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- Day 25
- Friday, July 15, 2022 at 2:00 PM
- ⛅ 18 °C
- Altitude: 209 m
NorwayMedalen59°37’48” N 9°35’54” E
Silbermine Kongsberg

Nachdem ich gestern im Museum alles Theoretische über den Abbau von Silber gesehen habe, ging es für mich heute in eine alte Silbermine hinein. Die "Kongens gruve" ist die größte Silbermine Norwegens.
Mit dem Grubenzug ging es 2,3 km hinein. Der tiefste Punkt der Mine ist 1068 m unter der Oberfläche (510 m unter dem Meeresspiegel).
Man merkt immer noch deutlich den Einfluss der deutschen Bergmänner: es gibt einen Ort hier in der Nähe, der Sachsen heißt und der Eingang zur Grube heißt "Mundloch". Der Begriff "Zechenhaus" wurde etwas angepasst, das heißt hier jetzt "Sakkerhusene".
Die Grubenbahn hatte Waggons mit je etwa 2,5 m², in denen jeweils 8 Personen saßen - man kam sich hier also schon näher ;)
Die Fahrt war etwas holprig, aber gut machbar. Bei Ankunft im "Bahnhof" bekamen wir Helme und es gab erst einmal eine Einführung. Der Bahnhof selber wurde im 2. Weltkrieg als Bunker benutzt, um Wertgegenstände wie Gemälde von Munch, die Verfassung und ähnliches zu schützen.
Ursprünglich entdeckt wurde das Silber hier von zwei Farmern, die es heimlich einschmolzen und in kleinen Stücken auf dem Markt verkauften. Sie wurden wegen Diebstahls verhaftet und mussten dann zugeben, dass sie es gefunden haben. So wurde das hiesige Silbervorkommen entdeckt.
Auf der Rundtour entdeckten wir alte Fahrstühle, Stollen, Tunnel und Stützkonstruktionen. All das wurde von den deutschen Bergleuten errichtet und ist damit deutschen Minen sehr ähnlich. Auch all die Vorteile wie Gesundheitsvorsorge, soziale Absicherungen und Gehälter brachten die deutschen Arbeiter mit.
Bis heute gibt es noch Silber in den unteren Stollen. Allerdings ist die Mine zu großen Teilen mit Wasser voll gelaufen und der Abbau würde sich finanziell nicht mehr lohnen. Das Besondere hier ist, dass sich hier Calcit- und Sulfitadern treffen. Dadurch kann Silber in so seltsamen Formen entstehen, wie ich es gestern im Museum gesehen habe.
Einer der logistisch wichtigen Tunnel musste mit einer besonderen Technik gegraben werden. Das Gestein war hier so hart, dass man ursprünglich nur 20 cm pro Monat voran kam. Daher legte man Feuer und erwärmte das Gestein auf etwa 300°C, wodurch es weicher wurde. So schaffte man dann etwa 3-4 m pro Monat. Um jedoch dem Rauch zu entgehen schuf man eine zweite Ebene - oben war der Rauch und unten die Menschen. Damit im Brandfall nicht die gesamte Holzzwischendecke abbrannte, waren immer wieder Teile gemauert. Als man nach 70 Jahren etwa 2,4 km Tunnel geschlagen hatte, kam dann die Industrialisierung und alles wurde einfacher.
Eine sehr interessante Tour!Read more