• Day 10

    Accra zum dritten (auf dieser Reise)

    September 25, 2024 in Ghana ⋅ ☁️ 25 °C

    Morgens um 6 wurden wir von 2 Taxis abgeholt. Jetzt splittete sich unsere Gruppe, Tizi will nach Techiman um da ihre Oberärztin die gerade einen Monat da in einer Klinik arbeitet zu besuchen, Leonie, Sophie und Jenny nach Berekum um Anita (eine Mitarbeiterin von Leonie in ihrem Projekt vor 10 Jahren) zu besuchen und ich nach Accra um meine Mama und Schwester abzuholen. In der Lodge in Busua habe ich Julia kennengelernt, eine deutsche Spielzeugdesignerin (cooler Job, könnte ich mir auch noch vorstellen) und wir haben die Reise nach Accra gemeinsam angetreten. Nach eine halben Stunde stoppt das Taxi auf dem "Highway" der Fahrer geht raus, schaut das Auto an, streckt seinen Kopf durchs Fenster und sagt :"I think we have a flat tire." Vorgehen in der Schweiz wäre: 1. Leuchweste anziehen, 2. Pannendreieck aufstellen, 3. sich hinter die Leitplanke stellen, 4. Abschleppdienst oder Versicherung anrufen. Da hier weder Leuchtwesten, Pannendreieck, eine Leitplanke noch ein Pannendienst vorhanden ist, war das Vorgehen wie folgt: 1. erster Passant ansprechen "Chale (Freund) kannst du mir helfen das Rad zu wechseln?" "Ja, klar." Der Fahrer holt das Ersatzrad raus, der Passant hat mittlerweile den Wagen aufgebockt und versuch die Schrauben zu lösen, in dem er sich auf den Schraubenzieher stellt bis ich sage "I think it's the wrong direction" langsames "Eheeeee". Neu ansetzen, zack Rad weg, neues dran. Der Passant nimmt seine Tüte vom Beifahrersitz und geht ganz enspannt weiter seines Weges. Ich tippe ihn an gebe ihm 20 Cedi (knapp 1 CHF) er bedankt sich geht davon. Der Fahrer welcher auch schon in der Schweiz war, eigentlich Designer ist aber auch noch Autos vermietet und manchmal Taxi fährt, sagt uns, dass er sein Geld nicht annehmen wollte. Auf meine Frage ob er ihn kennt, kommt ein "No, no, that's Ghana." Problemlos sind wir in Takoradi in ein klimatisiertes(!) Trotro umgestiegen und total entspannt angekommen. Ich zumindest, Julia hat mit Magen- und Darmproblemen zu kämpfen und war darum ziemlich angespannt. Am Schluss war das Fazit "war 'ne gute Fart, habe mich weder vollgekotzt noch eingesch*ssen, man muss mit wenig zufrieden sein." Ich sags ja, hier spricht man nach spätesten 4 Stunden mit jedem Touri über die Darmgesundheit. Apropos, ich habe Julia gefragt ob sie das Buch "Darm mit Charme" kenne, ihre Antwort: "Gelesen habe ich's nicht aber Giulia (Autorin) und Jill (Illustratorin) waren Kindheitsfreundinnen von mir." Zufälle gibt's! Am Kaneshie habe ich dann ein Uber genommen (sehr netter Driver der in Dansoman wohnt aber ursprünglich aus der Volta Region kommt) und Julia wurde von ihrem Kumpel abgeholt. Im Airbnb musste ich dann noch eine halbe Stunde warten und habe dabei Silvia und Rita (beide wahrscheinlich über 60) kennengelernt. Sie wohnen in Deutschland sind aber ursprünglich aus Südafrika und Finnland und besuchen aktuell Ritas Tochter die am Goethe Institut in Accra arbeitet.
    Als das Zimmer bereit war, habe ich einfach rumgegammelt und noch mit Sebi telefoniert. Kussi nach Altstätten :p Zum Abendessen war ich im Asanka und als mich die Mücken fast gefressen haben (ohne meine Travelbuddies vergesse ich natürlich die Malariaprophylaxe und das Moskitospray) habe ich mich aufgemacht zum Flughafen. Der Taxifahrer hat mich bei der Departure rausgelassen, damit wir nicht bezahlen müssen (wie beim Arrival) hat dann aber natürlich einen anderen angequatscht damit der mir den Weg zeigt, so dass ich nicht verloren gehe. Mit so vielen netten, spannenden Leuten wie heute (die nicht zur Reisegruppe "dumm, naiv und leichtsinnig" gehören), habe ich auf dieser Reise noch nicht an einem Tag gequatscht. War echt schön.
    Am Flughafen wurden dann bald auch schon Mama und Livia ausgespuckt, nach einem netten Talk mit Sidney der da einfach zum abhängen nach der Arbeit war. Dank ihrer weissen Gesichtern waren Mama und Livia gut zu erkennen. Danach fuhren wir mit Daniel, dessen Taxi sogar eine funktionierende Klimaanlage hatte zum Airbnb wo wir mit Pure Water angestossen haben und danach müde ins Bett fielen. Ich bin gespannt auf die zweite Hälfte der Reise!
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