Schottland

June - July 2023
Mit Findus geht es auf die Reise um ganz Schottland herum.
Die Castles warten, der Dudelsack ruft und die Destillerien locken!
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  • Day 8

    Duncansby Lighthouse and Stacks

    June 22, 2023 in Scotland ⋅ ☀️ 15 °C

    Ich erreiche den Nord-Ost-Zipfel der britischen Hauptinsel über eine lange Singletrack Road. Gelegentlich stehen auch Schafe im Weg, aber die laufen recht schnell weiter.
    Am Parkplatz angekommen stehe ich vor dem wunderschönen Leuchtturm, der hier wirklich am Ende der Welt steht. Entlang der Steilküste laufe ich auf Trampelpfaden über eine Schafsweide und erhasche immer neue und immer noch spektakulärere Ausblicke auf die "Stacks". Das sind zwei hohe und spitz zulaufende Felsen, die aus dem Wasser ragen und der Szenerie hier etwas Unwirkliches geben. Ich mache eine Pause in einer kleinen, windgeschützten Mulde und lasse den Blick auf mich wirken.
    Dann geht es über die karge Wiese durch heftigen Wind wieder zurück zum Auto.
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  • Day 8

    Dunnet Head

    June 22, 2023 in Scotland ⋅ ☀️ 15 °C

    Viel weiter nach Norden kann ich nun nicht mehr fahren. Also geht es westwärts zum Dunnet Head. Diese Landzunge ist der nördlichste Punkt der britischen Hauptinsel. Ich parke in bester Position mit Blick aufs Meer und sehe mich etwas um. Es ist stürmisch und um mich herum wächst ausschließlich Gras. Außer dem Leuchtturm, der hier die Küste markiert, gibt es noch einige Häuser der Küstenwache und baufällige, hässliche Baracken. Letztere stammen, wie ich auf einem Schild erfahre, aus dem zweiten Weltkrieg. Die Orkney-Inseln liegen von hier aus in Blickweite und in deren Mitte ist bis heute ein bedeutender Stützpunkt der Royal Navy. Im Krieg diente Dunnet Head als Ausguck und Radarstation, um den Hafen auf den Orkneys abzusichern. Auf meinem Weg begegne ich Peter. Er wird von einer Journalistin über das Gelände begleitet und erzählt seine Geschichte. Ich frage, ob ich zuhören darf und folge den beiden. Der alte Mann berichtet davon, wie er als junger Mann hier wochenlang Dienst geschoben hat. Bei Wind und Wetter auf dem kargen Hügel, ohne richtigen Windschutz. Peter erzählt, wie ihnen im Winter das Trinkwasser in den Baracken eingefroren ist und wie sie im Sommer versuchten, aus Grassoden einen Sonnenschutz zu bauen. Er berichtet, wie ihm die Wolken ans Herz gewachsen sind. Die Wolken sähen hier oben immer anders aus, sagt er. Er habe gelernt, die Wolken zu deuten und das Wetter vorherzusagen. Ein Kamerad hingegen habe ihnen immer Geschichten erzählt, die von Wolken in den Himmel geschrieben wurden.

    Ich nehme diesen Ort nun anders wahr. Es ist immernoch landschaftlich beeindruckend und wunderschön, aber eben auch ein Ort mit Geschichte - globaler und vor allem persönlicher.
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  • Day 8

    Puffins

    June 22, 2023 in Scotland ⋅ ☀️ 14 °C

    Ich sehe bei meinem Rundgang, dass die Klippen hier voll von Vögeln sind. Neben Möwen gibt es hier auch Eissturmvögel, Tordalke, Trottellummen und die süßen Papageientaucher.
    Ausgerüstet mit der "echten" Kamera mache ich mich wieder auf den Weg zur Steilküste und suche mir einen Platz mit guter Aussicht. Für die nächsten 30 Minuten liege ich nun mit der Kamera im Anschlag auf einem Felsen, versuche den Sturm zu ignorieren und mache etwa 120 Fotos von Vögeln im Flug. Zurück im Auto sehe ich mir die Bilder dann in Ruhe an. Nachdem ich alle gelöscht habe, die unscharf oder ganz ohne Vogel sind, bleiben noch knapp 20 Bilder übrig.Read more

  • Day 8

    Sonnenuntergang am Dunnet Head

    June 22, 2023 in Scotland ⋅ 🌙 12 °C

    Gegen 22:30 Uhr sprühe ich mich von Kopf bis Fuß mit Autan ein und wage mich nach draußen, wo mich Heerscharen von miggs, den schottischen Mücken, erwarten. Diese kleinen lästigen Biester sind so klein, dass sie fast nicht zu sehen sind, aber stechen können sie wie die großen. Nun muss ich sie jedoch enttäuschen, dank des Sprays schmecke ich ihnen nicht mehr.
    Also gehe ich wieder ein paar Schritte zur Küste und warte dort auf den Sonnenuntergang. Irgendwie hatte ich mir den spektakulärer vorgestellt, aber mit dem Leuchtturm als Kulisse ist er doch ganz nett.
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  • Day 9

    Westwärts

    June 23, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 16 °C

    Nun geht es für mich eine ganze Weile Richtung Westen, immer entlang des North Costtrail 500. Einen ersten kurzer Zwischenstop mache ich nahe Dunreay. Der Aussichtspunkt hier hat ziemlich wenig mit Natur zu tun und gleichzeitig ziemlich viel. Hinweisschilder befehlen mir, mich unbedingt auf den markierten Wegen zu halten und den Parkplatz nicht zu verlassen, Armeefahrzeuge patroullierenauf und ab. Vor mir liegt der erste britische Atomreaktor, der 1954 seinen Dienst aufnahm und ab 1961 Strom in das Netz einspeiste. Als Uran in den 80er Jahren jedoch teurer wurde, wurde die Stromproduktion eingestellt und der Reaktor diente der Forschung. 1994 wurde dann schließlich alles eingestellt und seitdem wird das gesamte Gelände rückgebaut und gesichert, man vermutet, dass der Prozess noch etwa bis 2035 andauern wird und auch danach noch Jahrzehnte lang Teilgebiete gesperrt sein könnten.

    Weiter führt mich der NC500 kilometer lang über eine Singletrack Road. Das macht mir gar nichts - ich genieße das langsame Fahren und den Ausblick in die Natur. Die Landschaft ist karg und felsig und erinnert mich ein bisschen an Nord-Norwegen. Ich halte regelmäßig an verschiedenen Aussichtspunkten an und sehe mich um.
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  • Day 9

    Smoo Cave

    June 23, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 17 °C

    Regentag ist Höhlentag! Das hat sich schon in Norwegen bewährt, also mache ich das jetzt auch wieder so. Die Smoo Cave ist eine Höhle auf Meeresniveau, die durch eine Kombination aus Meeresbrandung (Eingangsbereich) und Gletscher-Schmelzwasser (tiefere Höhlen) geschaffen wurde.
    Schon beim Eintreten in die große Halle habe ich das Gefühl, eine andere Welt zu betreten. An den Wänden wachsen Moos und Pflanzen, die fast ein wenig tropisch wirken.
    Ich habe Glück, noch einen Platz für die Tour zu bekommen, die in wenigen Minuten startet.
    Fraser begrüßt uns in der Höhle und stellt sich vor. Er ist eigentlich Höhlenforscher, hat sich aber in diese Höhle verliebt und ist hier geblieben. Jetzt ist er Teil des britischen Höhlenrettungsteams, führt Touristen durch die Höhle und sucht seit 10 Jahren nach einer unterirdischen Verbindung zu weiteren Höhlensystemen.
    Wir steigen in das Schlauchboot ein und müssen die Köpfe einziehen, um unter einem Felsen hindurch zu passen. Wir parken direkt unter dem Loch, durch das ich schon von oben in die Höhle schauen konnte. Fraser erklärt uns, dass das hier eigentlich ein Wasserfall ist - es die letzten 7 Wochen aber nicht geregnet hat. Wenn es im Landesinneren stark regnet, kann der Wasserspiegel in der Höhle innerhalb von 10 Minuten um 3 Meter steigen.
    Auf der anderen Seite des unterirdischen Sees klettern wir wieder an Land und gehen zu Fuß weiter. Fraser zwigt uns die Ablagerungen von Feuerstein, die für das Wohnen in der Höhle in der Steinzeit lebenswichtig waren. Wir dürfen selbst ausprobieren, einen Funken zu erzeugen, was mir auch ganz gut gelingt.
    Ein wassergefülltes Loch am Ende wird aus irgendwelchen anderen Höhlen gespeist, da ist man sich sicher. Immer 10 Tage nach einem starken Regen drückt hier das Wasser hoch. Bisher blieben aber alle Erkundungen erfolglos - Taucher sind zu dick für den Durchgang, Tauchroboter wirbeln zu viel Sediment auf und Sonar wird zu sehr von den Felsen reflektiert. Interessant ist jedoch, dass mit dem Wasser auch immer tausende Jahre alte Holzkohle hoch kommt. Man vermutet also, dass dort unten auch große archäologische Funde warten.
    Wir drehen wieder um und fahren mit dem Schlauchboot zurück.
    Von der großen Halle aus gräbt Fraser sich seit Jahren immer im Winter durch einen Erdrutsch, da sich auch dort eine weitere Kammer befinden müsste.
    Eine super spannende Tour!
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  • Day 9

    Wieder Richtung Süden

    June 23, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 19 °C

    Ich folge der NC500 zumindest teilweise und fahre nun in Richtung Süden. Da das Wetter schlechter wird, sehe ich mir die Landschaft hauptsächlich aus dem Auto heraus an. Ich halte dann aber doch am Aussichtspunkt auf die Kylesku Bridge, die in malerischer Natur steht.
    Kurz darauf rüste ich mich mit Mückenspray und regendichter Verpackung gegen das Wetter und mache eine kurze Wanderung zum Loch na Gainmhich. Was fehlte meiner Reise bisher eindeutig? Richtig - Wasserfälle!
    Hier habe ich nun den ersten erreicht, den Allt Chranaidh. Er ist auch gleichzeitig noch der höchste Wasserfall Schottlands.
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  • Day 9

    Ardvreck

    June 23, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 18 °C

    Ich halte in dem Ort Ardvreck und warte auf eine Regenpause. Nach kurzer Zeit komt sie auch und ich erkunde die Gegend. Von einem Ort ist hier nicht mehr viel übrig, aber ich finde einen Wasserfall und einige Ruinen. Um die Ruine des Ardweck Castle rankt sich eine schaurige Geschichte: Der Erbauer der Burg habe seine eigene Tochter dem Teufel als Braut versprochen. Dieser würde ihn dafür bei dem Bau unterstützen. Als es dann soweit war und der Teufel die Tochter holen kam, stürzte sie sich von der Turmspitze. Seitdem soll ihr Geist in der Burg erscheinen. Mir erscheint hier kein Geist...Read more

  • Day 10

    Bone Caves

    June 24, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 17 °C

    Gleich morgens wandere ich los zu den Bone Caves. Diese Höhlen liegen deutlich weiter oben an einem Berg als die Smoo Cave. Archäologische Funde beweisen, dass in diesen Höhlen vor 8.000 Jahren Jäger lebten. Man fand außerdem verschiedene Tierknochen, die noch viel älter sind: einen etwa 20.000 Jahre alten Eisbärenschädel und etwa 14.000 Jahre alte Überreste von Rentieren.
    Ich starte gleich morgens zu der Wanderung, da es gerade aufgehört hat zu regnen. Ein schmaler Pfad führt mich am Fluss entlang bergauf. Über den steinigen Weg gelange ich irgendwann zur Quelle des Flusses - schon irre irgendwie, wenn plötzlich so ein Fluss aus dem Berg kommt...
    Ab jetzt geht es steil bergauf, die hohe Luftfeuchtigkeit macht das Laufen nicht leichter.
    Schließlich erreiche ich aber die Bone Caves. Ich werfe einen Blick hinein, aber wirklich tief hinein traue ich mich nicht so ganz alleine und mit möglichen Spinnen. Stattdessen setze ich mich in den Eingangsbereich einer der Höhlen und lasse den Blick schweifen. Wenn ich ganz still bin, höre ich nur das stetige Tropfen des Wassers und ab und zu Vögel in der Ferne.
    Abgesehen von dem mühsamen Aufstieg kann ich mir gut vorstellen, warum Menschen in der Steinzeit hier gesiedelt haben. Die Höhlen bieten viel Platz und Schutz und man hat das Gelände weiträumig im Blick. Wasser tropft unablässig von der Felskante hoch über mir. Das war bestimmt ein großartiger Ort hier!
    Ich verweile noch ein bisschen und mache mich dann an den Abstieg auf der anderen Seite der Höhlen.
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  • Day 10

    Abstecher ins Landesinnere

    June 24, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 20 °C

    Um auch noch mal etwas vom Hinterland zu sehen, verlasse ich die NC500 nun und fahre einen Bogen durch das Landesinnere. Neben schönen Aussichtspunkten gibt es hier auch ganz viele Wasserfälle!
    Der erste davon ist der Measach-Wasserfall. Er stürzt sich tief in eine enge Schlucht. Ich betrete die als Aussichtsplattform gebaute Hängebrücke und merke, dass sie leicht anfängt zu schwingen... Dann bemerke ich, dass die Planer anscheinend wenig Ahnung von Fotografie hatten, denn die Brücke ist so über den Wasserfall gebaut, dass man kaum ein vernünftiges Foto machen kann.
    Ich fahre nun lange Zeit durch wunderschöne Natur - und heftige Platzregenschauer. Der Regen macht das Fahren auf einer Singletrack Road noch einmal deutlich interessanter...
    Dann erreiche ich die Black Water Falls. Den Namen tragen sie zurecht, durch den dunklen Fels wirkt das Wasser pechschwarz.
    Nun wende ich mich wieder in Richtung Westküste, wo ich die Isle of Skye erreiche.
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