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  • Day 151

    Etwas stimmt nicht...

    September 12, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 25 °C

    Um kurz vor 7:00 Uhr weckte mich die Wandermaus. Wir wollten von der Baustelle runter sein bevor die Bauarbeiter kamen. An dieser Stelle fällt mir übrigens auf, dass ich vergessen habe zu schreiben, dass das Naturfreundehaus derzeit aufwendig umgebaut wird und eine komplette Baustelle ist. Aber besser spät als nie. Wir frühstückten nebenan bei Kanuverein unter dem Vordach und verfolgten wie schon bald darauf die Bauarbeiter auftauchten.

    Nun galt es dem Weitwanderweg Odenwald-Vogesen zu folgen. Allerdings verließen wir diesen direkt und folgten der Wandermaus-Alternative direkt am Altrhein entlang. Ein kurzer, aber sehr schöner Abschnitt.

    Bald erreichten wir die Ausläufer von Karlsruhe. In Daxlanden bogen wir an die Alb ab, der wir nun für eine ganze Zeit durch verschieden Parkanlagen folgen würden. Tatsächlich sind wir, obwohl wir ins Karlsruhe waren, die gesamte Zeit durchs Grüne gelaufen. So langsam wurde es allerdings wärmer und zunehmend schwüler. Ich dachte den Vormittag über, dass mir die genau dieses Wetter zu schaffen machte. Ich hatte ein bisschen Probleme mit dem Kreislauf. Richtig bemerkte ich dies als wir den Mt. Klotz bestiegen hatten, ein kleiner Hügel von dem aus wir einen ersten Blick auf den Schwarzwald werfen konnten. Wir beschlossen zu einem Bäcker zu gehen, damit ich nochmal etwas richtiges essen konnte. Danach ging es mir auch erstmal etwas besser.

    Wir liefen weiter und durchquerten den Stadtwald und und einige Gemüsefelder. In Wolfartsweier besuchten wir den Edeka und legten uns für eine Pause in den Schatten. Ich versuchte immer noch gegen die Kreislaufprobleme anzukämpfen und versorgte mich mit ordentlich Zucker. Nach fast zwei Stunden Pause musste ich mir aber eingestehen, dass es nicht besser, sondern eher schlimmer. Ich hatte das Gefühl, dass meine Temperatur etwas angestiegen war. Dies wurde mir dann von der Wandermaus bestätigt. Bis zum Tagesziel wollte ich aber noch ruhig weitergehen. Und hier muss ich einmal einen riesengroßes Dankeschön an die Wandermaus aussprechen. Deine Begleitung und deine ablenkenden Gespräche haben mich sicher ans Ziel gebracht. Vielen vielen Dank. Ich war wirklich froh, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht allein unterwegs war.

    Unser Ziel war übrigens der Turmberg. Hier gibt es noch einmal ein wunderbaren Blick auf die Pfalz und ich konnte sehen, was ich für eine Strecke zurückgelegt hatte. Ein toller Moment.

    Und am Turmblick wurden wir dann eingesammelt. Und zwar von Abraxas. Dieser hatte mit der Wandermaus kommuniziert und uns zwei zu sich eingeladen. Jetzt hatte ich ja immer noch erhöhte Temperatur. Daher trafen wir noch ein paar Vorsichtsmaßnahmen in Form von frischen FFP2-Masken und einem Coronatest, der zum Glück negativ ausfiel (übrigens jeder, denn ich in den letzten Tagen gemacht habe!). Bei Abraxas fühlte ich mich direkt perfekt aufgehoben. Zum einem sind Abraxas und seine Frau beides Ärzte, zum anderem und viel wichtiger sind die beiden einfach super liebe und super offene Menschen. Auch wenn es mir nicht gut ging verbrachte ich eine tolle Zeit bei den beiden. Wir redeten über vieles, worüber Thruhiker eben so reden aber über noch sehr viel mehr. Ich kann mich bei euch beiden nur tausendmal bedanken. Einen Thruhiker aufzunehmen ist das eine, aber einen kranken Thruhiker wieder aufzupeppeln nochmal etwas ganz anderes. Ich hoffe ich kann mich irgendwann mal revanchieren. Solltet ihr rund um Bonn wandern, dann meldet euch einfach! Da braucht ihr kein Hotel mehr!

    Aus einer Übernachtung wurden dann direkt zwei. Auch am Dienstag ging es mir noch nicht wieder gut. So musste ich die Wandermaus leider am Frühstückstisch verabschieden, wobei wir eigentlich noch ein paar Kilometer zusammen wandern wollten. Aber ich bin mir sicher, dass wir das beim nächsten Pinguintreffen nachholen können.

    Den Dienstag nutzte ich zum erholen. Meine Diagnose lautet Überanstrengung. Mein letzter Zero war vor etwa 500-600 km und seitdem habe ich viele Etappen mit 35+ km gemacht. Da hat mein Körper gesagt: Halt Stopp. Und darauf versuche ich gerade zu hören. Am Mittwochmorgen fuhr mich Abraxas nach Karlsruhe wo ich noch bis Freitagmorgen in der Jugendherberge eingecheckt bin und mal ein bisschen Piano mache. Und dann geht es mit neuer Energie wieder weiter. Inzwischen geht es mir also wieder gut! Ihr müsst euch also nur die üblichen Sorgen machen.
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