sah wie folgt aus: ruhig und langsam laufen, bei Anstiegen Gehäusen im Schatten machen, darauf achten das mein Puls nicht zu hoch steigt, trinken, trinken und nochmals trinken. Kleinere Aussichtspunkte oder unspektakulärere Highlights, die ich sonst links lassen würde, nahm ich alle mit. Kurz Pause, kurz genießen und dann weiter.

    In Hergenroth wollte ich dann eigentlich zum Mühlenbäcker eine Pause einlegen. Der sollte direkt am Trail liegen. Als ich jedoch an der Adresse angelangt war, war da nur ein Wohnhaus. Ich checkte nochmal bei Google gegen. Ich war schon richtig. Dann mal die Rezensionen lesen. Dort stand dann, dass wohl ein Mitarbeiter beim Einpflegen des Bäckers bei Google seine private Adresse, anstatt der Ladenadresse eingetragen hatte. Super, also weiter.

    Es wurde so langsam immer heißer. Zudem lief ich durch immer weniger Wald, sodass die Sonne langsam echt knallte. Dann stand ich plötzlich an der Westerwaldhütte 7. Die lag schön im Schatten. Also Pause. So umging ich zumindest schonmal die knallende Mittagssonne. Ramennudeln lassen sich übrigens hervorragend coldsoaken. Bei der derzeitigen Dürre möchte ich nicht mehr im Wald kochen. Das mache ich jetzt auch schon länger so. Gekocht wird nur noch Abends, wenn ich garantieren kann, das selbst ein umgestürtzter Kocher kein Brand auslösen kann.

    Gegen 14:00 machte ich mich wieder auf den Weg. Jetzt war es zwar super heiß, aber so langsam brauchte ich neues Wasser. Der Friedhof bei Rothenbach sollte eigentlich mein nächstes Ziel sein. Doch dann erreichte ich die Grillhütte von Brandscheid. Und auf der Veranda entdeckte ich eine Steckdose. Gut, ich könnte es ja mal versuchen, dachte ich mir. Und tatsächlich: Strom. Also lief ich noch schnell zum Friedhof des Ortes und füllte alles auf und tränkte mich nochmal komplett. Und dann verbrachte ich den Nachmittag auf eben dieser Veranda und kühlte mich mit meinem nassen T-Shirt und dem nassen Buff und schaute ein paar Serien. Irgendwann kamen zwei Männer, die die Hütte von der letzten Feier aufräumten. Da wurde zwar die Steckdose ausgemacht, aber ich konnte nochmal mein Wasser in der Hütte auffüllen.

    Um 18:00 ging es dann auf die letzten Kilometer. Und ich merkte schnell, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, den Nachmittag über nicht zu laufen. Es ging nur noch über Felder. Kein Schutz vor der Sonne! Und dann immer dieses Gelaufe im Zickzack. Für mich, war das kein schöner Abschnitt. Daher rief ich Luise an und wir quatschten mir den Weg bis zum Tagesziel einfach schön.

    Das Tagesziel war die Grillhütte von Wölferlingen. Ein toller Platz für die Nacht. Die Veranda der Grillhütte ist gefliest und bietet genug Platz zum Schlafen. Zudem ist das ganze Gelände von einem Erdwall einem geschlossen, sodass ich meine Ruhe hatte, selbst als der Bauer noch mit dem Traktor rumfuhr. Und der Friedhof von Wölferlingen ist direkt gegenüber, sodass ich mir um Wasser keine Sorgen machen musste.
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