• Bachwandern für Fortgeschrittene

    February 1 in New Zealand ⋅ ☀️ 19 °C

    Live Hack von Sebi: Falls ihr gerne mal wieder Canyoningen gehen wollt, eure Freundin aber trotz Tauchschein ein Schisshase im Wasser ist, schenkt es ihr einfach zum Geburtstag. So kam es, dass heute Canyoning auf dem Plan stand. Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns um 9 Uhr in Wānaka mit unseren beiden Guides und 3 weiteren Leuten getroffen. Dann sind wir eine dreiviertel Stunde entlang des Matukituki Rivers ins Tal rein gefahren. Dies ist dasselbe Tal in welchem die Wanderung zur Liverpool Hut gestartet hat. Bei einem kleinen Parkplatz angekommen, wurde das Material verteilt. Dann haben wir alles in die Neoprenlatzhose gestopft, und diese so zusammengebunden, dass man sie ganz bequem als Rucksack tragen konnte. Nach einer Flussdurchquerung ging es rein in den Wald. Da diese Tour auf privatem Grund stattfindet und der Farmer nicht mehr möchte, dass die Gruppen entlang des Flusses laufen, mussten wir uns durch den Wald kämpfen. Einen Weg gab es nicht und zwischendurch haben wir uns gefragt, ob die Guides überhaupt wissen wo wir sind. Tatsächlich ist dann aber nach einer knappen Stunde ein Seil aufgetaucht, an welchem wir uns die letzten Metter hoch angeln konnten. Beim Fluss angekommen wurde nun das Material angezogen. Neoprenhosen, Socken, Jacke, Handschuhe, massive Canyoning Schuhe, eine sexy Kappe und darüber der Helm. Fertig ausgerüstet hat man sich wie ein Steckenmännchen gefühlt, Bewegungensfreiheit war nicht mehr so das Thema. Nun ging es los, die Guides haben die erste Abseilstelle vorbereitet. Dann konnte sich einer nach dem anderen neben einem Wasserfall abseilen. Zur Sicherheit war auch ein Seil des Guides eingehängt, also selbst wenn man sein Seil losgelassen hätte, wäre nichts passiert. Das Wasser war saukalt! Sobald der Neopren dann aber mal gefüllt war, ging es. Bei der zweiten Abseilstelle haben sie das Seil absichtlich so kurz gemacht, dass man die letzen Meter ungesichert den Fels runtergerutscht ist und dann ins Wasser gefallen ist. Huiuiui! Zum Glück konnten wir sagen, wie weit wir rutschen möchten, somit konnte sich Sarah für short und Sebi für long entscheiden. Dann kamen wir auch schon zum ersten grossen Jump. Da war für Sarah schon klar, dass sie Plan B: Abseilen vorzieht. Sebi hat sich aber tätsachlich getraut und den 14 Meter Sprung gewagt. Schon noch hoch! Aber angeblich, Zitat Sebi "scho no cool". Danach wurde noch einige weitere Male abgeseilt und einen weiteren hohen Jump gab es auch noch. Bei einem Pool sind wir dann ein paar Meter hochgeklettert, um da runter zu springen. Und nachdem wir die letzten Tage ja schon mentale Herausforderungen gemeistert haben (man erinnere sich an den Aufstieg zur Liverpool Hut), hat sich sogar Sarah getraut und ist nach einigem zögern gesprungen und ist jetzt stolz wie Bolle. Die letzen Meter war die Schlucht extrem schmal und tief, richtig schön anzusehen. Den grössten Teil konnte man einfach durchschwimmen, somit ein richtig schöner Abschluss. Danach sind wir noch 20 Minuten zurück zum Bus gelaufen. Es war nun schon nach 3 Uhr, krass wie die Zeit vergeht. Beim Bus angekommen, konnten wir uns selber Sandwichs zusammenstellen und danach haben wir uns bei einem Glacestand (irgendwo im Nirgendwo) noch ein verdientes Glace gegönnt. Zurück im Wānaka haben wir uns von den anderen verabschiedet und sind noch kurz aufs öffentliche Klo. Diese sind z. T. sehr hightech. Mit einem Knopf (ähnlich wie bei einem Lift) lässt sich die Türe öffnen und schliessen. Wenn man abschliesst, sagt eine freundliche Stimme: "Your maximum use time is 10 minutes." Und dann wird Fahrstuhlmusik abgespielt. Sobald man wieder aufschliesst, bedankt sich die Stimme für den Besuch. Nach diesem äusserst abgenehmen Abstecher sind wir nach Queenstown gefahren, wo wir uns von dem doch auch körperlich anstrengenden Tag erholt haben.Read more