• Shit happens

    September 22, 2024 in Ghana ⋅ ☁️ 28 °C

    Kurze Vorabinfo, eines der wichtigsten Gesprächsthemen von Ghanareisenden ist (meist am Esstisch) die aktuelle Situation der Verdauung inklusive Details zu Farbe und Konsistenz. Leonie hat nachfolgend einen Gastbeitrag verfasst, welcher jedoch absichtlich nicht zu tief ins Thema einzutauchen versucht. Aber lest selber:
    Ich wäre gestern gerne noch länger auf der Party geblieben, um später noch das Tanzbein zu schwingen, aber alle anderen Omis unserer Reisegruppe wollten lieber ins Bett. Das war auch für mich keine schlechte Idee, denn es wurde nicht die angenehmste Nacht für mich. Zwei Stunden nach dem Einschlafen meldet sich mein Bauch mit Schmerzen. Nun hat auch meine Verdauung starke Probleme. Im zwei Stunden Takt renne ich zur Toilette. Um 3:00 gesellt sich Sarah dazu und Tizi war eh wach, weil sie in ihrer harten und zu kurzen Bettnische keine Schlafposition finden konnte. Ich wühle in meiner Reiseapotheke und nehme die ersten Tabletten. An eine 7h Fahrt ohne Toilette war allerdings auch um 5:00 als unser Wecker klingelte nicht zu denken. Planänderung: Sarah und ich bleiben zurück und schauen, wie sich die Lage entwickelt und die anderen drei machen sich auf den Weg in den Westen. Wie praktisch, denn von den zwei bestellten Taxen, kam natürlich eh nur eines. Während Sarah und ich noch ein bisschen Schlaf nachholten, kamen die anderen trotz Trotro-Panne und Reifenwechsel ganz gut voran. Gegen 11 und ein paar weiteren Tabletten gegen Reisedurchfall entschlossen wir ebenfalls das Risiko auf uns zu nehmen und die Reise anzutreten. Gar nicht so einfach vom Big Milly's Backyard wegzukommen. Die Uber Fahrer stornierten immer wieder die Fahrt und ein Taxi war auch nicht aufzutreiben. Nach 1,5h konnte uns endlich ein Security Mann ein Taxi organisieren und es ging zur Trotro Station. Dort kauften wir für je 70 Cedi (+10 für die Rucksäcke) ein Busticket nach Takoradi. Zum Glück war der Bus schon sehr gut gefüllt, sodass wir nicht allzu lange warten mussten, bis es los ging. Dadurch, dass der Bus schon sehr gut gefüllt war, fanden wir leider nur noch halb auf der Sitzbank und halb auf dem Klappsitz Platz. Es gibt durchaus bequemere Positionen im Trotro, aber natürlich auch noch viel schlechtere. Ab ging die schleppende Fahrt durch jede Menge Baustellen, denn gefühlt wird gerade die gesamte Strecke nach Takoradi neu gebaut, was durchaus sinnvoll ist, denn auf der alten Straße reihten sich Schlagloch an Schlagloch. Ich war die nächsten 5 Stunden damit beschäftigt zu versuchen zu schlafen, damit ich mir keine Gedanken um meinen Durchfall und die Entfernung zur nächsten Toilette machen musste. Sarah war die nächsten 5 Stunden mit Nichts tun beschäftigt, denn sie konnte nicht schlafen und hatte keine Lust zu lesen. Ab Cape Coast leerte sich der Bus und wir genossen die wunderschöne Küstenstraße. Glücklich, dass es zu keinem unangenehmen Zwischenfall kam, erreichten wir Takoradi gegen 17 Uhr. Da wir kaputt und hungrig waren und sich der Sonnenuntergang bereits ankündigte, hatten wir keine Energie mehr groß zu verhandeln und nahmen für 400 Cedi (Wucher!) ein Taxi nach Busua. Erschöpft aber erleichtert kommen wir in unserem Hotel an. Herzlich werden wir vom andern Teil unserer Reisegruppe empfangen. Die anderen bestellten Burger mit Yam Fries und für mich gab es einen Teller Plain Rice. Wir lassen den Abend mir ein Paar runden Arschloch ausklingen und fallen erschöpft in unsere Betten.
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