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  • Day 9

    Tag 8: Sangria, Musik & Psychotherapie

    September 13, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 28 °C

    Heute haben wir es endlich geschafft um 8 Uhr morgens fertig gepackt und mit abgeklebten Füßen die Herberge zu verlassen. 😄 Ich bin echt stolz auf uns!!
    In dem ersten Café auf unserem Weg von O Porriño aus machten wir dann eine ausgiebige Planungssession.
    Wir überlegten und diskutierten wie wir die nächsten Etappen und damit die nächsten Tage gestalten sollen. Sollten wir die letzten Kilometer in 4 Tagen zurücklegen und dann mehr mehr Zeit in Finisterre oder Santiago haben? Oder lassen wir uns 5 Tage Zeit und schauen uns die tollen Städte auf dem Weg besser an und sind mal nicht die letzten in den Herbergen? 😅 Wir überlegten hin und her; die Sportlerherzen in uns wollten mehr Kilometer in kürzerer Zeit schaffen aber letztendlich entschlossen wir uns für kürzere Etappen und damit mehr vom Weg zu haben und ihn besser genießen zu können. 😊
    Das war auch extrem gut so, denn trotz 3 Kaffepausen kamen wir mal um gegen halb 3 in der Stadt Redondela an. 😱 Das ist ein Rekord!!
    Wir dachten, dass wir für heute mal nichts im Voraus buchen und es einfach mal in den beiden öffentlichen Herbergen mit je 40 Plätzen versuchen. Aber Pustekuchen! Alles war schon voll, eine halbe Stunde nach dem sie geöffnet waren! Das ist doch nicht mehr normal.... Es können doch nicht so viele Leute unterwegs sein! In einer privaten Herberge mit 52 Plätzen haben wir zum Glück noch die vorletzten 2 Plätze bekommen. Wir haben das wirklich unterschätzt, es müssen wohl 200 Leute hier heute angekommen sein!😱
    Diese Herberge war aber richtig cool und wir gönnten uns mal nach einer Woche auf dem Weg den Luxus einer Waschmaschine und eines Wäschetrockners. (Was man eben so tut wenn man früh ankommt 😂) Natürlich haben wir in der Stadt den Holländer und all die anderen getroffen und lernten auch noch eine Gruppe älterer Pilger kennen. Alle bis auf einen zogen dann weiter (sie waren noch nicht am Ziel) und wir verblieben mit dem 48-jährigen Österreicher "Lubi". 😂 Wir unterhielten uns bei ein paar Sangrias sehr lang und liefen anschließend gemeinsam zum Strand. Es stellte sich heraus, dass er Psychotherapeut war. Wir hatten tolle, tiefgehende Gespräche und es war sehr spannend in sein Leben und seine Vorstellungen einzutauchen. Wir redeten jetzt natürlich (das erste Mal! ) länger mit jemanden über die Medizin und es waren wirklich sehr interessante Gespräche. Er erzählte uns auch von seinen Motiven für den Beruf aber auch für den Camino. Sehr beeindruckend fand ich, dass er den Camino macht obwohl er schwer sehbehindert ist. Er sieht auf einem Auge gar nichts und auf dem anderen nur 10 %. Er meinte, dass er so manche Markierungen leider daher übersieht und dadurch oft zu viele Kilometer läuft. 😅 Da zeigte ich ihm die App, die uns auch schon das eine oder andere Mal vor dem Verlaufen bewahrt hatte. Dort sieht man immer u.A. anhand einer Linie durch die Googlemaps, wo der Camino genau verläuft, falls man sich nicht sicher ist wie man wieder drauf kommt. Auch kann man dort schauen, welche Herbergen es in den jeweiligen Orten gibt usw. Er war begeistert! 😊 Wir waren froh, ihm helfen zu können.
    Abends sind wir dann noch zusammen essen gegangen und witzigerweise hat sich genau vor unserem Restaurant eine Band bereitgemacht.😂 Wir saßen in der ersten Reihe eines sehr, sehr besonderen und lustigen Live-Konzertes. Herrlich in was man so hineingerät hier auf dem Camino. 😄 Wir haben den Abend sehr genossen!

    Orte: O Porriño, A Rùa (Mos), Galleiro, Salamander, Redondela
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