• Whale Watching

    30 juni, IJsland ⋅ ☁️ 4 °C

    Heute stand für mich ein weiteres Highlight an - wie irgendwie jeden Tag bislang.
    Ich checkte für die Whale Watching Tour auf einem ehemaligen Walfangboot ein. Das Familienunternehmen war eines der ersten, die vom Walfang auf Walbeobachtung umsattelten.
    An Bord des kleinen Bootes wurden wir mit Overalls ausgerüstet, die angeblich wasserdicht sein sollten.
    Zunächst gelang es mir nicht, meinen Lieblingsplatz ganz vorne zu ergattern. Allerdings wurde die See schnell ungemütlich, und unser Tourguide Carla (eine Spanierin, die aber Wale liebt) sagte den Seekranken, dass es hinten im Boot am leichtesten zu ertragen sei. Und so hatte ich nach einigen Minuten den Bug für mich...
    Es dauerte dann auch nicht mehr lange, bis wir den ersten Buckelwal sahen.
    Buckelwale können 12-15m lang werden - diesen hier schätzte Carla auf 12m. Die Buckelwale leben in allen Ozeanen. Die Sommerquartiere liegen dabei in polaren Meeren - wie um Island -, die Winterquartiere in tropischen und subtropischen Gewässern, wobei sich die Tiere vor allem in Flachmeerzonen aufhalten. Tiefere Meeresgebiete durchqueren sie auf ihren Wanderungen zwischen den Sommer- und Wintergebieten.
    Bei den Wanderungen können abhängig von der Population tausende von Kilometern zurückgelegt werden.
    Die Nahrung der Buckelwale besteht vor allem aus Krill und zu einem kleinen Teil auch aus Fischen. Gefressen wird dabei nur in den Sommerquartieren, im Winter zehren Buckelwale von ihren Fettreserven. Ihre Nahrung finden die Wale in Wassertiefen bis 50 Meter. Sie gehören dabei zu den „Schluckfiltrierern“, wofür die Nahrung in relativ dichten Schwärmen vorliegen muss. Der Wal schwimmt mit geöffnetem Maul in diese Schwärme ein, filtert den Mundinhalt und spült das Wasser wieder aus. Ein ausgewachsener Buckelwal frisst so rund 1,5 Tonnen Krill und Kleinfische am Tag!
    Wir sahen noch drei weitere Buckelwale und zwischendurch auch zwei Zwergwale (oder Minkwale), die aber nur ihre Rückenflosse zeigten.
    Vorne am Bug spritzte immer wieder das Wasser hoch, sodass ich schnell ziemlich nass war. Das Highlight am Nasswerden war jedoch, als sich ein Buckelwal unter Wasser dicht an uns heran geschlichen hatte, direkt neben uns aus dem Wasser kam und mich mit seinem Bläs nass machte.
    Gleich zwei Mal konnten wir auch sehen, wie ein Wal komplett mit geöffnetem Maul aus dem Wasser sprang - absolut beeindruckend, nur leider war ich mit der Kamera zu langsam vor lauter Begeisterung.
    Zwischendurch flogen und schwammen sogar noch einige Puffins um uns herum.
    Auf jeden Fall ein Erlebnis, dass sich gelohnt hat - trotz der Kälte und Nässe.
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