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  • Day 13

    Tag 12: Wir haben es geschafft!

    September 17, 2023 in Spain ⋅ 🌧 19 °C

    Wir hatten heute morgen wirklich nur noch einen Katzensprung von 16km bis nach Santiago vor uns.
    Noch im Dunkeln machten wir uns auf den Weg um das Meiste vom Tag zu haben.
    Nach einem Kaffee von einer Tankstelle konnten wir einigermaßen gut sehen und denken, aber erst nach einem kleinen Frühstück es auch noch genießen. 😅😄 So früh ist es echt nicht unsere Zeit...
    Noch vor der großen Pilgermeute erreichten wir nun endlich unser Ziel..... und prompt fing es an zu regnen. Entgegen der Wettervorhersage hatten wir bisher gewaltiges Glück mit dem Wetter gehabt. Es hat nur ein einziges Mal geregnet! Und das war gestern! 😄
    Und jetzt holte Santiago de Compostela mit einem Tag scheinbar alles nach. Es goss nonstop wie aus Eimern, ist der passendste Ausdruck. 😄 Lediglich für ein paar Fotos hörte der Regen kurz auf.
    Trotzdem war es magisch und sehr besonders endlich vor der Kirche zu stehen... Auch wenn man sich mit dem Poncho über dem Rucksack wir eine absurd dicke Tortuga🐢 vorkam. 😂
    Wir holten unsere Compostelas ab (nachdem man sich digital registrieren musste und einen QR-Code bekam 😱 das gab's vor 4 Jahren noch nicht!!) und damit war es offiziell: Joannem und Catharinam haben den Camino portugues de la Costa geschafft!! Glücklich (auch das alles so schnell geklappt hatte, natürlich hat man vorher von ein paar Deutschen noch Angst gemacht bekommen dass man sich den ganzen Tag anstellen darf und dann vielleicht gar nichts mehr bekommt 😄) tranken wir einen Sagria darauf und aßen ein paar Churros. Wahnsinn, einfach mal kurz losgefahren und 300km in 12 Tagen gemacht. 😂
    Dann beschlossen wir in unser günstiges (und daher leider auch etwas abgelegeneres) Hostel einzuchecken, um die nächsten Tage in Ruhe zu planen und auch um sich noch ein bisschen auszuruhen.
    Nach langem Hin und Her haben wir uns überlegt noch einen Tag länger in Santiago zu bleiben. Wir wollten ursprünglich schon früher nach Finisterre (= das Ende der Welt, der westlichste Zipfel Spaniens) fahren, aber das Wetter sollte wohl nicht so toll sein und außerdem kommen fast alle unsere Bekanntschaften wahrscheinlich erst morgen an.... Hauptsächlich um unsere Camino-Freunde noch einmal wiederzusehen blieben wir also da. 🥰
    Nachdem wir diese Planungssession mit Buchungen von Hostels und diversen Bussen nach und von Finisterre und einem weiteren Bus von Santiago nach Porto, konnten wir nun wieder in die Stadt gehen.
    Während wir so durch den Regen mit den Ponchos (aber zum Glück jetzt ohne die Rucksäcke) zur heiligen Messe stapften, sah ich aus den Augenwinkeln ein bekanntes Gesicht an uns vorbeihuschen. "Lubi...?" fragte ich zögerlich, ich war mir nicht ganz sicher, ob er es war. Doch als der Mensch etwas näher zu uns herantreten musste um uns zu erkennen, wussten wir, dass er es war. 😄 Er hatte es auch geschafft!!! So toll!! Wir freuten uns sehr für ihn und waren auch neugierig auf seine Abenteuer und wie es ihm noch so ergangen ist. Daher beschlossen wir nach der heiligen Messe noch zusammen essen zu gehen. 😊
    Kurz gesagt die Messe war sehr, sehr schön und besonders gefreut haben wir uns als wir den Satz vernahmen: "There arrived pilgrims from Cologne, Germany". Traditioneller Weise werden immer die Orte verlesen aus denen die Pilger eintreffen. Wir haben uns aber auch gefragt, ob das überhaupt möglich ist, denn an diesem Tag sind sehr viele Pilger (mindestens 2120! ) angekommen.
    Jan hatte noch einen lustigen Moment mit dem Priester bei der Hostienvergabe gehabt, bei der Jan brav "Amen" sagte, sich jedoch scheinbar zu schnell wieder umdrehte und mit der Hostie in der Hand Anstalten machte zu gehen. 😂 Eigentlich wollte er die Hostie nur nicht unter dem strengen Blick des Priesters verdrücken, aber das gefiel dem Prieser gar nicht; er sprang auf Jan zu tippte in an und zeigte ihm pantomimisch, dass er das Ding jetzt essen soll. 🤣 Das alles spielte sich innerhalb von 3 Sekunden ab.
    Naja, nachdem man so einen tollen Abgang aus der Kirche gemacht hat, gingen wir endlich etwas essen. Das Essen war leider grauenhaft und bisher das teuerste. Da sind wir wohl einer Touristenfalle auf den Leim gegangen, aber wir waren auch nicht mehr in der Lage hungrig nach der Messe lange zu suchen. Morgen werden wir es auf jeden Fall besser machen!
    Dafür waren die Gespräche wieder mal so toll, Lubi versteht es einfach gute Fragen zu stellen und man fühlt sich direkt wohl bei ihm. Er ist bestimmt ein guter Psychotherapeut. 😄
    Wir redeten, diskutierten, reflektierten und träumten gemeinsam. Es war wirklich so schön ihn wiedergesehen zu haben. 🥰 Das wäre nicht passiert, wenn ich nicht in dem einen Moment kurz meinen Kopf gehoben hätte....
    Wir brachten ihn noch zu seinem Hostel (im Dunkeln war es noch schwieriger für ihn) und dann machten wir uns auch auf den Rückweg durch den Regen und hofften, dass wir morgen vielleicht das erste Mal hier etwas länger schlafen können. 😊
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