• Micha Raze
Currently traveling
Feb 2024 – Sep 2025

Weltreise

An open-ended adventure by Micha Read more
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    Ella

    May 8–10 in Sri Lanka ⋅ ☁️ 25 °C

    Heute ging es weiter nach Ella. Beim morgendlichen Check-up vom Tuk-Tuk fiel mir auf, dass der Ölstand sehr niedrig war, weshalb ich beim Tanken auch noch Öl nachfüllen ließ. Die Strecke nach Ella war wieder sehr bergig und kurvig, leider habe ich keine Fotos von der Fahrt. Die Unterkunft befand sich wieder weiter oben in den Bergen, diesmal mitten im Dschungel. Bei der Ankunft bekam ich erst einmal Kekse und einen Tee vom Besitzer Loku. Er war mega freundlich. Später empfahl er mir einige Orte, die ich mir heute noch ansehen könnte. Es fing dann aber plötzlich an zu regnen, zusammen mit einem stärkeren Gewitter und teilweise ohrenbetäubenden Blitzeinschlägen. Ich nutzte die Zeit, um weiter an meinem Reiseblog zu schreiben.

    Nachdem es aufgehört hatte zu regnen, fuhr ich dann mit meinem Tuk-Tuk los. Zuerst ging es zur Nine-Arch-Bridge, einer Eisenbahnbrücke, die sehr cool aussah. Da nur selten ein Zug darüber fuhr, konnte man auch über diese Brücke laufen. Ich hielt mich aber nicht lange dort auf, denn außer der Brücke gab es dort sonst nichts. Also fuhr ich weiter zum Little Adam’s Peak, einem der Berge hier in Ella mit einer tollen Rundumsicht. Der Weg dorthin war sehr steinig, man musste aufpassen, sich keinen Platten zu fahren. Am Parkplatz vom Eingang angekommen, erfuhr ich, dass man noch 30 Minuten bis zur Spitze brauchte. Da es aber schon kurz vor Sonnenuntergang war, entschied ich mich, morgen noch einmal herzukommen und den Berg dann zu besteigen. Ich wollte nämlich nicht im Dunkeln den ganzen Weg mit dem Tuk-Tuk zurückfahren. Ich fuhr dann stattdessen noch einmal tanken und zurück zur Unterkunft.

    Am nächsten Morgen ging ich raus auf die Veranda, um etwas zu frühstücken. Im selben Moment war da ein sehr zutrauliches Hörnchen am Baum, das schien, als wolle es etwas haben. Der Besitzer der Unterkunft, Loku, meinte, dass er ihm meist eine Banane gibt, heute aber leider keine da hatte. Stattdessen gab er ihm ein Stück Avocado. Das Hörnchen schnappte es sich und ging wieder weg. An diesem Morgen waren ziemlich viele verschiedene Hörnchen und Vögel zu sehen. Man merkte, wie belebt der Dschungel hier war, was ich mega cool fand. Beim Essen flog z.B. plötzlich ein Grauer Nashornvogel (Hornbill) direkt vor meiner Nase auf das Geländer. In Borneo waren diese Vögel etwas Besonderes, wenn man sie sah. Hier aber bekam ich einen aus direkter Nähe zu Gesicht. Nach dem Frühstück kam das eine Hörnchen wieder und sprang auf den Tisch. Es sah so aus, als wollte es von mir eine Banane haben, leider hatte ich aber keine für ihn.

    Anschließend machte ich mich fertig und fuhr mit dem Tuk-Tuk los, wieder zum Little Adam’s Peak und diesmal bis hoch zum Gipfel. Das Wetter war mega heute, man hatte eine tolle Aussicht. Auf dem Berg konnte man noch einige andere Aktivitäten machen, wie Ziplining, Quad fahren oder andere Sachen. Ich machte aber keines von diesen Dingen. Anschließend fuhr ich weiter zum Mahamevnawa-Tempel. Am Eingang traf ich Loku. Er war auch gerade unterwegs, um anderen Gästen der Unterkunft die Gegend zu zeigen. Eigentlich interessieren mich Tempel nicht mehr so, aber ich muss sagen, dass dieser doch sehr cool aussah. Im Tempel fand auch gerade eine Zeremonie statt, bei der ein paar Männer trommelten oder in Seemuscheln pfiffen.

    Dann fuhr ich weiter zu zwei Wasserfällen, zunächst zum Ravana-Wasserfall, dem größten Wasserfall in Ella, und danach zum kleinen Secret-Wasserfall. Diesen hätte man sich aber auch sparen können, denn er war relativ klein. Dort traf ich lustigerweise wieder Loku. Zum Schluss fuhr ich dann noch zum Rakkitha Kanda Rajamaha Viharaya, was übersetzt „königliches Felsenkloster Rakkitha“ heißt. Zunächst verfuhr ich mich auf dem Weg, denn Google Maps hatte mir zwei Routen gezeigt. Als der eine Weg aber immer steiniger wurde und ich dann nicht mehr weiterkam, drehte ich um und nahm den anderen Weg, der mich zum Ziel führte. Das Kloster war in den Fels gebaut worden, was sehr cool aussah, und man hatte eine tolle Aussicht von dort. Es wirkte hier auch alles sehr friedlich. Tatsächlich waren hier auch keine Touristen zu sehen, ich war der Einzige. Ich genoss die Stille, bevor ich dann zurück zum Tuk-Tuk ging.

    Dort merkte ich dann plötzlich, dass eines der Reifen platt war. Zwei Männer, die in direkter Nähe waren, halfen mir, ohne dass ich sie vorher gefragt hatte. Ich hatte zum Glück ein Ersatzrad dabei. Da ich aber keinen Wagenheber hatte, mussten zwei von uns das Tuk-Tuk anheben, während der Dritte dann das Rad wechselte. Ich freute mich sehr über diese bedingungslose Hilfsbereitschaft der Menschen hier.

    Da ich für den heutigen Tag mit den Sehenswürdigkeiten fertig war, fuhr ich direkt zu einem Reifenshop, wo ich den kaputten Reifen zur Reparatur abgab. Als ich vor Ort wartete, passierte direkt vor der Werkstatt auf der Straße ein Unfall mit einem Motorrad. Noch bevor ich realisiert hatte, was hier gerade passiert war, und zögerlich überlegte, wie ich helfen konnte, waren schon ein Haufen Menschen aus allen Ecken auf der Straße und halfen den Beteiligten sowie beim Wegräumen des Motorrads und der ganzen auf dem Boden liegenden Teile. Ich war verblüfft, wie wirklich jeder auf irgendeine Weise helfen wollte. In Deutschland würde das ganz anders aussehen. Schon mein Zögern machte mich nachdenklich. Ich fragte mich, wo diese Menschlichkeit in unserer Gesellschaft verloren gegangen ist. Meiner Vermutung nach gibt es sie noch, nur nimmt man sie nicht mehr so häufig wahr…

    Die Reparatur des Reifens kostete etwa 5,30 € und beinhaltete einen komplett neuen Schlauch. Ich fuhr danach wieder zurück zur Unterkunft und verbrachte den restlichen Abend dort.
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  • Nuwara Eliya

    May 6–8 in Sri Lanka ⋅ ☁️ 17 °C

    Es ging nach Nuwara Eliya, einem kleinen Teeort im Zentrum von Sri Lanka, etwas südlich von Kandy. Die Fahrt war wieder sehr kurvenreich, und man fuhr gerade in der zweiten Hälfte durch viele Teeplantagen. An einer Plantage gab es eine Haltemöglichkeit mit einer tollen Aussicht. Als ich anhielt, um ein paar Fotos zu machen, kamen plötzlich vier Frauen hinter einem Baum zum Vorschein, die sich dort versteckt hatten. Sie wollten, dass ich Fotos von ihnen schieße, was ich dann auch machte. Anschließend fragte eine der Frauen nach Geld. Ich verneinte zunächst, wurde dann aber von ihnen bedrängt. Damit ich in Ruhe gelassen werde und endlich Fotos von der Umgebung schießen konnte, zückte ich mein Portemonnaie. Als ich einen Schein herausholen wollte, forderte die Frau einen grünen Schein von mir, was 1000 Rupien sind (etwa 3 €). Aus Frechheit gab ich ihr 100 Rupien. Daraufhin wurde ich weiterhin von allen vier Frauen bedrängt. Selbst als ich in den Tuk-Tuk stieg, hielten sie sich noch daran fest.

    Die Unterkunft lag wieder in den Bergen, mit einer Aussicht auf die Umgebung. Sie wirkte etwas wie eine Berghütte mit einem entspannten Aufenthaltsbereich, was es sehr gemütlich machte. Außer mir war noch Tina, ein Mädel aus der Schweiz, dort. Sie war sehr gesprächig, weshalb wir ziemlich viel quatschten, was sehr angenehm war. Gemeinsam sind wir dann ins Stadtzentrum gegangen, um dort etwas zu essen und uns anschließend die Stadt etwas anzuschauen. Es war eine süße, kleine Stadt, hatte ein paar historische Gebäude, die sehr europäisch aussahen, und sogar eine Pferderennbahn. Wir holten uns noch ein paar Snacks und chillten den Rest des Abends in der Unterkunft.

    Am nächsten Tag bekam ich zuerst Frühstück von der Unterkunft und packte anschließend meine Sachen, um eine Wanderung zu starten. Leider war es dann sehr regnerisch, weshalb ich mich erst einmal entschied abzuwarten. Da es nicht besser wurde, nutzte ich die Zeit, um etwas produktiv zu sein. Nachmittags ging ich dann gemeinsam mit Tina raus zu einem tamilischen Restaurant. Der Weg dorthin war schon wie eine kleine Wanderung, weil es sehr weit weg war. Das Essen war mega lecker, ich liebe ja tamilisches Essen. Ich hatte einen Masala Dosai und Masala Tee. Die Besitzerin des Restaurants war auch mega nett zu uns, und wir quatschten ein wenig.

    Danach sind wir noch zu einem Hindu-Tempel nebenan gegangen, der gerade erst geöffnet wurde und in dem deshalb eine Zeremonie stattfand, die wohl mehr als einen Monat andauert. Leider waren keine Aufnahmen erlaubt, aber im Tempel standen sehr viele eierförmige Steine mit einem roten Punkt darauf, die wohl Shiva-Lingams heißen. Danach gingen wir noch in die Innenstadt, um Snacks für den Abend zu kaufen, und chillten dann den Rest des Abends in der Unterkunft.
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  • Kandy

    May 4–6 in Sri Lanka ⋅ ☁️ 29 °C

    Heute ging es nach Kandy, eine für Buddhisten ganz besondere Stadt. Denn hier soll sich ein Zahn von Buddha im Tempel befinden. Vor ein paar Wochen erst soll dieser Zahn ausgestellt worden sein, was das letzte Mal vor 16 Jahren passiert ist. Dementsprechend war es in Kandy extrem voll, da Buddhisten von überall her kamen.

    Die Fahrt nach Kandy bot diesmal tolle Aussichten. Kandy liegt nämlich in den Bergen, weshalb die Strecke zusätzlich sehr kurvig war. Die Unterkunft, die ich gebucht hatte, lag oberhalb von Kandy an einem Hang. Der letzte Abschnitt war deshalb mega steil, zum Glück kam der Tuk-Tuk damit problemlos klar. In der Unterkunft angekommen, war ich mega begeistert von dem Haus und der Aussicht, die man hatte. Es gab einen großen Aufenthaltsbereich mit Panoramablick und einem Balkon. Ich hatte zunächst nur für eine Nacht gebucht, entschied mich aber direkt, um eine weitere Nacht zu verlängern.

    Anschließend ging ich etwas essen und telefonierte dann vom Balkon aus mit meiner Familie. Lustig wurde es dann, als plötzlich ein Affe auf dem Geländer des Balkons saß und um die Ecke schaute, ob jemand da war. Als er mich sah, haute er ab und kletterte über Stromleitungen zurück zum Eingang der Unterkunft. Es waren gerade viele Affen in der Nähe. Einer der Mitarbeiter der Unterkunft meinte zu mir, dass die Türen am besten immer geschlossen bleiben sollten, weil sonst die Affen hereinkommen und Essen klauen. Man sah auch viele Hörnchen und bunte Vögel. Mir gefiel das sehr. Den restlichen Abend verbrachte ich in der Unterkunft.

    Am nächsten Tag ging ich nach dem Ausschlafen etwas essen. Dabei fiel mir zu spät auf, dass ich eigentlich Frühstück in der Unterkunft inklusive hatte. Nachmittags fuhr ich zur Udawatta Kele Sanctuary, einem Waldstück mitten in Kandy, und ging dort wandern. Außer dem Wald sah ich dort leider nichts Besonderes. Trotzdem tat die Wanderung ganz gut, denn in letzter Zeit machte ich wegen des Tuk-Tuks wenige Schritte. Anschließend ging ich noch etwas zu Abend essen und verbrachte den restlichen Tag in der Unterkunft.
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  • Sigiriya

    May 3–4 in Sri Lanka ⋅ 🌩️ 32 °C

    Heute ging es nach Sigiriya, ins Landesinnere. Der Weg dorthin war wieder relativ eintönig und führte eigentlich nur geradeaus. Auf dem Weg wurde ich von insgesamt drei Polizisten angehalten. Zwei von ihnen ließen mich direkt weiterfahren, als sie sahen, dass ich Tourist bin. Der dritte wollte meinen Führerschein sehen und ließ mich danach weiterfahren. Außerdem sah ich einen Elefanten am Straßenrand stehen, der unter einem Baum im Schatten stand. Ich bin extra noch einmal umgedreht, um ein Video zu machen. Stehenbleiben war leider keine Option, denn davon wurde mir schon am Anfang der Reise abgeraten. In Sri Lanka gibt es pro Jahr über hundert Tote durch Elefanten.

    Die heutige Unterkunft war direkt im Dschungel. Tatsächlich wurde auch hier wegen der Elefanten davon abgeraten, nachts rauszugehen. Nachdem ich eingecheckt hatte, ging ich eine Pizza essen, hob anschließend Geld ab und tankte. Am Abend fuhr ich dann noch zum Pidurangala Rock, einem riesigen Felsen in Sigiriya. Es gibt sogar noch einen zweiten riesigen Felsen in Sigiriya, den Lion Rock, auf dem Ruinen eines alten Tempels stehen. Der Eintritt von 35 USD war mir aber zu teuer, weshalb ich mich entschied, nur auf den Pidurangala zu steigen. Vom Eingang aus sind es etwa 15 Minuten Aufstieg. Schon am Anfang waren einige Affen zu sehen. Weiter oben, zwischen ein paar Felsen, sah ich plötzlich einen Haufen von Hundewelpen, die noch sehr klein waren. Es schien, als wären sie erst vor Kurzem auf die Welt gekommen. Der Aufstieg selbst ging relativ fix, hier waren nicht so viele Menschen.

    Oben angekommen, sah ich erst, wie riesig der Felsen war. Es war eine große Fläche, auf der man gehen konnte. Und die Aussicht war mega. Das Land drumherum war relativ flach, aber trotzdem hatte es etwas. Auch den Lion Rock konnte man sehen. Man konnte tatsächlich in alle Richtungen schauen. Affen liefen auch auf dem Felsen herum, vermutlich wegen der Menschen. In der Ferne sah man einen Adler auf Futtersuche umherfliegen. Die Sonne ging allmählich unter und färbte die Umgebung gelb-orange. Ich setzte mich hin, starrte in die Ferne und genoss den Moment, denn ich fühlte in diesem Augenblick Frieden und großes Glück.

    Nach etwa 15 Minuten musste ich dann los, da ich in meiner Unterkunft Abendessen bestellt hatte. Beim Abendessen saß ich zusammen mit einem anderen deutschen Jugendlichen. Es gab wieder Reis-Curry mit sehr vielen Beilagen. Es war mega lecker. Als ich später im Bett lag und kurz vorm Einschlafen war, hörte ich plötzlich ein Quieken. Ich dachte zuerst, dass es ein Vogel von draußen war, denn die Wände sind sehr hellhörig. Plötzlich sah ich nach mehreren weiteren Quieken ein Hörnchen im Wäschekorb meines Zimmers. Nachdem ich kurz nachgedacht hatte, fasste ich den Plan, das Hörnchen mit meiner Jacke einzufangen. Ich schob also den Korb etwas zur Seite, woraufhin das Hörnchen hinter das Bett rannte. Das mit der Jacke wird wohl nichts, dachte ich, und öffnete einfach die Tür und jagte das Hörnchen raus – was sehr einfach ging. Neben dem Hörnchen hatte ich auch zwei Frösche in meiner Unterkunft. Die störten mich aber nicht, und ich ließ sie drin.
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  • Trincomalee

    Apr 30–May 3 in Sri Lanka ⋅ 🌧 30 °C

    Am Morgen frühstückte ich noch einmal gemeinsam mit dem Amerikaner von gestern und seiner Frau, bevor ich dann mit dem Tuk-Tuk weiter nach Trincomalee fuhr. Die Fahrt dauerte etwa drei Stunden, war wieder relativ eintönig, aber auch sehr entspannt. Trincomalee ist eine Küstenstadt im Nordosten Sri Lankas. Beim Einchecken stellte ich fest, dass ich noch den Schlüssel von der vorherigen Unterkunft hatte. Da es aber nicht so weit entfernt war, ärgerte ich mich nicht sonderlich. Am Ende vereinbarte ich mit dem Besitzer, den Schlüssel per Post zu schicken.

    Nach dem Einchecken ging ich Masala Chicken essen. Trincomalee hat einen großen tamilischen Einfluss, was mich freute, denn ich mochte das tamilische Essen und Trinken. Die Besitzerin des Restaurants machte mir zudem einen leckeren Masala-Tee, obwohl dieser nicht auf der Karte stand. Das Essen selbst war extrem scharf, ich hatte echt zu kämpfen. Dabei wurde ich noch vorgewarnt, und auf die Frage, ob das Essen für sie scharf wäre, meinte sie: „Nein.“Den restlichen Tag chillte ich in der Unterkunft und plante ein wenig die Zeit. Am Abend ging ich noch Masala Dosai essen, was mega lecker und mit 600 Rupien (keine 2 €) mega günstig war. Dabei war die Portion riesig.

    Am nächsten Morgen musste ich früh aufstehen, da ich für heute zwei Tauchgänge gebucht hatte. Leider machte mir die Verdauung wegen des scharfen Essens zu schaffen. Um 8 Uhr war ich dann beim Tauchcenter, zum Glück ging es mir da schon wieder besser. In der aktuellen Saison ist Trincomalee der beste Tauchort in Sri Lanka. Es gibt zwar noch einen anderen guten Spot, dieser hat aber zu dieser Zeit schlechte Sichtbedingungen, wie ich mir habe sagen lassen. Gegen 9 Uhr machten wir in zwei Gruppen unseren ersten Tauchgang. Dafür fuhren wir mit dem Boot keine fünf Minuten hinaus aufs Meer, bevor wir dann ins Wasser abtauchten. Wir tauchten entlang mehrerer Korallenriffe. Dabei sahen wir sehr viele Fische, Muränen und bunte Schnecken. Leider waren viele Riffe mit Fischernetzen bedeckt. An einem Netz waren zwei Fische verheddert. Unser Tauchguide Janna befreite einen von beiden mit Hilfe eines Metallstabs, den sie dabei hatte. Der andere war noch viel mehr verheddert, bei diesem Fisch probierte sie es erst gar nicht. Nach dem Tauchgang erzählte sie, dass einmal im Jahr, immer im Mai, die Tauchzentren rausfahren, um die Riffe zu säubern. Da die Saison gerade erst angefangen hatte, wurde es dieses Jahr noch nicht gemacht.

    Bevor wir mit dem zweiten Tauchgang starteten, machten wir erst mal eine Pause und quatschten viel. Dabei bekamen wir noch Früchte und Tee serviert. Es waren unter anderem mit mir noch drei Franzosen, ein Deutscher (Erik) und ein Paar aus den Niederlanden dabei. Es war eine sehr entspannte Runde. Beim zweiten Tauchgang wurden wir anstatt in zwei Gruppen nur in eine zusammengefasst, wobei Janna wieder unser Tauchguide war. Dieser Tauchgang war mega cool. Unter anderem sind wir durch eine kleine Höhle durch- und in eine weitere hineingetaucht. Außerdem sahen wir einen Fangschreckenkrebs, der mit einer Art Keule einen extrem schnellen und starken Schlag ausführen kann, der sogar Glas zum Brechen bringt. Zudem mussten wir an einer Schlucht sehr tief tauchen, weil dort ein Raubfisch (Triggerfish) schwamm, der aggressiv werden kann, wenn man in sein Gebiet eindringt. Leider habe ich den Fisch selbst nicht sehen können. Allgemein war der Tauchgang sehr abenteuerlich, was spaßig war.

    Nach dem Tauchen ging ich mit Erik etwas essen. Anschließend fuhr ich zurück zur Unterkunft und verlängerte erst mal meinen Aufenthalt, da ich unbedingt morgen auch noch mal tauchen gehen wollte. Danach machte ich noch ein Nickerchen, bevor ich dann zum Fort Frederik fuhr. Der Ort war mega cool. Das Fort lag auf einer Halbinsel, wo viele Rehe lebten. Außerdem hatte man von dort eine tolle Aussicht auf die Umgebung. Zurück in der Unterkunft merkte ich einen Druck auf meiner Lunge beim Ausatmen. Ich machte mir ein wenig Sorgen, denn ich hatte beim Tauchen einen Moment, in dem ich beim Auftauchen die Luft anhielt, was man unbedingt vermeiden sollte. Denn beim Auftauchen dehnt sich die Luft aus, und wenn man die Luft anhält, kann sich die Lunge überdehnen und die Luft dadurch in Bläschenform ins Gewebe gelangen, was man Barotrauma nennt und was nicht gut ist. Deshalb war meine Vermutung, dass das bei mir passiert war. Ich telefonierte abends noch mit einem der Tauchguides, der auch eine medizinische Ausbildung hatte. Er konnte mich beruhigen und meinte, dass es eher nach einer Überlastung der Muskeln klang. Das ergab für mich dann plötzlich auch Sinn, denn ich merkte, dass das Atmen beim Tauchen mehr Kraft benötigte, als ich es normalerweise kannte.

    Am Folgetag war dann zum Glück alles wieder normal. Um 9 Uhr ging es wieder zum Tauchcenter. Beim ersten Tauchgang waren die drei Franzosen von gestern wieder da und wir tauchten zusammen mit Janna. Dieses Mal ging es zu einem Unterwassermuseum, das vor fünf Jahren von der Marine angelegt wurde. Es wurden zwei Schiffe und mehrere Statuen versenkt. Vor allem die Schiffswracks fand ich mega cool. In einer Kabine konnte man eine Toilette sehen, bei der sich der Klodeckel durch die Strömungen bewegte. Fische sahen wir auch wieder eine Menge. Vor allem die schwarzen Triggerfische fand ich sehr interessant, weil sie ihre Flossen teilweise wie Vögel flattern, wobei sie trotzdem senkrecht angeordnet sind.

    Beim zweiten Tauchgang war nur noch einer der Franzosen, Janna und ich dabei, was es sehr angenehm machte, weil man so weniger versehentlich mit anderen Tauchern kollidierte. Der Tauchgang gefiel mir auch schon fast am besten. Es ging wieder an einem Korallenriff entlang. Dieses Mal sahen wir unter anderem Stachelrochen und auch einen Cuttlefish (Tintenfisch). An einer Stelle mussten wir umdrehen, weil wir wieder einen der gefährlichen Triggerfische sahen. Mega cool war auch, dass wir von einem kleinen Schwarm Fledermausfische die ganze Zeit verfolgt wurden. Sie waren bis zum Auftauchen bei uns und sehr neugierig. Selbst vom Boot aus konnten wir sie noch sehen, als hätten sie uns Tschüss gesagt.

    Ich fuhr noch zur Post, um den Schlüssel zu verschicken, ging etwas essen und chillte den Rest des Tages in der Unterkunft. Ich merkte, wie ich nach den zwei Tauchgängen sehr kaputt war und kaum Energie mehr hatte. Ich war auch sehr dehydriert.
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  • Anuradhapura

    Apr 28–30 in Sri Lanka ⋅ 🌧 31 °C

    Heute ging die erste Tour mit dem TukTuk los. Das Tagesziel war Anuradhapura. Zuerst aber ging ich noch einmal mit Vic frühstücken, bevor ich dann auscheckte, die Inspektionen durchführte und losfuhr. Die Fahrt dauerte etwa 5 Stunden und war relativ eintönig. Ich wurde von einem Polizisten angehalten, der mich kurz fragte, woher ich käme, und dann durfte ich weiterfahren. Ich erfuhr schon im Vorfeld, dass dies wohl sehr häufig passieren wird.

    Mitten auf dem Weg ging dann mein Benzin aus. Ich hatte nicht damit gerechnet, denn ich ging davon aus, dass mein Tank voll sei und man mit vollem Tank erst nach 100 km tanken sollte. Es waren aber noch keine 100 km. Der TukTuk hat aber zum Glück einen Reservetank, den man durch das Drehen eines Ventils öffnen und damit nutzen kann. Ich fuhr dann zur nächsten Tankstelle. Das Benzin ist hier im Vergleich zu Südostasien, wo man teilweise nur 50 Cent für einen Liter zahlte, mit 1 € etwas teurer. Getankt wurde 92 Octane. Ich gewöhnte mich relativ schnell an das Fahren und auch an das sehr entspannte Tempo. Mit dem TukTuk durfte man maximal 40 km/h fahren. Auch der Sitz war sehr gemütlich und machte die Fahrt sehr angenehm, solange man nicht durch dichten Verkehr fahren musste.

    In der Unterkunft angekommen, checkte ich ein, fuhr dann noch einmal los, um etwas im Supermarkt zu kaufen, bevor ich den restlichen Tag in der Unterkunft chillte. Am Abend kam dann ein heftiges Gewitter auf. Es blitzte gefühlt jede Sekunde, und teilweise waren die Einschläge sehr nah und extrem laut. Zum Abendessen bekam ich etwas von der Unterkunft und saß zusammen mit einer Französin, die ebenfalls dort übernachtete. Ihr Englisch war nicht sehr gut, weshalb die Kommunikation schwierig war. Ich konnte mir aber trotzdem ein paar Tipps für meine Reise besorgen. Es gab Curry mit Reis zu essen.

    Am nächsten Tag fuhr ich in die Stadt, um dort etwas zu essen. Der Kellner war sehr interessiert und wollte viel von mir wissen. Im Allgemeinen habe ich das Gefühl, dass die Menschen hier sehr interessiert an einem sind. Auch die Freundlichkeit der hier lebenden Menschen fällt direkt auf. Man wird auch ständig angeschaut; es scheint noch nicht so üblich zu sein, Europäer zu sehen. Vielleicht ist es einfach noch ungewohnt für sie.

    Nach dem Essen fuhr ich zum Mihintale Rock, einer Tempelanlage östlich der Stadt. Generell ist Anuradhapura bekannt für seine vielen Tempel, die teilweise mehrere Tausend Jahre alt sind. Zwei Anlagen stehen sogar unter dem Schutz der UNESCO. Tatsächlich interessieren mich Tempel gar nicht mehr – es sei denn, sie sehen besonders aus. Auf meiner Reise habe ich nämlich schon zu viele gesehen. Zum Mihintale Rock bin ich vor allem wegen der Aussicht auf die Umgebung gefahren.

    Vor Ort angekommen, wurde mir empfohlen, den Tuk-Tuk komplett offen zu lassen. Ich hatte nämlich teilweise noch die Regenplane ausgerollt. Denn wenn der Tuk-Tuk zu ist, versuchen die Affen einzubrechen und machen dabei die Plane kaputt. Man sah auch schon direkt die ersten Affen, was mich freute. Es ging dann erstmal einige Treppen hoch zur Tempelanlage. Am Eingang musste ich meine Latschen ausziehen und bekam ein Tuch um die Hüfte gebunden, denn man durfte nicht mit Schuhen hinein und musste seine Beine und Schultern bedecken. Es gab drei Aufgänge, die man hochgehen konnte. Ich entschied mich zuerst dafür, zum ersten Teil der Anlage zu gehen, wo zwei Dagobas (glockenförmige Tempelgebäude) standen. Auf dem Weg nach oben ging man über schwarze Felsen, die durch die Sonne extrem heiß waren. Ich musste immer von Schatten zu Schatten rennen, damit meine Füße nicht verbrannten.

    Eines der Dagobas wurde gerade gestrichen, was sehr interessant und lustig aussah, denn auf einer einzelnen Leiter standen vier bis fünf Leute und strichen parallel das Gebäude in Weiß. Einer der Arbeiter meinte zu mir, dass sie die Dagobas einmal im Jahr streichen. Auf dem Weg nach unten verbrannte ich mir dann tatsächlich meine Sohlen. Meine Füße waren ab diesem Punkt so schmerzempfindlich geworden, dass das Barfußlaufen auf jeder Oberfläche schmerzte. Ich entschied mich deshalb, die anderen beiden Aufgänge nicht mehr hochzugehen, da dort auch so gut wie kein Schatten war. Also ging ich wieder nach unten und machte noch ein paar Fotos von den Affen.

    Anschließend fuhr ich noch zu einem anderen Bereich, wo einige weitere Tempel standen, fuhr dort aber nur umher, ohne sie mir aus der Nähe anzuschauen. Danach fuhr ich wieder zurück zur Unterkunft. Dort aß ich dann auch wieder zu Abend. Dieses Mal waren noch ein Amerikaner und ein Paar aus London mit dabei. Wir tranken ein Bierchen und quatschten viel über Sri Lanka. Es war ein sehr netter Abend.
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  • Sri Lanka - Negombo

    Apr 25–28 in Sri Lanka ⋅ ⛅ 30 °C

    Heute ging es nach Sri Lanka, das letzte Ziel meiner langen Reise. Tatsächlich war die Idee, dorthin zu fliegen, sehr spontan und nicht vorher geplant. Aber genau deshalb freute ich mich umso mehr, denn es ist im Vergleich zu den Ländern, in denen ich schon war, etwas ganz Neues. Gegen 16 Uhr bin ich in Colombo gelandet. Interessanterweise beträgt der Zeitunterschied zu Berlin 3:30 Stunden, also noch einmal etwas komplizierter zu rechnen als bisher. Die Immigration ging relativ schnell, allerdings musste ich diesmal länger auf mein Gepäck warten als gewohnt. Am Ende war ich trotzdem schnell aus dem Flughafen raus und nahm mir anschließend ein Uber nach Negombo, das südlich vom Flughafen liegt und etwas ruhiger als Colombo selbst ist. Nach dem Einchecken ging ich abends noch etwas Leckeres essen. Ich freute mich auch schon auf das Essen hier, da ich annahm, dass es dem indischen Essen, das ich liebe, sehr ähnlich ist. Heute gab es Chicken Curry, das mit sehr vielen verschiedenen Beilagen serviert wurde und mega lecker war.

    Am nächsten Tag ging ich mein erstes Kottu frühstücken, welches hier in Sri Lanka ein typisches „Resteessen“-Gericht ist, bei dem verschiedene Zutaten zusammen mit Roti (Brot) gemischt, zerkleinert und gebraten werden. Ich hörte schon von mehreren, dass dies deren Lieblingsgericht in Sri Lanka ist. Die erhaltene Portion war riesig, ich habe es gerade so aufessen können. Als Frühstück auf jeden Fall viel zu viel. Geschmacklich war es okay.

    Anschließend ging es dann mit dem Uber zum Tuk-Tuk-Verleih, denn heute war ein besonderer Tag. Ich entschied mich nämlich, für die Zeit in Sri Lanka ein Tuk-Tuk auszuleihen und damit die Insel zu bereisen. Ich wollte nämlich zum Abschluss meiner Reise noch einmal etwas Besonderes machen. Vor Ort angekommen, bekam ich als Erstes meinen lokalen Dreiradführerschein, den ich für das Fahren hier brauchte. Dafür musste ich im Vorfeld einen internationalen Führerschein dem Verleih schicken, und sie kümmerten sich dann darum, mir den lokalen Führerschein zu besorgen. Anschließend musste ich mir ein 20-minütiges Video über das Fahren von Tuk-Tuks anschauen, in dem alle möglichen Fragen geklärt wurden.

    Nach dem Video wurde mir dann eine Mitarbeiterin zugewiesen, mit der ich eine Übungsfahrt durchführen sollte. Als Erstes zeigte sie mir, wie man eine tägliche Inspektion durchführte, was das Prüfen des Ölstandes und der Bremsflüssigkeit beinhaltete. Dann ging es los mit der Übungsfahrt, bei der zunächst sie fuhr und ich hinten drauf saß. Die Schaltung war hier anders, als man es vom Motorrad oder Auto kennt. Man schaltete wie beim Fahrrad durch das Drehen am Lenker. Per Hebel, wie beim Motorrad, zog man dabei an der Kupplung. Dies war nicht immer ganz einfach, musste ich dann feststellen, als ich selbst fuhr. Denn es war relativ einfach, auch zwischen den Gängen zu landen, wodurch man dann nicht vom Fleck kam. Für das Rückwärtsfahren musste man im ersten Gang einen Hebel ziehen – eine kleine Herausforderung, sich daran erst einmal zu gewöhnen.

    Ich fuhr etwa 20 Minuten, bevor die Übungsfahrt dann zu Ende war. Zuletzt ging es dann nur noch um die Formalitäten und die Dokumentation aller bereits vorhandenen Schäden, bis ich das Tuk-Tuk dann mitnehmen durfte. Netterweise durfte ich das Tuk-Tuk auf dem Grundstück der Unterkunft parken, obwohl dort kaum Platz war.

    Am Tag darauf verbrachte ich ein wenig Zeit am Strand und telefonierte mit meiner Familie. Am Nachmittag kamen dann Vanessa und Vic (eine Freundin von Vanessa) in derselben Unterkunft an. Die beiden waren schon einen knappen Monat hier in Sri Lanka, und ich konnte mir deshalb von ihnen einige Tipps geben lassen. Wir quatschten viel, gingen gemeinsam Abend essen und chillten dann noch eine Weile in der Unterkunft. Vanessa hatte ich ja damals in Neuseeland am Anfang meiner Reise kennengelernt und war mit ihr zusammen mit den anderen beiden Mädels, Theresa und Miriam, in Indonesien. Es war schön, sich wiederzusehen und sich auf dem Laufenden zu halten.
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  • Songkran - Chiang Mai

    Apr 8–18 in Thailand ⋅ ☁️ 36 °C

    Es ging wieder zurück nach Chiang Mai aus einem besonderen Grund: Songkran naht, das thailändische Neujahrsfest. Ich hatte davon schon vor meiner Reise Videos gesehen und wollte es unbedingt miterleben. Denn dieses Neujahr ist ganz anders als das, was man aus anderen Ländern kennt. Es wird hier über mehrere Tage gefeiert und zwar in riesigen Wasserschlachten. Dazu aber später mehr.

    In Chiang Mai angekommen, fühlte ich mich auf Anhieb wohl. Ich kann nicht genau beschreiben, was es ist, aber irgendwie war Thailand von allen Ländern, die ich bereist habe, das Land, das mir ein besonderes Gefühl von Wohlsein und Zufriedenheit brachte. Zum einen freute ich mich mega auf das leckere Essen hier. Gerade Khao Soi wurde zu einem meiner Lieblingsgerichte auf meiner Reise. Zum anderen freute ich mich auf die sehr entspannte Stimmung, die gerade hier im Norden herrschte. Außerdem war hier alles sehr günstig, was dazu führte, dass ich weniger auf mein Budget achten musste – selbst wenn ich Dinge tat wie mich massieren lassen oder einen Roller ausleihen, um irgendwas zu erkunden.

    Die ersten Tage nutzte ich, um die aktuelle Aufgabe, an der ich für mein Projekt arbeitete, fertigzustellen, damit ich mich danach voll und ganz auf den Rest fokussieren konnte. Und tatsächlich hatte ich das auch geschafft. Außerdem lernte ich Cindy kennen, eine Taiwanesin, mit der ich zusammen zu Abend aß. Zwei Tage vor Songkran trafen wir uns dann noch gemeinsam mit ein paar ihrer Freunde am Abend und gingen in eine Bar. Auch wenn das offizielle Songkran noch nicht begonnen hatte, gab es an dem Ort, wo wir uns trafen, eine große Party, wo auch schon die Wasserschlachten losgingen. Während des Festes lief jeder an bestimmten Orten mit Wasserpistolen oder Wassereimern herum, und man wurde von allen Seiten nass gemacht. Es war unmöglich, trocken zu bleiben. Da wir an dem Abend damit so gar nicht gerechnet hatten, versuchten wir unser Bestes, um dem auszuweichen.

    Am Folgetag fuhren wir gemeinsam mit Cindy, Ayush (Singapur) und Shiezza (Philippinen) mit zwei Rollern zu den Sticky Waterfalls. Bis auf Cindy hatte ich die anderen beiden erst gestern Abend kennengelernt. Um gewappnet zu sein, kaufte ich mir zuvor eine Wasserpistole und nahm sie mit. Aus den Erfahrungen von gestern waren wir alle diesmal entsprechend vorbereitet – nass werden war also kein Problem.

    Auf dem Weg zu den Sticky Waterfalls saß ich hinten auf Cindys Roller mit. Am Straßenrand standen ab und zu vor allem Kinder mit Eimern bereit, um die Rollerfahrer zu treffen. Ich fand es mega spaßig, kann mir aber auch vorstellen, dass es nicht immer ganz ungefährlich ist. Auch bei den Sticky Waterfalls waren einige Besucher mit Wasserpistolen vor Ort, und wir lieferten uns einige Duelle. Ich verstand mich außerdem mit den anderen dreien super, was den Tag sehr besonders machte.

    Auf dem Rückweg fuhr ich dann selbst. Dieses Mal standen noch mehr Leute am Straßenrand. Es gab auch einen Moment, in dem ich bei fast 80 km/h eine volle Ladung Wasser aus einem Eimer abbekam. Dieser Moment war dann etwas weniger lustig, denn der Aufprall schmerzte und man verlor für einen kurzen Moment die Sicht.

    Zurück in Chiang Mai trennten wir uns, und Cindy und ich fuhren erst einmal zu ihrem Hotel, da ihr Handy leer war. Auf dem Weg ging dann plötzlich der Sprit aus. Zum Glück waren wir nicht weit vom Hotel entfernt, weshalb sie erst einmal alleine dorthin ging. Den Roller ließen wir vorerst stehen und fuhren mit einem Grab-Taxi zu einem thailändischen Hotpot-Restaurant, wo wir zusammen mit Shiezza zu Abend aßen. Danach besorgten wir noch Benzin von einer Tankstelle, füllten es in eine Wasserflasche ab und fuhren mit dem Grab-Taxi zurück zum Roller. Zu dritt fuhren wir dann noch zu einer Bar, wo auch Ayush dazukam und wir den restlichen Abend verbrachten.

    Am 13. April ging dann das offizielle Songkran los. Das Zentrum von Chiang Mai ist von einem viereckig verlaufenden Wassergraben umgeben, neben dem auch eine breite Straße verläuft. Genau auf dieser Straße fanden die Wasserschlachten statt. Nachdem ich etwas gegessen hatte, füllte ich meine Wasserpistole und ging zu dieser Straße, die keine 100 m entfernt war. Ich war direkt im Geschehen, und es machte einfach nur Spaß. Auf der Straße fuhren viele Autos, Roller und vor allem Pick-ups, auf deren Ladeflächen Menschen zusammen mit großen Wassertonnen standen und sich unerbittliche Wasserschlachten mit allen anderen lieferten. An den Straßenrändern standen bei vielen Restaurants, Cafés oder anderen Läden ebenfalls Wassertonnen oder Planschbecken mit Wasser, aus denen man Nachschub holen konnte. Viele pumpten auch Wasser aus dem Graben. Da es nicht das sauberste Wasser war, achtete ich immer darauf, dass mir kein Wasser in den Mund gelangte – was aber nahezu unmöglich war. Teilweise hatten Leute Eis im Wasser, was beim Abbekommen für schreckhafte Momente sorgte. Ich freute mich immer, wenn ich irgendwo Eiswasser bekam, weil man damit stärkere Reaktionen von anderen hervorrufen konnte, wenn man sie damit abschoss.

    Ich hatte mega viel Spaß, das Kind in mir kam zum Vorschein, und ich war einfach nur glücklich. Auch wenn ich gerade alleine war, fühlte ich mich nicht so, denn hier feierte man mit allen zusammen. Jeder hatte Spaß, jeder lachte, jeder genoss es – so kam es mir zumindest vor, und diese Stimmung war einfach ansteckend. Neben dem Wasser liefen viele auch mit Behältern herum, in denen Babypuder mit Wasser gemischt war. Diese Substanz schmierten sie anderen ins Gesicht, was einen religiösen Ursprung hat und zur Reinigung sowie zum Schutz dient. Auch hier blieb niemand verschont. Ich fragte mich, wie viele wohl nicht mit dem Festival gerechnet hatten und dann klitschnass wurden, ohne es zu wollen. 😂

    Nach etwa zwei Stunden kamen dann die anderen drei vom Vortag dazu, und wir beschlossen, in meinem Hostel erst einmal kurz zu entspannen, ein Bierchen zu trinken und anschließend noch etwas essen zu gehen. Im Restaurant tranken wir dann auch noch ein wenig. Unser nächstes Ziel war die Hauptbühne des Festivals, denn dort spielten ab 17 Uhr bis Mitternacht einige DJs, vor allem elektronische Musik. Vorher brachten Cindy und Ayush noch einen Roller weg. Zusammen trafen wir uns dann an der Hauptbühne. Die Party war mega, die Stimmung ebenfalls. Das Coole war auch noch, dass es regnete, was das Feeling noch verstärkte. Von der Bühne aus wurde regelmäßig Wasser ins Publikum geschossen. Ich muss sagen, dass ich lange nicht mehr so viel Spaß hatte wie an diesem Tag und Abend. Zwischendurch besuchten wir noch einige Bars und am Ende eine andere Party, die noch länger andauerte. Irgendwann gegen 4:30 Uhr war ich dann im Bett.

    Am nächsten Tag waren meine Augen komplett vereitert, was an dem vielen Wasser lag, das am Vortag hineingelangt war. Ansonsten gibt es nichts Spannendes zu erzählen, denn der Kater haute extrem rein, und ich lag den ganzen Tag nur im Bett. Ayush und Cindy flogen außerdem an diesem Tag wieder nach Hause.

    Am letzten Tag von Songkran schaffte ich es, mich nachmittags zu motivieren, noch einmal rauszugehen und den letzten Tag von Songkran zu genießen. Ich ging wieder zur Straße und entschied mich, den Graben einmal zu umrunden. Das war eine super Entscheidung, denn mir ging es dadurch in kurzer Zeit wieder viel besser, mein Kreislauf kam in Schwung, und das Wasser war eine willkommene Erfrischung. Es war spannend zu sehen, wie die verschiedenen Seiten der Innenstadt aussahen und dort gefeiert wurde. Aber tatsächlich war im Norden, wo auch mein Hostel lag, am meisten los auf der Straße – mit Ausnahme des Ostens, denn dort befand sich die Hauptbühne.

    Die restlichen Tage waren sehr gechillt. Ich verbrachte Zeit mit der Planung der nächsten Reiseziele, lieh mir an einem Tag noch einen Roller aus, um noch einmal ein wenig in die Berge zu fahren, und ging lecker mit Shiezza zu Abend essen. Ich war froh, dass ich mich entschieden hatte, noch einmal hierher zu kommen. Die Woche war definitiv eines der Highlights meiner Reise. Auch muss ich sagen, dass Thailand eines der wenigen Länder ist, zu denen es mich immer wieder hinziehen wird – aus den bereits am Anfang genannten Gründen. Ich kann es kaum erwarten, bis ich wieder hier bin.
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  • Zurück in Taipeh

    Mar 30–Apr 8 in Taiwan ⋅ 🌧 15 °C

    Zurück in Taipeh verbrachte ich noch einmal viel Zeit mit meinem Projekt. Ich war nämlich gerade dabei, eine Webseite neu zu programmieren, und wollte dies unbedingt noch fertigstellen, bevor der letzte Teil meiner Reise begann. Leider war das Wetter hier auch wieder sehr wechselhaft. Trotzdem war die Zeit in Taipeh etwas Besonderes.

    Zum einen traf ich Jacky wieder. Jacky ist ein Taiwanese, den ich vor einigen Jahren auf dem Jakobsweg in Spanien kennengelernt hatte. Wir liefen damals einige Abschnitte zusammen und teilten häufig dieselben Unterkünfte. Später besuchte er mich sogar noch einmal in Berlin. Es war etwas Besonderes, ihn diesmal auf der anderen Seite der Welt zu treffen. Wir gingen zusammen auf einen Nachtmarkt, wo er mir einige sehr leckere lokale Snacks zeigte.

    Zum anderen feierte ich am 2. April meinen 33. Geburtstag. Besonders war, dass zwei Freunde aus Deutschland, Janine und Markus, zufällig auch gerade in Taipeh waren. Gemeinsam mit den beiden und Jacky gingen wir in ein All-you-can-eat-Hotpot-Restaurant. Wir hatten vier verschiedene Brühen, und an einer Theke mit verschiedenstem Fleisch, Gemüse, Meeresfrüchten und anderen Zutaten konnte man sich so viel nehmen, wie man wollte. Getränke, auch Bier, waren ebenfalls inbegriffen. Es war mega lecker. Außerdem bekamen wir vom Restaurant noch zwei kleine Hummer als Geburtstagsgeschenk. Nach dem Essen gingen wir noch in eine Bar. Jacky musste sich jedoch vorher schon verabschieden. Der Deutsche Niklas, den ich im Hostel kennengelernt hatte, kam aber noch vorbei. Es war ein lustiger gelungener Abend für mich.
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  • Luodong

    Mar 25–30 in Taiwan ⋅ ☁️ 27 °C

    Die folgenden Tage verbrachte ich in Luodong, einer kleinen Stadt nördlich von Hualien City. Tatsächlich verbrachte ich die meiste Zeit damit, weiter an meinem Projekt zu arbeiten, und war deshalb häufig in einem Café. Ich stellte nämlich fest, dass ich so langsam reisemüde wurde. Zum einen war das Wetter hier in Nordtaiwan sehr regnerisch. Aber ich war überhaupt nicht motiviert, weiter südlich zu reisen, wo das Wetter besser war. Ich vermutete, es lag vor allem daran, dass das Ende der Reise immer näher rückte, ich dadurch viele Gedanken an die Zeit danach verlor und meine Motivation eher in dieser Richtung stieg. Deshalb arbeitete ich lieber aktuell an meinem Projekt, als dass ich in Taiwan noch etwas bereiste.

    Außerdem hatte ich schon weitere Pläne für die restliche Zeit gemacht, und deshalb blieb mir nicht mehr so viel Zeit in Taiwan. Ich fragte mich häufig, ob ich nicht ein schlechtes Gewissen haben sollte, diese Zeit nicht zu nutzen. Aber das hatte ich kein bisschen – aus für mich guten Gründen. Denn nur weil ich mir nicht alle Sehenswürdigkeiten anschaute und so viel wie möglich vom Land erkundete, war das Eintauchen in den Alltag an einem für mich unbekannten Ort trotzdem etwas Besonderes. Ich genieße diesen Lifestyle, irgendwo auf der Welt in einem Café zu sitzen und von dort zu arbeiten. Schon bei meiner damaligen Australien-Reise merkte ich, dass meine Produktivität dadurch stieg. Nichtsdestotrotz war mir bewusst, dass ich nicht mehr viel Zeit hatte, bis ich wieder heimfuhr, weshalb ich auch schon Pläne machte, die letzten Wochen noch einmal zu einer sehr besonderen Zeit werden zu lassen.
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  • Hualien City & Taroko-Nationalpark

    Mar 23–25 in Taiwan ⋅ ☁️ 23 °C

    Mit dem Zug ging es heute entlang der Nordostküste weiter nach Hualien City, eine Kleinstadt, die etwa 2 Stunden von Taipeh entfernt liegt. Die Stadt selbst liegt auch am Meer und ist von Bergen umgeben, was sie zu einem beliebten Urlaubsziel macht. Generell ist der Norden von Taiwan relativ bergig, von dem, was ich bisher so mitbekommen habe. Nachdem wir an unserer Unterkunft zuerst unsere Taschen abgelegt hatten, gingen wir zur Küste. Die Sonne schien heute so extrem, dass es für mich sehr anstrengend wurde, ohne Sonnenbrille. Nachdem sie mir auf den Philippinen relativ schnell kaputtgegangen war, hatte ich mir noch keine neue besorgt.

    Die Küste war relativ unspannend. Durch sehr viel Schutt und Treibholz war der Strand nicht sehr einladend zum Chillen. Die Vermutung war, dass durch die häufigen Taifune und auch das starke Erdbeben das ganze Geröll von den Bergen hier runtergespült wird. Auch wirkte die Stadt bisher sehr ruhig und verlassen, wir begegneten nicht vielen Menschen. Nur kurz nachdem wir an der Küste entlangliefen, überholte uns eine Gruppe von Jugendlichen, die etwas sangen. Nachdem meine Mutter versuchte, halblaut mitzusingen (ohne den Text und die Sprache zu kennen), fragte die Gruppe uns, ob sie mit uns ein Foto machen dürfe.

    An einem Supermarkt gingen wir etwas einkaufen. Wir waren alle hungrig, was dazu führte, dass wir jede Menge Snacks kauften, auch einige unbekannte Sachen zum Ausprobieren. Danach ging es langsam Richtung Unterkunft. Auf dem Weg kamen wir an einer Halle mit Greifarm-Maschinen vorbei, wo viel los war. Wir entschieden uns, hineinzugehen. Dieses Mal gewannen wir wieder etwas. Die Maschinen funktionieren in Taiwan anders als in Japan. Wie schon in Taipeh werfen die Greifarme die Gegenstände in die entgegengesetzte Richtung des Ausgangs. In dieser Halle waren die Maschinen aber so gefüllt, dass sie z. B. bei richtiger Vorbereitung in den Ausgang runterrollen konnten. Ich fand es interessant, wie süchtig diese Maschinen machen können. Teilweise haben wir große Sachen gewonnen. Der Teil der Stadt war auch wieder lebendiger.

    Nachdem wir zurück in der Unterkunft waren, eingecheckt hatten und jeder von uns erst mal sein eigenes Ding gemacht hatte, sind wir am frühen Abend zum Autoverleih und haben uns ein Auto für morgen reserviert. Tatsächlich verliehen viele Vermietungen nur an Einheimische, weshalb wir erst mal den richtigen suchen mussten. Danach sind wir vom Bahnhof mit dem Bus zum Nachtmarkt der Stadt gefahren. Dieser gefiel mir viel besser als der letzte in Taipeh, da es viel gechillter war. Leider gab es auch hier aber wieder tierwohlfragliche Stände. Nachdem wir uns den Magen vollgeschlagen hatten, ging es wieder zurück zur Unterkunft.

    Am nächsten Morgen holten wir gegen 8:30 Uhr unser Mietwagen ab und besorgten uns dann erst einmal etwas zum Frühstücken sowie Snacks für die heutige Fahrt. Denn heute wollten wir in den Taroko-Nationalpark. Das Problem, das wir jedoch hatten: Durch das schwere Erdbeben im letzten Jahr ist die Zufahrtsstraße wegen andauernder Arbeiten die meiste Zeit gesperrt. Nur zu bestimmten Zeitfenstern wird die Zufahrt geöffnet. Eines wäre um 10 Uhr gewesen, das wir jedoch nicht geschafft hätten, weshalb wir das nächste Zeitfenster um 12 Uhr wählten. Bis dahin fuhren wir aber schon einmal in die Richtung und erkundeten ein wenig die Küste.

    Zuerst hielten wir an einem kleinen Park in der Nähe eines Militärstützpunkts. Das war jedoch schon alles, was wir sehen konnten, denn die ganzen Aussichtspunkte entlang der Küste waren gesperrt, da sie aufgrund des Erdbebens nicht betretbar sind. Nachdem wir ein wenig umhergefahren waren, unter anderem durch sehr gruselig wirkende, kahle, enge Gesteinstunnel, machten wir uns auf den Weg zum Eingang des Taroko-Nationalparks.

    Um Punkt 12 Uhr wurde die Straße dann geöffnet und wir konnten in den Nationalpark hineinfahren. Man fuhr größtenteils innerhalb einer Schlucht entlang der Berge und durch Tunnel. Die Aussicht war wirklich toll. Leider war ich selbst der Fahrer, weshalb ich kaum Fotos von der Fahrt machen konnte, aber ich liebte das Fahren, weshalb es mich nicht störte. Es war auch sehr kurvenreich, also ideal für eine Fahrt mit dem Motorrad. Auf dem Weg sah man viele Stellen, an denen noch an Hängen gearbeitet wurde, um diese z.B. mit Stahlseilen zu befestigen oder lose Steine zu entfernen. Ich vermute, dass dies der Grund ist, warum die Straße meist gesperrt ist, weil es einfach zu gefährlich ist.

    Die Tianxiang Recreation Area war der erste Ort, an dem man parken konnte. Es war ein sehr kleiner Ort. In der Gegend befanden sich auch viele Affen. Über eine rote Brücke konnte man über die Schlucht zu einem Tempel gelangen. Die Aussicht auf die Umgebung war toll. Der Tempel selbst war jedoch nicht das Highlight des Ortes. Nachdem wir uns dort umgesehen hatten, blieben uns nur noch zwei Stunden, bis wir zu einem bestimmten Zeitfenster wieder aus dem Park heraus sein mussten. Wir fuhren also weiter.

    Nach etwa 45 Minuten Fahrt entschieden wir uns, wieder umzudrehen. Denn bis hierher gab es keinen weiteren Haltepunkt und die Zeit wurde knapp. Bei meiner Mutter und Frank trat zudem langsam eine leichte Übelkeit auf, aufgrund der vielen Kurven. Auf dem Rückweg hielten wir noch an zwei Stellen, an denen ich meine Drohne fliegen ließ, bevor wir dann wieder an der Tianxiang Recreation Area ankamen. Dort mussten wir dann noch ein wenig warten, bis die Zufahrt geöffnet wurde. Der Rückweg war für mich auch noch einmal sehr schön, weil man die Schlucht aus einer anderen Perspektive sehen konnte.

    Zurück in der Unterkunft war es dann Zeit für meine Mutter und Frank, ihre Sachen zu packen, denn für sie ging es heute zurück nach Taipeh. Gemeinsam gaben wir noch das Auto ab und gingen dann zum Bahnhof. Am Bahnhof holten sich meine Mutter und ich noch etwas bei Starbucks, was unser Ding war. Dann hieß es Abschied nehmen.

    Ich freute mich sehr über die gemeinsame Zeit mit meiner Mutter und Frank. Wir erlebten in so kurzer Zeit sehr viele tolle Dinge. Für mich war das aber auch gleichzeitig sehr intensiv, denn meine Reisegeschwindigkeit ist normalerweise viel langsamer – verständlich, da ich ja viel mehr Zeit habe als die beiden. Ich merkte, dass dieses Reisetempo nicht meins ist, da man durch die vielen Erlebnisse sehr schnell aus den Augen verliert, was eigentlich alles passiert ist. Umso besser ist es, dass ich die Erlebnisse noch einmal niederschreibe, weil man sich so all die Erlebnisse noch einmal vor Augen führt. Andererseits haben wir in kurzer Zeit echt vieles sehen können, was gerade in teureren Ländern wie Japan vorteilhaft ist. Ich bin sehr froh darüber, einen Teil meines Abenteuers zusammen mit meiner Familie verbracht zu haben. Danke für den Besuch! ❤️
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  • Taipeh

    Mar 19–23 in Taiwan ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute flogen wir gemeinsam nach Taipeh in Taiwan, worauf ich mich schon freute. Taiwan ist wieder so ein Land, von dem ich fast gar nichts weiß, außer der gewaltigen Hardware-Industrie und dem Konflikt mit China. Mit einer Stunde Verspätung kamen wir in Taipeh an und fuhren mit der Bahn zum Hauptbahnhof, was etwa eine Stunde dauerte. Hier war es zum Glück wieder wärmer als in Japan. Vom Hauptbahnhof sind wir dann zu unserem Hotel gelaufen. Abends war die Stadt auf jeden Fall bunt durch die vielen Werbescreens und andere Beleuchtungen. Nachdem wir eingecheckt hatten, sind wir in ein chinesisches Restaurant nebenan essen gegangen. Ich fand es sehr lecker und freute mich, wieder mehr chinesische Gerichte essen zu können. Die Besitzerin des Ladens war mega nett und lustig drauf, was für gute Stimmung sorgte. Nach dem Essen sind wir dann noch durch die Gegend geschlendert.

    Am nächsten Morgen holten wir uns erst einmal etwas zum Frühstücken und aßen es in einem Park nebenan. Anschließend gingen wir noch einmal zurück in unser Hotel, packten unsere Sachen und fuhren dann mit der Bahn zum Elefantenberg (Xiangshan). Der Berg war relativ weitläufig und hatte viele verschiedene Wanderwege. Das Besondere war die tolle Aussicht auf die Stadt. Das Wetter war perfekt, die Sonne schien und es war auch nicht zu warm, was bei der Aktivität von Vorteil war. Außerdem war die Natur voller verschiedenster Schmetterlinge. Mir gefiel es hier mega, es war ein schöner Anfang des Aufenthalts.

    Nachdem wir nach einer Weile wieder vom Berg herunter waren, gingen wir in Richtung Innenstadt zum 101 Tower (World Financial Center), dem größten Gebäude Taiwans und Wahrzeichen der Stadt. Auf dem Weg gingen wir noch zu einem Mobilfunkanbieter und holten uns eine SIM-Karte, um Internet zu haben. Im 101 Tower gingen wir dann etwas essen und anschließend zum Daan Park. Dieser Park war wirklich mega schön und bot den hier lebenden Menschen echt viel. Es gab viele unterschiedliche Bereiche mit zahlreichen verschiedenen Pflanzen, Fitnessgeräten, Teichen und z.B. einer großen Insel für Vögel. Außerdem gab es dort extra installierte Physiotherapiehilfen, zum Beispiel für Menschen, die das Laufen neu lernen müssen. Der Park war echt toll und sehr gepflegt.

    Zum Abend hin sind wir dann erst einmal zurück ins Hotel und anschließend noch einmal raus, um die Umgebung weiter zu erkunden. Wir versuchten wieder unser Glück bei einigen Greifarm-Maschinen, bemerkten aber schnell, dass diese hier im Vergleich zu denen in Japan unmöglich zu knacken waren. Teilweise warfen die Greifarme beim Anheben eines Kuscheltiers dieses noch weiter vom Loch weg.

    Am nächsten Morgen fuhren wir zuerst wieder zum Daan Park, um dort in der Nähe bei einem Bäcker, den wir gestern gesehen hatten, etwas zum Frühstück zu kaufen, und setzten uns dann damit in den Park. Anschließend schauten wir uns noch den restlichen Teil des Parks an, da wir gestern nicht alles gesehen hatten.

    Als Nächstes ging es dann zur Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle, wo eine Statue des ersten Präsidenten der Republik China stand, der nach der Flucht der Chinesen vom Festland nach Taiwan dort regierte. Der Platz davor war riesig und diente großen Ansammlungen bei besonderen Anlässen des Landes.

    Danach fuhren wir noch zu einer Mall, die voller Elektronikgeschäfte sein soll, und schauten uns dort um. Im ersten Gebäude war fast alles nur voller PC-Hardware. Im zweiten wurde es dann schon etwas interessanter. In einem Shop bekam ich die Gelegenheit, ein Sim-Racing-Rig auszuprobieren, das sich während der Fahrt auch noch bewegte. Es war okay, fühlte sich nicht sehr hochwertig an, trotzdem eine nette Spielerei.

    Zum Abschluss fuhren wir dann noch einmal nach Tamsui, einem Stadtteil, der sich direkt am Wasser befindet. Direkt am Bahnhof wurden Frank und meine Mutter zunächst aufgefordert, an einem Platz mit gespielter Musik zu tanzen, was sie dann auch taten. Anschließend gingen wir an der Promenade entlang. Das Wetter war auch heute top. Wir gingen bis zum Pier, um uns den Sonnenuntergang anzuschauen. Danach gingen wir noch zu Subway und anschließend zurück zum Hotel.

    Am nächsten Tag entschied ich mich, auszuschlafen und den Tag alleine zu starten, während die anderen beiden schon früh raus waren. Es war nämlich wieder Formel-1-Wochenende. Nachdem ich etwas gefrühstückt hatte, schaute ich mir den Sprint an. Danach ging ich zu einer Wäscherei und wusch dort meine Wäsche, während ich noch das Qualifying ansah.

    Als ich dann fertig war, ging ich zur Dihua Street, wo ich die anderen beiden traf. Ich holte mir dort eine Teigtasche mit Fleisch und nachdem wir ein wenig umhergelaufen waren, gingen wir zum Dadaocheng Pier Plaza, das direkt nebenan lag und sich an einem großen Fluss befand. Dort schauten wir uns die Verkaufsstände an, bevor wir dann an der Promenade entlang weiter zur Metro gingen.

    Mit der Bahn fuhren wir dann zum Shilin Nightmarket. Leider war es dort mega voll. Wir probierten dort einige Snacks aus. Mein Favorit waren die Suppen-Dumplings, Teigtaschen, in denen Fleisch und Suppe waren – mega lecker. In dem Markt gab es auch sehr fragwürdige Stände, wie zum Beispiel ein Fischbecken, in dem Kinder die Fische mit einem Netz herausfischen konnten. Man konnte sehen, wie die Fische die ganze Zeit damit beschäftigt waren zu fliehen, was mega stressig sein muss. Dasselbe gab es auch mit Garnelen, bei denen man mit einer Mini-Angel und einem Haken die Garnelen herausfischen musste. Dabei war die Angelschnur aber so weich, dass sie im Wasser sehr leicht riss. Wahrscheinlich gewann man etwas, wenn man eine Garnele gefangen hatte.

    Nachdem wir mit dem Markt fertig waren, fuhren wir zurück zum Hotel und packten unsere Sachen für die morgige Weiterfahrt zu einem anderen Ort.
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  • Osaka

    Mar 15–19 in Japan ⋅ ☁️ 8 °C

    Es ging weiter nach Osaka. Hierfür sind wir vom Tokyo Hauptbahnhof mit dem Shinkansen Bullet Train gefahren, der mit bis zu 320 km/h der schnellste Zug in Japan ist. Bei einer Strecke von 514 km bis nach Osaka dauert die Fahrt nur etwa 2,5 Stunden. Im Zug hatte man wirklich viel Platz und die Sitze waren sehr bequem. Ich war ziemlich müde, weshalb ich die meiste Zeit schlief. In der Zeit, in der ich wach war, war es trotzdem schön anzusehen, wie Japan außerhalb der Stadt aussah. Tatsächlich gab es nicht sehr viele Gebiete, die nicht mit Häusern oder Industrie bebaut waren.

    Gegen Mittag in Osaka angekommen, fiel mir direkt die eisige Kälte auf. Ich war für diese Temperaturen nicht gewappnet. Da wir noch etwas mehr als zwei Stunden bis zum Check-In hatten und die Unterkunft relativ nah war, überlegten wir, was wir in dieser Zeit noch machen könnten. Da mir mein großer Rucksack zu groß war, beschloss ich, ihn erstmal zu verstauen. Da aber alle Schließfächer belegt waren, blieb nur die Option, ihn in einem speziellen Gepäckraum abzugeben, was mich 1000¥ (6€) kostete. Diese Entscheidung war leider sehr überstürzt, denn am Ende machten wir nicht wirklich etwas, was mich im Nachhinein ärgerte. Meine Mutter und Frank entschieden dann, zu Fuß zur Unterkunft zu laufen, während ich mich in Starbucks setzte und dort erstmal noch ein wenig chillte, bevor ich dann meinen Rucksack abholte und dann mit der Bahn zur Unterkunft fuhr.

    Um 15 Uhr konnten wir dann einchecken. Anschließend fuhren wir zum Dotombori Distrikt, wo wir den restlichen Tag verbrachten. Dieser Bezirk ist vor allem für seine vielen Läden, den dort fließenden Kanal und die ganzen bunten Werbetafeln bekannt. Es war regnerisch und ich fror extrem. Ich kaufte mir deshalb eine Mütze dort, die sehr gut gegen die Kälte half. Wir versuchten heute auch nochmal unser Glück mit den Greifarmautomaten. Ich war heute relativ erfolgreich und zog insgesamt drei Sachen raus, Frank eine, und meine Mutter blieb erfolglos. Essentechnisch versorgten wir uns mit kleinen Leckereien, die man hier und dort kaufen konnte. Zurück in der Unterkunft ging ich dann relativ früh schlafen, da wir nun in derselben Unterkunft waren und die anderen beiden einen anderen Schlafrhythmus als ich haben.

    Am nächsten Morgen gingen wir zunächst zu einem Bäcker in der Nähe der Unterkunft und frühstückten dort. Sie boten viele verschiedene Leckereien an, vor allem meine Mutter war sehr begeistert von dem Laden. Anschließend fuhren wir zum Osaka-Schlosspark. Am Eingang des Parks holten wir uns traditionsgemäß noch etwas beim Starbucks, bevor es dann in den Park ging. Im Vergleich zum Nationalen Schloss in Tokio war diese Anlage bei weitem schöner. Es gab unter anderem sehr viele blühende Kirschbäume zu sehen. Leider hatte ich meine Kamera heute zu Hause gelassen, was mich sehr ärgerte. Wir gingen einmal um das Schloss herum, suchten noch einen Geocache, bevor ich mich dann erstmal von den beiden trennte, zur Unterkunft fuhr und mir das Formel-1-Rennen anschaute.

    Nach etwa zwei Stunden fuhr ich wieder zu den anderen, zum Tsutenkaku Tower. Dort angekommen blieben wir aber nicht sehr lang und fuhren dann weiter zum American Village. Dies war eine Gegend mit sehr vielen amerikanischen Läden. Es gab zwar ein paar interessante Läden, im Gesamten aber nichts Aufregendes. Meine Mutter und Frank sind dann irgendwann zurück zur Unterkunft gefahren, während ich mir noch einen Ort zum Essen suchte. Ich fand einen sehr beliebten Ramenladen, wo man hinter einem Vorhang an einem Tresen saß und durch den Vorhang sein Essen bekam. Leider war die Wartezeit mehr als eine Stunde, weshalb ich mich entschied, nicht hier zu essen. Ich fuhr deshalb zurück Richtung Unterkunft und fand einen Ramenladen in der Nähe, wo ich etwas aß.

    Auf den folgenden Tag freute ich mich schon am meisten, denn es ging zum Nara-Park (dazu später mehr). Zuerst gingen wir jedoch erstmal frühstücken. Leider war der Bäcker heute zu, weshalb wir zu 7-Eleven gingen und dort ein paar Snacks holten. Es war mega kalt (5°C) heute früh. Zum Glück hat es aber nicht geregnet. Die Fahrt nach Nara dauerte etwas mehr als eine Stunde. Dort angekommen, gingen wir erstmal ins Starbucks.

    Im Park sah man dann schon direkt die ersten Rehe. Das ist nämlich das Besondere an diesem Park – überall befinden sich Rehe, die man mit speziellen Crackern füttern darf. Diese Rehe verbeugen sich wie die Japaner, um auf diese Weise um Essen zu bitten. Ich holte mir direkt einen Stapel Cracker und fütterte ein paar Rehe. Man musste die Cracker in der Tasche verstecken, denn wenn die Rehe dich mit Crackern in der Hand sahen, umzingelten sie dich. Teilweise schubsten sie dich von hinten und bissen an deiner Kleidung, was aber nicht wehtat, da sie das relativ vorsichtig machten. Als meine Mutter Cracker kaufte und sie in der Hand hielt, wurde sie von einem Reh von hinten geschubst, was meine Mutter erschreckte und alle Cracker fallen ließ. Das war wohl der Plan der Rehe 😂.

    Die Parkanlage war viel größer, als es anfangs aussah, es gab viele Schreine zu sehen. Tatsächlich war es auch ohne die Rehe der schönste Park, den ich bisher in Japan besucht hatte. Die Rehe waren tatsächlich auch überall. Zwar waren die meisten eher an den Eingängen, wo auch die meisten Besucher waren, aber auch in den tieferen Ecken gab es ein paar zu sehen. Ich liebe ja Tiere, deshalb war das auf jeden Fall mein Highlight. Für lustige Augenblicke sorgten ab und zu Besucher des Parks, die aus Angst vor den Rehen wegrannten, während die Rehe ihnen hinterherkamen.

    Es gab auch einen Greifarmautomat mit Reh-Kuscheltieren drin, wo ich mein Glück probierte. Diese waren aber so hoch gestapelt, dass man einen schon durch die Bewegung mit dem Greifarm herausschieben konnte. War ein einfacher Gewinn. Was auch noch cool war, dass wir durch die Suche nach einem Geocache plötzlich noch weitere Teile vom Park entdeckten. Plötzlich waren wir dann in einer Tempelanlage mit toller Aussicht. Nach etwa drei Stunden, die wir im Park verbrachten, waren wir wieder zurück am Eingang. Dort holten wir uns noch einen berühmten Mochi, der dort per Hand geklopft wird. Es war mega lecker. Wir aßen dann noch etwas, bevor wir dann wieder zurück nach Osaka fuhren. Zurück in Osaka holte ich meinen Laptop, setzte mich in ein Starbucks und war noch ein wenig produktiv.

    Am nächsten Tag ging es mit dem Zug nach Kyoto. Die Fahrt dauerte wieder etwas mehr als eine Stunde. Dort angekommen, besuchten wir den Fushimi Inari-Schrein. Dieser ist bekannt für die tausenden Torii (Shinto-Tore), die entlang des gesamten Weges bergauf aufgestellt sind. Am Anfang war es extrem voll, und man kam nur langsam voran wegen der vielen Menschen. Je weiter man jedoch nach oben ging, desto weniger Menschen waren dort. Weiter oben wurde es tatsächlich viel interessanter, weil dort die meisten Schreine waren. Als wir oben waren, nahmen wir einen alternativen Weg nach unten, auf dem fast niemand war und der auch sehr schön war. Dort machten wir eine kurze Pause und snackten etwas.

    Unten wieder angekommen, fuhren wir weiter zum Maruyama-Park. Die Gebäude auf dem Weg sahen sehr historisch aus, was ich schön fand. Generell war Kyoto voller solcher Häuser. Der Park war eine große Anlage mit einigen Tempeln. Für einen Teil musste man Eintritt zahlen, bekam dann aber tolle kleine Holzhütten mit Zen-Gärten und einem Bambuswald zu sehen. Groß war dieser Bereich aber nicht. Zudem konnte man noch in ein Museum gehen, das jedoch maximal zehn Sachen beinhaltete. Danach ging es weiter nach Masuyacho, eine Gegend mit vielen Gassen zwischen historisch gebauten Häusern. Es sah mega cool aus, war aber auch sehr voll, weshalb wir uns dort nicht lange aufhielten.

    Wir entschieden uns dann, weiter zum Stadtzentrum von Kyoto zu gehen, wo wir in einem Starbucks Pause machten. Danach gingen wir kurz in eine Mall, wo wir uns den Nintendo Shop anschauten. Zuletzt besuchten wir den Nishiki-Markt, einen überdachten weitläufigen Markt, der alles Mögliche bot. Wir probierten ein paar Snacks aus und tranken zudem ein paar Shots Sake, bevor es wieder zurück nach Osaka ging.
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  • Tokyo - Teil 2

    Mar 12–15 in Japan ⋅ ☀️ 26 °C

    Nachdem ich im Hostel gefrühstückt hatte, ging es zum teamLab Planets. Es war sehr regnerisch heute, deshalb war der Besuch dort ideal, da es hauptsächlich drinnen war. Vor Ort traf ich Frank und meine Mutter, bevor wir dann gemeinsam hineingingen. Da ich nicht genau weiß, wie ich teamLab beschreiben soll, habe ich hier eine kurze Beschreibung von ChatGPT generieren lassen:

    "teamLab Planets ist ein immersives Kunstmuseum in Tokio, in dem Besucher barfuß durch interaktive, digitale Kunstinstallationen gehen, die Wasser, Licht und Spiegel nutzen, um eine sinnliche Erfahrung zu schaffen. Die Ausstellungen verändern sich durch die Bewegungen der Besucher und erzeugen so eine einzigartige, lebendige Atmosphäre."

    Dies beschreibt es eigentlich ganz gut, nur war man nicht immer barfuß. Aber dazu später mehr. Das Gebäude war in mehrere Bereiche eingeteilt. Im ersten Teil musste man sich tatsächlich die Schuhe und Socken ausziehen und in ein Schließfach legen. Anschließend folgte man kontinuierlich dunklen, leicht beleuchteten Gängen. Anfangs musste man eine Rampe hochgehen, auf der Wasser herunterfloss. Dies sollte die Füße für die darauf folgenden Räume reinigen. Anschließend ging es durch die Ausstellungsräume, wie z.B. ein verspiegelter Raum mit Hunderten von herunterhängenden LED-Streifen oder ein Raum mit knöcheltiefem Wasser, in dem Koi-Fische und Blütenblätter projiziert wurden. Das war mega cool. Am meisten hat mir ein Raum gefallen, in dem man sich auf den Rücken legte und wie im Planetarium auf die Decke schaute, wo eine kontinuierliche Projektion von umherfliegenden, verschiedensten Blütenpflanzen zu sehen war. Die dazu abgespielte Musik sorgte dafür, dass man sich für kurze Zeit vergaß und in einen meditativen Zustand kam.

    Dann gab es noch einen sehr farbenfrohen interaktiven Bereich, in dem man z.B. kleine Kletter- oder Spring-Spiele machen konnte oder auch ein Tier ausmalen konnte, das dann an die Wand projiziert wurde und zum Leben erweckte. In einem weiteren Bereich hingen Hunderte von Orchideen an Schnüren und bewegten sich auf und ab. Insgesamt war es eine coole Erfahrung. Wir verbrachten dort mehr als zwei Stunden.

    Als nächstes ging es mit dem Zug nach Shimbashi. Dort probierten wir Okonomiyaki aus, was ein herzhafter japanischer Pfannkuchen aus Teig, Kohl und verschiedenen anderen Zutaten wie Fleisch ist, der gebraten wird. Ein Koch bereitete diesen direkt auf einem Grill an unserem Tisch zu. Es hat ziemlich lange gedauert, war aber am Ende sehr lecker. Am restlichen Nachmittag sind wir nur noch in der Gegend umhergelaufen und in ein paar Läden gegangen.

    Am nächsten Tag ging ich erstmal alleine nach dem Frühstück zum Pokémon Center in der Nähe des Hauptbahnhofs. Dieses war aber relativ klein und nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Anschließend traf ich mich mit meiner Mutter und Frank auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs, von wo aus wir gemeinsam zum Kaiserpalastpark gingen. Wir umkreisten einmal die gesamte Parkanlage. Tatsächlich war der Park nicht besonders, es gab nicht viel zu sehen. In den Palast selbst sind wir nicht hineingegangen. Interessant waren nur ein paar Kirschbäume und ab und zu eine Aussicht auf die Stadt.

    Nachdem wir etwas gegessen hatten, fuhren wir weiter nach Shinjuku und schauten uns dort die Gegend an. Der Ort ist unter anderem bekannt für die engen Gassen, in denen viele kleine Restaurants sind. Auf einem großen Bildschirm war ab und zu eine kurze 3D-Animation mit einer Katze zu sehen. Aus einem bestimmten Winkel wirkte sie tatsächlich dreidimensional. Anschließend gingen wir auf das Aussichtsdeck des Metropolitan Government Gebäudes, von wo aus man vom 40. Stockwerk Tokio besichtigen konnte. Erst dort merkte man, wie riesig die Stadt ist. Egal, in welche Richtung man schaute, man sah kein Ende des Gebäudemeeres. Es war faszinierend. Wir verbrachten dort Zeit, bis es dunkler wurde. Anschließend gingen wir zurück in Richtung Bahnhof und versuchten unser Glück bei einigen Greifarmautomaten, bevor ich dann zurück in mein Hostel ging.

    Den letzten vollen Tag in Tokio entschied ich mich, alleine zu verbringen. Nachdem ich ausgeschlafen und gefrühstückt hatte, ging ich in den Ueno-Park, welcher 5 Minuten Fußweg von meinem Hostel entfernt war. Der Park gefiel mir sehr gut, das Wetter war schön und der Spaziergang ließ mich entspannen. Nachdem ich noch im Starbucks war, ging ich zurück zum Hostel, um meine Wäsche zu waschen. Währenddessen war ich etwas produktiv. Danach ging ich wieder raus und aß erstmal einen Enten-Ramen, welcher mega lecker war. Hierfür musste man noch von draußen an einem Automaten bestellen, was man genau wollte. An einer Schlange mit Stühlen musste man dann warten, bis man dran war, das ging aber relativ schnell. Alleine wurde man dann an die Bar gesetzt.

    Als Nächstes fuhr ich dann nach Ikebukuro und ging dort zur Sunshine City, was eine große Mall ist. Denn dort soll es einen größeren Pokémon Center geben, welchen ich mir anschaute. In derselben Etage waren außerdem noch viele Geschäfte von anderen Animes wie One Piece oder Shin-Chan. Ich schaute mir diese Läden etwas an, bevor ich dann wieder zurück zum Hostel fuhr.
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  • Tokyo - Teil 1

    Mar 9–12 in Japan ⋅ ☀️ 12 °C

    Nach einer Pause vom Reisen ging es heute wieder weiter, und zwar nach Japan. Von all den Zielen, die ich geplant (oder nicht geplant) hatte, war Japan das, worauf ich mich am meisten freute. Es war aber eine etwas andere Freude als die, die ich bisher für andere Ziele hatte, denn es waren bisher nur 10 Tage hierfür geplant, bevor es dann weiterging. Ich wusste also, dass es bei weitem nicht genug Zeit ist, das Land gut genug kennenzulernen. Außerdem würden es 10 intensivere Tage werden, denn wenig Zeit sollte auch gut genutzt werden. Trotzdem freute ich mich sehr, denn ich war schon lange ein Fan der japanischen Kultur, gerade wegen meines Interesses an Technologie und meines seit meiner Kindheit bestehenden Interesses an Anime. Außerdem fand ich schon immer die japanische Historie, besonders das Zeitalter der Samurai, mega cool. Viele Freunde waren schon da, aber endlich ist es auch Zeit für mich, das Land zu bereisen. Was noch dazu kam: Meine Mutter und Frank kommen mich besuchen. Ich freute mich darauf, sie wiederzusehen.

    Um 15:40 Uhr Ortszeit landete ich in Tokyo. Die Immigration verlief dank des QR-Codes, den man bei der Online-Anmeldung erhielt, schnell und problemlos. Nachdem ich das Terminal wechselte und mein philippinisches Geld in Yen umtauschte, fuhr ich mit dem Skyliner-Zug in die Innenstadt. Eine erst vor ein paar Tagen erschienene App namens „Welcome Suica Mobile“ machte das Fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Japan mega einfach. Zuvor brauchte man noch eine Karte, diese hatte man nun von Anfang an digital und man konnte sie problemlos über Apple Pay aufladen. Nun ja, ich dachte, es wäre einfach, bis ich bemerkte, dass ich für den Skyliner-Zug noch eine extra Reservierung brauchte, für die man extra zahlen muss. Man muss aber auch sagen, dass dies hier eher die Ausnahme ist, weil es sich um eine spezielle Verbindung handelt. Zum Glück hatte ich das noch frühzeitig mitbekommen.

    Die Fahrt dauerte nur 36 Minuten, was im Vergleich zu den normalen Verbindungen, die mehr als eine Stunde brauchen, sehr schnell war. Ohne es vorher zu wissen, fuhr der Zug bis nach Ueno, was nicht nur die Endstation war, sondern auch der Ort, wo sich mein Hostel befand. Schon mit dem Zug durch Tokio zu fahren, bereitete mir Freude, da es mir gefiel, die ganzen Häuser zu sehen, an denen man vorbeifuhr. In Ueno angekommen, musste ich noch etwa 5 Minuten bis zum Hostel laufen. Mein Hostel befand sich inmitten einer relativ gut besuchten Gegend mit sehr vielen Restaurants. Im Hostel angekommen, checkte ich ein und bekam dann erst einmal einen Beutel mit zwei Handtüchern und einem zweiteiligen Pyjama. Tatsächlich trugen die meisten der dort übernachtenden Japaner diesen Pyjama, was ich sehr lustig fand. Es war ein Kapselhostel, wo jeder seine eigene Box zum Schlafen hatte, in der genug Platz war und man sich tatsächlich auch genug privat fühlte.

    Ich legte nur kurz meine Sachen in den Spind und ging anschließend zum 7-Eleven, welches lustigerweise direkt vom Hintereingang des Hostels begehbar war, und kaufte mir ein paar Snacks und etwas zu trinken. Danach fuhr ich zur Tokyo Station (Hauptbahnhof). Dort traf ich dann meine Mum und Frank. Es war schön, sie hier zu sehen, und ich freute mich auf die gemeinsame Zeit, die wir hier haben werden. Nachdem wir kurz gequatscht hatten, liefen wir ein wenig in der Gegend herum und suchten nach einem Ort zum Essen. Als wir in der Nähe vom Bahnhof nicht fündig wurden, entschieden wir uns, nach Ueno zu fahren und dort etwas zu suchen. Das war nicht ganz einfach, aber am Ende gingen wir in einen Ramen-Laden. Interessanterweise bestellte man hier zuerst sein Essen an einem Automaten, bevor man sich dann an seinen Platz setzte und auf sein Essen wartete. Nach dem Essen schauten wir uns noch die Umgebung an und gingen in einige sehr interessante Läden, die allen möglichen Krimskrams verkauften. Meine Mutter hatte einen Laden sehr gut beschrieben: Eigentlich verkaufen sie nur Unsinn, aber trotzdem waren das teilweise lustige und süße Dinge. Zum Beispiel gab es verschiedene Monster-Kuscheltiere, die Zähne eingenäht hatten, die sehr echt aussahen. Es war noch ein lustiger Abend, bevor wir den Tag beendeten und jeder zu seiner Unterkunft/Hostel ging.

    Am nächsten Tag ging ich nach dem Ausschlafen und Fertigmachen zu 7-Eleven, holte mir Snacks zum Frühstücken und fuhr dann zum Hotel der anderen. Von dort fuhren wir gemeinsam nach Shibuya, das unter anderem durch die große Kreuzung bekannt ist, auf der sehr viele Menschen zeitgleich von allen Seiten bei Grün gleichzeitig überqueren. Oder auch wegen der vielen elektronischen Anzeigetafeln. Direkt an der Kreuzung gingen wir als Erstes zur Hachiko-Statue und machten dort Fotos. Hachiko war einst ein Hund, der seinen Herrchen täglich auf dem Weg zur Arbeit bis zum Bahnhof begleitete und dort auf ihn wartete. Als sein Herrchen aber verstarb, wartete Hachiko trotzdem weiterhin auf die Rückkehr seines Herrchens bis zu seinem Tod an diesem Bahnhof, was ihn berühmt machte. Anschließend überquerten wir die berühmte Kreuzung und gingen zur Donki Mega Mall. Donki ist eine Einzelhandelskette, die eigentlich alles verkauft. Wegen ihrer mehreren Stockwerke dauerte es ein wenig, bis wir durch waren.

    Nachdem wir danach noch etwas gegessen hatten, ging es zum Yoyogi Park, welcher nicht weit von Shibuya entfernt war. Im Park gab es blühende Kirschbäume (Sakura). Viele Menschen waren dort und machten Fotos, denn Japan war berühmt für die Sakura-Saison. Als ich gerade das Objektiv meiner Kamera wechseln wollte, sprach mich ein Mädchen an, ob ich nicht von ihr und ihrer Gruppe Fotos schießen könnte. Es waren mehr als zehn Mädchen. Beim Schießen der Fotos bekam ich ständig ein neues Handy oder eine Kamera in die Hand gedrückt. Als Dankeschön bekam ich von ihnen eine Tüte mit Süßigkeiten, was ich mega nett fand. Danach konnte auch ich endlich Fotos von den Bäumen schießen.

    Wir setzten uns noch eine Weile auf eine Bank, bevor wir dann weiter zum Meiji-Jingu-Schrein gingen, der direkt nebenan war. Dort war sehr viel los, viele Menschen besuchten den Schrein. Der Schrein selbst war okay, nicht zu besonders. Interessant war, dass man dort Talismane für Glück in verschiedensten Dingen kaufen konnte. Meine Mutter kaufte ein Holzbrett, auf dem sie ihre Wünsche aufschreiben und an einem dafür speziell vorgesehenen Ort aufhängen konnte.

    Danach ging es weiter zur Harajuku-Station und der dort befindlichen Takeshita Street. Die Straße war voll von Läden mit Snacks und Cafés. Zum Beispiel gab es dort auch Cafés mit Hundewelpen oder Ferkeln, mit denen man spielen oder sie streicheln konnte. Wir aßen dort erst einmal Crêpes und setzten uns danach in ein normales Café. Danach schlenderten wir herum und gingen langsam zurück nach Shibuya. Dort überquerten wir noch einmal die Kreuzung, denn es war abends und diesmal viel mehr los. Anschließend suchten wir uns noch etwas zu essen. Dies stellte sich als sehr herausfordernd heraus, denn es war schwer, jeden von uns glücklich zu stellen. Anscheinend waren unsere Geschmäcker doch sehr unterschiedlich. Am Ende landeten wir in einem Thai-Restaurant, haha. Danach sind wir noch in ein paar Läden gegangen, bevor wir uns verabschiedeten und ich zurück ins Hostel bin.

    Heute ging es gemeinsam nach Asakusa, was ich als die Altstadt von Tokyo beschreiben würde. Dort sahen die Gebäude teils noch aus wie aus einer früheren Zeit, was mir sehr gut gefiel. Dort gab es auch einen großen Schrein und einen Markt, die viele Besucher anzogen. Die Stände boten einige Leckereien an, die wir ausprobierten. Am Schrein angekommen, ließ ich mir für 100 ¥ (0,63 €) die Zukunft vorhersagen. An einer Holztafel mit vielen Schubladen befand sich eine sechseckige Metallbox, die man zunächst rollen musste, um die darin befindlichen Holzstäbchen zu mischen. Anschließend zog man ein Holzstäbchen heraus, auf dem eine Nummer stand. Aus der Schublade mit der gezogenen Nummer entnahm man dann die Vorhersage, die auf einem Blatt Papier geschrieben war. Wenn die Vorhersage nicht gut war, konnte man das Papier an einer bestimmten Leine festbinden, damit sich die Götter darum kümmern.

    Nachdem wir noch eine Weile umhergelaufen sind, setzten wir uns in ein Café, bevor wir weiter nach Akihabara fuhren. Akihabara ist die Gegend, wo es viele Elektroläden und Läden für Pop- und Anime-Kultur gibt. Dort verbrachten wir eine Weile, gingen zum Beispiel durch Big Camera (vergleichbar mit Media Markt) oder einen kleinen Laden, der Retro-Spiele verkaufte. Dieser war besonders interessant, denn dort fand man ganz alte Spiele für das NES, SNES, N64 oder Game Boy. Nach dem Retro-Shop ging es für mich zurück ins Hostel. Dort stellte ich fest, dass es kostenlos Essen und Trinken gab, was ich bis dahin noch nicht wusste. Es gab meistens Reis mit einer Curry-Sauce und ein paar Toppings wie Frühlingszwiebeln oder Ingwer.
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  • Philippinen Auszeit

    Feb 17–Mar 9 on the Philippines ⋅ ☁️ 28 °C

    Durch den verkürzten Aufenthalt in Vietnam hatte ich eine dreiwöchige Lücke, bevor es weiter nach Japan ging. Ich dachte, es wäre wieder Zeit, eine Pause vom Reisen einzulegen und mich irgendwo niederzulassen, wo es gemütlich und warm ist. Ich entschied mich für die Philippinen. Also flog ich nach Manila, verbrachte dort drei Tage und fuhr dann nach Liwa Liwa.

    Liwa Liwa ist vor allem bei einheimischen Touristen ein beliebter Ort zum Entspannen. Es liegt an der Westküste der Hauptinsel Luzon und bietet einen Strand mit Wellen zum Surfen für Anfänger sowie Aktivitäten wie das Fahren von Quads oder Bananenbooten. Ansonsten war es dort relativ ruhig und entspannt, was mir gut gefiel. Gerade unter der Woche war sehr wenig los, da die meisten Touristen erst am Wochenende aus den näher gelegenen Städten, darunter Manila, kommen.

    Diese zwei Wochen verbrachte ich ausschließlich mit Chillen, Arbeiten und Spaziergängen am Strand. Leider kam ich nur einmal zum Surfen, weil ich erst warten musste, bis ich mit den Antibiotika fertig war, die ich noch nahm, und es danach keine geeigneten Wellen mehr gab. Aber dieses eine Mal war sehr spaßig. Ich genoss die Zeit und das Entschleunigen, auch wenn ich doch noch relativ viel arbeitete. Die Zeit tat mir auf jeden Fall gut. Ich freue mich aber schon wieder darauf, unterwegs zu sein.
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  • Vietnam Rückblick

    February 16 in Vietnam ⋅ ☁️ 19 °C

    Ganze 6 Wochen Zeit hatte ich, um Vietnam vom Süden bis in den Norden zu bereisen. Beim Verleih meines Motorrads hieß es, das wäre mehr als genug, um das Beste aus Vietnam zu sehen. Wie bisher schon ging ich es deshalb sehr entspannt an und nahm mir für einige Orte Zeit. Dass mir unter anderem deshalb am Ende die Zeit ausging, damit hätte ich nicht gerechnet.

    Dieses Mal sollte die Reise anders ablaufen. Durch das Leihen eines Motorrads für den ganzen Zeitraum erhoffte ich mir ein Abenteuer, ganz anders als bisher. Und in der Hinsicht wurde ich nicht enttäuscht. Mit kleinen Problemchen mit dem Motorrad, einem Ausrutscher, extrem heiklen Situationen im Verkehr und einer mit Salz komplett bedeckten Suzuki (der geliehenen Maschine) passt das Wort "Abenteuer" auf jeden Fall. Und genau das wollte ich (abgesehen von den heiklen Situationen). Frust entwickelte sich bei mir meist relativ schnell in ein Gelächter und Freude. Es machte mir Spaß, mit den Herausforderungen konfrontiert zu werden. Dazu muss ich aber auch noch sagen, dass ich von schlimmerenn Sachen zum Glück verschont wurde, wer weiß, wie es dann gewesen wäre. Aber die Geschichten, die daraus entstanden sind, machten die Reise durch Vietnam besonders.

    Leider war nicht die komplette Zeit blendend. Ich war eine sehr lange Zeit von einer Erkältung geplagt, die bis zur Ausreise anhielt. Deshalb musste ich in einigen Orten länger bleiben, als ursprünglich geplant war. Aus diesem Grund waren die 6 Wochen für mich nicht genug Zeit, um alles sehen zu können, was ich wollte. Der Norden blieb leider von mir unerkundet. Dann muss ich halt wiederkommen :):

    Was mir besonders an Vietnam gefiel, war, wie abwechslungsreich das Land von Natur, Landschaft und der Zivilisation ist. Die größeren Orte unterschieden sich teilweise sehr zwischen historisch erhalten, modern oder auch künstlerisch. Gerade landschaftlich hat das Land viel zu bieten, von Küsten im Süden und Osten, und Bergen im Westen und Norden, teilweise so verschmolzen miteinander, dass man z.B. plötzlich auf einer Bergkette fuhr und dabei eine tolle Aussicht auf die Küste hatte. Gerade mit dem Motorrad machten solche Fahrten extrem Spaß, weil sie nicht nur sehr kurvenreich sind, sondern sehr häufig diese wunderschöne Aussichten mit toller Atmosphäre boten. Ich genoss diese Momente am meisten, und diese Momente sind auch die, die mir am meisten in meinem Kopf hängen bleiben werden, zusammen mit den ganzen ungeplanten Ereignissen, Herausforderungen und den Begegnungen mit den sehr freundlichen Menschen, die ich hatte.
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  • Hanoi

    Feb 11–17 in Vietnam ⋅ ☁️ 23 °C

    Heute ging es weiter zur letzten Station meiner Vietnam-Reise: Hanoi. Die Fahrt dauerte zwei Stunden und verlief meist nur geradeaus durch bewohntes oder industrialisiertes Gebiet. Es war sehr viel Verkehr, weshalb es relativ anstrengend war. Teilweise fuhr man durch Gebiete, über die eine extreme Smogwolke lag. Am Hostel angekommen, traf ich zufällig Niklas, der gerade vorbeilief. Ich hatte ihn in Vieng Viang in Laos getroffen, wo wir gemeinsam einen Tagesausflug gemacht hatten. Wir quatschten ein wenig, bevor ich dann eincheckte. Anschließend ging ich Bun Cha essen, und daraufhin setzte ich mich in ein Café und arbeitete ein wenig. Am Abend sah ich dann einen Bun Bo Nam Bo gegenüber vom Café und ging direkt hin, um dort zu Abend zu essen. Ich kannte das Gericht noch von Berlin, aber bisher hatte ich es in Vietnam nirgends gesehen. Hier in Hanoi dann dafür mehrmals. Es war wie erwartet mega lecker.

    Anschließend musste ich noch einen Ort für mein Motorrad zum Abstellen über die Nacht suchen, denn beim Hostel ging es nicht. Generell wird es nicht empfohlen, in Vietnam das Motorrad über Nacht draußen stehen zu lassen. Von einem Mitarbeiter beim Hostel wurde mir eine Straße empfohlen, wo ich das Motorrad abstellen konnte. Ich fuhr dorthin, sah da aber nur drei Männer am Tisch sitzen, und als ich mit der Übersetzungsapp fragte, meinten sie, das wäre hier nicht möglich und zeigten mir mit Handzeichen eine Richtung, wo ich hin sollte. Also fuhr ich weiter, fragte mehrere Personen und kam dann an einem Ort an, wo man sein Motorrad parken konnte. Es war aber relativ sketchy, einfach draußen auf dem Bürgersteig, und ob es über Nacht auch bewacht wurde, keine Ahnung. Ich fragte einen Mann, der da davor saß. Zuerst meinte er, ich könnte mein Motorrad dort nicht abstellen. Nachdem er aber länger überlegt hatte, meinte er, ich dürfte es doch, müsste es aber um 7 Uhr morgens wieder abholen. Mir war das nicht geheuer, und ich fuhr weiter. Nachdem ich noch mehrere Orte bei Google Maps erfolglos abgeklappert hatte, fuhr ich zurück zum Hostel. Dort durfte ich schon nicht mehr parken, aber der Security-Typ dort zeigte mir direkt gegenüber vom Hostel einen Ort, wo ich mein Motorrad abstellen konnte. Und tatsächlich, durch eine kleine Eingangstür mit dem Motorrad durch, war ich dann in einem Gebäude, wo viele Roller standen. Außerdem war da am Eingang eine Art Rezeption, die das überwachte. Ich fragte mich, wieso der Typ vom Hostel nichts davon wusste oder es mir nicht erzählte. Auf jeden Fall war ich froh, dass ich etwas gefunden hatte. Pro Nacht kostete es 20.000 VND, was etwa 75 Cent sind.

    Am nächsten Tag ging ich zuerst in ein Café, um dort zu frühstücken und zu arbeiten. Anschließend besuchte ich ein weiteres Café. Seit einigen Tagen hatte ich Probleme mit meinem rechten Ohr: Es wurde teilweise taub, und ich hörte schlecht. Es schien, als wäre die Erkältung, die ich seit fast drei Wochen habe, immer noch nicht vorüber. Heute wurde es schlimmer, und ich begann, Schmerzmittel gegen die Schmerzen zu nehmen. Ich beschloss außerdem, bis morgen zu warten und dann zum Arzt zu gehen, sollte es nicht besser werden.

    Nach dem Mittagessen spazierte ich ein wenig am Hoàn-Kiếm-See entlang. Ich merkte, dass ich heute wenig Energie hatte, weshalb ich nicht allzu lange unterwegs war. Zurück im Hostel entspannte ich mich deshalb den Rest des Tages dort. Am Abend ging ich in ein Entenrestaurant, wo ich mir geröstete Ente mit Reis bestellte. Unerwartet bekam ich sehr viele kleine Beilagen dazu, so dass die Ente selbst nur noch wie eine Beilage aussah. Es war alles extrem lecker, aber danach war ich auch extrem satt.

    Am nächsten Tag ging es mir besser als gestern, und ich entschied mich, nicht zum Arzt zu gehen. Ich frühstückte wieder im selben Café wie gestern und arbeitete dort auch ein wenig. Ich hatte heute gute Laune. Anschließend ging ich in ein anderes Café. Leider hielt meine Laune nicht lange an, denn im Laufe des Tages schmerzte mein Ohr immer mehr. Am Abend traf ich mich mit Filip, dem Schweden (Chiang Mai, Pai, Viang Vieng, Hoi An), und wir gingen Bun Bo Nam Bo essen. Danach ging ich zurück zum Hostel und buchte für morgen einen Termin bei einem Arzt.

    Wie mittlerweile zur Routine gehörend, ging ich wieder ins Stammcafé und war ein wenig produktiv. Um 13:40 Uhr hatte ich dann meinen Arzttermin. Mein rechtes Mittelohr war entzündet, und da ich die Erkältung schon seit 3 Wochen mit mir herumschleppe, entschied der Arzt, mir Antibiotika zu verschreiben. Den restlichen Tag arbeitete ich und plante mein nächstes Reiseziel.

    Nachdem ich auch am nächsten Tag wieder im Stammcafé war, schnappte ich mir meine Kamera und machte mich auf den Weg zur Train Street. Dies ist die berühmte Gasse, wo viele kleine Cafés sind und mitten durch eine Zugschiene verläuft. Ich war gegen 12 Uhr dort. Da der nächste Zug um 13 Uhr fuhr, setzte ich mich in ein Café am Rand der Gleise, aß dort Banh Mi und wartete. Kurz bevor der Zug dann kam, bauten sie alle Tische ab. Da merkte ich, dass man noch weniger Platz hatte als angenommen. Als der Zug dann kam, waren es tatsächlich nur wenige Zentimeter zwischen einem und dem Zug. Undenkbar sowas in Deutschland.

    Danach ging ich noch zu einer anderen Train Street, die mit viel mehr Touristen besucht war, hielt mich dort aber nicht lange auf. Ich fand es aber cool, dass man einfach entlang der Gleise zwischen den Häusern teilweise laufen kann, es hatte etwas. Danach ging es für mich wieder zurück ins Hostel, wo ich ein wenig Zeit verbrachte. Am Abend ging ich nochmal raus. Der Wochenendmarkt wurde aufgebaut, ich schaute mir das ein wenig an, bevor ich mich dann spontan entschied, zum Friseur zu gehen. Danach aß ich noch ein Banh Mi zu Abend, bevor es zurück ins Hostel ging.

    Der nächste Tag war relativ regnerisch, trotzdem ein Tag, an dem ich noch einige Erledigungen machen musste. Es ging mir auch schon wieder viel besser, das Antibiotikum zeigte seine Wirkung. Nachdem ich also in meinem Stammcafé war, holte ich mein Motorrad und fuhr damit erst mal zur Post. Anschließend fuhr ich zum Motorradverleih, um mein Motorrad wieder abzugeben. Die Abgabe verlief problemlos, ich kam dort mit einem beschädigten Spiegel an und machte auch auf die Hinterradbremse aufmerksam, da ich diese ja mal in den Bergen überhitzt hatte und viel Plastik herausgequollen ist. Das schien die Frau bei der Abgabe aber nicht wirklich zu interessieren. Ich zeigte anschließend noch Rechnungen von Reparaturen, die ich hatte. Meine komplette Kaution und auch das Geld für die Reparaturkosten bekam ich zurück. Es hieß auch abschied vom Motorrad zu nehmen. Im Ganzen hat er mich doch gut bis nach Hanoi gebracht. Auch wenn die Maschine nicht sehr leistungsstark war und die Bremsen nicht für die Gegebenheiten geeignet waren (oder ich einfach zu viel vom Motorrad abverlangt habe), machte es mir sehr viel Spaß damit zu fahren.

    Anschließend tauschte ich dann das viele Geld von der Kaution in philippinische Pesos um. Ich war überrascht, wie gut der Wechselkurs war, da bei Google ein schlechterer Wert stand. Ich ging davon aus, dass sie gerne die vietnamesischen Dollar annehmen. Am restlichen Abend packte ich dann noch meine Sachen und telefonierte mit meiner Familie.
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  • Ninh Binh

    Feb 8–11 in Vietnam ⋅ ☁️ 15 °C

    Da es die nächsten zwei Tage weiterhin regnen soll und ich für die Weiterfahrt nicht gut genug für den Regen gewappnet bin, entschied ich mich, heute mit dem Bus nach Ninh Binh zu fahren. Das Reiseunternehmen bot zusätzlich den Transport von Motorrädern an. Ich war sehr gespannt, wie der Transport durchgeführt wird, ob separat oder ob mein Motorrad auf einen Hänger kommt. Nachdem ich gefrühstückt hatte, musste ich zusammen mit dem Besitzer der Unterkunft den Tank des Motorrads leeren. Dafür hatte er einen Silikonschlauch verwendet und mit seinem Mund das Benzin durchgezogen, bis es von alleine in eine Plastikflasche gelaufen ist. Am Ende hat er mir zwei kleine und eine große Plastikflasche abgefüllt. Um die Flaschen besser abzudichten, hat er zwischen Deckel und Flasche eine Folie dazwischen verschraubt. Ich war mir nicht sicher, ob das so eine gute Idee war, aber ich vertraute auf seine Erfahrung.

    Anschließend ging es dann mit dem Motorrad und etwas Restbenzin im Tank zum Büro des Reiseunternehmens, wo ich abgeholt werden sollte. Auf dem Weg ist mir das Motorrad ausgegangen. Glücklicherweise war ich direkt vor einer Werkstatt. Ich vermutete, dass zu wenig Benzin im Tank war. Der Mechaniker füllte mir ein wenig Benzin nach, das half aber nicht. Am Ende lag es daran, dass der Benzinhahn zugedreht war (wieso auch immer). Am Büro angekommen, musste ich wegen Verspätung noch eine knappe Stunde warten. Lustigerweise waren im Restaurant nebenan die Australier und hatten sich etwas zum Essen für ihre Fahrt geholt. Ich quatschte kurz mit ihnen, bevor sie dann losmachten. Im Restaurant holte ich mir dann auch noch ein Banh Mi für die Fahrt.

    Der Bus kam gegen 11 Uhr an. Mein Motorrad wurde tatsächlich einfach liegend in eines der Gepäckfächer des Busses reingeschoben. Es war außerdem ein Schlafbus, das heißt, ich lag die kompletten 8 Stunden in dem Bus in einem Bett. Man konnte zwar die Rückenlehne etwas hochstellen, sie hielt nur leider nicht fest genug in der Position. Aber ein Problem hatte ich damit nicht. Ich schlief häufig und holte so die Ruhe nach, die ich brauchte, denn ich war immer noch etwas angeschlagen. Als ich während der Fahrt meine Tasche aufmachte, roch ich direkt Benzindämpfe entweichen. Ich prüfte sofort alle Flaschen und tatsächlich war eine Flasche undicht. Zum Glück war nicht viel davon ausgelaufen. Ich machte die Flasche kurz auf und entfernte die Folie. Ohne die Folie war die Flasche dicht.

    Gegen 19 Uhr bin ich dann in Ninh Binh angekommen. Nachdem mein Motorrad rausgezogen und aufgestellt wurde, tropfte einiges an Benzin aus dem Vergaser. Ich ahnte, dass es eine Weile dauern würde, bis die Maschine wieder anspringen würde. Nach etwa weiteren 15 Minuten konnte ich dann endlich losfahren. In der Unterkunft angekommen, checkte ich ein und quatschte ein wenig mit der Familie des Hauses. Ich wohnte nämlich für ein paar Tage bei einer Familie, die ein paar Räume für Gäste vermietete. Die Familie war mega nett. Leider war es relativ kalt nachts und es gab keine Heizung in meinem Zimmer.

    Am nächsten Morgen bekam ich erst einmal Frühstück. Danach machte ich mich los, die Gegend etwas zu erkunden. Zunächst ging es zum Thai Vi Tempel. Auf dem Weg dorthin fuhr man an Reisfeldern vorbei, mit einigen Kalksteinbergen im Hintergrund. Der Reis war schon geerntet, man sah deshalb nur Schlammfelder. Einige Arbeiter waren aber dabei, neuen Reis zu pflanzen. Der Tempel selbst war relativ klein und nicht viel zu sehen. Ich schaute mir dann noch kurz die Umgebung an, bevor ich dann weiter zum Buffalo Cave fuhr. Der Buffalo Cave war eine Farm der Familie, bei der ich übernachtete. Ich hatte dementsprechend auch freien Eintritt bekommen. Die Farm hatte ein paar Reisfelder, Teiche und eine sehr kleine Höhle. Man konnte außerdem kleine Gänse füttern. Nachdem ich auch dort relativ schnell fertig war, fuhr ich noch zur Bich Dong Pagode, einer weiteren Tempelanlage, gebaut in den Bergen. Dort war es relativ voll. Die Anlage bestand aus drei Ebenen, in der zweiten war ein Tempel in einen Berg hineingebaut, und um zur dritten Ebene zu gelangen, musste man durch eine Höhle durchlaufen. Nachdem ich auch damit relativ schnell durch war, fuhr ich in ein Restaurant und aß zu Mittag.

    Anschließend fuhr ich zurück zur Unterkunft und verbrachte dort ein wenig Zeit. Kurz vor dem Sonnenuntergang ging ich dann noch einmal raus, um zur Mua Cave zu fahren. Diese bestand aus zwei Gipfeln, welche man besteigen konnte, ein etwas niedrigerer mit einer kleinen Pagode oben drauf und dann ein höherer mit einer Drachenskulptur. Diese Gipfel gefielen mir mega gut, gerade der mit der Drachenskulptur, weil es dort weiter oben keine Stufen mehr gab und man den Rest klettern musste. Von dort oben war die Aussicht mega. Die Anlage war auch in einem Stil, welcher an eine frühe Epoche erinnert. Ich genoss den Moment, bevor ich dann wieder hinunterstieg. Zurück beim Motorrad fuhr ich zur Unterkunft und ging dann noch etwas zu Abend essen.

    Am Folgetag entschied ich mich, nach dem Frühstück eine kleine Wanderung zu unternehmen. Nur fiel mir auf, dass ich den Weg, den ich mir rausgesucht hatte, schon gestern gegangen war. Ich nahm dann stattdessen eine alternative Route, und es wurde eher nur ein Spaziergang daraus. Nach dem Spazieren ging ich etwas zu Mittag essen und kehrte wieder zur Unterkunft zurück. Ich verbrachte den restlichen Tag dort. Am Abend wurde ich von der Familie eingeladen, mit ihnen zu Abend zu essen. Die ganzen Gerichte, die sie aufgetischt hatten, kannte ich alle nicht, sie waren aber teilweise sehr lecker und teilweise sehr interessant im Geschmack. Ich freute mich sehr über die Geste. Außerdem bekam ich einen selbst gebrannten Whisky aus Klebreis eingeschenkt und trank zusammen mit den anderen Männern. Hier war es so, dass jedes Mal, wenn nur einer trinken wollte, immer wieder neu angestoßen wurde, und alle trinken mussten. Nach nur zwei Gläsern war ich schon gut angetrunken.
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  • Phong Nha

    Feb 6–8 in Vietnam ⋅ ☁️ 19 °C

    Am heutigen Tag ging ich davon aus, die schönste Strecke meiner Vietnam-Reise zu fahren. Schon wie am Tag zuvor sollte es durch viele Gebirge mit tollen Aussichten gehen. Es ging nach Phong Nha. Laut Google Maps wird es mit über 250 km Strecke und fast 6 Stunden Fahrzeit auch eine der längsten Touren. Ich freute mich aber schon mega darauf. Nachdem ich also erstmal ausschlief, packte ich all meine Sachen und ging dann zum Café gegenüber und frühstückte Banh Mi. Ich bestellte mir noch zusätzliche Banh Mis für die Fahrt, weil man die gut transportieren kann. Anschließend checkte ich aus, schnallte meine Taschen auf die Gepäckablage meines Motorrads und fuhr zur nächsten Tankstelle. Es soll wohl eine der isoliertesten Strecken Vietnams sein, wo es bis Phong Nha keine Tankstelle mehr geben soll. Neben dem Volltanken meines Motorrads ließ ich mir noch eine 1,5-Liter-Wasserflasche mit Benzin auffüllen, bevor ich dann gegen 11:30 Uhr losfuhr.

    Das Wetter war herrlich, es war fast wolkenlos, die Sonne schien und es war warm. Leider war die Straße statt asphaltiert nun mit Betonplatten ausgelegt. Dies machte die Fahrt etwas holpriger und die Straße war enger, was dafür sorgte, dass man langsamer unterwegs war. Nach etwa 30 Minuten Fahrt kam nochmal eine Tankstelle, ich nutzte diese auch nochmal, um meinen Tank nochmal voll zu machen. Die Aussicht war anfangs okay, man war umgeben von Natur und hatte nicht viel Aussicht, aber von Minute zu Minute wurde es immer besser und dann ging das Staunen los und hörte eigentlich gar nicht wirklich mehr auf. Wie soll ich es beschreiben? Man fuhr durch ein Gebirge mit sehr vielen Gipfeln und Tälern, es ging viel bergauf und bergab, am Hang von Bergen entlang, und im Hintergrund eine mega Landschaft weiterer Bergketten, Flüssen und Tälern. Nach 1,5 Stunden Fahrt sah ich ein verlassenes Haus und entschied mich, dort eine Pause zu machen und etwas zu essen.

    Anschließend ging es weiter. Ich hatte mich auch mittlerweile an die Strecke gewöhnt und wurde auch etwas schneller. Nach weiteren 30 Minuten machte ich wieder eine kurze Pause wegen einer tollen Aussicht. Da bemerkte ich, dass etwas am Hinterrad nicht stimmte. Aus der Trommelbremse qualmte es leicht und eine schwarze Masse quillte aus den Seiten heraus. Zuerst dachte ich, dass es Fett oder Öl sei, nachdem ich aber die Bremse abkühlen lassen hatte, war die Masse hart wie Plastik. Anscheinend habe ich die Bremse zu stark überhitzen lassen. Das Problem war, dass die Hinterradbremse die stärkere von beiden war und ich diese deshalb häufiger nutzte. In diesem Moment dachte ich kurzzeitig, dass es nun vorbei sei und ich in eine Werkstatt muss. Ich hatte nicht einmal Handyempfang. Nachdem ich die Bremse aber testete und sie immer noch sehr leistungsstark war, entschied ich mich weiterzufahren und die Hinterradbremse mehr zu schonen.

    Es ging dann eine Weile weiter, machte immer wieder Halt, um die Bremse zu checken und die Aussichten zu fotografieren. Tatsächlich kam ich bei der Hälfte der Strecke nochmal an eine Tankstelle vorbei, welche ich nochmal nutzte, um zu tanken. Hinter einem Dorf hielt ich dann nochmal an, denn dort war wieder eine tolle Aussicht, diesmal mit Reisfeldern, Menschen, die auf den Feldern arbeiteten, und Bergen im Hintergrund. Ein Einheimischer kam in dem Moment zu mir gefahren und fing an, mit mir auf Englisch zu quatschen. Er erzählte mir, dass er Englischlehrer sei. Er wollte von mir dann unbedingt für seine Schüler Fotos schießen und fragte dann noch, ob ich Fremdwährungen hätte, die ich ihm geben könnte. Ich hatte zum Glück noch ein paar Münzen aus verschiedenen Ländern in meiner Tasche, welche ich ihm dann gab.

    Die Sonne hing allmählich immer tiefer und es wurde wolkiger und nebliger. Das machte die Umgebung nochmal etwas mystischer. An einer Bergkette ging es dann stetig bergauf und plötzlich war man dann selbst in den Wolken drin. Und nicht nur das, ein langes Stück fuhr man dann auf der sonnenabgewandten Seite des Berges, wo es dann auch dunkler wurde. In dem Abschnitt habe ich auch lange keine weitere Person mehr gesehen. Da ich nicht wusste, wie lange das so geht, befürchtete ich das Schlimmste, dass es bis zum Ende so weitergeht und ich durch die Wolken nicht mehr viel sehen werde in der Dunkelheit. Und in diesem Moment musste ich dann lachen. Ich erwartete Abenteuer und ich bekam mein Abenteuer. Ich hatte echt Freude daran und war dankbar für diesen Augenblick.

    Nach einer Weile ging es wieder auf die andere Seite des Berges und ich bekam die Sonne wieder zu Gesicht. Außerdem ging es wieder etwas bergab. Irgendwann war ich dann im Gebiet von Phong Nha angekommen und fuhr über eine Brücke, auf der ich anhielt und nochmal die Aussicht genoss. Auf der Brücke war außerdem ein vietnamesisches Paar, das dasselbe tat. Die Frau fing an, mit mir zu quatschen, und bot mir einen Red Bull an. Sie gab mir einige Tipps für den Aufenthalt hier. Dann fuhr ich weiter. Die Dämmerung war angebrochen und es waren nur noch 30 Minuten durch die Dunkelheit zu fahren.

    Um 18:30 Uhr kam ich dann endlich in meiner Unterkunft an. Ich checkte ein, ging was zu Abend essen und chillte den restlichen Abend dann im Bett.

    Am nächsten Tag war es regnerisch. Da ich aber nur einen vollen Tag hier war und mir die Umgebung gestern schon mega gut gefiel, entschied ich mich, trotz des Regens, etwas zu unternehmen. Nachdem ich also gefrühstückt hatte, packte ich meine Sachen, zog mich so wettergerecht an, wie es mir möglich war, und fuhr zur Paradise Cave. Die Fahrt dorthin dauerte etwa 30 Minuten. Am Haupteingang ging es dann nochmal mit einem Shuttle näher an die Höhle heran, und dann musste man einen Berg hoch, um zum Eingang der Höhle zu gelangen. Die Höhle war ziemlich groß. Man lief dort außerdem die ganze Zeit auf einem Holzsteg. Nachdem ich schon in einigen anderen Höhlen war, fand ich diese jetzt nicht so besonders. Sie war auch komplett ausgeleuchtet, was ich persönlich immer nicht so gut finde, weil es den Ort weniger interessant macht, anstatt dass man selbst mit Taschenlampen die Höhle erkundet. Lustigerweise habe ich in der Höhle den Australier Vincent getroffen, den ich schon vor knapp zwei Wochen auf der Reise kennengelernt hatte und der auch mit einem Kumpel mit dem Motorrad Richtung Norden unterwegs ist. Er war mit einer Gruppe da, ich ging dann gemeinsam mit denen noch in einem Restaurant am Eingang der Höhle etwas essen. Wir bestellten uns zusammen ein Menu zum teilen, was auch verschiedenen vietnamesischen Gerichten bestand.
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  • Khe Sanh

    Feb 5–6 in Vietnam ⋅ ☀️ 22 °C

    Heute wurde ich früher wach als gewollt, weil jemand im Zimmer in seinem Bett am Laptop Cyberpunk gespielt hat und dabei seinen Ton laut an hatte. Genervt stand ich dann auf und packte meine Sachen für die heutige Weiterfahrt. Anschließend ging ich noch etwas frühstücken, bevor ich dann losfuhr. Das Wetter war heute glücklicherweise wieder viel besser als gestern, die Sonne schien und es war nur leicht bewölkt in Huế. Zunächst ging es erstmal aus der relativ vollen Stadt raus, was aber nicht lange dauerte. Dann ging es auf einer Landstraße Richtung Westen ins Landesinnere. Man konnte schon relativ früh die Gebirge am Horizont sehen, über welche es heute ging. Die Fahrt machte sofort wieder Spaß und ich freute mich, unterwegs zu sein.

    Ich hatte in letzter Zeit bei den Fahrten häufiger Probleme mit meiner rechten Schulter, weshalb ich entschied, häufiger eine Pause einzulegen. Nach einer Stunde Fahrt machte ich deshalb am Straßenrand eine kurze Pause, um mich zu strecken. Anschließend fuhr ich eine weitere Stunde bis zum nächsten Halt. Die Strecke ging durchs Gebirge, auf und ab und war sehr kurvig mit teils echt toller Aussicht. Ich merkte plötzlich, wie extrem müde meine Augen wurden und meine komplette Konzentration weg ging, teilweise war es so heftig, dass ich Angst hatte, einen Unfall zu bauen. Ich entschied mich, eine weitere Pause zu machen.

    Meine zweite Pause machte ich in einem Dorf. Beim Durchfahren waren mega viele Kinder auf der Straße, einige von ihnen winkten mir zu und begrüßten mich. In einem Shop entschied ich mich anzuhalten, kaufte mir dort einen Red Bull zum Wachwerden und ein paar Snacks. Drei Jungs beobachteten mich am Eingang. Als ich die Sachen gekauft hatte, verschenkte ich eine Packung Kekse an die Jungs, die es dankend annahmen, aber dann direkt weggingen. Ich lehnte mich an mein Motorrad, verzehrte die Snacks und trank mein Energy Drink. Plötzlich kam eine Gruppe von Mädchen. Sehr interessiert und schüchtern versuchten sie, alle Fragen, die sie aus dem Englischunterricht kannten, mir zu stellen und lachten dabei. Ich fand es auch mega witzig. Irgendwann wurden sie aber vom Shop-Besitzer weggeschickt.

    Nachdem ich fertig war mit dem Essen und Trinken, fuhr ich weiter. Ich war wieder voll wach, der Energy Drink hatte geholfen. Und das war ein guter Zeitpunkt, denn ab jetzt wurde die Strecke nochmal viel spannender. Man fuhr ein langes Stück an einem Fluss entlang, in einer Schlucht, umgeben von Grün. Immer wieder fuhr man durch Dörfer, die sich am Fluss angesiedelt haben. Der Anblick der Schlucht, der Holzhütten der Einwohner und der Reisfelder war mal wieder sehr besonders. Nach einer Weile machte ich dann nochmal an einem Café mit einer mega Aussicht von oben auf eine Schlucht Halt und trank einen Tee. Von dort aus waren es dann nur noch 15 Minuten. Ab hier war wieder mehr Verkehr, man befand sich in einem dichter besiedelten Gebiet. Im Hotel angekommen, chillte ich den restlichen Abend im Zimmer, machte mir Instant-Nudeln, trank einen Tee und beschäftigte mich etwas am Laptop.
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  • Rückblick Laos

    November 25, 2024 in Laos ⋅ ☀️ 31 °C

    Ich bin nach Laos gereist, ohne wirklich etwas über das Land und seine Geschichte zu wissen. Ich wusste nur, dass das Land im Verhältnis zu anderen asiatischen Ländern eines der ärmsten war. Zudem hörte ich von anderen Reisenden, wie begeistert sie von Laos waren. Und sie hatten recht. Tatsächlich war Laos bisher das Land, das mich von allen am positivsten überrascht hat. Man konnte dem Land ansehen, dass es weniger Mittel hat. Das Interessante daran war jedoch, dass dies eher einen positiven Effekt auf meine Reise durch das Land hatte, als umgekehrt. Okay, vielleicht hätten die Straßen in besserem Zustand oder das Transportsystem ausgebauter sein können. Aber abgesehen davon war es genau dieser Zustand des Landes, der die Zeit dort so besonders gemacht hat.

    Angefangen bei der noch sehr einfachen Lebensweise der dort lebenden Menschen, in ihren Holzhütten, im Besitz von Büffeln, Hühnern, Ziegen oder anderen Tieren, umgeben von deren Reisfeldern. In diesem Punkt kann ich nicht beurteilen, inwieweit diese Menschen glücklich mit ihrem Leben sind. Es wirkte so, als wäre es dort der Standard und sie es nicht anders kennen. Aber diese Bilder, wenn man mit dem Roller durch die Dörfer fährt, Wasserbüffel am Straßenrand sieht, die vielen Holzhütten, Menschen auf den grünen Reisfeldern arbeiten, Kinder in Schuluniformen zu Fuß nach Hause gehen und uralte motorisierte Anhänger mit Traktormotoren auf den Straßen – das versetzte mich wie in eine historische Dokumentation von vor 100 Jahren. So fühlte es sich für mich an. Ich genoss es extrem, denn es hatte auf mich eine sehr beruhigende Wirkung, die sehr friedlich und frei von allen Sorgen war. Natürlich ist es nicht überall in Laos so. In der Hauptstadt oder anderen größeren Städten und Dörfern ist es schon viel moderner. Man muss jedoch tatsächlich nicht weit hinausfahren, um ein ähnliches Bild zu erleben.

    Dann war da noch diese Natur. Wow, ich war so häufig am Staunen auf der Reise durch Laos. Das sieht man auch an meinen ganzen Videos und Bildern sehr gut, was Laos in Bezug auf die Natur zu bieten hat. Und die Kombination aus beidem, der Natur und dem Lebensraum der dort lebenden Menschen, erzeugte ein Bild, das mich in einigen Momenten wirklich rührte. Ich war unglaublich glücklich, in dieser Zeit dort gewesen zu sein. Denn wer weiß, wie lange es dort noch so aussehen wird. Wer weiß, wie schnell der Tourismus auch dort wachsen wird und das Besondere des Landes Schritt für Schritt verändern lässt.

    Natürlich gibt es aufgrund des Entwicklungsstands und der Vergangenheit des Landes viele Probleme wie Korruption, schlechte Bildung, schlechte Infrastruktur, Kriminalität und Armut, die man fast alle relativ schnell auch bemerkt. Es wirkte so, als wären die Menschen noch viel mehr auf sich selbst gestellt, um ihre Probleme zu lösen. Und das wiederum machte den Eindruck, dass es unter den Menschen ein viel stärkeres "Zusammen"-Gefühl gibt als bei mir in meiner Heimat.

    Danke!
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  • Thakhek Loop - Teil 2

    Nov 23–26, 2024 in Laos ⋅ ☀️ 24 °C

    Am nächsten Tag ging es mir nicht so gut. Ich hatte Kopfschmerzen und war erschöpft. Nachdem ich ausgeschlafen hatte, packte ich meine Sachen, frühstückte etwas und fuhr dann weiter. Heute ging es nach Kong Lor, was zum Glück nur eine Stunde dauerte. Kong Lor ist ein kleiner Ort, der sich im Talkessel befindet, also von Gebirgen umgeben ist und nur über eine einzige Straße erreichbar ist. Die Fahrt war wieder toll, gerade weil man von Bergen umgeben ist. Nachdem ich angekommen war, checkte ich ein und machte ein Nickerchen. Ich entschied mich, es heute ruhiger angehen zu lassen und verlängerte meinen Aufenthalt, damit ich die Unternehmungen morgen machen kann.

    Am folgenden Tag ging es mir wieder besser. Nach dem Frühstück fuhr ich zum Kong Lor Cave (Höhle). Am Eingang stand ein Niederländer, der mich direkt fragte, ob wir die Tour durch die Höhle nicht zusammen machen wollten, da man zwingend eine Bootstour buchen musste, die mit mehreren Personen günstiger war als allein. Ich stimmte natürlich zu. Statt 350.000 LAK waren es dann nur 200.000 LAK (grob 9€). Vom Eingang ging es dann noch ein Stück bis zum Fluss, wo wir die Tickets einlösten, Westen bekamen und uns ein Guide zugewiesen wurde. Dann ging es mit dem Guide zusammen am Fluss entlang in die Höhle hinein. Der Eingang der Höhle war schon riesig. In der Höhle lagen einige Boote am Ufer, in eines setzten wir uns. Der Guide gab uns dann noch spezielle Lampen.

    Mit dem motorisierten Boot ging es dann durch die Höhle. Die Höhle war riesig und verlief einmal komplett durch den ganzen Berg hindurch. Auf dem Weg wurden wir zweimal herausgelassen, um uns dort die Umgebung genauer anzuschauen. Es ist faszinierend, wie groß der Ort war, das muss ewig gedauert haben, bis das Wasser hier so viel vom Berg ausgehöhlt hatte. Der coolste Moment war der, als man dann am anderen Ende der Höhle herauskam und das Sonnenlicht in die Höhle strahlte. Der Anblick war beeindruckend. Wir fuhren dann kurz an ein Ufer und machten dort eine Toilettenpause. Dort waren auch einige Snackstände. Da wir beide uns aber nicht lange dort aufhalten wollten, entschieden wir uns, wieder zurückzufahren. Auf dem Rückweg entschied ich mich, weniger mit der Lampe die Umgebung zu beobachten, sondern die Stille und das ruhige Gleiten über das Wasser zu genießen, und schloss dabei meine Augen. Insgesamt hat die Tour 2,5 Stunden gedauert.

    Zurück in der Unterkunft aß ich Mittag und verbrachte die restliche Zeit dort. Ich genoss diesen Ort sehr; es war ein sehr kleines Dorf, wo sonst überhaupt nichts los war.

    Der nächste Tag war der letzte des Thakhek Loops. Nach dem Frühstück ging es los, erst mal wieder raus aus dem Kessel und dann Richtung Thakhek. Relativ am Anfang hielt ich beim Rock Viewpoint an. Die Aussicht war großartig, es ging steil nach unten und aus dem Tal ragten viele hohe Felsen heraus. Das erinnerte sehr an Avatar. Bei der weiteren Fahrt bemerkte ich, dass mein Tank leer war. Ich tanke nur begrenzt, da ich nicht mehr viel Bargeld dabei hatte und ich nicht noch einmal Geld abheben wollte, weil ich eigentlich nicht mehr viel brauchte. Da ich aber zu viel verbrauchte, wurde auch diese Füllung knapp, weshalb ich sparsamer fuhr.

    An einer Baustelle konnte man nur einseitig weiterfahren. Gerade war der Gegenverkehr dran, trotzdem wurden die Rollerfahrer auch durchgelassen. Dabei gab es zwei brenzlige Situationen: Bei der ersten fuhr ein entgegenkommendes Auto extrem schnell an mir vorbei. Ich hatte zum Glück ein wenig Platz, um auszuweichen. Beim zweiten Auto, das ebenfalls sehr schnell fuhr, hatte ich keinen Platz mehr, weshalb ich so dicht am Rand des Schotterwegs war, dass ich mit dem Roller nach unten wegrutschte. Zum Glück ist nichts passiert, aber ich verstand nicht, wie sie dort Rollerfahrer in den Gegenverkehr ließen.

    Auf dem restlichen Weg ging ich noch einmal tanken, bevor ich dann im Gasthaus in Thakhek ankam und eincheckte. Leider reichte mein Bargeld nicht mehr aus und ich musste Geld abheben. In Laos ist Kartenzahlung meist nicht möglich. Ich fuhr also noch einmal los, um Geld abzuheben und um außerdem meine Sachen vom anderen Hostel, die ich dort für den Loop abgelegt hatte, abzuholen. Zurück im Gasthaus verbrachte ich dann den restlichen Tag.
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  • Thakhek Loop - Teil 1

    Nov 21–23, 2024 in Laos ⋅ ☀️ 25 °C

    Nachdem ich ausgeschlafen hatte, packte ich meine restlichen Sachen zusammen und holte den Roller ab. Die Sachen ließ ich noch im Hostel. Ich ging nämlich nochmal etwas frühstücken, bevor ich dann mein Zeug holte. Und dann war es soweit, ich startete meine Abenteuerfahrt auf der Thakhek Loop. Zuerst musste ich aber nochmal tanken. Sobald ich aus der Stadt raus war, fing es schon an mit einer tollen Aussicht auf die Umgebung. Nicht weit weg von der Stadt machte ich dann schon meinen ersten Stopp an der Xieng Liap Höhle. Man musste zuerst durch ein Waldstück laufen und dann entlang des Flusses zur Höhle. Der Höhleneingang sah mega aus, vor allem, weil der Fluss aus der Höhle herausfloss. Man konnte aber nicht wirklich weiter rein, nur wenn man durch das Wasser wollte.

    Nach einer kurzen Toilettenpause ging die Fahrt dann weiter. Auf diesem Abschnitt der Strecke waren viele LKWs unterwegs, was teilweise ein wenig nervig war, da sie häufig langsamer waren und durch ihre Größe die Sicht nach vorne erschwerten und dadurch den Überholvorgang schwerer machten. Ein kurzes Stück nach der Höhle hatte ich schon die erste brenzlige Situation. Ein LKW aus dem entgegenkommenden Verkehr überholte einen anderen LKW und fuhr dabei auf meine Spur. Da die Straße nur einspurig pro Richtung war, hatte ich plötzlich keinen Platz mehr auf meiner Seite und versuchte, so weit wie möglich am Rand der Straße zu fahren. Im letzten Moment zog der LKW-Fahrer zurück auf seine Spur.

    Die Aussicht auf der weiteren Strecke war wieder mega. Die Gegend hatte sehr viele Berge mit teils sehr steilen Felswänden. Der nächste Stopp war der Pha Katai Aussichtspunkt. Dort war eine Stahltreppe, die hoch auf einen Berg führte, mit sehr gewöhnungsbedürftigem Abstand zwischen den Sprossen. Nach etwa 15 Minuten war ich oben angekommen und konnte die mega Aussicht auf die Umgebung bewundern. Die Gegend wirkte teils etwas ausgetrocknet, ergab aber durch die bergige Landschaft trotzdem ein tolles Bild. Wieder unten angekommen, ging ich erst mal Pad Thai zum Mittagessen.

    Dann fuhr ich das letzte Stück des Tages zum Nakai Resort, wo ich heute übernachtete. Die Strecke wurde bergiger, was die Fahrt nochmal spaßig machte. Außerdem war es wieder grüner geworden. Nach dem Einchecken machte ich ein wenig privaten Kram, bevor ich dann abends noch etwas im Resort essen ging. Beim Warten auf das Essen kam ein kleiner Hund mehrfach zu mir und wollte spielen, war aber sehr wild, biss z.B. am Ärmel meines Pullis und zog daran. Ich hatte einen Pulli an, denn hier oben war es tatsächlich frisch.

    Ich bin relativ früh wach geworden, weil das Zimmer sehr hell war. Auch in der Nacht wurde ich zwischendurch wach, weil mich Mücken zerstochen haben. Nachdem ich gefrühstückt hatte, packte ich meine Sachen und fuhr um 10 Uhr los. Der erste Stopp war ein nicht weit entferntes, verlassenes Restaurantboot am Strand eines Sees. Der See selbst war riesig, und ich ahnte bis dahin noch nicht, wie groß er eigentlich ist. Das Boot war aus Holz und relativ groß für ein Restaurant. Es war extrem windig, aber ich versuchte trotzdem, meine Drohne zu fliegen und machte ein paar Aufnahmen, bevor ich dann weiterfuhr.

    Es ging weiter entlang des Sees, ja eigentlich sogar durch den See hindurch. Es sah aus wie eine riesige Sumpflandschaft, deren Anblick mich sehr staunen ließ. Später erfuhr ich, dass es früher ein riesiges Waldgebiet war, das jedoch durch einen neuen Staudamm geflutet wurde. Das ergab im Nachhinein Sinn, denn überall, wo noch Landmasse herausragte, waren auch viele Bäume und teilweise noch Stämme im Wasser. Ich wollte unbedingt eine Drohnenaufnahme davon machen, hatte aber Schwierigkeiten, eine geeignete Stelle zu finden. Irgendwann führte ein Trampelpfad von der Straße hinunter, dem ich mit dem Roller folgte, und Jackpot: Ich war direkt am Ufer des Sees, und es sah großartig aus. Ich packte meine Drohne aus und machte eine der bisher besten Drohnenaufnahmen.

    Die Fahrt von dort wurde dann noch besser. Nach dem See folgten wieder viele Berge mit diesmal Reisfeldern. Ich fing an, etwas emotional zu werden, denn ich war unglaublich glücklich über das, was ich bisher erlebt hatte, und genau diese Momente sind der Grund, warum ich überhaupt hier bin. Das Gefühl der Freiheit war in diesem Moment enorm. Diese Landschaft, die ich hier sah, genau das gefiel mir an Asien am meisten: die Kombination aus Reisfeldern, bergigen Landschaften und kleinen Dörfern mit Einheimischen und ihren Holzhütten.

    Im nächsten Ort, Lak Sao, machte ich eine Pause, um etwas zu essen, und tankte dort auch nochmal meinen Roller. Dann fuhr ich weiter zum nächsten Stopp, der Dragon Cave (Höhle). Das war ein mittelgroßes Höhlensystem, das man alleine begehen konnte. In dem Moment, als ich drinnen war, war ich auch komplett allein. Die Höhle war ganz cool; am Anfang war die Decke relativ niedrig, später kam ich in einer Kammer an, die riesig war. Ein Stück weiter kam man an einem anderen Ausgang wieder heraus, wo es auf eine Aussichtsplattform auf einem Berg hochging. Dort waren dann auch ein paar andere, die dort gerade chillten. Die Aussicht war wieder fantastisch, und ich nutzte die Gelegenheit, nochmals mit der Drohne zu fliegen. Danach ging es wieder mit dem Roller weiter.

    Und es ging weiter, umgeben von einer tollen Landschaft mit einer Bergkette auf der rechten Seite, bis ich dann an einer Baustelle kurz vor meinem Tagesziel gestoppt wurde. Ein Bauarbeiter, der kein Englisch konnte, sagte nur „No“ zu mir. Auf die Frage, warum und ob es eine alternative Route gibt, folgte wieder nur ein „No“. Auf Google Maps konnte ich keine alternative Route finden. Als er wegging, sah ich kurz darauf einen Autofahrer, der ihm Geld gab. Ich fragte ihn dann, ob er Geld von mir wollte. Nach einem kurzen Moment sagte er die Zahl 5. Ich dachte, er meinte damit einen Geldbetrag, zückte deshalb mein Portemonnaie. Er lief aber wieder weg. Als der Autofahrer dann an mir vorbeifuhr, fuhr ich einfach hinterher. Auf der weiteren Fahrt gab es keine Straße mehr, man fuhr auf einer Schotterpiste. Diese Strecke wurde anscheinend gerade neu gebaut. An der Strecke waren viele Bauarbeiten, aber bisher kamen wir gut durch, bis wir von einer weiteren Person aufgehalten wurden. Diese Person konnte diesmal ein bisschen besser Englisch und machte deutlich, dass es hier bis 17 Uhr nicht weitergeht. Plötzlich ergab die Zahl 5, die der andere zu mir sagte, einen Sinn. Es war gerade 15:10 Uhr. Auch der Autofahrer musste diesmal warten. Ich ärgerte mich sehr bei dem Gedanken, hier im Nirgendwo auf einer Baustelle fast 2 Stunden warten zu müssen – und das 6 Minuten vor dem Ziel.

    Kurze Zeit später kam plötzlich eine Autokolonne aus der anderen Richtung. Es schien, als gäbe es einen Moment, in dem auf der Baustelle Platz für Fahrzeuge gemacht wurde. Ich machte mich bereit zum Losfahren. Der Autofahrer gab dem Bauarbeiter dann noch Geld, und ich fuhr dem Autofahrer hinterher, ohne selbst Geld geben zu müssen. Dann ging es kurz durch den letzten Abschnitt der Baustelle, und dann war ich endlich in Na Hin angekommen, meinem heutigen Tagesziel. Ich checkte im Gasthaus ein und ging erst einmal duschen, bevor ich etwas zu Abend essen ging. Ich war nämlich von der Fahrt komplett verstaubt.
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  • Thakhek

    Nov 19–21, 2024 in Laos ⋅ ☀️ 30 °C

    Heute ging es mittags los nach Thakhek. Die Kleinstadt ist der Startpunkt eines 5 Tage dauernden Loops, einer Rundreise, die man mit dem Roller unternehmen kann. Das wollte ich natürlich unbedingt machen. Vom Hostel wurde ich erstmal mit einem TukTuk abgeholt und zum Busbahnhof gebracht, von dort ging es dann mit dem Bus nach Thakhek. Gegen 18:30 Uhr bin ich dort dann am Busbahnhof angekommen. Zum Hostel ging es dann nochmal mit dem TukTuk. Nach dem Einchecken ging ich nur noch etwas zu Abend essen. Wegen Kopfschmerzen unternahm ich dann nichts Weiteres mehr.

    Nachdem ich ausgeschlafen hatte und in einem Restaurant gefrühstückt hatte, blieb ich noch eine Weile sitzen und war ein wenig produktiv. Anschließend startete ich meine Vorbereitungen für den Loop. Hierfür bin ich erstmal Geld abheben gegangen und reservierte mir einen Roller für morgen. Anschließend plante ich die Route und vor allem den ersten Abschnitt, samt Buchung für die nächste Unterkunft. Am Abend ging ich dann nochmal etwas essen. Was mir in dieser Stadt besonders auffiel, war, dass hier viele Hammer-und-Sichel-Flaggen zusammen mit der Laos-Flagge hingen. Mir fiel auf, wie wenig ich eigentlich von diesem Land weiß, und das, obwohl es während des Vietnamkrieges extrem gelitten hat. Nach dem Essen packte ich noch meine Tasche. Für den Loop entschied ich mich, nur den kleinen Rucksack mitzunehmen und den großen hier im Hostel zu lassen, da ich für die 5 Tage nicht viel brauchte und die große Tasche auf dem Roller zu unbequem wäre. Trotzdem war die Tasche am Ende randvoll. Vor allem weil ich nicht auf meine Drohne verzichten wollte.
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