Ausflug Parque Nacional Chicaque 2

Lisandro wollte möglichst früh in Bogotá sein und wir beschlossen nach dem Frühstück zurück zu gehen - der Rückweg ist nur steil nach oben. Ich wollte früh aufstehen und zumindest noch den Wasserfall mitnehmen, aber das Bett wollte mich nicht gehen lassen. 🙈

Und spontan sind wir dann doch noch zum Wasserfall. 💧Das hat sich gelohnt.
Teilweise wars zäh und wir hörten Musik - es ist hier normal und nicht "Assi" laute Musik in der Öffentlichkeit zu hören. Später trafen wir auf Kindergruppen und ich wollte die Musik ausmachen.
Lisandro übte weiter "Hals- und Beinbruch" richtig auszusprechen. Das viel im seht schwer und er hat es bis zum Ende nicht so gekonnt, vor allem das "ch" fällt schwer. 😁 Er interessiert sich als Schauspieler für den Satz, der hier vor dem Auftritt "Mucha mierda" (wortwörtlich: Viel Scheisse) heißt. Auch englisch fällt den meisten Latinos schwer und sie sprechen die Wörter sehr eigenen aus: "Party" sprechen sie "Pari" aus. Ich hab teilweise sehr lachen müssen bei unseren Sprechstunden. 🤣

Der Rückweg war sehr anstrengend 🥵 und der Park wurde seinem Namen zumindest an diesem Tag gerecht und es zog heftiger Nebel auf. Gerade noch rechtzeitig schafften wir es zu einem kleinen Straßenimbis, bevor der Regen runterprasste. 🌧
Der Rückweg mit den Öffentlichen ging reibungslos und ich fühlte mich sicherer mit dessen Umfang und ich schaffte es alleine zurück. Den letzten Bus schaffte ich eigentlich nicht, aber ein anderer Busfahrer meinte, dass der Bus eine Kurve fahre und nicht weit weg ich zusteigen kann - er rief sogar den anderen Busfahrer an, damit er Bescheid weiß - das ist Kolumbien. 💃
Im Bus traf ich eine Frau, die vor 3 Wochen auch beim Kontakttanz in Bogotá war. Sie wohnt sehr nah bei Rita. So klein ist die Welt.

Fazit:
Der National Park ist nicht der Oberhammer, aber trotzdem schön. Was ich vor allem mitnehme: Menschen nicht nach dem Äusseren zu werten. Lisandros linker Fuß 🦶ist stark verkrüppelt - seine Mutter trank während der Schwangerschaft. Er läuft anders und kann aber trotzdem normal alles mitgehen. In vielen Dingen war er sogar stärker als ich: in der Balance und beim Läufen auf nassem Untergrund, wo es mich oft fast hinlegte. Hoch war er auch schneller, bloß bergab ist anstrengender für ihn. Ich habe viel Demut vor ihm. 👏
Außerdem war ich bestens (typisch deutsch?) kleidungstechnisch und überhaupt ausgerüstet. Er einfach gar nicht: weil er es nicht besser weiß und auch glaube kein Geld für so Extrakram hat. Und dennoch hat er alles top in Straßenschuhen und normalen Klamotten gemeistert.
Weitere Erkenntniss: Musik verbindet.🎼Read more