• Wellington

    20–26 feb. 2024, Nueva Zelanda ⋅ ⛅ 16 °C

    Etwa 6 Stunden hat die Busfahrt nach Wellington gedauert. Bis auf der Moment wo eine Asiatin die am Anfang der Fahrt erbrechen musste war die Fahrt relativ entspannt. In der letzten Stunde wurde es aber verrückt. Direkt vor mir saß eine Neuseeländerin, die wiederholt telefonierte und dabei immer lauter wurde. Sie hatte wohl gerade einen Beziehungsdrama am laufen. Der Busfahrer, der relativ entspannt war, ermahnte sie kurz, in dem er rief, dass Sie nicht schreien soll. Das hielt sie aber nicht ab und sie wurde nach kurzer Zeit wieder lauter. Der Grund war wohl, dass ihr freund sie nicht von der Endhaltestelle abholen konnte. Irgend wann gin es einer anderen blonden Frau, die auf der anderen Seite eine Sitzreihe weiter vorne saß, auch zu weit und konfrontierte die telefonierende Frau. Sie fingen an sich gegenseitig zu beleidigen, bis die telefonierende Frau die Mutter der anderen wohl beleidigte. Die Blonde Frau sprang wütend auf und wollte auf sie los. Sie wurde aber weg getreten. Im nächsten Moment kramte die blonde Frau in ihrer linken Hosentasche. Ich ahnte was jetzt kommt. Sie zog ein kleines Messer aus ihrer Tasche und attackierte dann die andere mit diesem. Die andere Frau aber konnte die ersten Versuche mit ihren Beinen gut abwehren, weshalb es zu keinem Treffer kam. Ich, der direkt dahinter saß und komplett überfordert mit der Situation sprang bei der nächsten Gelegenheit auf, nam meine Sachen und ging zum Ende des Busses. Es hatte sich auch sonst keiner eingemischt. Das Gerangel ging weiter bis der Busfahrer völlig entspannt, nachdem er an die Seite gefahren ist, nach hinten ging die die Blonde aufforderte den Bus zu verlassen. Überraschenderweise tat sie das dann ohne Wiederrede. Dann ging die Busfahrt weiter. Die Frau die attackiert wurde zückte wieder ihr Handy und setzte ihren lauten Telefonat fort, als wär nichts gewesen.

    Gegen 18:45 Uhr kamen wir in Wellington an. Im selben Bus saßen zwei Schweizer Geschwister, Raphael und Nadja, die ich am Tag zuvor in Taupō kennenlernte. Gemeinsam sind wir mit dem Uber zum Hostel. Das Hostel selbst ins im Vergleich zu den Hostels wo ich bisher war sehr viel größer. Am restlichen Abend hab ich noch im Essraum am Laptop gesessen. Raphael kam dann noch dazu und wir unterhielten und den restlichen Abend.

    Am nächsten Tag waren Holger und ich mit den Schweizer verabredet eine Wanderung zu unternehmen. Es ging von Pukerua Bay, wo man mit dem Zug hin gelang, entlang der Küste bis nach Paekākāriki. Der Weg war etwas 10km lang und hatte anstrengende Steigungen. Eigentlich waren auch nur 18ºC angesagt, aber durch die Sonne fühle es sich an wie 30ºC. Ursprünglich war unser Plan den Weg einmal hin und zurück zu gehen. Der Weg hatte tolle Aussichten zu bieten. Es ging auch über mehrere Hängebrücken. Die Steigungen selbst waren aber so anstrengend, dass wir entschieden, nur den einen Weg zu gehen. Am Ziel angekommen aßen wir noch was im Restaurant und tranken ein Bier. Der Ort war sehr idyllisch, außer dem Restaurant hatte es wahrscheinlich auch keinen anderen Treffpunkt gegeben wo die Einwohner sich abends trafen. Gegen 17 Uhr sind wir dann wieder mit dem Zug zurück nach Wellington gefahren.

    Der nächste Tag war relativ entspannt. Holger und ich sind mittags ins Museum Te Papa Tongarewa gegangen und haben da zwei Ausstellungen angesehen. In der ersten gingt es um Geschichten von Neuseeländische Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg. Interessant waren da mehrere Figuren die Soldaten in bestimmten Kampfsituationen darstellten. Sie waren 2,5 mal größer als ein Mensch. Die Detailgenauigkeit dieser Figuren war extrem hoch. Der Schweiß sah sehr realistisch, man konnte die Poren am Gesicht erkennen und selbst die Behaarung an den Armen und Beinen sah echt aus. Lediglich ein paar Farben und die Mimik der Figuren ließen noch ein wenig Potential zum Perfektionismus erkennen. Später erfuhren wir, dass diese Figuren von einem Film Workshop hergestellt wurden die auch bei Herr der Ringe mitgewirkt haben.

    In der zweiten Ausstellung ging es um die Tierwelt und Natur in Neuseeland. Außerdem gab es Simulationen zu sehen, wie das Land in Tausenden von Jahren entstand. Besonders beeindruckend fand ich ein Video was einen bestimmten Ort von Neuseeland zeigte, wie dieser über die Zeit durch verschiedene Vulkanausbrüche ihre Landschaft veränderte. In einer kleinen Hütte konnte man auch erleben wie sich ein Erbeben mit der Stärke von 4.5 anfühlt. Das Museum hatte noch weitere Ausstellungen zu bieten. Wir gingen aber dann in ein Café und aßen da was kleines. Holger meinte dass er kränkelt. Anschließend sind wir zurück zum Hostel.

    Am Abend haben wir uns mit den Schweizern verabredet und sind was trinken gegangen. Zuerst ging es zum Wasser, wo ein kleines Festival mit Live Musik statt fand. Dort kam dann auch noch einer aus unserem Zimmer hinzu. Nach einen Bierchen entschieden wir uns dann weiter zu gehen. Wir gingen in eine Bar von gerade ein Komiker auftrat. Dort haben wir dann den Rest seiner Vorstellung zugehört. Die Show selbst war schon sehr lustig, leider waren wir nicht schon früher da. Nach der Show sind wir dann in eine weitere Bar wo wir dann den restlichen Abend verbrachten. In der Bar gab es auch kostenloses Bullenreiten, was ich mir natürlich nicht entgingen ließ. Ein neuer Tagesrekord wurde leider nicht 😄. Die Schweizer sind irgend wann gegangen, Um 23 Uhr sind der Rest von uns dann auch langsam wieder Richtung hostel, wo wir dann noch im Essraum ein wenig gechillt haben.

    Kurze Zeit später kam dann noch ein Typ mit Gitarre und einem Lautsprecher um seinem Hals rein. Ich meinte zu ihm, dass er ne coole Ausstrahlung hat. Er bedankte sich und zückte dann direkt seine Gitarre. Während er Vorbereitungen zum Spielen traf, fragte ich ihn von wo er denn gerade kam, welches er mit "aus Italien" beantwortete. Dann fragte ich ihn nochmal, weil das eigentlich nicht meine Frage beantwortete, worauf er dann Antwortete: "From the world!". Dan fing er an zu spielen. Der Moment war für uns so lustig, dass wir uns kaum das Lachen verkneifen konnten. Er spielte hervorragend und sein Gesang war auch super. Kurze Zeit später wurde er aber von jemanden unterbrochen, weil es zu laut war. Aus dieser Situation heraus kamen wir dann noch mit zwei anderen Personen ins Gespräch die auch noch da waren. Paar Minuten Später gingen wir dann in unsere Zimmer schlafen.

    Am Tag danach ging nicht viel. Ich war am ganzen Tag müde von der Nacht davor. Am frühen Abend entschloss ich mich joggen zu gehen, was mir wieder Energie gab. Das Wetter war perfekt und der Weg am Hafen von Wellington entlang sehr schön. Generell macht die Stadt einen sehr gelassenen Eindruck, man fühlt sich hier sehr wohl. Holger meinte auch mal zu mir, dass die Stadt wohl mal zum Lebenswertesten Stadt auf der Welt gewählt wurde. Was auch immer das bedeutet. Abends haben wir dann noch unsere Wäsche gewaschen.

    Am Samstag ist Holger früh mit der Fähre weitert auf die Südinsel nach Picton. Ich hatte mich entschlossen noch paar Tage in Wellington zu bleiben, da ich noch zu wenig von der Stadt gesehen hatte. Holgers Urlaub war schon fast zu ende, weshalb er noch unbedingt was von der Südinsel sehen wollte. Wir hatten aber schon geplant, dass wir uns später nochmal für 3 Tage mit einem Mietauto unterwegs sein werden. Ich habe heute relativ lange geschlafen. Ich merkte auch, dass ich leicht kränkle. Beim frühstücken schaute ich dann wo ich heute noch überall hin will. Dann packte ich meine Sachen ein und ging raus. Ich merkte direkt den starken Wind welches es anstrengend machte zu laufen. Da ich heute in der Nähe zu einem Nationalpark gehen wollte, checkte ich das Wetter von heute. Da es nicht besser werden sollte, entschied ich mich dann stattdessen ins Museum zu gehen und dort die restlichen Ausstellungen anzuschauen.

    Zuerst ging es zur Natur Ausstellung wo ich schon war, aber den Unterwasser teil noch nicht gesehen hatte. Unter anderem war da ein Tintenfisch ausgestellt, welche Art vermutlich das größte Tintenfisch auf der Erde sein soll. In den restlichen Ausstellungen ging es vor allem um die Kultur der Māori, welchen Einfluss die Bevölkerung der Menschen auf Neuseeland auf die Natur bisher hatte und weitere Geschichten über Persönlichkeiten Neuseelands. Nach dem Museumsbesuch verbrachte ich den restlichen Abend im Hostel mit Telefonaten und dem Niederschreiben meiner Erlebnisse.

    Am letzten vollen Tag in Wellington ging es ins Zealandia, ein Naturschutzgebiet am Rande von Wellington. Es enthielt viele geschützte Vogelarten wie auch der Kiwi und besteht hauptsächlich aus Wälder, Bäche und Stauseen. Ich verbrachte da ca. 3h und danach ging es zurück in die Innenstadt was essen und dann wieder zurück zum Hostel wo ich dann noch duschte. Am restliche Abend ging nicht mehr viel.
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