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- Day 459–461
- May 8, 2025 - May 10, 2025
- 2 nights
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 1,187 m
Sri LankaKithal Ella6°52’1” N 81°2’15” E
Ella

Heute ging es weiter nach Ella. Beim morgendlichen Check-up vom Tuk-Tuk fiel mir auf, dass der Ölstand sehr niedrig war, weshalb ich beim Tanken auch noch Öl nachfüllen ließ. Die Strecke nach Ella war wieder sehr bergig und kurvig, leider habe ich keine Fotos von der Fahrt. Die Unterkunft befand sich wieder weiter oben in den Bergen, diesmal mitten im Dschungel. Bei der Ankunft bekam ich erst einmal Kekse und einen Tee vom Besitzer Loku. Er war mega freundlich. Später empfahl er mir einige Orte, die ich mir heute noch ansehen könnte. Es fing dann aber plötzlich an zu regnen, zusammen mit einem stärkeren Gewitter und teilweise ohrenbetäubenden Blitzeinschlägen. Ich nutzte die Zeit, um weiter an meinem Reiseblog zu schreiben.
Nachdem es aufgehört hatte zu regnen, fuhr ich dann mit meinem Tuk-Tuk los. Zuerst ging es zur Nine-Arch-Bridge, einer Eisenbahnbrücke, die sehr cool aussah. Da nur selten ein Zug darüber fuhr, konnte man auch über diese Brücke laufen. Ich hielt mich aber nicht lange dort auf, denn außer der Brücke gab es dort sonst nichts. Also fuhr ich weiter zum Little Adam’s Peak, einem der Berge hier in Ella mit einer tollen Rundumsicht. Der Weg dorthin war sehr steinig, man musste aufpassen, sich keinen Platten zu fahren. Am Parkplatz vom Eingang angekommen, erfuhr ich, dass man noch 30 Minuten bis zur Spitze brauchte. Da es aber schon kurz vor Sonnenuntergang war, entschied ich mich, morgen noch einmal herzukommen und den Berg dann zu besteigen. Ich wollte nämlich nicht im Dunkeln den ganzen Weg mit dem Tuk-Tuk zurückfahren. Ich fuhr dann stattdessen noch einmal tanken und zurück zur Unterkunft.
Am nächsten Morgen ging ich raus auf die Veranda, um etwas zu frühstücken. Im selben Moment war da ein sehr zutrauliches Hörnchen am Baum, das schien, als wolle es etwas haben. Der Besitzer der Unterkunft, Loku, meinte, dass er ihm meist eine Banane gibt, heute aber leider keine da hatte. Stattdessen gab er ihm ein Stück Avocado. Das Hörnchen schnappte es sich und ging wieder weg. An diesem Morgen waren ziemlich viele verschiedene Hörnchen und Vögel zu sehen. Man merkte, wie belebt der Dschungel hier war, was ich mega cool fand. Beim Essen flog z.B. plötzlich ein Grauer Nashornvogel (Hornbill) direkt vor meiner Nase auf das Geländer. In Borneo waren diese Vögel etwas Besonderes, wenn man sie sah. Hier aber bekam ich einen aus direkter Nähe zu Gesicht. Nach dem Frühstück kam das eine Hörnchen wieder und sprang auf den Tisch. Es sah so aus, als wollte es von mir eine Banane haben, leider hatte ich aber keine für ihn.
Anschließend machte ich mich fertig und fuhr mit dem Tuk-Tuk los, wieder zum Little Adam’s Peak und diesmal bis hoch zum Gipfel. Das Wetter war mega heute, man hatte eine tolle Aussicht. Auf dem Berg konnte man noch einige andere Aktivitäten machen, wie Ziplining, Quad fahren oder andere Sachen. Ich machte aber keines von diesen Dingen. Anschließend fuhr ich weiter zum Mahamevnawa-Tempel. Am Eingang traf ich Loku. Er war auch gerade unterwegs, um anderen Gästen der Unterkunft die Gegend zu zeigen. Eigentlich interessieren mich Tempel nicht mehr so, aber ich muss sagen, dass dieser doch sehr cool aussah. Im Tempel fand auch gerade eine Zeremonie statt, bei der ein paar Männer trommelten oder in Seemuscheln pfiffen.
Dann fuhr ich weiter zu zwei Wasserfällen, zunächst zum Ravana-Wasserfall, dem größten Wasserfall in Ella, und danach zum kleinen Secret-Wasserfall. Diesen hätte man sich aber auch sparen können, denn er war relativ klein. Dort traf ich lustigerweise wieder Loku. Zum Schluss fuhr ich dann noch zum Rakkitha Kanda Rajamaha Viharaya, was übersetzt „königliches Felsenkloster Rakkitha“ heißt. Zunächst verfuhr ich mich auf dem Weg, denn Google Maps hatte mir zwei Routen gezeigt. Als der eine Weg aber immer steiniger wurde und ich dann nicht mehr weiterkam, drehte ich um und nahm den anderen Weg, der mich zum Ziel führte. Das Kloster war in den Fels gebaut worden, was sehr cool aussah, und man hatte eine tolle Aussicht von dort. Es wirkte hier auch alles sehr friedlich. Tatsächlich waren hier auch keine Touristen zu sehen, ich war der Einzige. Ich genoss die Stille, bevor ich dann zurück zum Tuk-Tuk ging.
Dort merkte ich dann plötzlich, dass eines der Reifen platt war. Zwei Männer, die in direkter Nähe waren, halfen mir, ohne dass ich sie vorher gefragt hatte. Ich hatte zum Glück ein Ersatzrad dabei. Da ich aber keinen Wagenheber hatte, mussten zwei von uns das Tuk-Tuk anheben, während der Dritte dann das Rad wechselte. Ich freute mich sehr über diese bedingungslose Hilfsbereitschaft der Menschen hier.
Da ich für den heutigen Tag mit den Sehenswürdigkeiten fertig war, fuhr ich direkt zu einem Reifenshop, wo ich den kaputten Reifen zur Reparatur abgab. Als ich vor Ort wartete, passierte direkt vor der Werkstatt auf der Straße ein Unfall mit einem Motorrad. Noch bevor ich realisiert hatte, was hier gerade passiert war, und zögerlich überlegte, wie ich helfen konnte, waren schon ein Haufen Menschen aus allen Ecken auf der Straße und halfen den Beteiligten sowie beim Wegräumen des Motorrads und der ganzen auf dem Boden liegenden Teile. Ich war verblüfft, wie wirklich jeder auf irgendeine Weise helfen wollte. In Deutschland würde das ganz anders aussehen. Schon mein Zögern machte mich nachdenklich. Ich fragte mich, wo diese Menschlichkeit in unserer Gesellschaft verloren gegangen ist. Meiner Vermutung nach gibt es sie noch, nur nimmt man sie nicht mehr so häufig wahr…
Die Reparatur des Reifens kostete etwa 5,30 € und beinhaltete einen komplett neuen Schlauch. Ich fuhr danach wieder zurück zur Unterkunft und verbrachte den restlichen Abend dort.Read more