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  • Dag 17

    Setergrotta

    7. juli 2022, Norge ⋅ 🌧 11 °C

    Was macht man am Besten, wenn es immer nur regnet? Drinnen bleiben, genau!
    Und damit es mir dabei nicht zu langweilig wird, buchte ich ganz spontan eine geführte Tour in der Setergrotta, einer Höhle hier im Saltfjell.
    Ich lernte später, dass es hier viele dieser Höhlen gibt. Durch die Kombination aus Kalkstein und Schiefer (die durch eine Verschmelzung und "Verpressung" übrigens Marmor ergeben) und den Meeresspiegel, der früher auf diesem Niveau lag, wurden hier viele Kilometer Höhlen ausgespült.
    Die Setergrøtta ist eine der größten davon, sobald endlich ihre direkte Verbindung mit der Grønligrotta nebenan bewiesen wurde, sogar Norwegens größte Höhle.
    Die von mir gebuchte Tour sollte 2 Stunden dauern und ohne besondere Kenntnisse zu bewältigen sein - man solle allerdings in "normaler physischer Verfassung" sein.
    Zu Beginn wurden wir 9 Teilnehmer von unserem sehr netten Guide Aril eingekleidet mit Overalls, Handschuhen und einem Helm mit Lampe. Dann ging es los etwa 500m durch den Wald zum gigantischen Höhleneingang. Aril erzählte uns, dass diese Höhle erst 1935 entdeckt wurde, da der Eingang vorher immer von Eis und Schnee bedeckt war. Über ein großes Geröllfeld ging es hinab in die Höhle. Ab da ging der Weg weiter durch sehr enge Gänge (man musste teilweise seitlich gehen), sehr flache Gänge (Krabbeln und Kriechen waren hier angesagt) und steile Pfade hinauf und hinunter. Ein grandioses Erlebnis, dem natürlichen Höhlenverlauf so zu folgen! Hier war wirklich nichts durch den Menschen verändert worden, es gab keine Stufen, keine Geländer, keine Beleuchtung.
    Ein Gang führte 100m entlang eines ehemaligen Flusses, der hier den Marmor ausgehöhlt hatte. Einen unterirdischen Fluss fanden wir auch. Aril erzählte zwischendurch auch immer wieder Interessantes über Gestein, Erforschung und Namen. So gibt es einen "dvergensti", der bei den Guides aber nur "Alte-Leute-Gang" genannt wird, weil man da so gebückt laufen muss. Die "Kirche" hat ihren Namen, weil sie die zentrale Halle ist und in Dörfern auch immer die Kirche in der Mitte ist. Außerdem fand hier vor zwei Jahren die Hochzeit einer der Guides statt, der Pastor saß auf einem Felsen, der seitdem "Priestchair" heißt.
    Da eine Familie diesen Strapazen nicht ganz gewachsen war, brauchten wir für den ersten Teil der Tour 2 Stunden. Im Anschluss brachte Aril sie sicher nach draußen und wir setzten die Tour auf dem zweiten Teil nur zu viert fort. Hier erreichten wir auch eine trichterförmige Halle mit wunderbarer Akustik. Hier hat es sogar schon einmal Konzerte gegeben. Wir machten auch kurz unsere Lampen aus und schon war es absolut dunkel. Ich habe versucht, meine eigene Hand vor Augen zu erkennen, was aber nicht möglich war, bis sie meine Nase berührte.
    Nach insgesamt 3,5 Stunden Höhlenkletterei war ich fix und fertig, aber auch sehr, sehr glücklich! Was für ein Erlebnis!
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